Gute Übersicht über die gängigen RAW-Editoren für den Mac bei YouTube!

rudluc

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Wer sich nicht im Klaren ist, welchen RAW-Editor er nehmen soll oder was die konkurrierenden RAW-Editoren zu bieten haben, der findet hier bei YouTube einen interessanten Vergleich zwischen ACDSee PhotoStudio, Lightroom Classic, Apple Fotos, Capture One Pro, Darktable, DxO PhotoLab und Luminar Neo. Leider fehlt das aktuelle ON1 in diesem Vergleich.
 
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Leider ist das Thema RAW-Editor auf macOS eine offene Baustelle die zu keiner wirklich befriedigenden Antwort führt.
Meine persönliche Einschätzung nach nunmehr mehr als einem Jahrzehnt Erfahrung.

Der Platzhirsch Lightroom Classic LrC funktioniert endlich wieder halbwegs schnell (Import + Export), die Bearbeitung (Verschieben der Regler inkl. visuellem Feedback) ist schnell, der GUI aufgeräumt und funktional. Die Maskierungsmöglichkeiten dank AI branchen-führend, die Color Grading Möglichkeiten (Presets) vorbildlich.
Nachteil: Nur Abo-Modell und somit werden Einsteiger (die 20 Bilder im Monat bearbeiten) kostenmäßig mit Pro-Studios wo mehrere Bearbeiter 1000+ Bilder im Monat bearbeiten gleich geschalten. Zusätzlich sind alle Bearbeitungen im Augenblick der Abo-Abkündigung mit einem Schlag wertlos, da nicht mehr anpassbar -> Fazit: eher nein.

Der ewige Rivale CaptureOne hat nun auch auf das zu Recht umstrittene Abo-Model umgestellt, bekommt aber trotz voller Geldspeicher die Performance Probleme (speziell beim Import + Export) absolut nicht in den Griff. Zusätzlich ist die Funktionalität und der GUI durchaus verbesserungswürdig (GPS Tagging gibt's für Reisefotografen immer noch keines) -> Fazit: leider nein.

Der Runner-Up DxO PhotoLab hat eine tolle Unterstützung von Gehäusen und Objektiven für die optische Korrektur, einen modernen GUI und ein brauchbare Preisgestaltung ohne Abo-Falle. Leider schafft man nach 2 Jahren immer noch keine native Apple Silicon Umsetzung und so fühlt sich die Bearbeitung zäh und verzögert an (auf einem M2 Max mit 32GB RAM wohlgemerkt !). Schaltet man die extrem gute Entrauschung DeepPrime oder andere Enhancer dazu wird es nur noch mühsamer -> Fazit: leider nein.

Der Marketing Champion Luminar Neo hätte alle Voraussetzungen das Feld aufzuräumen. Bietet mit wenigen Reglern tw. sensationelle Bildergebnisse an, die selbst Adobe unter Druck setzen und manche neue Funktion in Photoshop einziehen haben lassen (Stichwort: Himmel ersetzen). Leider ist das Wort Qualitätssicherung für die Macher ein komplettes Fremdwort und so ist Luminar eine der lausigsten Software Umsetzungen die ich in den letzten 10 Jahren gesehen habe. Nüchtern betrachtet meist Alpha Stadium, selten schaffte es eine Version ins Beta Stadium nur um in der darauf folgenden Version wieder zurück geworfen zu werden. Die Macher wissen das uns bemühen sich gar nicht um Bugfixes, statt dessen wird alle paar Monate der Name fallen gelassen und ein neues Produkt angekündigt. So wurde aus Aurora HDR -> Luminar -> Luminar AI und nun Lumina Neo ... natürlich alles ohne Upgrade Pfad für Bestandskunden. Deren Jammern nervt auf Dauer ja auch, kann man verstehen -> Fazit: ganz sicher nein.

Darktable kündigt mit jeder neuen Release tolle Features an, schafft es aber bei mir nicht aus dem "ich teste das Mal für einen Tag" Modus raus zu kommen. Detto RawTherapee (hier gar nicht erwähnt). ACDSee PhotoStudio und Apple Fotos sind eher JPG-Editoren die zur Not auch RAW verarbeiten können, aber dafür eigentlich nie ernsthaft verwendet werden.

