So,
dann gebe ich auch mal meinen Senf ab.
Hier ist ja in letzter Zeit vieles geschrieben worden und ich habe mich vor dem Kauf (kostet ja schließlich auch ne Stange Geld so ein MBP) versucht so ausführlich wie möglich mit dem Thema zu befassen. Vorne weg: Es ist alles anders gekommen, als ich das geplant hatte....
Einarbeitungszeit
So einfach, wie die Mehrheit und die Werbung es darstellt ist es meiner Meinung nach nicht. Es braucht durchaus 10 bis 14 Tage bis man weiß, wo man hin schauen und hin klicken muss um einigermaßen effektiv zu arbeiten.
Am meisten hat mir Anfangs eine maximieren Funktion gefehlt, das ewige Fenster hin und her schieben ist etwas umständlich und braucht etwas um sich dran zu gewöhnen. Mittlerweile sind F8(Spaces) und F9 bis F11 meine Lieblingstasten geworden.
Die etwas eigene Tastatur leuchtet mir immer noch nicht wirklich ein. Warum das @ an eine andere stelle legen oder Zeichen wie |{}[] irgendwo anders hin legen, bzw nicht auf der Tastatur aufdrucken? Ergibt in meinen Augen keinen Sinn. Ebenso fehlen mir die POS1 und END Taste gewaltig...das kann ziemlich nerven. ENTF lässt sich bei mir mittels FN + Backspace ersetzten.
Arbeitsumgebung
Im Moment bin ich noch mehr damit beschäftigt mich einzugewöhnen, als wirklich effektiv zu arbeiten, aber deshalb hab ich mir das Teil auch rechtzeitig vorm Studium gekauft.
Viele Dinge funktionieren in der Realität nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt habe (Stichwort lokaler WebServer und Programmierungsumgebung -> Ich suche immer noch eine für C++ und einen guten HTML-Editor, PN an mich, wenn da jemand was hat
)
Andere Dinge, wie zum Bsp. Numbers im iWorks Paket tut nach einigem Eingewöhnen genau das was ich von ihm erwarte und brauche und das ziemlich gut.
Das Dashboard ist auch eine tolle Sache um sich mal fix Notizen zu machen oder schnell Infos nachzuschlagen, ebenso die Spotlight Suche - einfach top.
Was mich maßlos aufregt ist der Finder: Umständlicher und bescheuerter geht‘s kaum noch in meinen Augen. Ich werde wohl mal $40 ausgeben und mir PathFinder organisieren.
Kompatibilität
Das mit der Parallel Windows Installation hat bei mir nicht wirklich geklappt: Die ersten 2 Versuche gingen gar nicht und dann funktionierte nach der Treiber Installation das Trackpad nicht mehr.
Damit werde ich mich wohl die Tage noch einmal beschäftigen müssen.
Das Trackpad
Einfach genial. Am Anfang bin ich gar nicht klar gekommen, mittlerweile muss ich schon umdenken wenn ich an einer normalen Windows Maus sitze. Das ist mal wirklich simple und intuitiv, dass muss man Apple lassen.
Integration
Klappt soweit auch ganz gut, auch wenn ich es irgendwie dämlich finde, dass ich Netzlaufwerke, oder FTPs nicht direkt im Finder integrieren kann, sondern umständlich Aliases anlegen muss, die mir den Desktop versauen.
Workflow
Was wirklich toll ist, ist die Möglichkeit, dass quasi jedes Programm direkt mit jedem kommunizieren kann, das macht die Sache ziemlich angenehm.
Programme
Adium funktioniert als IM-Client recht gut, Mail kann man in die Tonne klappen und Safari ist so lala...im Moment nutze ich ihn noch, weiß aber noch nicht wie lange. Standart mäßig ist ziemlich viel Mist mit drauf, aber damit kann ich gut leben, das ist wohl bei allen vorinstallierten Systemen so.
Was mir im Großen und Ganzen doch ein wenig fehlt ist das, was den Mac vielleicht für viele interessant macht: Einstellungsmöglichkeiten. Ich passe gerne meinen Desktop, mein Interface und meine gesamte Arbeitsumgebung an meine individuellen Vorstellungen und Wünsche an - das geht hier nicht wirklich. Hier und da eine Tastenkombination und oder ein Wallpaper ändern, aber das war‘s dann auch schon. Mehr an Individualisierung ist nicht drin.
Abschließend würde ich sagen, dass sich ein Mac, speziell ein MBP vor allem für Nutzer, die einfach und schnell arbeiten wollen durchaus lohnt. Wer keine Sonderwünsche stellt und keine extra spezifischen bzw. überhaupt Schnittstellen braucht ist mit einem Mac gut bedient - vorausgesetzt man hat das nötige Kleingeld: Ich hab ziemlich lang dafür schuften müssen
Cheers
Thubo