Gewerbe anmelden!? Welche Monatlichen Kosten...

Palaber1984

Palaber1984

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....kommen da auf mich zu?

Mich interessiert es, was man als Versicherungen Monatlich Zahlen muss.
Ich habe habe eine Ausbildung zum Fachkraft für Lagerlogistik abgeschlossen.
DIe haben mich anschliessend nicht eingestellt. Aber die sagten, dass ich Gewerbe anmelden soll und dann würden die mich quasi mieten oder so. Ich müsste den halt ne Reechnug schreiben.

Das machen viele in der Firma. Ich zahle diese 20€ beim Ordnungsamt. Aber was kommen so grobgeschätzt an MOnatlichen kosten auf mich zu, dann kann ich mir errechnen was ich verdienen muss, ob es sich lohnt oder nicht.

Wenn jemand da erfahrung hat wäre ich ihm dankbar wenn er es mitteilen würde!
 
... ich war mal 3 Jahre selbstständig... Versicherungen waren ca. 1000DM ohne Rente und Steuern...
Rechne mit ca. 800,-€ wenn du nur die wichtigsten Sachen versicherst. Haftpflicht würde ich aber auf alle fälle machen und eine Unfallversicherung auch.
 
und direkt ab in die scheinselbstständigkeit ;)
 
Folgende "Kosten" kommen ausserdem auf Dich zu, denn die übernimmt
Dein cleverer "Arbeitgeber" in diesem Falle nicht:

- Gewerbesteuer
- Einkommensteuer
- Krankenversicherung
- Altersvorsorge (Rente)
- Arbeitsunfähigkeitsversicherung
usw.

Ich weiß nicht genau, ob Du Dir über die Tragweite und auch die
gesellschaftliche Bedeutung dieser "Scheinselbständigkeit" im Klaren
bist. Dein Posting läßt mich vermuten, daß Dir Dein "Arbeitgeber"
bzw. die Kollegen einige wichtige Fakten verschwiegen haben.

Brich da nichts über Knie, informiere Dich erstmal ausführlich über die
Vor- und Nachteile und vor allem die Risiken eines solchen Arbeitsverhältnisses
 
...klingt, wie die anderen schon gesagt haben, schwer nach Scheinselbständigkeit. Grundsätzlich kannst Du mal davon ausgehen, dass Du das Doppelte von dem verlangen musst, als das, was Du als Angestellter bekämst. Die "Nebenkosten" hat Fantomas bereits genannt. Hinzu kommt noch der Arbeitsaufwand (bzw. Kostenaufwand) bzgl. Buchführung, Steuererklärung usw. bei einer selbständigen Tätigkeit.

Für den Arbeitgeber ist es mit solchen Arbeitskräften natürlich viel einfacher. Er spart einen Großteil der Buchhaltung, Lohnnebenkosten gibts nicht... und wenn er sie nicht mehr braucht, muss er sie nicht entlassen, sondern bucht sie einfach nicht mehr!
 
Für den Arbeitgeber ist es mit solchen Arbeitskräften natürlich viel einfacher. Er spart einen Großteil der Buchhaltung, Lohnnebenkosten gibts nicht... und wenn er sie nicht mehr braucht, muss er sie nicht entlassen, sondern bucht sie einfach nicht mehr!

Das ist ja pauschal quatsch. Auch als Selbständiger kann man Verträge mit bestimmter Laufzeit abschließen. Gerade bei Berufseinsteigern haben Arbeitsverträge in der Regel keine lange Laufzeit.

Man kann das ja auch erstmal machen, dann parallel nach anderen Auftraggebern suchen oder nach einer festen Anstellung in dem oder in einem anderen Unternehmen.