Dafür fehlen aus meiner Sicht noch 2-3 andere ernsthafte Alternativen da oben:

Der ewige Bildqualitäts-Champion SilkyPix Developer Studio Pro 11. Die Macher sitzen in Japan direkt bei den Herstellern der Bild-Sensoren und bekommen so Infos aus erster Hand in der nativen Sprache. Die Konsequenz daraus ist ein RAW Konverter der die mit Abstand besten Farben abliefert und auch bei Thema Auflösung ganz vorne mitspielt - habe ihn selbst jahrelang auf Windows (!) verwendet. Auch sind Themen wie Superresolution und andere Multi-Shot Techniken super umgesetzt. Auf macOS ist es leider eine eher lieblos Portierung des Intel-Codes der scheinbar nie (zumindest war das die Rückmeldung des Supports von letzter Woche) native auf Apple Silicone portiert wird, entsprechend katastrophal fällt die Performance gegenüber LrC aus. -> Fazit: leider leider nein, ewig schade darum.

Der ewige Geheim Tipp Iridient Developer, die One-Mann-Nerd Show mit ebenfalls Hammer Bild Qualität. Leider sind die Entwicklungs-Ressourcen dadurch stark eingeschränkt und so leidet das Ding an einem katastrophalen GUI und überladenen tw. obsoleten Einstellmöglichkeiten (alleine die Auswahlmöglichkeiten beim Thema Schärfen überfordert 3/4 der 0815 Anwender sehr wahrscheinlich), da eher aus Liebhaberei den aus praktischen Nutzen daran festgehalten wird. Dafür spotbillig. -> Fazit: na wenn's den unbedingt sein muss.

Der ewige Schönling RAWPower von Gentleman Coders. Für mich der logischte und aufgeräumteste GUI mit einem intuitiven Workflow, wo es fast keine Lernkurve zu erklimmen gibt. Kein Wunder besteht das Ding ja nur aus GUI und die eigentliche RAW Engine stammt noch aus Apples Feder (Apple Aperture) dessen Mitentwickler sich hier selbstständig gemacht hat. Am Ende des Tages zählt aber die Bildqualität - sonst braucht man sich das ganze Thema RAW gleich gar nicht antun und kommt bestens mit den Kamera JPGs aus - und da patzt die nun schon in die Jahre gekommene Engine gehörig. Speziell die Lichter-Wiederherstellung ist nicht mehr konkurenzfähig, Objektiv-Korrekturen leider detto. Fazit: leider nein.

Bei der Marktlage IMHO kein Wunder das es sich Adobe erlauben kann einerseits wenig innovativ (manche nennen es sogar faul) seine Produkte weiter zu entwickeln (der Code von Photoshop stammt aus den '80igern) und andererseits die Abo-Daumenschrauben beliebig anziehen zu können. Werde es persönlich nie verstehen warum da Apple sich aus dem Profi Bereich zurück gezogen hat und nicht wie bei Final Cut Pro konsequent weiter entwickelt hat ...

Sorry für das längere Posting aber die Lage nervt zunehmend ein wenig. Zum Glück verdiene ich mein täglich Brot nicht mehr damit.
Persönlich würde ich mir wünschen das Gentleman Coders als RAW-Engine den Unterbau von Iridient Developer bekommen würden und so ein Hammer Produkt raushauen würden. Wäre das Bilderbuch Beispiel wo eine Fusion Sinn machen würde.
 
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Der ewige Rivale CaptureOne hat nun auch auf das zu Recht umstrittene Abo-Model umgestellt
Optional!
Was Lightroom angeht, liegen die Angebote teils bei 6€ im Monat, das hat nichts mit Pro-Studios zu tun, da fallen ganz andere Kosten an. Die Daumenschraube habe ich seit 2012 noch nicht gemerkt. Es gab eine Senkung und minimale Erhöhung des Preises: #5
Apple und konsequent kann ich auch nicht unter einen Hut bringen. Mich würde es nicht wundern, wenn FCPX fallen gelassen und auf Resolve verwiesen wird.
Rivalität (C1 war zuerst da), sehe ich auch nicht, die Zielgruppen sind gänzlich unterschiedlich.
Letzten Endes entscheidet der Workflow. Was für den einen ein Nachteil ist, ist für den anderen ein Vorteil.
 
