Rechte reparieren? Was ist das?

moranibus

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Hallo Zusammen,
bin vor einem Monat auf Mac OS X umgestiegen und alles funktioniert so, wie ich mir das vorstelle. Keine Probleme, super! Jetzt habe ich im Forum schon oft über "...vorher sicherheitshalber mal die Rechte reparieren!" gelesen. Hmmm - kann mir jemand mal erklären was das bewirkt und wie man das macht? Und wann man das machen müsste, bzw. sollte? Habe mein System auf englisch eingestellt.
Vielen Dank und LG
 
Nur wenn mal wirklich was querschießen sollte, kann das u.U. sehr nützlich sein, ansonsten macht es X auch von selbst.
 
Aaaaaaha!???... :mad:
Danke dir. Aber jetzt weiss ich noch immer nicht, was das ist...
 
moranibus schrieb:
Aaaaaaha!???... :mad:
Danke dir. Aber jetzt weiss ich noch immer nicht, was das ist...

Zugriffsrechte reparieren

Dieses Prozedere — egal ob per Festplatten-Dienstprogramm oder per diskutil verifyPermissions|repairPermissions (vergleiche mit diskutil(8)) angestossen, ist kein Allheilmittel für Berechtigungsprobleme gleich welcher Art. Ganz im Gegenteil dient es lediglich dazu, Eigentümerschaften/Berechtigungen ganz spezifischer Ordner zu überprüfen bzw. zu reparieren. Hierzu werden, wie schon weiter oben erwähnt, nur einige Installer Receipts von Apples Standardinstallation benutzt.

Das entsprechende DiskManagement Framework, das die eigentliche Arbeit macht, schaut nun in die passenden Installer Receipts, so vorhanden, und nur das, was dort drin steht (übrigens dort immer als relativer Pfad -> ./Library/... bspw.) wird anschließend

relativ zu / oder
wenn ein Device oder dessen Mountpoint zusätzlich angegeben wurde, dann relativ zu diesem
wieder in den Zustand zurückversetzt, den es laut Installer Receipt haben soll. Der erste Fall hat den großen Vorteil, daß auch Symlinks oder eingehängte Partitionen ebenfalls korrekt behandelt werden, was beim zweiten Fall nicht bzw. nur eingeschränkt stattfindet (Symlinks mit relativem Ziel innerhalb derselben Partition).

Daher wohl Apples Vorgabe, den Vorgang nur auf das aktuell gebootete System anzuwenden, weil andernfalls die Anwendung von Rechte Reparieren noch mehr Placebo-Charakter hat, als normalerweise eh schon der Fall.

Ein Beispiel: Hat man sich selbst oder ein unfreundlicher 3rd-Party Installer die Berechtigungen für das Programm-Verzeichnis /Applications verbogen, so daß es nun wie folgt heißt (ls -l /Applications):

drwxrwxrwx 86 admin admin 2924 26 Apr 14:37 Applications
so würde ein Anwenden von Rechte Reparieren das Ganze wieder auf die passenden Berechtigungen/Eigentümerschaften zurücksetzen:

drwxrwxr-x root admin ./Applications
(nachzuprüfen mittels lsbom -p MUGsf /Library/Receipts/BaseSystem.pkg/Contents/Archive.bom | head)

Was ist dabei geschehen? Vor dem Anwenden hätte wäre /Applications von jedem Benutzer auch beschreibbar gewesen. Laut Apple soll das aber nur Mitgliedern der Gruppe admin und dem root-Benutzer möglich sein, so daß Änderungen am Programmordner nur nach Authentifizierung möglich sind, da man ja als besonnener Mensch das Tagesgeschäft am Mac mit einem Account erledigt, der keine Admin-Berechtigungen beinhaltet.

Wie kommt es überhaupt dazu, daß die Anwendung von Rechte Reparieren notwendig werden könnte? Entweder man hat das Ganze selbst verbastelt (durch Herumspielen mit irgendwelchen Shell-Befehlen oder durch die entsprechenden Möglichkeiten im Infofenster des Finders) oder durch Installation von Software, deren Autor beim Erstellen der Installer zu wenig Sorgfalt hat walten lassen (dummerweise kann ein Installer auch die Rechte bereits existenter Ordner modifizieren)

Aber nicht jedes dieser Malheurs kann von Rechte Reparieren wieder behoben werden. Manche Teile des Dateisystems bleiben komplett außen vor, bspw. /Library/StartupItems (was fatale Konsequenzen haben kann) oder auch der Inhalt der Benutzer-Homes unterhalb /Users. Und wenn man Rechte Reparieren in Situationen mit mehr als einer eingehängten Partition oder Symlinks auf andere Partitionen nicht auf das aktuell gebootete System anwendet, dann kann es sein, daß es am eigentlichen Ziel vorbei operiert, da den Links auf die anderen Partitionen in diesem Modus nicht gefolgt werden kann. Es macht also Sinn, Apples Vorgabe zu folgen und immer nur das jeweils gebootete System zu behandeln…

Übrigens: Apple führte mit 10.2 noch einen Mechanismus ein, um dem etwas unflexiblen Konzept des ausschließlichen Betrachten der Installer Receipts (die ja den Stand der Dinge zum Release-Zeitpunkt des Betriebsystems repräsentieren) Rechnung zu tragen, bspw. weil sich durch ein Security Update etwas an den Zugriffsberechtigungen nachträglich ändern musste. Etwaige Ausnahmen werden seitdem in einer Datei namens HintFile.plist zusammengetragen. Sollte man also permanent über die Meldung “We are using special permissions for…” stolpern, so ist dies erstmal kein genereller Anlaß zur Sorge sondern eher ein Indiz dafür, daß Apple seinen Installationsmechanismus an ein paar Stellen dringend nachbessern sollte.

