Gründer- / Startup Beratung für WissenschaftlerInnen gesucht

Gregors Apfel

Gregors Apfel

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08.06.2021
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Hey ihr Lieben,

erneut eine Frage an die Schwarm-Intelligenz des Forums:

Meine Partnerin möchte eine Ausgründung als Wissenschaftlerin starten.
Es geht um ein bestimmtes, gerade von ihr patentiertes, Verfahren zur Herstellung von Oberflächenträgermaterialien für Brennstoffzellen.

Um den Schritt mit der Ausgründung sinnvoll zu gehen, sucht sie gerade nach passenden Beratungsfirmen.
Auf die Schnelle konnte ich nur generelle Berater finden, jedoch keine speziell für WissenschaftlerInnen (hier Chemie).

Kann eventuell jemand helfen?

Besten Dank im Voraus und liebe Grüße
Gregor
 
Danke Fox.
Hier hatte sie mit der Stelle bei uns vor Ort gesprochen. Das Resultat war eine "sehr allgemeine" Beratung.

Ihr Wunsch: Ein Experte, der sich mit den Finessen der Science-Startup-Welt auskennt.
 
Vielleicht mal bei der regionalen Wirtschaftsförderung (bei uns hier z.B. hannoverimpuls) fragen, entweder können die selber helfen oder meistens zumindest in die richtige Richtung schubsen :)
 
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@Gregors Apfel , wenn ich das richtig verstehe braucht es weniger eine Gründerberatung als jemanden der hilft, den Spin-off gut zu gestalten, richtig? Eine Gründung ist ja grundsätzlich einfach zu erledigen und da gibt es auch viele Hilfestellung, von der Wirtschaftskammer etc.
Interessant ist der Spin-off, da Besitz- und Nutzungsrechte zu regeln sind. Da gibt es verschiedene Lösungen wie z. b. Management Buy-out und andere. Kauft sie das Patent und kann dann frei darüber verfügen oder bekommt sie Nutzungsrechte, sind die Geschäfte terminiert, etc.

Wichtig auch die Frage, wie gut das Verhältnis zwischen jetzigem Eigentümer (Firma, Forschungsinstitut) und deiner Partnerin ist. Wenn es machbar ist, würde ich grundsätzlich einen Berater gemeinsam auswählen, der den gesamten Prozess managed. Jede Partei bräuchte dann ggf. noch einen Juristen, der prüft, ob alles wasserfest ist.

Den Berater würde ich jetzt nicht explizit für die Branche (Chemie) auswählen, sondern schauen, dass es keine Gründungsberatung ist, sondern eine für M&A.


Danke Fox.
Hier hatte sie mit der Stelle bei uns vor Ort gesprochen. Das Resultat war eine "sehr allgemeine" Beratung.

Ihr Wunsch: Ein Experte, der sich mit den Finessen der Science-Startup-Welt auskennt.

Ja, Startup-Stellen in den Unis sind meistens eher mässig. Es gibt einzelne ausgewiesene sehr gute, wie z. B. an der ETH Zürich. Aber das ist die absolute Ausnahme.

Bzgl. Finessen der Startup-Welt. Auch hier wieder: Startup ist erstmal eine einfache Unternehmensgründung. Was viele mit Startup assoziieren, ist, dass da Fremdkapital seltener über konservative institutionelle Kapitalgeber kommt, sondern von VCs oder Angel Investors. Da ist dann für deine Partnerin wichtig zu wissen, was sie mit dem Startup erreichen will.

Gute VCs haben richtige Programme, wo die Startups durchgeschleust werden, bei dem man echt viel lernt. Aber in DE sieht das da sehr mau aus.
Ich selber habe zwei Startups gegründet und bin auch als Angel Investor in der Cyber Security Branche unterwegs, bin aktiv in Tel Aviv, Zürich, Lausanne und London. DE ist ungefähr so bedeutend wie Uganda. Also, der hintere Teil von Uganda.
 
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Oberflächenträgermaterialien für Brennstoffzellen.
Seid ihr zwei vielleicht irgendwie auf LinkedIn aktiv?