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@DanubeDiver Deine Gesamtbewertung halte ich für zu pauschal. Natürlich haben alle Programme Stärken und Schwächen und kein Programm entspricht exakt meiner gewünschten Arbeitsweise. Alle Programme haben Luft nach oben. Doch: Die Bilder, die ich in den verschiedenen Foren sehe, sind nicht so schlecht, dass sie offensichtlich mit unzulänglichen Werkzeugen erstellt wurden. Bei mir läuft C1 auf meinem alten Mac mini 2014 mit 8 GB Arbeitsspeicher ausreichend schnell. Jedenfalls ist mein Kaffeekonsum nicht gestiegen.

In mindestens einem Punkt stimme ich Dir zu: Wenn ich einen RAW-Entwickler verwende, dann stecken in den Bearbeitungen schon nach kurzer Zeit viel Zeit und Mühen. Wenn ich das Abo kündige oder bei einem System-Update keine neue Version kaufe oder der Hersteller Pleite gegangen ist oder einfach die Lust auf das Programm verloren hat - dann ist meine Arbeit schnell wertlos. (Neulich hatte jemand in einem Forum ein spezielles Problem: Er nutzt seit Jahrzehnten AppleWorks. Jetzt ist der Rechner defekt. Er hat zwar eine Datensicherung, aber kein Programm mehr, um seine Dateien zu öffnen. Dumm gelaufen.) Das Problem besteht bei jeder Software und den damit erstellten/gesammelten Daten.

Peter
 
Er nutzt seit Jahrzehnten AppleWorks. Jetzt ist der Rechner defekt. Er hat zwar eine Datensicherung, aber kein Programm mehr, um seine Dateien zu öffnen. Dumm gelaufen.) Das Problem besteht bei jeder Software und den damit erstellten/gesammelten Daten.
Das ist aber auch ein wenig Dummheit. Mir sind z.B. die InDesign-Dokumente von damals egal, ich würde es heute nach derzeitigem Stand machen, da reicht die PDF, die kann ich immer öffnen. Ich hab auch vor ein paar Jahren die AccessDB meines Vaters nach Ninox portiert, so wie er es angelegt hatte, war das ein Krampf, das sauber rüberzubringen. Aber mangels Access auf dem Mac, musste es gemacht werden.
Bei Bildern sehe ich das ähnlich, ich hab einen alten Urlaub von 2012 neu bearbeitet, weil es mir 11 Jahre später nicht mehr gefallen hat.
Klar, ein riesiges Archiv ist immer problematisch, da steckt viel drin, aber Tags etc. bleiben ja. Das hatte ich mit Aperture schon durch.
 
@DanubeDiver Deine Gesamtbewertung halte ich für zu pauschal. Natürlich haben alle Programme Stärken und Schwächen und kein Programm entspricht exakt meiner gewünschten Arbeitsweise. Alle Programme haben Luft nach oben. Doch: Die Bilder, die ich in den verschiedenen Foren sehe, sind nicht so schlecht, dass sie offensichtlich mit unzulänglichen Werkzeugen erstellt wurden. Bei mir läuft C1 auf meinem alten Mac mini 2014 mit 8 GB Arbeitsspeicher ausreichend schnell.
Hallo Peter,

natürlich stellt meine Zusammenfassung nur meine höchst subjektive Erfahrung/Meinung da und ich mute mir nicht an für die Allgemeinheit zu reden.
Natürlich sind vor allem die Adobe Ableger auch taugliche Werkzeuge. mir missfällt hier aber die pure Bevorzugung der Pros gegenüber der Amateure. Ein PS/LR Abo kostet nun Mal 10-12€ im Monat - ungeachtet der Nutzung !! egal ob 5 Bilder oder 5000 Bilder damit bearbeitet werden und natürlich klingt der Betrag im ersten Augenblick lächerlich gering. 11,99 €/Monat offiziell pah Peanuts .. ergibt im Jahr aber denoch 144€ und nach 10 Jahren ein nettes Sümchen. Als Dank dafür, darf man beim Abkündigen des Abos nicht Mal mehr die Bilder nachkorrigieren für dessen Bearbeitung man schon bezahlt hat. Warum?