Das doppelte verlangen ist auch quatsch, wobei versuchen kann man es natürlich. Die Kosten halten sich nämlich in Grenzen. Gewerbesteuer brauchst Du erstmal nicht zahlen, dafür muss man schon eine ganze Menge verdienen. Zu den anderen Punkten:

- Gewerbesteuer
- Einkommensteuer
- Krankenversicherung
- Altersvorsorge (Rente)
- Arbeitsunfähigkeitsversicherung

Einkommensteuer zahlt man bei abhängiger Beschäftigung auch selbst. Gewerbesteuer entfällt erstmal (s.o.). Krankenversicherung: äußerst günstige Tarife bei gesetzlichen wie privaten Krankenkassen für Selbständige. Da zahlst Du in abhängiger Beschäftigung mindestens genauso viel wie als Selbständiger. Außerdem zahlt der Arbeitgeber in abhängiger Beschäftigung nicht die Krankenversicherung, sondern nur den Arbeitgeberanteil der Krankenversicherung. Rentenversicherung reicht sowieso nicht aus. Man kann heilfroh sein, wenn man aus dem gesetzlichen System draußen ist. Als Solidarsystem zahlt man da in erster Linie für die heutigen Rentner und nicht für sich selbst. Man selbst bekommt dann das, was bei eigener Rente noch erwirtschaftet wird. Es sagt einem heute jeder, dass das nicht viel sein wird und dass man zusätzlich privat vorsorgen muss. Auch hier gilt: Der Arbeitgeber zahlt nicht die Rentenversicherung sondern nur den Arbeitgeberanteil der Rentenversicherung. Als Selbständiger legt man Geld nur für sich zurück.

Arbeitsunfähigkeitsversicherung zahlt man selbst und nicht der Arbeitgeber. Muss jeder selbst wissen, ob er das zahlen möchte. Der Arbeitgeber hat damit nichts zu tun.

Zu usw.: Arbeitslosenversicherung: Auch hier gilt: der Arbeitgeber zahlt in abhängiger Beschäftigung nur den Arbeitgeberanteil. Den Rest zahlst Du. Für etwa den gleichen Betrag den Du ohnehin zahlen wirst, kannst Du auch in der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung freiwillig weiterversichert werden. Man muss hierfür aber einen Anspruch haben. Hier informiert man sich über Google, ob Du diesen Anspruch hast.

Haftpflichtversicherung sollte man auch als abhängig Beschäftigter haben. Der Arbeitgeber hat auch hiermit nichts zu tun. Im Vertrag mit dem Unternehmen einfach die übliche Haftungsbeschränkung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit mit aufnehmen.

Weitere Kosten sehe ich nicht.

Zum Thema Arbeitsaufwand wegen Steuererklärung. Das ist wirklich quatsch. Mich kostet die Buchführung als Freiberufler im Monat vielleicht 10 min. Außerdem zahle ich für Literatur, Hardware und viele andere Sachen keine Mehrwertsteuer. Die Steuererklärung ist auch nicht umfangreicher als Selbständiger im Vergleich zum abhängig Beschäftigten, da man seine Buchführung sowieso konstant macht. Dafür gibt es gute Software und man macht zur Steuererklärung einfach einen Ausdruck und schickt seine "Bücher" an das Finanzamt. Der Rest der Steuerklärung ist wie beim abhängig Beschäftigtem auch.

Ein weitere Vorteil ist, dass Du als Selbständiger erstmal alle Fahrtkosten als Werbungskosten ansetzen kannst und nicht nur die einfache Strecke ab Kilometer 21.
 
Das ist ja pauschal quatsch. Auch als Selbständiger kann man Verträge mit bestimmter Laufzeit abschließen. Gerade bei Berufseinsteigern haben Arbeitsverträge in der Regel keine lange Laufzeit.

Man kann das ja auch erstmal machen, dann parallel nach anderen Auftraggebern suchen oder nach einer festen Anstellung in dem oder in einem anderen Unternehmen.

