Hatte leider kein Stativ, weshalb ich immer auf irgendwelche Mauern etc. zurückgreifen musste.
Ein Stativ solltest du dir in jedem Falle zulegen, denn dann sind nicht nur längere Belichtungszeiten mit weniger Verwacklung möglich, sondern du löst auch ...
wobei ich durch die Festbrennweite oft das Problem hatte, das ich nicht mehr draufbekommen hab.
... dieses Problem. Mit dem Stativ kannst du den Aufnahmestandpunkt viel freier wählen und problemlos einige Meter vor oder zurück gehen. Festbrennweiten sind sehr gut für die Fotografie nachts geeignet. Durch Stativ und lange Belichtungszeit werden es ohnehin keine schnellen Schnappschüsse, und du hast Zeit, den Standpunkt und Ausschnitt genau zu wählen. Wenn du nicht weit genug zurück kannst, gehst du stattdessen vor und machst eine Aufnahme von einem gut gewählten Ausschnitt. Die bessere Bildqualität der Festbrennweiten ist abhängig vom Motiv durchaus erkennbar.
Für Nachtaufnahmen reicht ein relativ leichtes und preiswertes Stativ ab 50,- Euro, da die Kamera-Objektiv-Kombination nicht viel wiegt. (Bei Tele-Aufnahmen mit einem schweren Tele-Objektiv sieht das anders aus, da wirst du mit dem billigen Stativ nicht viel Spaß haben.)
Weitere Empfehlungen:
- Manuellen Modus für die Belichtung wählen. Mit Lampen im Bild kommt die Belichtungsautomatik meistens nicht klar. Anfangen mit Zeit = 10 Sekunden und Blende 8, ISO 100. Ergebnis am Monitor kontrollieren und bei Über- oder Unterbelichtung die Zeit verkürzen oder verlängern, bis es dir gefällt.
- Autofokus abschalten, manuell fokussieren. Oft kommt der Autofokus im Dunkeln nicht klar.
- Einen Fernauslöser besorgen (ist billig), damit du nicht beim Drücken des Auslösers verwackelst (Langzeitaufnahmen sind sehr empfindlich gegen Verwacklungen).
- Spiegelvorauslösung wählen sofern möglich.
Dann noch ein Tipp. Du siehst auf deinen Bildern an den Lampen teilweise sternförmige Strahlen, die sogenannten Blendensterne. Diese können abgeblendet (keine Blende, große Blendenzahl) auftreten. Bei Offenblende (größte Blende = kleinste Blendenzahl) treten sie nicht auf, stattdessen führen Lichtquellen dann oft zu unschönen Überstrahlungen. Allgemein machen sie sich eher nachts bei langen Belichtungszeiten bemerkbar.
Es gibt Objektive, die produzieren keine Blendensterne, und andere erzeugen sehr schöne Blendensterne. (Ich habe eines, das erzeugt keine Sterne, sondern nur Überstrahlungen, ein anderen erzeugt nur stark abgeblendet kleine Sterne, und ein weiteres produziert schon bei mittleren Blenden wundervolle Sterne.)
Du kannst deine Objektive mal bei verschiedenen Blenden ausprobieren.
Hier ein Bild mit vielen Blendensternen zur Demonstration des Effektes:
Blendensterne
Und einfach noch mal ein Nachtfoto von mir, welches mir sehr gut gefällt:
Braunschweig bei Nacht