Was C1 betrifft, mag sein das es für dich rund läuft und sicher der Import - Export von 1000 RAWs wie im Video oben ist sicher nicht der Alltag von jedem, wenn aber der Mitbewerber um den Faktor 3 schneller ist, dann hat man ein Problem. Die Pano und HDR Stiching Möglichkeiten sind nun endlich (!) auch vorhanden, die Qualität allerdings WEIT unter der vom 35€ Tools. Das man aus dem Mittelformat Bereich kommt und deswegen jedem Mittelformat Mitbewerber grundsätzlich die Aufnahme in die Software verwehrt, ist rückständiges Denken und schadet der Branche.

C1 ist für Teilaufgaben hervorragend (Tethered Shooting) für andere Teilaufgaben (z.B. GPS Tagging) völlig unbrauchbar und man braucht erst Recht wieder zusätzliche Software.

Just my 2 Cents ;)
 
Ich finde RawTherapee tatsächlich ziemlich großartig, aber ich mache das auch nicht beruflich.
 
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Ich finde RawTherapee tatsächlich ziemlich großartig, aber ich mache das auch nicht beruflich.
RawTherapee ist als RAW Engine auch ziemlich genial und liefert gute Ergebnisse. Der GUI und der Workflow sind eigenwillig, aber oft verzetteln sich die Macher in unnötig viele Einstell-Rädchen die eine schnelle und damit kosteneffiziente Bearbeitung unnötig erschweren.

Im privaten Umfeld wo ein Hobby Spaß machen soll und Zeit kosten darf natürlich kein Dealbreaker! ;) Im professionellen Umfeld leider schon.
 
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Affinity Photo hat eine Develop Persona, um RAW-Photos zu bearbeiten.
 
Hallo Peter,

natürlich stellt meine Zusammenfassung nur meine höchst subjektive Erfahrung/Meinung da und ich mute mir nicht an für die Allgemeinheit zu reden.
Natürlich sind vor allem die Adobe Ableger auch taugliche Werkzeuge. mir missfällt hier aber die pure Bevorzugung der Pros gegenüber der Amateure. Ein PS/LR Abo kostet nun Mal 10-12€ im Monat - ungeachtet der Nutzung !! egal ob 5 Bilder oder 5000 Bilder damit bearbeitet werden und natürlich klingt der Betrag im ersten Augenblick lächerlich gering. 11,99 €/Monat offiziell pah Peanuts .. ergibt im Jahr aber denoch 144€ und nach 10 Jahren ein nettes Sümchen. Als Dank dafür, darf man beim Abkündigen des Abos nicht Mal mehr die Bilder nachkorrigieren für dessen Bearbeitung man schon bezahlt hat. Warum?

Was C1 betrifft, mag sein das es für dich rund läuft und sicher der Import - Export von 1000 RAWs wie im Video oben ist sicher nicht der Alltag von jedem, wenn aber der Mitbewerber um den Faktor 3 schneller ist, dann hat man ein Problem. Die Pano und HDR Stiching Möglichkeiten sind nun endlich (!) auch vorhanden, die Qualität allerdings WEIT unter der vom 35€ Tools. Das man aus dem Mittelformat Bereich kommt und deswegen jedem Mittelformat Mitbewerber grundsätzlich die Aufnahme in die Software verwehrt, ist rückständiges Denken und schadet der Branche.

C1 ist für Teilaufgaben hervorragend (Tethered Shooting) für andere Teilaufgaben (z.B. GPS Tagging) völlig unbrauchbar und man braucht erst Recht wieder zusätzliche Software.

Just my 2 Cents ;)

Und wie ist das mit anderen Subscription Tools? Was kann ich nach Ablauf noch alles bearbeiten? Aperture war ein Einmalkauf, wurde aber eingestellt. Media Pro auch. Und ob ich nun sage, ich hau jedes Jahr eine neue Version raus, die alte wird nicht mehr unterstützt, oder man geht ins Abo? Das sind beides Abos, nur anders beworben. Aber woran machst du fest, ob es 20 oder 20.000 Bilder im Monat sind? Und bedarf es dann wirklich PS+LR für 20 Bilder?
Was HDR angeht, finde ich C1 besser als Photoshop und LR, auch schneller als Photoshop. Du beleuchtest nur den Im- und Export, durch Speededits und den einfachen Shortcuts und der frei konfigurierbaren GUI finde ich C1 schneller.
Mittelformat, da sprichst du Hasselblad an, Fuji wird unterstützt.

