Nur noch Grossstadt (nicht bezahlbar) / Land (schlecht bezahlt)? Wohin treibt es euc

wenn ich sehe wie viele Autos aus dem ländlichen Umland sich am WE in MUC tummeln bin ich versucht zu behaupten, dass sich das die Waage hält :)

Natürlich! Ich fahre auch ganz gern mal für einen Samstag nach München. Apple Store, Shopping, vielleicht Zoo, Sea Life oder deutsches Museum, schön Essen gehen aber dann bin ich froh die Wohnblöcke wieder hinter mir lassen zu können. Und da habe ich noch gar nicht berücksichtigt was für abartige Preise in München teilweise verlangt werden. 10.000 - 15.000 €/m2 wird in den besten Vierteln für eine Eigentumswohnung verlangt. Aber selbst 5.000 €/m2 kann eine durchschnittlich verdienende Familie bei weitem nicht stemmen. Außer sie wohnen zu viert auf 30m2. Eine sehr bedenkliche Entwicklung.
 
Hier sind viele Kindsköpfe unterwegs… Wenn man Familie gründen will oder schon hat, spielt die Fastfood-, Zerstreuungs- und Unterhaltungs-Infrastruktur nicht mehr die Hauptrolle. Sondern Fragen wie: KiTa-Plätze? Wie sieht die Schullandschaft aus? Schwimmbäder? Und: Breitband? Netzanbindung? ÖPNV-Anbindung? Bei den Fragen trennt sich schnell die Spreu vom Weizen.

Zwischen den ländlichen Regionen gibt es da enorme Unterschiede. Sogar innerhalb der kleineren Räume. Man kann ländlich (und damit preiswert) wohnen, ohne zwei Autos zu brauchen. Es gibt Dörfer mit Gymnasium und Gesamtschule in der Nähe, Rufbushaltestellen und Programmkino 15 min entfernt. Es gibt genauso abrandalierte Dörfer ohne Kinder und einer Busverbindung am Tag, nur ISDN und den nächsten Laden in 20 Kilometern.

Ländliches Wohnen bedeutet in der Regel geringe Mieten/Hypotheken – und damit viel Freiheit. Und die Möglichkeit für kleinere Kinder, mit viel Natur, mit Tieren aufzuwachsen. Wenn man den Wohnort so wählt, dass sie später, wenn sie älter sind, auch selbstständig raus können, ist alles gut.

Ich selbst bin auf gar keinen Fall bereit, für ein städtisches Umfeld meine beruflichen Freiheiten aufzugeben. Und allein für den Raum, dessen Kosten ich hier für meine Arbeit und meine Familie in drei Tagen verdient habe, in der Stadt drei Wochen monatlich arbeiten zu müssen.

Dazu kommt die Lebensqualität: Für die Lebensmittel, die ich hier aus meinem Garten und von Nachbarn in Hülle und Fülle und super Bioqualität bekomme, müsste ich in der Stadt ein Vermögen bezahlen. Ich habe den Wald vor der Tür und einen großen Fluß 10 Minuten entfernt. Ich kann spontan und ohne Planung sofort joggen, Boot fahren, Radeln, Feuer machen, wann immer mir danach ist.

Was fehlt mir? So gut wie nichts. Ich habe auch hier auf dem Land ein gutes kulturelles Angebot und vermisse nur wenig. Und wenn, bin ich in kaum mehr als einer Stunde in der nächsten Großstadt. Dann lieber mal von hier aus dahin fahren, als ständig da leben zu müssen. Das kann ich jederzeit, wann immer mir danach ist.

Und die Kinder? Die sind alle in Metropolen gegangen, als sie selbstständig waren. Die letzten beiden werden es auch tun. Weil sie, wenn sie Abi und Studienabschluß haben, hier keinen Job finden. Das ist das wirklich große Problem der ländlichen Räume. Nicht, dass der nächste McDonalds zu weit entfernt ist.

