@Ebbi
1,25 GHz (Gigahertz) entspricht der Häufigkeit eines Taktsignals pro Sekunde ( 1Hertz = 1/s) am Prozessorbus (Elastic Bus) des PowerPC (PowerPC <-> Systemcontroller Point to Point Bus-Verbindung).
Bei einem SDR (Single Data Rate) fähigen Bus können pro Takt pro Bus-Signalleitung ein Bit übertragen werden.
Bei einem DDR (Double Data Rate) fähigen Bus (wie dem elastic Bus) können 2 Bit pro Takt übertragen werden.
Hier sieht man also schon einmal das die Taktfrequenz alleine nichts über die "Geschwindigkeit" - hier eigentlich gemeint "Leistungsfähigkeit" - eines Bus aussagt, schliesslich kann ein DDR fähiger Bus bei GLEICHER Taktung doppelt so viele Daten übertragen wie ein Bus der mit SDR arbeitet.
Aber das ist noch nicht alles. Beim elastic bus handelt es sich um einen Bus mit paralleler Datenübertragung, d.h. die Daten wandern "gleichzeitig" (das stimmt auch nicht ganz, aber das ist gerade der Vorteil des elastic bus das er das aushält, aber dazu gleich mehr) über mehrere Signalleitungen zum Ziel.
Wenn man nun einen Bus mit 16 Signalleitungen mit einem anderen vergleicht der 32 Signalleitungen hat, dann überträgt der Bus mit 32 Signalleitungen pro Takt wiederum doppelt so viele Daten zum Ziel.
Als nächstes gibt es noch einen weiteren Faktor. Über so einen CPU Bus wandern Daten, Befehle und Adressen. Der Bus der Prozessoren der Intel Pentium Reihe hat für Daten, Befehle und Adressen separate Signalleitungen. Der elastic Bus des PowerPC hat das nicht, er muss Daten, Befehle oder Adressen übertragen. Dadurch ist der Bus natürlich in dieser Hinsicht ineffizienter als der Pentium Bus.
D.h. selbst wenn, vergleichen wir jetzt mal den Pentium Bus mit dem PowerPC Bus, beide dieselbe Bustaktung, dieselbe Anzahl von Signalleitungen und dieselbe SDR oder DDR Technik verwenden würden, so wäre der Pentium Bus leistungsfähiger - und das ist ja das was interessiert und im Volksmund als "Geschwindigkeit" war genommen wird.
"Geschwindigkeit" ist hier also total unangebracht, "Leistungsfähigkeit" ist gemeint. Für die Darstellung der Leistungsfähigkeit ist aber wiederum die Taktfrequenz des Busses nicht geeignet. Eher wäre die Nennung der Netto-Datenübertragungskapazität in GBit/s angebracht.
Ich möchte an dieser Stelle nochmal auf den Vorteil des "elastic bus" der PowerPC eingehen. Der "elastic bus" heisst so, weil er im wortlichen sinne elastisch sein kann.
Das Problem moderner paralleler Busse mit hohen Taktfrequenzen ist die Signallaufzeit. Stellt euch einfach mal vor 4 Autos starten auf 4 Strassen mit gleicher Geschwindigkeit um ein Ziel, das Luftlinie für alle gleich weit entfernt ist, zu erreichen. Leider haben manche Strassen Kurven, andere führen geradewegs zum Ziel. Was passiert ? Die Autos kommen zu unterschiedlichen Zeitpunkten an - obwohl Sie zum selben Zeitpunkt vom selben Startpunkt zum selben Ziel mit derselben Geschwindigkeit abgefahren sind.
Bezogen auf einen digitalen Bus sieht die Problematik wie folgt aus: ein paralleler Bus hat, wie gesagt, nicht nur eine sondern mehrere Datenleitungen um Daten gleichzeitig übertragen zu können. In der Regel bilden diese Daten auch einen Zusammenhang, z.B. 32 Bit die zusammen gehören und am Ziel angekommen wieder zusammen in den Speicher geschrieben werden.
Wenn man jetzt mal so eine Computer-Hauptplatine gesehen hat, sieht man das die Datenleitungen kreuz und quer über das Board laufen. Es gibt viele Hindernisse die umlaufen werden müssen, wie z.B. eingelötete Bauteile. Unter anderem das führt dazu das die Signalwege einzelner Signalleitungen eines Busses unterschiedlich lang werden, da die Leitungen ganz einfach unterschiedlich um ein Hinderniss laufen müssen. Am Ende kommen die Signale also nicht gleichzeitig an, und das ergibt Probleme beim korrekten zusammensetzen der Daten. Der Grund dafür ist, das der Takt (die 1,25 GHz) "unerbittlich "weiterschlägt" und spätestens beim nächsten Takt die Daten des vorherigen alle am Ziel angekommen sein müssen. Wird der Takt zu schnell gibt es ein Kuddelmuddel. Vergesst nicht, Sender und Empfänger am Bus arbeiten synchron mit demselben Takt.
Der "elastic bus" des PowerPC heist nun so, weil seine Datenleitungen elastisch sein können, womit unterschiedliche Längen gemeint sind. Der Bus ist so konstruiert das er damit sehr gut umgehen kann und die Daten zum Schluss trotz allem konsistent sind. In diesem Punkt ist der elastic bus führend und dem Pentium Bus weit vorraus.
Der Vorteil dabei ist, das der elastic Bus viel höhere Taktfrequenzen haben kann als der des Pentium Bus. Intel löst das Problem z.Z. damit, das Sie statt DDR QDR (Quad Data Rate) einsetzen, d.h. sie senden gleich 4 Bits pro Taktsignal über den Bus, die Taktfrequenz des Busses ist aber nur 200-250 MHz.
Der Pentium Bus kann bei hohen Taktfrequenzen um 500-600 MHz, wie sie beim elastic Bus verwendet werden, nicht mehr zuverlässig arbeiten, weil er mit den Signallaufzeiten Schwierigkeiten bekommt.
(Weitere Faktoren für die Signallaufzeiten sind z.B. steigende Temperaturen oder unterschiedliche Materialgüte)
Wo wir gerade bei 500-600 MHz des "elastic bus" sind. Wieso schreibt Apple dann der hätte 1 GHz oder sogar 1,25 GHz ?
Ganz einfach: Apple ignoriert in dieser Darstellung einfach das der Bus nur 500 MHz, oder eben 625 MHz macht, und multipliziert das x2 weil der Bus ja, dank DDR Technik, 2 Bit pro Signalleitung pro Takt übertragen kann.
Das entspräche also einem SDR Bus (der nur 1 Bit/s pro Signalleitung überträgt) mit 1 GHz resprektive 1,25 GHz...
Und jetzt zum Thema "Bandbreite". Schauen wir mal bei Wikipedia nach was das eigentlich bedeutet:
"den Frequenzbereich, den ein Übertragungskanal bei vorgegebener Dämpfung übertragen kann."
Leider haben wir es hier nicht mit einem Frequenzbereich zu tun, sondern mit der *Datenübertragungskapazität*, gemessen in GB/s - in diesem Fall die Brutto-Datenübertragungskapazität.