Hartz IV vs Bürgergeld - grosser Reforme oder weiterer grosser Flop?

Mal einen kleinen Schwung aus meiner damaligen Marketingvorlesung: Das Konzept geht in die Richtung des "Working Customer" - ein bekanntes Beispiel ist, dass man bei McDonald's oder Burger King sein Tablett nach dem Essen selbst wegbringt.

Eigentlich müsste wie in Restaurants üblich nach dem Essen das Tablett vom Personal weggeräumt und gefragt werden: "Hat es Ihnen geschmeckt?" - Der Kunde bringt aber oft das Tablett selbst weg.
Frei nach dem Motto: lass andere arbeiten, das mit den Tabletts ist ja nicht nur bei McDoof sondern diese Arte der Selbstbedienung greift immer weiter um sich, schon im Eiscafe and der Ecke - bin früher gerne auf einen Espresso dorthin gegangen, jetzt nicht mehr. Selbst abholen, selbst wegbringen nee danke
 
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(…) diesen Selbstzahler-kassen (...) lässt man mal noch alle Kassierer/innen wegfallen (…)
so ganz stimmt das ja nicht; an den selbstzahlerkassen stehen immer noch mitarbeiterinnen, die bei störungen, bedienfehlern und der jugendschutzsperre eingreifen.
 
Sie wollen keine Almosen vom Staat
Dann muss man ihnen sagen, dass das Recht keine Almosen sind.

Die parlamentarischen Vertreter haben in einem Rechtstaat so oder so für ein Gesetz gestimmt.
Das Gesetz (hier eben über SGB-II-Leistungen) mag mangelhaft, brauchbar oder auch mal gut sein; entscheidend ist, dass auf was aus dem Gesetz erwächst, jedermann einen Anspruch hat.

Almosen sind Gnadenleistungen wie von der Tafel oder die heiße Suppe im Gemeindehaus, auf die niemand einen Anspruch hat.
Sozialleistungen hingegen hat sich der Souverän rechtlich erkämpft.

Sie wollen sich das Geld zum Leben selbst erarbeiten, und wenn sie dazu mit 70 Jahren hinter der Kasse stehen müssen.
Und an Wohngeld, auf das die beiden mit ihren möglicherweise geringen Renten (warum stehen sie sonst mit 70 hinter dem Tresen?) einen Anspruch alias ein Recht haben, denken sie vermutlich auch nicht.

Die CSU hat hier genau das getan, was deren Wähler erwarten. 2 Omis sind jetzt vielleicht keine representative Umfrage… Aber ich bin mir sicher, dass ganz viele Unionswählerinnen und Wähler so ticken.
Sollten diese Omis zufälligerweise die selbständige Eigentümerinnen der Bäckerei sein, sieht es in einer Krise aber mau aus, sollten sie einerseits ihren Betrieb (vielleicht eine GbR) über die Zeit bringen und erhalten wollen, andererseits für ALG-II (falls sie nicht gerade für ALG-I eingezahlt haben) erst genau die Rücklagen für den Eigenverbrauch aufbrauchen müssen (bis auf die 70y ∙ 150€ = 10500€, die sie bisher behalten dürfen).

Diesen CSU -Omis wird mit der Wegnahme der 60k€ (oder als Familie bis 150k€) doch erheblich in die christsoziale Parade gefahren. Haben diese CDUCSU-Wähler wirklich so wenig Hirn zu bemerken, wie sie bierzeltlautstark gegen ihre Interessen anjubeln?
 
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so ganz stimmt das ja nicht; an den selbstzahlerkassen stehen immer noch mitarbeiterinnen, die bei störungen, bedienfehlern und der jugendschutzsperre eingreifen.
Je nach Situation. Bei Decathlon nix, ausser Security im Hintergrund, bei Hornbach werden die Kassiererinnen (halt meisst) noch zur Einweisung genötigt, sehenden Auges um den eigenen Jobs abzuschaffen. Gut ist, dass viele das noch abtropfen lassen und sich lieber in die Schlange stellen.
 