Fazit: Es gibt ländliche Regionen, da hat das große Abfaulen und Sterben schon begonnen. Es gibt aber auch welche, die eine hervorragende Lebensqualität für Familien bieten, zu einem Bruchteil der Kosten, die man in der Stadt aufwenden muss. Also genau hingucken, wenn man sucht, und vor allem: Die Leute fragen, die da wohnen. Die wissen genau Bescheid über das, was läuft und was geplant ist.
Oh! Wie schön ist Panama! :D
Es rührt mich, spoege, wie Du uns Deine Landidylle verkaufst :clap:. Und Deine vollkommene Selbstsicherheit erst, ALLES richtig gemacht zu haben, Junge Junge!
Hier schlummert die Quintessenz Deines Beitrags
Und die Kinder? Die sind alle in Metropolen gegangen, als sie selbstständig waren. Die letzten beiden werden es auch tun. ...
Eins ist auf jeden Fall klar, Jungs. Wenn Ihr beabsichtigt, eine Familie zu gründen und Ihr unbedingt wollt, dass die Kinder zügig flügge werden, dann zieht sie auf dem Land auf. :D

Wer behauptet, dass er "wegen der Kinder" aufs Land zieht, der lügt sich was vor.
 
Natürlich! Ich fahre auch ganz gern mal für einen Samstag nach München. Apple Store, Shopping, vielleicht Zoo, Sea Life oder deutsches Museum, schön Essen gehen aber dann bin ich froh die Wohnblöcke wieder hinter mir lassen zu können.
es ging mir jetzt gar nicht um die Situation Münchens. Es ging mir mehr um die Aussage spoeges, dass es die Stadtbevölkerung am WE mehr aufs Land zieht, als die Landbevölkerung in die Stadt :)
ja, es gibt in MUC sozial geförderten Wohnraum. Es gibt auch zwei städt. Wohnungsgesellschaften mit insgesamt über 50.000 Wohnungen in und um München. Trotzdem gibt es sehr viel mehr Anwärter als Wohnungen :)
 
...Wir bezahlen für unser 300qm-Haus so viel wie meine Tochter für ihr WG-Zimmer in der Stadt....
Wir wollen Fotos sehen, sowohl von Deinem Landschloss, als auch von der Bude Deiner holden Tochter.
...Meistens gibt es da auch noch haufenweise andere Kinder, auch das entlastet die Eltern zeitlich enorm. Die Kinder gehen raus und spielen in den Gärten. Familien aus unserem Bekanntenkreis, die ihre Kinder in der Stadt aufgezogen haben, mussten jahrelang mit auf den Spielplatz gehen. Das kostet grauenhaft viel Zeit…
So so ... Kinder ... Spielplatz ...grauenhaft (ist das politisch korrekt, spoege? klingt nach Lars) ... ich, der große Barry, fand dort viel Zerstreuung, war ein Liebling der jungen Mütter an Rutsche und Schaukel, ... ich erinnere mich an eine attraktive Polin, die mir radebrechende Avancen machte:
"Sie sehen aus, ... äh ... wie goldenes Ei.."
"Bitte? Wie ein goldenes Ei?"
"Ja, Film ... golden Ei!"

Die Gute meinte, ich sehe aus wie James Bond in 'Golden Eye' ...:D

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Im übrigen hat seit Jahren die große Mehrheit entschieden, vom Land in die Metropolen zu ziehen, der Trend ist eindeutig, daher würde ich an Eurer Stelle niemals nicht was auf dem Land kaufen, höchstens mieten.
Bitte schön.
 
ja, es gibt in MUC sozial geförderten Wohnraum. Es gibt auch zwei städt. Wohnungsgesellschaften mit insgesamt über 50.000 Wohnungen in und um München. Trotzdem gibt es sehr viel mehr Anwärter als Wohnungen :)
Wenn dem nicht so wäre, dann könnten McDonalds und Burgerking zu machen :) Es sind zu wenig normale Wohnungen zum fairen Preis vorhanden. Viele pendeln auch nicht, weil sie es können, sondern weil ihnen nichts anderes übrig bleibt.
 
Im übrigen hat seit Jahren die große Mehrheit entschieden, vom Land in die Metropolen zu ziehen, der Trend ist eindeutig, daher würde ich an Eurer Stelle niemals nicht was auf dem Land kaufen, höchstens mieten.
Bitte schön.

Das ... stimmt eigentlich :shame: --- Schei§§e, 17 Jahre zu spät :hamma:
 
Die Frage lässt sich pauschal nicht beantworten.

Zum Einen sind die Lebensverhältnisse, Lebensvorlieben und Wünsche an das eigene Lebensumfeld einfach zu verschieden bei den Leuten. Der eine braucht die Großstadt mit Wolkenkratzern, der nächste findet das Landleben hinter den sieben Hügeln erstrebenswert. Falsch oder richtig ist da keines von beiden.

