Honorar-Fragen(n) ... was sonst

pixeltraum

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moin, moin ... ich habe einige fragen bzgl. des honorars für flyer-/poster-gestaltung, etc. kurz zu mir: ich bin gelernter medienDesigner, hab' aber anschl. noch Wirtsch.Info studiert u. arbeite somit nicht mehr "offiziell" auf meinen "alten" job sondern betreibe das ganze als gewerbe am abend u. an den wochenenden ...

aktuell steht mir ein grösseres projekt ins haus, was zum einen gut ist :D zum anderen aber einige fragen aufwirft. ich möchte hier lieber nicht schreiben wie "hoch" mein bisheriger stundenlohn angesetzt war ... er war schlicht u. ergreifend zu niedrig ... ich denke dass ich ganz gute qualität liefern kann u. auf eine fundierte ausbildung zurückgreifen kann ... natürlich muss ich mich davon nicht "ernähren" wie viele andere kollegas hier im forum ...

wie ist eure meinung ... kann ich z.B. 50,00EUR pro Stunde ansetzen ohne nach beiden seiten ein schlechtes gewissen zu haben?!

aktuell stehen 5 anzeigen auf dem plan bis zum 01.Februar ... dem voraus muss die erstellung des anzeigen"gerüstes" gehen ... Texte werden mit grosser wahrscheinlichkeit durch den kunden noch ein paar mal abgeändert ... ich plane für die erstellung des anzeigen"gerüstes" ca. 4Std. und dann pro anzeige ca. 2,5Std. ... wären in summe dann ca. 16-17Std. ... inkl. Korrekturläufe ... ist das realistisch!?
 
Es ist ein Unterschied, ob Du das als "Schreibtischtäter" machst oder hoch offiziell in einer Agentur. (Kein Kunde wird dem Schreibtischtäter das selbe zahlen...)
Ansonsten würde ich sagen, dass der Vergütungstarif von AGD eine gute Hausnummer ist, zumindest was den Zeitaufwand angeht. Ob man immer die Nutzungsrechte bekommt lasse ich mal dahingestellt sein und will es hier auch gar nicht diskutieren.

50 EUR sind übrigens eher wenig falls Du jemals vorhaben solltest davon zu leben und offiziell eine Agentur zu betreiben. (Rechne mal durch: Abschreibungen für Mac, Software, Stromkosten, Büromöbel, Büromiete, eigene Miete, eigene Lebenshaltungskosten, Versicherungen, Rücklagen für auftragsfreie Zeiten oder Urlaub oder Krankheit, ... da wirst Du verdammt viele Anzeigen für machen müssen.) AGD setzt übrigens im Regelfall 76 EUR/H an.
 
Von Empfehlungen freigestellt

Moralisch wären 50 Euro als Stundenhonorar durchaus gerechtfertigt, aber Unternehmen liegt der rechtliche Anspruch näher am Herzen. Derzeit bietet eine respektable Werbeagentur, mit Sitz in einer Landeshauptstadt im Rheinland, folgende Konditionen für freie Mitarbeiter in den Einsatzbereichen Print und Non-Print: 18 bis 25 Euro pro Stunde, ohne Garantie auf Mindestbeschäftigung oder sonstige Zusagen.

Wer für die Agentur als Freiberufler tätig sein möchte, akzeptiert die Konditionen oder muss auf die Zusammenarbeit verzichten. Der Strom der Bewerber, die sich darauf einlassen, ist seit Jahren ungebrochen. Im Gegenzug winken bei der Agentur Einsatztätigkeiten für Premium-Kunden wie Mercedes (IAA WebSpecial), für KI.KA, WDR und ZDF (Internet-Synergien) sowie für weitere Kunden, die von der Agentur seit Jahren erfolgreich betreut werden. Da erscheint es nebensächlich, das in der Agentur kein nennenswerter Unterschied mehr gemacht wird, ob der Bewerber sein Fachwissen durch eine betriebliche Ausbildung oder durch ein Studium erworben hat. Hauptsache, der freiberufliche Mitarbeiter ist technisch in der Lage, neue Ideen schnellstmöglich und überzeugend umzusetzen. Empfehlungen des AGD sind zwar wie immer nett, aber ebenso bedeutungslos in Fragen der freien Mitarbeitervergütung. Frei bedeutet in dem Fall eben auch, an keine Empfehlung gebunden zu sein.
 
hallo pixeltraum.
wenn du dein können so vertreten kannst, sind 50,- minimum.

die ddorfer agentur fällt als einer der üblichen abzocker ja dann schonmal durchs raster. :D

@wishbone: dabei von „respektabler“ agentur zu sprechen, ist mehr als fraglich.
 