Reicht das ;)

Quelle: http://faq.de-soc-mac.de/systempflege/zugriffsrechte_reparieren.shtml
 
für standardmäßige Wartungsarbeiten solltest du dir das Freeware Tool Onyx besorgen.

Zu finden bei Google oder über versiontracker.com
 
@avalon
:D ...ja, das reicht!

Danke euch. Ein Freund von mir, profimässiger Macuser meinte, das sei nicht notwendig und das System würde es selber machen. Ich meine das mit den Wartungsarbeiten.
LG
 
moranibus schrieb:
@avalon
:D ...ja, das reicht!

Danke euch. Ein Freund von mir, profimässiger Macuser meinte, das sei nicht notwendig und das System würde es selber machen. Ich meine das mit den Wartungsarbeiten.
LG

Ja, Wartungsarbeiten macht OS X alleine wenn man ihn über Nacht anlässt OHNE Ruhezustand.
 
avalon schrieb:
Ja, Wartungsarbeiten macht OS X alleine wenn man ihn über Nacht anlässt OHNE Ruhezustand.
MBP Pro hat doch gar keinen Ruhezustand. Also macht er es im Sleep?
Danke und Gruss
 
Ruhezustand = Sleep in diesem Fall.

Das heißt: Nein, er macht es nicht im Sleep ;)
Wenn das MBP schläft, schläft es und macht keine Wartungsarbeiten.
Die Cronjobs ("Wartungsarbeiten") laufen des Nachts ab (standardmäßig glaub um eins), der Rechner muss zu dieser Zeit an, also weder aus noch im Ruhe-/Schlafzustand sein.
Ansonsten lassen sich die Cronjobs auch manuell über das Terminal oder mittels diverser Tools starten.
 
he...
bin auch erst seit einer woche umgestiegen und wusste das noch garnet mit diesen cronjobs. hört sich aber cool an. kann man darüber mehr erfahren und ist das denn so wichtig das er das um ein uhr oder so macht?
 
ja, sehr interessant! Jetzt müsste man nur noch wissen, wie man das auf eine andere Uhrzeit einstellen kann. Any ideas?
Danke und Gruss
 
Die Cron Jobs, oder auch periodics, machen Sinn, wenn man einen Server betreibt. Auf einem Einzelplatzsystem sind sie eher ueberfluessig. Und "Wartungsarbeiten" ist wohl auch nicht der richtige Ausdruck dafuer was da passiert. Es werden ein paar logfiles die das System schreibt verschoben/archiviert und ein backup der netinfo.db gemacht.

Wenn man sich mal die Groesse dieser log files anschaut wird man feststellen, das die kaum groesser als eine mp3 Datei werden auch wenn man die cron jobs nicht laufen laesst. Und mit einem Backup der netinfo.db kann man nur dann wirklich was anfangen wenn man sich gut im single user mode gut auskennt um eine zerschossene netinfo.db durch ein Backup zu ersetzen :)
 
Danke dir, lundehundt!
Dann beruhige ich mich einfach wieder und arbeite mit viel Vergnügen weiter mit meinem Mac... :D
Liebe Grüsse
 
übrigens muss man den rechner (seit tiger?) nicht zur geisterstunde laufen lassen, damit die cronjobs abgearbeitet werden. wenn man ihn das nächste mal anschaltet, werden diese im hintergrund ausgeführt, falls genügend systemressourcen frei sein.

manuell kann man die rechte per festplattendienstprogramm reparieren:
 

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jo sehr geil, danke. muss sagen das ich das hier bei euch echt toll finde. kaum stellt man eine frage wird sie in der regel immer sau schnell beantwortet...

also auf diesem wege noch mal ein dickes dankeschön....
 
Bobs schrieb:
übrigens muss man den rechner (seit tiger?) nicht zur geisterstunde laufen lassen, damit die cronjobs abgearbeitet werden. wenn man ihn das nächste mal anschaltet, werden diese im hintergrund ausgeführt, falls genügend systemressourcen frei sein.

manuell kann man die rechte per festplattendienstprogramm reparieren:
oder hier mit macjanitor
 
"Ja, Wartungsarbeiten macht OS X alleine wenn man ihn über Nacht anlässt OHNE Ruhezustand."

Jetzt echt? :D

Also schaltet der Mac irgendwann Nachts wenn er merkt, dass mit ihm seit XX Zeit net mehr gearbeitet wurde (angefasst wurde) einen Prozess ein der das System wartet? Krass
 
Irgendwie gefällt mir das Ganze trotzdem nicht. Was heisst hier "der Mac"? Ein Notebook lässt man ja wohl nicht die ganze Nacht laufen, sondern macht den Deckel zu - also Sleep. Aber anscheinend macht er das auch beim Aufwachen. Ich mache jetzt einfach mal gar nichts und lass' mein MBP einen guten Mann sein... :D
 
moranibus schrieb:
Irgendwie gefällt mir das Ganze trotzdem nicht. Was heisst hier "der Mac"? Ein Notebook lässt man ja wohl nicht die ganze Nacht laufen, sondern macht den Deckel zu - also Sleep. Aber anscheinend macht er das auch beim Aufwachen. Ich mache jetzt einfach mal gar nichts und lass' mein MBP einen guten Mann sein... :D

Das macht der Mac seit geraumer Zeit (nämlich seit 10.4) auch tagsüber, wenn er mal ein paar Minuten nichts zu tun hat.
Soviel passiert da aber gar nicht. Es werden alte Logfiles archiviert, die locate-Datenbank aktualisiert und sonst noch ein paar kleinere Wartungsarbeiten durchgeführt. Wenn das nicht gemacht wird, hat das auch keine üblen Folgen.

Gremlin
 
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