Damit hol ich zwar den Thread wieder hoch. Aber eine Unterhaltung diesbezüglich war heute garnicht uninteressant...
Bei einem Freund, der einen kleineren Betrieb führt, mussten nämlich heute endlich mal alle Skype- und Microsoft Messenger Clients gelöscht werden, die bisher noch toleriert worden waren. Dort war man bisher noch recht 'blauäugig'... So quasi aus alten Studi-Zeiten herrührend. Unfassbar eigentlich.
Mit Anwachsen der Betriebs-IT holte man sich jetzt aber endlich mal einen Fachmann ins Haus, der über Sicherheitsdefizite aufklärte. Wie sich dabei rausstellte, gibt es aber durchaus noch
eine Menge kleinerer und auch größerer Betriebe, die recht sorglos mit dem Thema umgehen. Dabei wollte man meinen, dass VPN-Services und Secure-Schlüssel doch mindestens schon betrieblicher Standard wären. Aber dem ist wohl nicht so... Vor allem in Deutschland gibt es da anscheinend Defizite, wie mir ein Administrator heute erklärte, während man diesbezglich in den Niederlanden, Dänemark usw. schon etwas weiter sei... und man vor allem 'dem eigenen Staat' nicht mehr über den Weg traue. Sagt ja einiges aus...
Lustig bei der Unterhaltung: Der Admin wunderte sich, dass unsere Sicherheitsbehörden noch mit dem Thema medial auftrumpfen können, also hinsichtlich der Rechtfertigung weitreichender Überwachungsmaßnahmen. Denn abgesehen von den Dummen und von Privat-Leuten, die sich naiv ihrer Freiheitsrechte berauben lassen, seien doch wohl die '
richtig bösen Jungs' technisch stets einen Schritt weiter. Nur Skype und Konsorten werden da doch bestimmt nicht mehr verwendet...
Lor-Olli hatte die 'Verselbständigung' bei der Überwachung ansonsten ja bereits schön beschrieben. Wie wir seit dem Bundestrojaner-Debakel wissen, haben 'unsere' Sicherheitsbehörden da aber noch etwas Nachholbedarf. Mit Skype können sie aber umgehen und tun das auch seit Jahren ausgiebig...
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2010/08/17/skype-staat-hort-mit/
Nur was sie da wirklich effektiv erwirken? Die Verunsicherung und Entrechtung der Bürger und wohl das Abfischen einiger Dummer... Dabei sind die Sicherheitsdefizite doch hinlänglich bekannt. Ein Spiegel-Artikel von Ende 2012 bringt es ansonsten ja auf den Punkt: das Sicherheitsproblem... Darauf war dann auch endlich mal oben genannter Spezi aufmerksam geworden, weil der Micosoft Messenger nach der Übernahme von Skype durch Microsoft im Jahre 2011 jetzt ja endgültig im Skype-Dienst aufgehen wird...
"Den Umzug zu Skype werden Freunde der Privatsphäre mit gemischten Gefühlen sehen. Schon die Geschäftsbedingungen für den (Skype-) Messenger sahen den Mitschnitt und die Filterung von "E-Mail-Nachrichten, Chats oder Fotos" vor. Auch die zentrale Datenverwaltung bei Skype ermöglicht den Betreibern weitreichenden Zugriff auf Nutzerdaten, mit zum Teil schmerzhaften Folgen für die Betroffenen.
So gab Skype im Jahr 2010 ohne richterliche oder staatsanwaltschaftliche Anordnung, nur auf Ersuchen eines privaten Sicherheitsdienstes, die Nutzerdaten eines damals 16-jährigen Niederländers heraus."
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/...dows-live-messenger-durch-skype-a-865765.html
Was nutzt ihr privat noch für Messenger?