Ich bin hier ein wenig mit der Startup-Szene an der Hochschule Harz und Harz Startups verbandelt und habe mal bei einer Pitch-Night teilgenommen und einige Pitches gesehen. Meine Idee schaffte es nicht in die Endrunde aber pitchen ist ein Erlebnis und ich habe viel mitgenommen. Fürs Pitchen gelten aber auch dann eigene Regeln (Pitchdeck, Zeitlimit etc.) und man kann sehr gut ein Netzwerk aufbauen…

Die letzte Veranstaltung wo ich diesbezüglich war war der "Startup-Fightclub Magdeburg" - dort hat ein Startup gewonnen was auch in die Richtung Oberflächen ging und wo ein Professor auch investiert hat IIRC. Gerne kann ich euch mit dem Professor vernetzen. Deswegen die Eingangsfrage.
 
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@Gregors Apfel , wenn ich das richtig verstehe braucht es weniger eine Gründerberatung als jemanden der hilft, den Spin-off gut zu gestalten, richtig? Eine Gründung ist ja grundsätzlich einfach zu erledigen und da gibt es auch viele Hilfestellung, von der Wirtschaftskammer etc.
Interessant ist der Spin-off, da Besitz- und Nutzungsrechte zu regeln sind. Da gibt es verschiedene Lösungen wie z. b. Management Buy-out und andere. Kauft sie das Patent und kann dann frei darüber verfügen oder bekommt sie Nutzungsrechte, sind die Geschäfte terminiert, etc.

Wichtig auch die Frage, wie gut das Verhältnis zwischen jetzigem Eigentümer (Firma, Forschungsinstitut) und deiner Partnerin ist. Wenn es machbar ist, würde ich grundsätzlich einen Berater gemeinsam auswählen, der den gesamten Prozess managed. Jede Partei bräuchte dann ggf. noch einen Juristen, der prüft, ob alles wasserfest ist.

Den Berater würde ich jetzt nicht explizit für die Branche (Chemie) auswählen, sondern schauen, dass es keine Gründungsberatung ist, sondern eine für M&A.




Ja, Startup-Stellen in den Unis sind meistens eher mässig. Es gibt einzelne ausgewiesene sehr gute, wie z. B. an der ETH Zürich. Aber das ist die absolute Ausnahme.

Bzgl. Finessen der Startup-Welt. Auch hier wieder: Startup ist erstmal eine einfache Unternehmensgründung. Was viele mit Startup assoziieren, ist, dass da Fremdkapital seltener über konservative institutionelle Kapitalgeber kommt, sondern von VCs oder Angel Investors. Da ist dann für deine Partnerin wichtig zu wissen, was sie mit dem Startup erreichen will.

Gute VCs haben richtige Programme, wo die Startups durchgeschleust werden, bei dem man echt viel lernt. Aber in DE sieht das da sehr mau aus.
Ich selber habe zwei Startups gegründet und bin auch als Angel Investor in der Cyber Security Branche unterwegs, bin aktiv in Tel Aviv, Zürich, Lausanne und London. DE ist ungefähr so bedeutend wie Uganda. Also, der hintere Teil von Uganda.
Wow, du hast es perfekt auf den Punkt gebracht!
Das Patent hat sie entwickelt. Die Universität zahlt die Patentieren und hat - finanziell gesehen- auch das Meiste davon.
Was aber normal ist, da es im Rahmen der Arbeit an der Uni entstand.

Das Verhältnis zwischen der Uni, dem Industriepartner und ihrer Forschungsgruppe ist sehr gut.
Alle weiteren Schritte mit der Ausgründung sind aber Neuland für sie.

Könntest du fähige BeraterInnen empfehlen, die ihr ein realistisches Lagebild zeichnen würden?

Nochmals herzlichen Dank und liebe Grüße
Gregor
 
Seid ihr zwei vielleicht irgendwie auf LinkedIn aktiv?