Zudem muss man festhalten, dass selbst in ein und derselben Großstadt die Mietzinse sehr unterschiedliche Niveaus haben können. In Frankfurt am Main reicht die Spanne von 20 € pro qm (Nordend) bis zu 8 € pro qm (dörfliche Vororte, ohne dass man da gleich im schlimmsten Slum wohnt). Auch spielt es natürlich eine nicht zu unterschätzende Rolle, ob man unbedingt im brandneuen ultramodernen Wohnhaus wohnen möchte oder ob es auch das seit 1950 nur im Notfall reparierte Wohnhaus tut. Der Unterschied kann schon mal 5 € auf den Quadratmeter ausmachen (wenns reicht).

Objektiv richtig ist aber wohl die These, dass es mittlerweile Landstriche vor allem im Osten gibt, wo eine regelrechte Entvölkerung stattfindet, weil da einfach an Industrie nix (mehr) vorhanden ist. Im Westen von Deutschland sehe ich das eigentlich nicht so stark.

Just my .02…..
 
Ich wünsche mir sehr oft, ich wäre in der Großstadt groß geworden, und viele meiner Freunde wollen hier weg.
 
In deinem Fall kann ich das verstehen. Es ist schon schwierig, Leuten zu erklären, wo Kassel liegt. Aber Meschede und Co.. Da kannst du auch gleich sagen, dass du aus Tripsdill an der Knatter kommst. :hehehe:
 
Ich wünsche mir sehr oft, ich wäre in der Großstadt groß geworden, und viele meiner Freunde wollen hier weg.

Kommt sehr drauf an, in welcher Großstadt und wo dort.

Ich wohne in einer in einem gentrifizierten, total hippen und angeblich noblen Stadtteil. Aufgewachsen bin ich etwas außerhalb in einer dörflichen Umgebung.

Die Leute aufm Dorf waren und sind netter und zugänglicher.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass die ganzen Leute hier im angesagten Viertel vor allem damit beschäftigt sind, sich selbst toll zu finden und/oder sich darüber zu sorgen, ob sie sich ihren aktuellen Lebensstandard noch lange erhalten können.
 
Hamburg kenne ich nicht, aber Berlin (Mitte) ist ein Dorf. Wenn du im Kiez bleibst, siehst du von der Stadt weniger als man sich vorstellen kann.

Ich weiß nicht, ob ihr schonmal in Kassel (200.000 Einwohner) wart, aber Berlin wäre in Richtung Großstadt keine Steigerung. Im Gegenteil. Es gibt nur mehr Geschäfte. Und weniger Lebensmittelläden. München finde ich übrigens ähnlich verschlafen wie Berlin.

Na ja, ich kenne es von den eingeborenen Berlinern ;) schon, dass wenige ihren Kiez verlassen. Ich denke, es gibt noch genug West-Berliner, die nie im Osten waren und umgekehrt.
Nein, ich bin da nicht auf den Kiez bezogen. Zwar mag ich die innere Mitte, aber vor allem auch deshalb, weil ich viele Freizeitaktivitäten in Fussreichweite habe. Theater, Kabarett und vor allen Dingen Bars und Restaurants, alles gut zu Fuss zu erreichen.

Aber wir machen es sehr oft, dass wir auch in alle anderen Richtungen gehen. Schön ist es, einfach mal ohne Plan loszulaufen. Einfach mal eine Richtung. 10 km sind ja wahrlich kein Problem. Besser kannst Du die Stadt nicht kennenlernen. Und dann irgendwo einkehren, in eine kleine Eckkneipe oder nen Restaurant, so haben wir schon einige schöne Gespräche und Erlebnisse gehabt.

Und ja, Kassel kenne ich. Aber wirklich nicht mit Berlin zu vergleichen. An Berlin ist das besondere, dass Berlin nie Berlin bleibt. Die Stadt verändert sich ständig, nichts bleibt wie es ist. Das finde ich spannend. München dagegen ist überheblich, langweilig und für mich -so nenne ich es gerne- nicht inspirierend. In München bin ich, weil der Job da gut ist, vor allem, weil meine Frau da arbeitet. Ich wäre örtlich flexibel. Aber es ist ok, der Kontrast ist schon ganz gut so. Aber da mag ich in der Freizeit lieber Rosenheim in der Woche. Kleiner, authentischer aber dennoch städtisch. Nicht Berlin, aber gottseidank auch nicht München.
 
