Der Begriff "Virtueller Speicher" wird häufig nicht ganz präzise verwendet.
Häufig wird/werden damit die Auslagerungsdatei/en bezeichnet, die auf der Festplatte angelegt werden und Plattenplatz verbrauchen.
Zweck ist, die Größe des Arbeitsspeichers zu erhöhen, die ja sonst durch Anzahl und Größe der eigesetzten RAM Riegel plus evtl. vorhandenen fest verdrahteten Bausteine begrenzt ist.
Eigentlich bedeutet aber virtueller Speicher, dass der Speicher nicht direkt addressiert wird.
Jedes Speicherbit hat eine Adresse, die benötigt wird, um etwas in den Speicher zu schreiben oder etwas aus dem Speicher zu lesen, wobei natürlich nicht jedes Bit einzeln adressiert wird, sondern in Blöcken oder byteweise geschrieben/gelesen wird.
Aus Sicherheitsgründen wird aber den Programmen nicht erlaubt, direkt auf die Speicheradressen zuzugreifen sondern jedes Programm (genauer jeder Prozess oder Thread) erhält einen in sich abgeschlosennen Adressraum, aus dem heraus es nicht in die Speicherbereiche anderer Prozesse schreiben kann (was zu Abstürzen und anderen fehlern führen würde).
Dieser Adressraum ist der virtuelle Speicherraum, der einem Prozess zugeordnet ist. Die Umsetzung in die physikalischen Adressen wird von bestimmten Komponenten des Betriebssystems durchgeführt.
Grob gesagt kann man es sich vorstellen wie ein Schachbrett. Einem Schachspieler (Prozess) ist es nicht möglich seine Figur (Arbeitsdaten) z.B. auf das Feld C 18 (Speicheradresse) zu schieben (schreiben), da ein solcher Zugriff nicht adressiert werde kann.
Jetzt könnte man also hunderte von Schachbrettern unterschiedlicher Größe nebeneinanderlegen (gesamter Arbeitsspeicher) und eine Person (Betriebssystem beauftragen ein rießiges Raster darüberzulegen, von den Spielern die virteullen Adressen entgegenzunehmen, auf das große Raster zu übertragen und Helfer zu beauftragen, die Figuren zu ziehen.
Die Helfer müssten von den einzelnen kleineren Rastern (die sich auch laufend in Ihrer Größe ändern können) nichts wissen.
Die Auslagerungsdateien könnte man sich vorstellen wie ein Buch (Festplatte), in dem Positionen aufgeschrieben werden, die sich fast nie ändern, wenn der Platz für die Schachbretter nicht mehr reicht. Das dauert wesentlich länger, schafft aber zusätzlichen Platz.