Das ist jetzt schon ein wenig überinterpretiert.
nee, das trifft den Kern des Problems vollkommen.
Alles fängt damit an, dass es faktisch so gut wie keine Mac-Entwickler gibt, die sich für GIMP und damit für GTK2 interessieren. Warum? Eben wegen GTK2. Das ist sowas von weit weg von allem was man auf dem Mac an Programmiersprachen und Frameworks hat, da gibt es Null Gründe, GTK2 auf dem Mac anzuwenden, außer man wird gezwungen, weil man GIMP verwendet. GTK2 ist nichts anderes als ein früher Versuch der 90er Jahre mit blankem C soetwas ähnliches wie Objektorientierung hin zu kriegen. Ist beim Versuch geblieben.
Da es keine Mac-Entwickler gibt, die sich GTK2 oder GIMP vornehmen, bleiben Linux-Entwickler übrig, die eine angeborene Abneigung gegenüber Apple haben. Ist ja alles so proprietär. Tja, dumm dabei ist nur, dass das GIMP eigene Grafikformat XCF zwar open source ist, aber nur von GIMP unterstürzt wird. Es gibt keine Library, kein Framework, dass es erlaubt, XCF in andere Programme einzubinden. Frage dich jetzt mal, warum das so ist. Sicher nicht deswegen, weil es so perfekt ist.
Fehler gibt es unter macOS seit Jahren zuhauf, und viele davon werden trotz patches nicht behoben, da die Patches nur macOS betreffen und nicht generalisiert in GTK2 geschrieben sind. Wie würdest du so eine Einstellung nennen? Ich nenne sie: "Fehler?.. egal."
Funktionen, die macTypisch sind werden ebenso nicht implementiert. Wie schon geschrieben, ich habe eine komplette Library geschrieben, die das gesamte Dock-Icon-Handling incl. ein paar andere Dinge (CMD + H) für jede GTK2-App anbietet. Hat man nicht übernommen. Warum weiß ich heute noch nicht genau. Wahrscheinlich weil es ja bisher irgendwie lief und es kaum jemand gab, den es interessiert hat, dass das wie auf dem Mac funktioniert. Ich nenne das: Funktionen ... egal.
Zur Qualität bin ich dann aus der Mitarbeit ausgestiegen, als die Diskussionen anfingen, ob man bei Berechnungen nicht auch Werte und Zwischenergebnisse zulässt, die je Farbkanal größer als 1 werden oder die negativ werden. So könnte man ja das "teuflische" Clipping umgehen. Man muss sich das mal ganz konkret vorstellen. Die Farbe schwarz hat man definiert als Abwesenheit von jedwedem Licht und ihr den Wert 0 in jedem Farbkanal gegen. Ebenso ist weiß definiert als die höchste Intesitiät aller Farbkanäle. Bei Gleitkommazahlen ist dies 1 (bzw. 255 wenn man Ganzkommazahlen in Bytes nimmt). Und da fangen die monatelang an, ob es nicht doch sinnvoll wäre "weiß" von "schwarz" zu subtrahieren, so dass man negative Werte erhält und mit denen weiter rechnet. Es gäbe also weniger als die komplette Abwesenheit von Licht. Ebenso war die Diskussion, dass es ja mathematisch korrekt sei, wenn man durch Additionen auch größere Werte als 1 (bzw. 255) erhält. Tja, also anders gesagt, man war der Ansicht es gäbe etwas was höher ist, als das Höchste.
Findest du bei derartigen Gedankengängen, dass die Qaulität des Produktes gut sein kann? Ich nenne das: Qualität... egal.
Was bleibt? GIMP kostet nichts.