Fürs Tethern finde ich Lightroom unbrauchbar, Farbsteuerung finde ich unter C1 besser, wie sieht es aktuell mit Ebenen in Lr aus? Kann ich mittlerweile mit einem Export mehrere Vorgaben in unterschiedlichste Ordner exportieren lassen? Hab ich so ein Tool wie Capture One Live?

Capture One ist kein Hobbytool, es wird viel im Studio eingesetzt, e-Commerce usw. (Barcodescanner, PIM-Anbindung), Aerial, Cultural Heritage, SDKs... GPS hab ich nie vermisst, haben meine Kameras eh nicht. Und nur weil sie aktuell langsamer sind, waren sie all die Jahre schneller. Und mein Eindruck ist, dass sie aktuell mit viel Druck auf Kundenebene arbeiten (wollen).

Mir geht es nicht um pro C1, das weiß hier jeder bei mir, aber die Ausrichtung ist nunmal eine andere. Ich würde es fürs Hobby mit 20 Bildern im Monat niemals empfehlen.

Was andere Software zur Ergänzung angeht. Helicon Focus ist weitaus besser als Photoshop, dazu gesellen sich bei mir noch Plugins im vierstelligen Bereich ;)
 
Kein Mensch sagt das C1 nicht für den professionellen Einsatz taugt, sondern das sie riesen große Probleme an ihrem Code haben. Die Software skaliert nicht mit den Möglichkeiten der Hardware mit und sollten sie das nicht schleunigst ändern, wird das Problem mit dem M3 usw. immer größer werden - siehe Video - weiter oben auch schon verlinkt, aber nur eines von vielen auf dem Kanal.

Auszüge davon:
Beim Import LrC auf einem Mac Studio 2x schneller, auf jedem Notebook schneller als auf dem schnellsten Desktop.
Import.jpg

Beim Export um den Faktor 4x schneller auf HighEnd Hardware.
Export.jpg

Wenig überraschen fällt das Fazit ernüchternd aus: Für C1 lohnt keine HighEnd Hardware .. derzeit!
Fazit.jpg

Software die im professionellen Umfeld nicht mit der Hardware entsprechend mitskaliert gibt es zwar zu Hauf, allerdings sind die meist die etablierten Platzhirsche (da fällt mir z.B. AutoCAD ein) und nicht die Aspiranten auf den Titel ;-)
 
Ich kann mich wiederholen, jetzt ist Lr einmal schneller, das heißt nicht, dass man bei Capture One nicht daran arbeitet. Dafür geht die Bearbeitung schneller in C1, Culling kann ich in Lr nicht beurteilen. Capture One kann am iPad tethern, finde ich einen Zugewinn. Oder dass ich mehrere Exporte parallel steuern kann.
Die erste native Apple Silicon Version ließ bei Adobe auch auf sich warten. Und Photoshop lahmt nach wie vor.
Lr und C1 haben völlig andere Ansätze, Lr würde mich im Workflow ausbremsen. Das macht der Im- und Export auch nicht wett.
 
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So, jetzt mal etwas übersichtlicher und ausführlicher zu Capture One:

Ich hatte eine Weile Narrative Select genutzt, weil Capture One beim Culling einfach zu langsam war und hab dann nur die guten Bilder übertragen. Seit Version 16 kann man endlich von der Karte aus schnell importieren, das hat Narrative Select überflüssig gemacht und geht sehr schnell. Ähnliche Bilder kann man auch gruppieren lassen und nach der Bewertung wird auch endlich das nächste Bild ausgewählt. Auch wurde endlich mal das Ändern des Aufnahmedatums implementiert, also wieder ein Tool weniger (das hätten sie schon lange einbauen können).

