Mac OS X: "geringeres Risiko, aber letztlich unsicherer"

Ich arbeite seit über 15 Jahren mit Mac. Es liegt mir nichts daran, Apple und seine Produkte in den Himmel zu loben. Aber ich hatte in all den Jahren einfach noch nie selber Viren-Probleme oder sonstige Szenarien zu bewältigen, die mein EDV-Leben hinsichtlich des Sicherheitsthemas bedenklich machten.

Wie lundehundt war ich all die Jahre daueronline und in Netzwerken mit anderen Rechnern verbunden. Die gemeinsame Bearbeitung und das Teilen von Dokumenten/Dateien gehört ohnedies zum Alltag. Hier begeht man aber auch gerne einen Kardinalfehler, indem man denkt, die systeminterne Unauffälligkeit bzgl. der Sicherheit sei ein Beleg für die potentielle, unanfechtbare tatsächliche Sicherheit der Appleprodukte.

Es gab immer schwerwiegende, potentielle Sicherheitslücken. Nur hier aktiv zu werden, bedeutet auch für die Bösewichte Einsatz von Zeit und Geld. Bzgl. der geringen Verbreitung der Systeme, war eine Entwicklung von Schadsoftware lange Jahre wenig interessant. Zudem gab/gibt es Systembesonderheiten, die es auch nicht einfacher machen für die Herren. Aber das ist natürlich kein Umstand, auf dem es sich ausruhen lässt. Die Verbreitung steigt, es wird für die Deppen da draußen interessanter, etwas aktiver zu werden. Wenn nicht direkt, dann eben indirekt über Apps und natürlich der Unbedarftheit vieler User.

Ich weiß aber nicht, wie man jetzt Apple unbedingt in Beugehaft nehmen kann. Apple ist ein Unternehmen, das auch hier die reale Effektivität des produktiven Unternehmenseinsatzes im Auge hat. Warum sollten die dann beispielsweise Lösungen für potentielle, aber real nicht genutzte Sicherheitslücken entwickeln? Und hier geht es eben nicht darum, dass hier ein Häuschen auf dem Lande möglicherweise Diebe anlockte. Es ist schon etwas komplizierter, wie es auch in den öffentlichen Tests stets deutlich wurde.

Vor allem ehemalige Windows-User sind aber nachvollziehbarer Weise aufgeschreckt. Aber das sind sie auch schon, wenn keine regelmäßige Warnmeldung der Firewall den Bildschirm erfüllt oder ständig Virensoftware den Computer durchscannt.

Kann sich Apple aber ausruhen? Gewiss nicht! Ich kann mir auch vorstellen, dass bereits so einige vermeintliche Sicherheitsfirmen schon an der Entwicklung des Marktes arbeiten. Nicht, um vor realen Bedrohungen zu schützen, aber indem eben Bedrohungen geschaffen werden, mindestens aber Bedenken geschürt werden, die dann ihre Softwarelösungen attraktiv erscheinen lassen. Ich halte da alles für möglich auf diesem Markt. Es ist immerhin deren Geschäft. Das ist auch bei Windows-Systemen nicht anders.

Mein älterer Sohn ist etwas aus der Familiengilde gefallen und nutzt seit Jahren Windows-Notebooks. Er ist sehr zufrieden. Und wenn ich ihn so betrachte, kann ich es völlig nachvollziehen. Er hatte immer sehr gute Systeme zur Verfügung, die reibungslos und praktisch funktionierten. Nie Virenprobleme. Aber die Leute werden ja heiß gemacht. In jeder bescheidenen PC-Zeitschrift, die in der Regel auch lediglich Werbeplattformen für entsprechende 'Sicherheitslösungen' sind. Die haben ihre Kundschaft gut im Griff. Mal sehen, wie das mit der Apple-Kundschaft in Zukunft wird...

Tendenziell sorgen allein schon die Switcher für Unruhe. Die bringen förmlich ihre Panik mit. Auf der anderen Seite sind die langjährigen Macuser, die ihre Gelassenheit ums Verrecken nicht loswerden wollen. Prognosen, wo es schließlich effektiv hingehen wird, wage ich gar nicht zu stellen.

Was aber völlig doof ist, ist den Werbelegenden Apples oder den Schreckensmythen um Windows usw. aufzulaufen. Was wahr ist, ist dass die potentielle Gefährdung auf Windowsrechnern lange Zeit deutlich höher war, als bei Macs. Aber Microsoft hat einiges getan. Windows als unsicher zu bezeichnen ist genau so blöd, wie Mac als unangreifbar darzustellen. Im Alltag bedeutet dies dennoch, dass Windowsrechner häufiger angegriffen werden, während Macs bisher noch gut dastehen.