Respektabel aus Sicht der Wettbewerbssituation und mit Blick auf den Umsatz der Agentur im Vergleich zu Branchenvertretern. Aussagekräftige Referenzen und damit verbundene Auszeichnungen beeindrucken Investoren ebenso nachhaltig wie Kunden. Umstände, unter denen Mitarbeiter am kurzen oder langen Arm verhungern finden in Geschäftsberichten keine Erwähnung. Ganz im Sinne der Aktionäre, denen das Unternehmen gehört. Die Entscheidung zur Mitarbeit ist beiderseits freigestellt. Den Rest erledigen Angebot und Nachfrage. Die Firma, die für den ordnungsgemäßen Zustand aller Zugänge im Unternehmen verantwortlich ist, verdient dabei auch ganz gut, denn der Agentur treten Bewerber täglich die Türen ein. Im dramatischen Schauspiel, wie sich freie Mitarbeiter preislich unterbieten, liegt der Gewinn für die Agentur. Wenn das so weitergeht wie bisher, wird das Höchstlimit für neue Mitarbeiter auf 20 Euro pro Std. festgesetzt, denn anders kann man die tägliche Bewerberflut nicht eindämmen. Noch ist Saft in den Zitronen.
 
hallo pixeltraum.
wenn du dein können so vertreten kannst, sind 50,- minimum.

moin. ich werde jetzt im angebot mal 55,00EUR/Std. veranschlagen. ich denke das ist in anbetracht des aufwandes u. der tatsache dass ich das "handwerk" auch ordentlich gelernt habe u. gut beherrsche angebracht. billiger geht's sicherlich immer - aber ich werd' nicht feilschen um meine stundensätze hab' ich mir vorgenommen ... als student hatte ich um die 30,00EUR verlangt. selbst da hiess es manchmal ... "... ja, so u. so hätt' ich's gerne - aber das bekomm' ich ja fast auch mit powerpoint hin, oder!?" ... ich antworte seither auf solche texte nur noch mit "... dann viel spaß in powerpoint" ... :D
 
Ich muss bei den Honorarfragen immer ein wenig schmunzeln.

Es kommt doch im Endeffekt drauf an, wo man arbeitet. Eine etablierte Agentur, die grössere Projekte realisiert und womöglich pauschal abrechnet, wird mehr zahlen als ein kleiner Betrieb. Und gerade die Erstellung kleiner Drucksachen ist mittlerweile mehr ein Fall für Online-Druckereien als örtliche Betriebe.

Zwischenzeitlich bin ich selbst nebentätig in einem kleinen Betrieb, der sowohl gestaltet als auch produziert. Wir berechnen für eine Grafikerstunde 48 Euro, dazu kommen Material- und Produktionskosten.
Wenn man sich da überlegt, dass 300 Visitenkarten, nach Gusto des Kunden gestaltet, im Verkauf bummelig 30 Euro kosten, muss man entweder sehr schnell sein oder Verluste hinnehmen. Zumindest ist es da unrealistisch, viel Geld zu verdienen.
 
Nicht so schnell.
Die Schwerpunkte liegen woanders.

Hier oben im Norden wird Dir keiner 80 Euro für ne Grafikerstunde zahlen. Es sei denn, es ist ne etablierte Firma mit grossem Namen. Und auch die stellen lieber eigene Pinselfritzen zum Festgehalt an.
Wenn ich mir überlege, was teuer bezahlte Grafiker bei uns ablieferten, entweder zum Folienschnitt oder Digidruck, und was wir noch nachbearbeiten mussten, weil die sich null Gedanken über die Weitergabe machten, da wird mir anders.
 
Wenn ich mir überlege, was teuer bezahlte Grafiker bei uns ablieferten, entweder zum Folienschnitt oder Digidruck, und was wir noch nachbearbeiten mussten, weil die sich null Gedanken über die Weitergabe machten, da wird mir anders.
Es kommt auf die Sichtweise an. Warum sollten teurere Grafiker sich Gedanken ums Finish machen, wenn Ihr diesen Teil des Jobs zu niedrigen Preisen oder en passant vor dem Druck zum Pauschalpreis erledigt? :noplan:
 
In diesem Falle plädiere ich auf Fairness.
Der Endkunde wirft dem Grafiker viel Geld in den Rachen, kommt mit seinem Erzeugnis, will (beispielsweise) bei uns produzieren lassen und muss dann nochmals draufzahlen für die Schadensbegrenzung.

Ich werde mich garantiert zurückhalten mit Details, aber was speziell hier vor Ort von teuer bezahlten Grafikern und auch Agenturen zur Produktion abgeliefert wird, ist keine 10 Euro wert.

Und noch was.
50 Euro hören sich vielleicht an wie Peanuts, aber der Kunde muss sie übrig haben. Und wenn kein Kunde > kein Auftrag > kein Geld.
 
Sorry, wir sind mittlerweile offtopic, aber dennoch bei einem Punkt angelangt, den man als Unternehmer beleuchten muss. Obwohl es doch gar nicht so viel dazu zu sagen gibt, weil gängige Praxis.