Die Massen an Bilder habe ich selten auf einmal, kommt eigentlich nur bei einer Hochzeit vor. Bei Portraits wird jetzt aufs iPad fotografiert, entweder werden sie in die Cloud oder eben auf die SSD als .EIP exportiert, eine "ZIP" mit allen Einstellungen, ICC Profil usw. So liegen bei mir alle RAWs vor, egal welcher Mac, ich hol mir die EIPs und alles passt. Im Studio hängt die Kamera auch die dran, mit Preset, da die Bedingungen immer gleich sind. Ich könnte auch mit einem Barcode Scanner die EANs scannen und als Dateinamen nutzen. Die EIPs hole ich mir vom Server auf meine Workstation.
Beim Tethern kann ich alles am Mac/PC einstellen, oder per App am iPhone, wenn ich nicht an den Auslöser komme. Wireless geht es je nach Kamera auch.

Komme ich vom Job heim, habe ich je nach Kunde schon Presets, die beim Import angewandt werden, das geht auch in Lr. Auch wenn die iPad Version noch keine Objektivkorrektur hat, über Styles, die ich vom Mac holen kann, klappt das dennoch, es fehlt wohl nur die GUI dazu.
Kataloge brauche ich nicht, ich bin seit Beginn bei den Sessions, Kataloge kamen eh erst später, früher hatte ich noch Media Pro 1/2.
Was ich daran gut finde, die Ordnerüberwachung, ich kann nach Belieben Bilder rausnehmen, reinlegen, PSDs bearbeiten und Capture One bekommt das mit und zeigt sie an, ohne dass ich dafür C1 öffnen muss.

Ebenen nutze ich auch gerne, die hat Lr soweit ich weiß immer noch nicht. Farbsteuerung, auch für Hauttöne ist bei C1 top. Auch wurden vor einiger Zeit die ProStandard ICCs zu vielen Kameras geliefert, selbst ältere Kameras wie die 5D Mk II waren dabei.
HDR finde ich für einen Teil meiner Bilder (Immobilien) besser als bei Lr, gerade bei Wiederherstellung der Lichter. In der Beta war das gar nicht gut, wurde aber immer besser. Hat mir die Zeit der Maskierung in Photoshop erspart, merklich. Für die Immobilien brauche ich Photoshop so gut wie gar nicht mehr, außer es muss mal was retuschiert werden, was vor Ort nicht ging (oder man wollte es aus Gründen nicht anfassen).

Die GUI... Geschmacksache, Lr wirkt auf mich altbacken, nicht dass C1 modern wirkt, aber es ist ähnlich wie bei Photoshop und man kann sie frei anpassen. Die Speededits sparen auch noch mal Zeit, wenn keine Tools wie Loupedecks, Tangent Panels etc. verwendet. Lange Q drücken und mit der Maus die Belichtung ädern, ff.

Dann wäre da noch die Luma-Kurve, die sauberer die Töne schützt als die Gradationskurve, die Auto-Trapezkorrektur brauche ich selten, das mache ich vor Ort schon, bzw. fotografiere eh mit Stativ.

Beim Export kann ich auf einen Schlag viele Varianten parallel ausgeben und die Ordnerstruktur frei wählen. Zum Beispiel Export/Unterordner_lowres/darin Unterordner nach Sternen, Brennweite, Marke etc.
In der Regel hab ich drei Ausgaben, lowres, highres und eine Version für Mylio, dass ich sie immer dabei habe.

Kundenfreigaben laufen nicht mehr über externe Tools, Capture One Live ist top dafür, der Kunde kann gleich Farben und Sterne vergeben, braucht nur seinen Browser und alles kommt direkt in C1 an. Spart wieder Zeit, kein Export nötig, kein Einloggen, nichts.

Hin und wieder teste ich auch die anderen Tools. Luminar war mir zu träge, das Austauschen der Himmel... ja, wenn man sich halbwegs auskennt, es wirkt oft unecht. Selten brauche ich das, dafür nehme ich Photoshop.
Darktable kann extrem viel, verfolgt eher die Arbeitsweise aus dem Videobereich, aber die Bearbeitung dauert dann eben auch länger und man muss tiefer in die Materie einsteigen, gerade auch so einfache Dinge wie das Wiederherstellen der Lichter, wenn sie auf einmal magenta werden.
Affinity ist eher ein Photoshop "Ersatz", für RAWs fand ich es noch nie gut, zumal non-destruktive RAWs ins Affinity Format gebraucht werden und unglaublich groß werden. Völlig unnötig, eine Einstellungsdatei genügt ja.

