Prinz Herbert
Aktives Mitglied
- Dabei seit
- 02.06.2013
- Beiträge
- 1.331
- Reaktionspunkte
- 2.498
Andere Rahmenbedingungen setzen Möglichkeiten und Gegebenheiten voraus, die in einer grenzenlosen globalen Welt nicht auf Dauer haltbar sind. Da ist der Einfluss des sogenannten Marktes (Konkurrenzstaaten mit besseren Rahmenbedingungen) so groß, dass selbst in Europa Staaten wie z.B. Deutschland, Frankreich bezüglich von Löhnen, Rente, oder allgemein in der sozialen Gesetzgebung laufend einem negativen Anpassungsprozess unterworfen werden.
Ich finde es geradezu tragisch, dass sich diese Sichtweise so flächendeckend durchgesetzt und in den Köpfen verfestigt hat. Sowie man irgendetwas in Richtung Sozialpolitik machen will, kaum gleich die olle Leier "Ja, aber die Globalisierung". In Deutschland können wir uns keine Sozialpolitik wie noch zu Kohls Zeiten mehr leisten, weil ja jetzt die Globalisierung da ist. Ende der Durchsage. Das kann schon deshalb nicht stimmen, weil der Kapitalismus schon immer eine globale Veranstaltung war. Zumindest könnte man sich die Frage stellen, warum Deutschland nicht schon längst total verarmt ist, denn die Löhne und Sozialleistungen sind, wenn man globale Maßstäbe anlegt, hier immer noch viel zu hoch - und trotzdem sind wir die (glaube ich) fünftgrößte Wirtschaftsmacht der Erde. Warum ist es nicht Bangladesch, wo man einen Dollar pro Tag verdient? Und warum können sich die Skandinavier einen deutlich stärkeren Sozialstaat leisten, warum sind sie Ausnahmen? Der globale Wettbewerb um die billigsten Löhne müsste doch auch für die gelten. Da hört man dann immer Gegenargumente wie "Die sind doch mit Deutschland nicht vergleichbar", ja gut, aber inwiefern?