Dann kann man den mindestlohn gleich mit Abschaffen, die gehen dann nämlich sicher nicht mehr arbeiten..
Bleiben wir erstmal beim Bürgergeld. Grundeinkommen ist noch lange hin.

Wenn vom Gesetzgeber so oder so definierte Sozialleistungen grundgesetzkonform das Existenzminimum beschreiben, dann…
können diese nie zu hoch sein
müssen die niedrigsten Erwerbsentgelte zu niedrig sein (Stichwort: Lohnabstandsgebot)

Das schreiben Meckerer jetzt hundertmal auf die Tafel, bis das sitzt!

Wenn die KdU (unter den notorischen Angemessenheitsbedingungen) bei ALG-II-/Bürgergeld-Empfängern von der Sozialkasse übernommen wird, dann muss jener Niedriglöhner auch u.a. das Wohngeld einrechnen, auf das er vrsl. Anspruch hat. Die Quelle ist nur eine andere: KdU kommt als Bundesleistung, Wohngeld von der Kommune. Er muss also dafür zum Rathaus und nicht zum Arbeitsamt.
 
Es bringt doch auch nichts als „ABM“ die Leute an die Kasse zu setzen, wenn ihre Arbeit sinnvoll durch Maschinen ersetzt werden kann. Wer hat davon was? Dann lass sie lieber selber entscheiden, was sie machen wollen…
 
wie hoch wäre der denn dann? Und wie hoch müsste das Gehalt eines Facharbeiters dann sein?
Ich habe nie verstanden, warum der öffentliche Aufschrei beim Streik der Flugzeugkapitäne so groß war.

»Die verdienen Hunderttausende« (Alle? Neenee)
»und gehen mit viel Geld Mitte 50 in den Ruhestand«
»und jammern auf hohem Niveau«

Himmel! Gönne dem mit den vier Kolbenringen doch seine 100k€ Gehalt (nachdem er seine selbstfinanzierte Ausbildung erstmal abgestottert hat – von der BW kommen ja auch nicht mehr so Viele).

Wenn deren Gehälter – wie damals bestreikt – reduziert werden, hat das doch am Ende auch Auswirkungen auf die Gehälter der Facharbeiter.
»Ja wenn die Flugzeugkapitäne sparen müssen, dann…«
– auch der angestellte Gymnasiallehrer
– dann der Fachmensch im Maschinenbau
– danach die Fleischereifachverkäuferin
– zuletzt der Paketbilligschlepper

Denn das Argument wird ja von jeder Ebene nach unten weitergegeben.
 
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Autonom fahrende PKW und LKW machen Taxi-, Bus und LKW-Fahrer arbeitslos bzw. …
Noch (also noch) werden Bus- und Lkw-Fahrer ebenso wie Triebfahrzeugführer händeringend gesucht.

Das Problem ist gerade da nicht die Bezahlung (Tf werden bereits unter den EVU mit Handgeld abgeworben), sondern die Befähigung. Nicht jeder besteht die MPU, nicht jeder hält das körperlich lang aus.
 
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Es bringt doch auch nichts als „ABM“ die Leute an die Kasse zu setzen, wenn ihre Arbeit sinnvoll durch Maschinen ersetzt werden kann. Wer hat davon was? Dann lass sie lieber selber entscheiden, was sie machen wollen…
Dann muss man aber auch konsequenterweise Sozialabgaben auf Maschinenarbeit einziehen und davon den Zwangsarbeitslosen ein anständiges BGE zahlen.

Edith: auch an der Kasse sitzen kann sehr kommunikativ sein. Man sollte die Sozialen Aspekte nicht unterschätzen.
 
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Sozialabgaben auf Maschinenarbeit
Allerdings.

Die Utopisten der 50er Jahre haben ja noch an die Ablösung gefährlicher oder verschleißender Arbeit durch Maschinen und Roboter geglaubt; warum auch sollte man einen Postboten oder eine Sparkassenschaltermenschen ersetzen?