Bei Produktfotos muss ich ab und zu stacken, in Photoshop dauert das ewig, dafür nutze ich dann Helicon Focus, weitaus schneller und besser. Auch die Stapelverarbeitung von Bildern gebe ich lieber an JPEGmini als an Photoshop, weil da alles im Vordergrund läuft und träge ist. Bei vielen Bilder läuft der RAM zu und es wird auf die SSD gescratcht. Gilt auch für Scripte. Und da Photoshop auch nicht alles so gut macht, kommen noch Tools von Infinite und Retouch4me dazu. Droplets, Aktionen usw. Was ich damit sagen will, es gibt immer irgendwo Entwickler, die etwas besser machen, aber das lässt sich alles sauber integrieren.

Daher verstehe ich oft nicht, dass es immer Lr + PS sein muss, ich denke 90% von dem Geschriebenen hier, ist fürs Hobby völlig irrelevant und zu teuer. Oftmals will man es nur haben. Und wenn man bedenkt, was das Paket aus Lr + PS so kann, sind selbst 11,89€, oder vergünstigt 6€ im Monat nicht der Rede wert.
 
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Der Runner-Up DxO PhotoLab hat eine tolle Unterstützung von Gehäusen und Objektiven für die optische Korrektur, einen modernen GUI und ein brauchbare Preisgestaltung ohne Abo-Falle. Leider schafft man nach 2 Jahren immer noch keine native Apple Silicon Umsetzung und so fühlt sich die Bearbeitung zäh und verzögert an (auf einem M2 Max mit 32GB RAM wohlgemerkt !). Schaltet man die extrem gute Entrauschung DeepPrime oder andere Enhancer dazu wird es nur noch mühsamer -> Fazit: leider nein.
Ich habe mir aufgrund deiner Aussage mal die Programminformationen von DxO PhotoLab 6 angeguckt. Dort wird mir aber angezeigt, dass es wie auch bei C1 eine Universal-App ist. Das Programm enthält also beide Codes.
Oder bezieht sich deine Aussage auf eine ältere Version?
 
Das so eine ähnliche Diskussion wie, warum braucht ein Schreiner eine Formatkreissäge im fünfstelligen Bereich, wenn es im Baumarkt Handkreissägen mit Führungsschienen für einen dreistelligen Betrag gibt?
Da eine überzeugende Antwort, oder Argumentation, zu finden, setzt den Willen zur Einarbeitung in die Materie von beiden Seiten voraus. Der aufgerufene Geldbetrag als Entscheidungshilfe greift da, meiner Meinung nach, zu kurz. So wie auch die Fixierung auf einen Aspekt (Hier der Export von Dateien).
 
Daher verstehe ich oft nicht, dass es immer Lr + PS sein muss, ich denke 90% von dem Geschriebenen hier, ist fürs Hobby völlig irrelevant und zu teuer.
Ich bin überzeugter Fan der beiden Tools und für mich ist das Abo unschlagbar günstig.
Wenn ich sehe, wie viel Zeit manche verplempern, um sich Alternativen anzusehen, die dann doch nicht oder nicht brauchbar funktionieren sage ich für mich, dafür ist mir die Zeit zu schade. Die verplempere ich gern anders.
Nen Kumpel von mir, überzeugter Adobe Hasser, ist jetzt reumütig zur CC zurückgekehrt, weil alles andere nicht brauchbar funktioniert hat.
Diese Erkenntnis hat ihn ein Jahr und sehr viel Frust mit anderen Tools gekostet.
 
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Ich glaube, mit 2 Cents sind Kamera, Optiken, Rechner und Bildschirm nicht bezahlt.
Wieso muss es dann die Software sein?

Allein die Suche nach einer Alternative würde mehr kosten, als ein Jahresabo, ich würde eher sagen mehr als 5 Jahresabos.
Von der Erfolglosigkeit der Arbeit ganz zu schweigen.
 