Fairness?* Was ist unfair daran, (ich nehme Euer Unternehmen nun als Beispiel, OK?) einen Job von einem Grafiker zu einem vereinbarten Preis konzeptionieren und bis zu einem bestimmten Layoutgrad erstellen zu lassen und einen weiteren Teil des Jobs/Projekts einem anderen Dienstleister zu übergeben, der zu einem ebenfalls vereinbarten Preis abschließend zur Reproreife bringt? Grob verglichen: Ich stelle doch auch keinen Kunstmaler an, um mir eine Wand streichen zu lassen.
Wenn dies alles korrekt abläuft, ist dies auch nicht als Schadensbegrenzung zu betiteln, sondern als normaler Jobablauf.
Anders ist es natürlich, wenn der konzeptionierende Grafiker/Designer diesen Part in seinem Honorar schon eingeschlossen hatte und der Kunde nun wirklich draufzahlen muss, indem ihr nachbessert bzw. den Job erst reproreif macht. In diesem Fall ist es Sache des Auftraggebers, klare Verhältnisse zu schaffen. Klarer Fall.


*Zum Thema Fairness: Ich könnte mir überlegen ob es fair gegenüber unserem Wirtschaftssystem ist, wenn ich zweihundert Freisteller (Masken und Pfade) lieber günstiger für 5 Euro pro Stück online in Thailand machen lasse oder wesentlich teurer hier von Dienstleistern oder Branchenkollegen in Deutschland. DA beginnt für dieses Thema, aber nicht bei der Splittung eines Jobs in verschiedene Kompetenzbereiche.
 
Zuletzt bearbeitet:
Anders ist es natürlich, wenn der konzeptionierende Grafiker/Designer diesen Part in seinem Honorar schon eingeschlossen hatte und der Kunde nun wirklich draufzahlen muss, indem ihr nachbessert bzw. den Job erst reproreif macht. In diesem Fall ist es Sache des Auftraggebers, klare Verhältnisse zu schaffen. Klarer Fall.

Eben.
Da wird dem Kunden erzählt, er hätte ein Ergebnis, dass er sofort an eine Druckerei schicken kann. Kann er ja auch, aber kost oftmals noch was.

Du hast in einer Hinsicht recht: Alles muss vorab vereinbart sein. Leider scheint das nicht immer zu funktionieren.


Du hast eh PN von mir.
 
guten morgen! ich bin erstaunt welche "blüten" so ein "honorar"-thread in kürzester zeit treiben kann ... ich möchte kurz schreiben wie ich's letztendlich gemacht habe bzw. wie ich vorgegangen bin ...

ich hab' dem kunden ein angebot erstellt, enthalten waren meine vor-kalkulierten stunden (á 55,00EUR pro Arbeitsstunde) zzgl. der druckkosten, die ich dafür aber 1:1 an den kunden weiterreichen werde ... ich denke das ist soweit ok u. auch fair. man muss meiner meinung nach nicht danach schauen, ob ich damit meine brötchen verdienen "muss" sondern einzig u. alleine welche qualität ich liefern kann ...
 
zzgl. der druckkosten, die ich dafür aber 1:1 an den kunden weiterreichen werde ...

Klingt seriös. Warum sollte ich als Agentur/Grafiker auch an der Druckdienstleistung eines anderen Unternehmens verdienen?

ich denke das ist soweit ok u. auch fair. man muss meiner meinung nach nicht danach schauen, ob ich damit meine brötchen verdienen "muss" sondern einzig u. alleine welche qualität ich liefern kann ...

Ich hab zwar nicht ganz verstanden, was Du mit dem Satz meinst, aber was die Qualität angeht, gebe ich Dir voll und ganz recht. Würden alle so denken, hätte ich nur noch halb so viel Arbeit.
 
Ich hab zwar nicht ganz verstanden, was Du mit dem Satz meinst, aber was die Qualität angeht, gebe ich Dir voll und ganz recht. Würden alle so denken, hätte ich nur noch halb so viel Arbeit.

moin. Damit war nur gemeint dass man hier oft kritisiert wird wenn sich herausstellt, dass wie in meinem fall ich das ganze gewerbe "nur noch" als Neben- bzw. 2.Job betreibe und damit quasi nicht meinen lebensunterhalt bestreiten muss ... es kam hier schon desöfteren zu grossen diskussionen was den stundensatz angeht ... einzig u. alleine aufgrund der tatsache dass ich eben nicht selbständig bin u. mit der arbeit mein leben finanzieren muss ...
 
Klingt seriös. Warum sollte ich als Agentur/Grafiker auch an der Druckdienstleistung eines anderen Unternehmens verdienen?
vielleicht, weil du unternehmer bist?

wenn du vier druckaufträge im jahr a 400 euro in auftrag gibst, ist dieses procedere uninteressant.
wenn du aber regelmäßig größere sachen in druck gibst, ist diese allgemein übliche praxis lukrativ. für als künstler gemeldete freiberufler aber mit dem steuerberater abzuklären, weil es grenzen gibt, ab denen man dann gewerblich tätig wird. aber generell: warum geld verschenken?
 
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