Heute bleibt in einer kapitalgestützten Wirtschaftung eigentlich nur, vom Mehrwert der Maschinenarbeit genau die Steuer abzuschöpfen, die für die monetäre Grundversorgung des Konsumenten nötig ist, um den Konsumkreislauf zu erhalten.
 
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Das ist keine Polemik sondern eine nüchterne Analyse des Problems das ein Bedingungsloses Grundeinkommen mit sich bringt. Im Grunde genommen wird der komplette ungelernte Hilfskraft Sektor eingeladen am Grundeinkommen teilzuhaben. Kann man es ihnen verübeln? Natürlich nicht..
Das Grundeinkommen ist jetzt nicht so hoch dass man davon in großen Luxus leben kann, sondern eher so bemessen dass man damit so eben über die Runden kommen kann. Und nun die Preisfrage:

Wie abgefuckt und scheisse muss ein Job sein dass man sich eher mit dem Grundeinkommen am untersten Level des Existenzminimus begnügt anstatt zu arbeiten und sich ein schöneres Leben leisten zu können?

Wer ernsthaft polemisiert dass Arbeit sich mit dem Bürgergeld/Grundeinkommen nicht mehr lohnt hat doch nur Schiss dass es dann keine Billiglohnsklawen mehr gibt die jeden Scheiss für eine Hand voll Euros machen weil sie sont keinerlei Alternativen mehr haben.

Genau darum geht es Billigste Sklawen für die schäbigsten Jobs garantiert zu bekommen, Leute ausbeuten und ihnen nichts als Gegenwert zu gönnen.
 
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Da gibts glaube 8 Selbstscan-kassen
Darauf wird es zwangsläufig hinauslaufen, ich finde das gut aus Unternehmer Sicht,

automatische Kassen werden nicht krank, haben keine seelischen Wehwehchen, müssen nicht pinkeln und können 24/7 arbeiten
 
Darauf wird es zwangsläufig hinauslaufen, ich finde das gut aus Unternehmer Sicht,

automatische Kassen werden nicht krank, haben keine seelischen Wehwehchen, müssen nicht pinkeln und können 24/7 arbeiten
Von mir aus..

Und schon ist der erste Kandidat gefunden, wenns mal mit selber pullern gehen nicht mehr so klappt für den modernen Pflegeautomaten
"Friedrich 200 Plus". Der kommt dann täglich reingerollt, zieht Dir dann erstmal die Windel hoch und spritzt Dir die geliebten salzigen Fischeier in die Futterluke. Und als Highlight des Tages, wirst du noch kurz übers schüttere Haupthaar getätschelt. Aber nur, wenn Du brav gewesen bist.
Bei Privatpatienten kann Friedrich ev. noch per Upgrade einmal in der Woche Dir die Eier neu sortieren..:noplan:
..aus unternehmerischer Sicht.
:hehehe:
 
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Darauf wird es zwangsläufig hinauslaufen, ich finde das gut aus Unternehmer Sicht,
Aus Unternehmersicht ist so ein Schritt auf jeden Fall nachvollziehbar. Entsprechende Gründe hast Du ja genannt.

Aber selbst Unternehmer sind auch Kunden. Bei mir ist es zumindest so, dass ich selbst nicht über McDonalds-Filialen oder Supermarktterminals entscheide sondern meine Arbeitskraft auf dem freien und mittlerweile auch globalen Markt anbieten muss.

In London gibt es einige McDonald's "Restaurants", wo im Kundenbereich nur Terminals und keine Tische und Stühle mehr stehen. Durch eine Ausgabe wird direkt in der Küche die Bestellung zubereitet und über eine Ausgabe von der Küche aus das Essen in einer Papiertüte ausgehändigt. Bezahlt wird mit Kreditkarte und im Terminal wird die Option "Eat In" auch gar nicht angeboten.
 
Wieso nur einmal die Woche?
Häufiger kostet natürlich extra.
Edith: natürlich ist aus unternehmerischer Sicht ein einziger Pflegeautomat für ein ganzes Heim völlig ausreichend, da bleibt für häufiger keine Zeit.
 