Ich bin gespannt, was der Herr Miller und andere demnächst bieten werden und ob es tatsächlich relevant wird. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass Apple da wirklich gerade was verpennt. Die werden ihre Augen und Ohren schon offen haben. Im Zweifelsfall treten die User denen schon auf die Füße.
 
na ja - eigentlich wuerde ich mir wuenschen, dass es endlich Viren, Wuermer und Trojaner und damit auch den entsprechenden Schutz fuer OS X geben wuerde. Dann waere diese Diskussion hier vermutlich praxisorientierter :)

Sie ist praxisorientiert, denn wir alle wünschen uns, dass OS X nie das Debakel von Microsoft erleben muss.

Aber auch die Hackbarkeit des iPhones zeigt, dass es da offensichtlich ein Problem mit der Sicherheitsstrategie gibt.

Alex
 
Aber auch die Hackbarkeit des iPhones zeigt, dass es da offensichtlich ein Problem mit der Sicherheitsstrategie gibt.

Alex
Nein, sie zeigt nur, dass es keine 100% Sicherheit gibt, was keine neue Erkenntnis ist.
 
Ich denke, wenn jemand wirklich in oder an meinen Mac will, und das nötige Wissen und Werkzeug dazu hat, dann kann er das auch. Vor Angriffen wirklicher Experten ( kriminelle Elitehacker, Polizei, Geheimdienst,... ) ist kein Computer dieser Welt sicher, wenn er irgendwie mit der Außenwelt verbunden ist.

Es ist hier ja auch von Sicherheitsexperten die Rede, nicht von gelangweilten Schülern, entlassenen IT - Mitarbeitern oder "Script Kiddies".

Ich bin der Ansicht, dass der Mac nach wie vor sicherer als ein Windows- PC ist, wenn sein Anwender Brain.app nutzt, nicht Ziel für Polizei oder Geheimdienst ist und auf den beleuchteten Straßen des Internets bleibt. Dann ist der Mac sicher vor gelangweilten Schülern, entlassenen IT - Mitarbeitern und "Script Kiddies".

Ich habe zufälligerweise heute festgestellt, dass ich seit ? Tagen mit abgeschalteter OS X Firewall unterwegs war. Änderungen oder Kuriositäten an meinem Mac habe ich bisher nicht festgestellt. Gut, ich sitze aber auch "hinter" einer gut eingestellten TimeCapsule.

KaiAmMac
 
Mich würde interessieren, warum bisher so weit ich es weiß und so weit ich es lesen bzw. nicht lesen konnte, noch keine Schlagzeile über geknackte Macs und über Schäden von infizierten Macs zu lesen sind.

Bei MS und Windows kann man das fast wöchentlich lesen, warum nicht beim Mac?

Wenn also ein Mac so leicht zu hacken ist, warum geschieht dass nicht, warum hört man davon nur unter "Laborbedingungen"?

Kann mir das mal einer von den Sicherheitsexperten erklären?

Und bitte nicht die Leier 20 Millionen Macs seien nicht genug Potential.

Ich glaube auch nicht dass ein System 100% sicher sein kann, aber ich bewege mich auch ständig online mit diversen Macs ohne "Kondom" und noch fühle ich mich recht sicher.

Warum?
Weil ich nichts aber auch gar nichts von befallenen Mac Systemen und einer Verbreitung von Schädlingen höre.

Das hier und da ein einzelner Mac geknackt wurde ist ja glaubhaft, aber das sind eben nur Einzelfälle, die sich einen Trojaner beim laden von Software von dubiosen Seiten und bei Hormonschüben geholt haben.

Verbreitet hat sich so weit ich weiß aber nichts, nicht so wie es vor einigen Jahren bei Windows noch fast Alltag war.
 
Ach hier steckt jetzt das Thema, kein Wunder dass ich es in der Bar nicht mehr finde. ;)

Avalon, es ist ja schön wenn du auch noch nie Probleme am Mac hast, aber trotzdem möchte ich mal auf deine eigene Signatur verweisen:

"Wenn besser möglich ist, ist gut nicht gut genug" :cake:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: below
@stuart

Besser war noch nicht nötig bei mir, und ein Virenscanner wäre zur Zeit eine Verschlechterung..;)
 
Ich bin der Ansicht, dass der Mac nach wie vor sicherer als ein Windows- PC ist, wenn sein Anwender Brain.app nutzt, nicht Ziel für Polizei oder Geheimdienst ist und auf den beleuchteten Straßen des Internets bleibt.
Dieser Ansicht kannst du gerne sein, aber sie stimmt halt leider nicht :)
Bei MS und Windows kann man das fast wöchentlich lesen, warum nicht beim Mac?
wo liest du das?
 