Ich bin hier ein wenig mit der Startup-Szene an der Hochschule Harz und Harz Startups verbandelt und habe mal bei einer Pitch-Night teilgenommen und einige Pitches gesehen. Meine Idee schaffte es nicht in die Endrunde aber pitchen ist ein Erlebnis und ich habe viel mitgenommen. Fürs Pitchen gelten aber auch dann eigene Regeln (Pitchdeck, Zeitlimit etc.) und man kann sehr gut ein Netzwerk aufbauen…

Die letzte Veranstaltung wo ich diesbezüglich war war der "Startup-Fightclub Magdeburg" - dort hat ein Startup gewonnen was auch in die Richtung Oberflächen ging und wo ein Professor auch investiert hat IIRC. Gerne kann ich euch mit dem Professor vernetzen. Deswegen die Eingangsfrage.
Herzlichen Dank für dein liebes Angebot.

Sie ist als Forscherin auf LinkedIn.
Ich selbst bin als Texter aber aus einem sehr unwissenschaftlichen Bereich - möchte aber die Tage mit LinkedIn starten -

Werde sie fragen, ob sie Interesse an einem Austausch mit einem anderen Prof. hätte.

Liebe Grüße
Gregor
 
Wow, du hast es perfekt auf den Punkt gebracht!
Das Patent hat sie entwickelt. Die Universität zahlt die Patentieren und hat - finanziell gesehen- auch das Meiste davon.
Was aber normal ist, da es im Rahmen der Arbeit an der Uni entstand.

Das Verhältnis zwischen der Uni, dem Industriepartner und ihrer Forschungsgruppe ist sehr gut.
Alle weiteren Schritte mit der Ausgründung sind aber Neuland für sie.

Könntest du fähige BeraterInnen empfehlen, die ihr ein realistisches Lagebild zeichnen würden?

Nochmals herzlichen Dank und liebe Grüße
Gregor
Gerne. Okay, die Rahmenbedingungen sehen ja schon mal gut aus. Ich habe eben etwas gegoogelt und das Dokument hier sieht ganz gut aus. Das würde ich ihr mal zum Lesen geben: https://startupverband.de/fileadmin..._Guideline_TransferAllianz_StartupVerband.pdf
Wie dort auch steht ist wichtig, jetzt ein MoU (Memorandum of Understanding) zu erstellen und von allen Seiten unterschreiben zu lassen. Achtung: Kein MoA (Memorandum of Agreement)! MoU sind Absichtserklärungen, MoA sind rechtlich bindend.
Aber beim zu Papier bringen und Unterschreiben zeigt sich dann, wie nah die Parteien wirklich beieinander sind. Das geht noch gut ohne Berater etc.
Wenn man dort Einigkeit hat ist es an der Zeit, einen passenden Berater zu wählen. Ich kann gerne schauen, mit welchen wir gearbeitet haben und kann sie dann per pn zusenden.
 
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Herzlichen Dank!
 
Hey ihr Lieben,

erneut eine Frage an die Schwarm-Intelligenz des Forums:

Meine Partnerin möchte eine Ausgründung als Wissenschaftlerin starten.
Es geht um ein bestimmtes, gerade von ihr patentiertes, Verfahren zur Herstellung von Oberflächenträgermaterialien für Brennstoffzellen.

Um den Schritt mit der Ausgründung sinnvoll zu gehen, sucht sie gerade nach passenden Beratungsfirmen.
Auf die Schnelle konnte ich nur generelle Berater finden, jedoch keine speziell für WissenschaftlerInnen (hier Chemie).

Kann eventuell jemand helfen?

Besten Dank im Voraus und liebe Grüße
Gregor
Meine Frau hat sich an die RKW gewendet:

https://www.rkw-bw.de/

Nachdem die ihre Idee für gut befunden haben, wurde meine Frau an einen Unternehmensberater vermittelt. Damals gab es noch Förderung, die RKW hat den Unternehmensberater für 5 Tage bezahlt, meine Frau mußte nur die MWSt zahlen. In den 5 Tagen erarbeitet der dann ein Konzept, Finanzierungsplan etc. was man dann der Hausbank vorlegen kann. Und diese kann sich dann für Jungunternehmerkredit an die KFW wenden.
 
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