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Sorry für das längere Posting aber die Lage nervt zunehmend ein wenig. Zum Glück verdiene ich mein täglich Brot nicht mehr damit.
Ich schon :-D. Und mir reicht ehrlich gesagt PS + CameraRaw. Ich verwalte die Bilder mit Bridge, entwickle mit CameraRaw und mache letzte Kleinigkeiten (Ausschnitt, Horizont begradigen, schärfen, ggfls. stempeln) in Photoshop, weil es mir da schneller von der Hand geht als in CameraRaw. Das alles für etwa 6 € im Monat, da ich immer Jahrespakete im Angebot schnappe. Die Innovationen der letzten Jahre finde ich gewaltig – und ja, es ist gut, dass andere wie Affinity und Luminar da einiges angestoßen haben.
Ich hab die auch alle mal probiert, 2020 wahrscheinlich zu Pandemiebeginn, ähnliches Fazit wie Du: fehlte immer eine Funktion o.ä. Aber ich fand erstaunlich (und gut!), dass Adobe endlich mal wieder echte Mitbewerber zu erwachsen schienen.
 
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Das so eine ähnliche Diskussion wie, warum braucht ein Schreiner eine Formatkreissäge im fünfstelligen Bereich, wenn es im Baumarkt Handkreissägen mit Führungsschienen für einen dreistelligen Betrag gibt?
Da eine überzeugende Antwort, oder Argumentation, zu finden, setzt den Willen zur Einarbeitung in die Materie von beiden Seiten voraus. Der aufgerufene Geldbetrag als Entscheidungshilfe greift da, meiner Meinung nach, zu kurz. So wie auch die Fixierung auf einen Aspekt (Hier der Export von Dateien).

Das ist aber ein allgemeines Problem, du wirst es ja kennen. Du kannst eine 70.000€ Kamera nehmen, den besten EIZO, die beste Software, am Ende sieht es der Kunde nicht. Ob du 10min reingesteckt hast oder 10h, sieht er auch nicht. Das schätzt nur ein geringer Anteil, die anderen können auch nicht nachvollziehen, was da so lange dauert und warum das nun so teuer ist, geschweige dem, was du dafür verlangen musst. Oder auch Vorbereitung benötigst.
Wenn du keine Ahnung hast, wie ein kalibrierter Monitor aussieht, weil du nur Apple Displays und iPhones gewohnt bist, ist das ernüchternd. Wenn dir die Hälfte der Tools in Photoshop, Lr oder C1 nichts sagt und du keine Verwendung dafür hast, ist das frustrierend. Nur sind das eben Tools, die auf die Bedürfnisse der Profis angepasst wurden. Nichts mit 1-Klick und fertig. Und genau da will Luminar die Kunden abholen. Bilder mit einem Klick hübscher machen, für den TV, Instagram und Co.
Photoshops neue Filter... Neural Filter für Portraits... Das ist eine Lachnummer, da wird dir alles verzockt. Dann schaut man sich Retouch4me an und denkt sich... ok, im Stapel durchlaufen lassen, später Kleinigkeiten korrigieren und fertig. Ja, das kostet ne Stange Geld, spart aber Zeit und nach 1-2 Jobs ist das drin. Ich bin schon ein wenig Fan der "KI", wenn sie funktioniert und retuschiert wie ein Mensch.

Was die Benchmarks angeht, da wird auch gerne DaVinci herangezogen und wie schnell doch der Basic-Mac M1 ist, der ja auch den Mac Pro abzieht. Wenn aber Real-Life-Benchmarks mit Fusion, Effekten, Neural Engine etc. dazukommen, dazu noch h.265, so ist der Mac Pro vorne. Im letzten Video 10-11x so schnell. Die Timeline war auch flüssiger. Also auch da kommt es stark darauf an, was man nutzt.

Mir geht es auch nicht m C1, es ist nur mein Tool der Wahl. Wenn jemand mehr darüber wissen will, wie ich mir die Zeit spare ohne Benchmarks, oder warum es diese Tools sein müssen, Hand hoch.
 
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Das alles für etwa 6 € im Monat, da ich immer Jahrespakete im Angebot schnappe.
Das kosten andere Tools, die weniger können auch, oder mehr. Das erwähnte Narrative Select liegt bei 150€ und dient nur der Sichtung der Bilder mit Erkennung der Augen etc. Pantone verlangt über 100€ für die Paletten mit einem Plugin... es ist dermaßen schlecht.
 
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