Hier schlummert die Quintessenz Deines Beitrags (…)
Eins ist auf jeden Fall klar, Jungs. Wenn Ihr beabsichtigt, eine Familie zu gründen und Ihr unbedingt wollt, dass die Kinder zügig flügge werden, dann zieht sie auf dem Land auf. :D
Wer behauptet, dass er "wegen der Kinder" aufs Land zieht, der lügt sich was vor.
Du hast allerdings einen wichtigen Satz überlesen: Den mit den fehlenden Jobs auf dem Land. Und ich gehe davon aus, dass du keine Kinder hast und hier nur aufgeschnapptes Zeug aus zweiter Hand erzählst.

Es rührt mich, spoege, wie Du uns Deine Landidylle verkaufst
Ich bin weit davon entfernt, das Leben auf dem Land als Idylle zu sehen, im Gegenteil. Ich könnte ausser denen, die ich hier schon genannt habe, noch viele Entwicklungen beschreiben, mit denen die entlegene ländlichen Räume zu kämpfen haben. Hauptursache ist immer die negative demografische Entwicklung und die Finanznöte der Kommunen. Da deutet sich keine Entspannung an. Vermutlich werden einige ländliche Regionen sogar zu Agrarwüsten, speziell im Osten. Deshalb ja auch mein ratschlag, sich sehr genau zu erkundigen, bevor man sich in einer Region niederlässt. Man kann sonst eine Menge unliebsamer Überraschungen erleben.

Und du hast auch recht mit den Immobilienpreisen: Die wenigsten werden ihre ländliche Immobilie nach der Nutzung mit Gewinn verkaufen können. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich erstmal 2.000 Euro im Monat nicht verdienen muss, weil ich für unser Anwesen nur einen Bruchteil der städtischen Wohnraumes zahle. Das bedeutet für mich einen Gewinn an Freiheit, der für mich wichtiger ist als der Wertzuwachs eine teuren Stadtimmobilie. Aber Beamte oder Menschen mit Karriereplänen als Angestellte sehen das sicher anders. Wobei die Frage ist, ob der gewaltige Finanzierungsbedarf einer städtischen Immobilie sich am Ende wirklich auszahlt. Mit Sicherheit kann man nur sagen, dass die Banken dabei ihren guten Schnitt machen. Könnte man mal gegenrechnen, wer denen am Ende mehr gezahlt hat: Der Landbewohner, der 150.000 Euro finanzieren musste, oder der Stadtbewohner, der für denselben Raum 400.000 Euro finanzieren musste.

Das Problem an dieser ganzen Diskussion ist, dass so getan wird, als gäbe es nur Stadt oder Land, Oase oder Wüste. Diese Schwarzweissmalerei wird der Realität nicht gerecht. Es gibt ja auch etliche Zwischenräume, mit sehr unterschiedlichen Entwicklungen und eigenen Qualitäten. Letztlich muss das jeder nach seinen Bedürfnissen und seinem Naturell entscheiden.

Für mich sind Bars und Sterne-Restaurants in Fussweite völlig unerheblich, Shoppen interessiert mich null. Die meisten Filme kann ich bei uns auch sehen, wenn auch manchmal nicht sofort beim bundesweiten Start. Kinokunstfilme zeigen unsere Kinos auch, Kabarett ödet mich an, Clubs haben mich noch nie interessiert. Was mir hier auf dem Land fehlt, sind interessante Ausstellungen. Aber eigentlich gibt es die in vielen Städten auch nicht, Hamburg zum Beispiel ist nicht grade eine Metropole der künstlerische Labors. Dafür muss man ohnehin rumfahren und viele Städte besuchen. Und das kann ich gut mit beruflichen Fahrten verbinden.
Warum also soll ich zwei Wochen im Monat nur fürs Wohnen in der Stadt arbeiten?

Auch das ist Teil unseres Planes: Weil uns das Haus nicht viel kostet, haben wir um so mehr Zeit und Geld fürs Reisen. :)
 
Mit einem Bose Quitecomfort Kopfhörer ist es schön ruhig in der Stadt :)
 
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