Je nach Situation. Bei Decathlon (…), bei Hornbach (…)
oh, ich meinte eigentlich „unseren“ supermarkt in der kreisstadt.
das ist nämlich sehr praktisch, seine -zig teile nicht mehrfach anpacken und umladen zu müssen.

ich nehme kühltasche, beutel und korb im einkaufswagen mit hinein und kann sie anschließend direkt ins auto … ähh, aufs fahrrad packen.
ferner bleibt immer mal zeit für ein kurzes, stressfreies, freundliches gespräch mit der dort „kontrollierenden“ mitarbeiterin.
 
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Darauf wird es zwangsläufig hinauslaufen, ich finde das gut aus Unternehmer Sicht,

automatische Kassen werden nicht krank, haben keine seelischen Wehwehchen, müssen nicht pinkeln und können 24/7 arbeiten
Aus Unternehmersicht ist das Cool, aber aus Sicht der Betroffenen und auch der Gesellschaft als Ganzes ist das eine Katastrophe.

Die Kerndiskussion die von den rechten (CDU/CSU) beim Bürgergeld angezettelt wurde ging doch darum dass man jeden dazu zwingen möchte izu Arbeiten um ein paar Kröten zu bekommen, keiner soll sich auf den Hintern setzen und das Bürgergeld ohne Gegenleistung bekommen. Gleichzeitig sollen durch Automatisierung und Digitalisierung auf Lange sicht fast alle Jobs für Normalos die nicht X Jodeldiplome von Y Universitäten haben weg fallen. Das sind dann am Ende eben nicht nur die Supermarktkassen, das werden dann über alle Brnachen und alle Tätigkeiten fast alle Arbeiten sein die da weg fallen.

Was macht das mit dem Einzelnen, den man dann nicht nur als unwürdig und unbrauchbar definiert, dass man ihm einerseits keine Beshcäftigung gibt weil als "Fachkraft" dann nur noch Leute mit Abschlüssen vn Elite-Universitäten gelten, und zum anderen dieser von den Rechten zelebrierte Futterneid hinzu kommt dass man jemanden für den man keine Abreit mehr hat keinen Lebensunterhalt gönnt.

Und wenn dann nur noch 5% der Leute eine Arbeit haben und der Rest dann außen vor isr, wie will man da den Sozialstaat finanzieren, Rente, Krankenkassen, Bildung, etc.? Das wird dann wahrscheinlich darauf hinaus laufen dass es für die breite Masse der Erwerbslosen nichts mehr gibt, seht zu wie ihr klar kommt oder verreckt. Wie im Mittelalter.

Mit Machinensteuern braucht ihr nicht zu kommen, das wird nicht funktionieren. Selbst wenn man das in DE so gestalten würde dass es diese Maschinensteuern gäbe um die Sozialabgaben für alle die zu kompensieren die dank der Maschinen keine Erwerbstätigkeit mehr haben, stellt man die Maschinen sowieso erstmal von Deutschland in die EU-Länder wo der Strom biliger ist, und am Ende dann nach China etc. wo es diese Steuern gar nicht gibt.
 
das ist nämlich sehr praktisch, seine -zig teile nicht mehrfach anpacken und umladen zu müssen.
ich nehme kühltasche, beutel und korb im einkaufswagen mit hinein und kann sie anschließend direkt ins auto … ähh, aufs fahrrad packen.
In der variante ist die sb-kasse dann für die kundschaft sehr günstig, fürs geschäft eher nicht. Wie regelt das der markt? Mit security?
 
Häufiger kostet natürlich extra.
Edith: natürlich ist aus unternehmerischer Sicht ein einziger Pflegeautomat für ein ganzes Heim völlig ausreichend, da bleibt für häufiger keine Zeit.
Und da sieht man dann auch den Unterschied zwische Privat und Kasse, der Privatpatient darf ausschlafen, beim Kassenpatient der 45 Jahre im tahlwerk gewulackt hat kommt das Ding um 3;42 Ur morgens.
 
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