@stuart

Besser war noch nicht nötig bei mir, und ein Virenscanner wäre zur Zeit eine Verschlechterung..;)
Leider bieten Virenscanner gegen die erwähnten 20 Lücken nicht mal ansatzweise Schutz - wie auch gegen die sicher 200 anderen, die noch um Untergrund so rumgeistern.
Das ist allerdings nicht unbedingt OS abhängig.

Man kann heutzutage jedes vollgepatchte System aufmachen - man muss sich halt nur den entsprechende 0-day Exploit kaufen - je sicherer ein System, desto teurer isser halt. Bringen die Teile kein Geld mehr, weil die eh schon Hinz und Kunz benutzt, dann werden sie halt auf den Markt geworfen wie in dem Heise Artikel
 
Ich sehe das im Internet und das sehr häufig..

Hier die letzte... ;)
Da les ich was von Viren. Keiner hat hat je bezweifelt dass es für Windows mehr Viren gibt.
Es geht hier aber um was anderes: um Sicherheitslücken im System, mittels derer ein potentieller Angreifer Kontrolle über dein System erlangen kann :noplan:
 

Immerhin über ein Jahr alt...

Aber auch ich verweise auf Deine eigene Signatur: Besser ist bei Apple auf jeden Fall möglich.

Ich möchte das Gefühl haben, dass mein Mac auch weiter so Virenfrei bleibt wie in den letzten 25 Jahren.

Dabei will ich keine Panik verbreiten, aber von 15 Jahren wurde Schadsoftware von verpickelten, geltungssüchtigen Kindern geschrieben. Heute sind es Leute, die mein Geld und meine Identität möchten.

Und wenn Apple klug ist, dann sorgen sie dafür dass es nie zum Ernstfall kommt. Und dazu muss man -- leider -- auch potentielle Lücken stopfen.

Alex
 
Da les ich was von Viren. Keiner hat hat je bezweifelt dass es für Windows mehr Viren gibt.
Es geht hier aber um was anderes: um Sicherheitslücken im System, mittels derer ein potentieller Angreifer Kontrolle über dein System erlangen kann :noplan:

Was ist daran denn anders?
Ein Virus hat eine Kontrolle und macht etwas was der Nutzer nicht will...
 
Immerhin über ein Jahr alt...

Aber auch ich verweise auf Deine eigene Signatur: Besser ist bei Apple auf jeden Fall möglich.

Volle Zustimmung, Apple soll und darf sich nicht ausruhen

Ich möchte das Gefühl haben, dass mein Mac auch weiter so Virenfrei bleibt wie in den letzten 25 Jahren.

Ebenfalls volle Zustimmung

Dabei will ich keine Panik verbreiten, aber von 15 Jahren wurde Schadsoftware von verpickelten, geltungssüchtigen Kindern geschrieben. Heute sind es Leute, die mein Geld und meine Identität möchten.

Und wenn Apple klug ist, dann sorgen sie dafür dass es nie zum Ernstfall kommt. Und dazu muss man -- leider -- auch potentielle Lücken stopfen.

Alex

Ebenfalls volle Zustimmung
 
Sie ist praxisorientiert, denn wir alle wünschen uns, dass OS X nie das Debakel von Microsoft erleben muss.

Aber auch die Hackbarkeit des iPhones zeigt, dass es da offensichtlich ein Problem mit der Sicherheitsstrategie gibt.

Alex

Alle iPhone Lücken, von denen ich gehört habe, setzten einen Jailbreak vorraus...das sind also keine offiziellen Sicherheitslücken!
 
Alle iPhone Lücken, von denen ich gehört habe, setzten einen Jailbreak vorraus...das sind also keine offiziellen Sicherheitslücken!

Was ist Jailbreak anders als das Ausnutzen einer Sicherheitslücke? :noplan:

Alex
 
Worüber streiten wir denn jetzt eigentlich noch?

Sind wir uns nicht darüber einig, dass Apple in Punkto Sicherheit noch besser sein kann -- und alleine deshalb schon besser sein muss?

Alex
 
bemühe doch mal wikipedia. Ein Exploit ist was anderes als ein Virus

Natürlich ist ein Virus etwas anderes als ein Exploit, aber letztendlich wird so oder so etwas auf deinem Computer ausgeführt von dem du nichts weißt und vor allen was du nicht willst.

Es ist also egal wie das Ding heißt.
 
Zurück
Oben Unten