Sag mal, pcuser:
Hast Du den Eingangspost gelesen?
Wir reden hier nicht über irgendeinen gutdotierten Freelancer-Sahnejob,
sondern über eine
Fachkraft für Lagerlogistik

Da liegt die Vermutung ja wohl mehr als nahe, dass der Gute relativ
unwissend von seinem Arbeitgeber in eine Scheinselbständigkeit
gedrängt wird. Und davor sollte man ihn zumindest warnen.
 
Das doppelte verlangen ist auch quatsch, wobei versuchen kann man es natürlich.

Da muss ich aus langjähriger selbstständiger Erfahrung ganz klar widersprechen!
Manjo hat recht.
Da das hier kein Betriebswirtschaftsforum ist, will ich´s nur kurz anreissen:
Rechne mal z.B. aus, wieviel Kosten Deinem Arbeitgeber aus einem Bruttoarbeitslohn von - nur als Beispiel- von 10 € entstehen.
Mit allen Arbeitgeberanteilen etc. ca.- je nach Branche- 35- 40 %, d.H. du bist bei 13,50 -14,00.
Dann rechne aus wieviel Stunden du im Jahr arbeitest, wieviel Du aber bezahlt bekommst. Schliesslich bezahlt Dein Arbeitgeber Dir Urlaub, Feiertageund einen durchschnittlichen Krankenstand von 14 Tagen.
Diesen Faktor musst Du mit den 135% aus der vorhergehenden Berechnung multiplizieren.
D.h. 135% x 1,4 ???? = 189%.
Nein genaue Werte liefere ich Dir nicht. die musst Du schon selbst ausrechnen. Sonst reichts eh für Selbständigkeit nicht.
Dazu kommen dann noch weitere Kosten für Deinen Arbeitgeber für die "Verwaltung" Deiner Tätigkeit und Deinen Arbeitsplatz.
Da bist Du locker auf 200% des Brutto-Stundenlohns.
Wenn Du natürlich für Deinem zuküntigen Auftraggeber( jetzigen Arbeitgeber) wesentlich billiger sein möchtest, ist das natürlich Deine Entscheidung.
Bedenke aber auch, dass Du einberechnen musst, dass Dich ein Auftraggeber im Gegensatz zum Arbeitgeber nach Hause schickt, wenn´s mal dünner ist oder andere Deine Arbeit miterledigen könnten.
Tu Dir selbst den Gefallen und rechne explizit aus, welche Kosten Dein jetziger Arbeitgeber aus Deiner Tätigkeit hat. Ansonsten lässt Du Dich durch scheinbar hohes Einkommen blenden und trägst nur zum allgemeinen Lohndumping bei.

Grüsse Zarci

P.S. Lass Dich nicht verar....n. Bei Fragen ggf. Mail oder PN.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schliesslich bezahlt Dein Arbeitgeber Dir Urlaub, Feiertageund einen durchschnittlichen Krankenstand von 14 Tagen.

Ein Krankenstand von 14 Tagen pro Jahr ist der Durchschnitt?

Woher kommt diese Zahl?

Ich war in den letzten siebenundvierzig Jahren 14 Tage krank.

Verfaulen die anderen Menschen, oder woran leiden sie genau?

EGAL: Krank sein ist für Selbstständige extrem schlecht; also die Ausfallversicherungen nicht vergessen.
 
Ich mach mir jetzt nicht die Arbeit weiter zu recherchieren, Yankadi.

Ich find nur Deinen Post etwas sehr daneben.
Deine Gesundheit sei Dir gegönnt, aber schau Dich erst mal um, bevor Du was von Deinen 14 Tagen in 47 Jahren faselst.

Etwas OT, aber musste sein. Da kommt mir die Galle hoch. sorry!


P.S.: Bei 14 Tagen war er jahrelang, bevor die Leute aus Angst um Ihren Job auch mit Grippe etc. erschienen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und bloß nicht die Steuerlast am Jahresende vergessen. Du hast ja fast keine "geschäftlichen" Ausgaben und je nach Verdienst sind dann 50% der "Einnahmen" weg für die Steuer.
Auch sollte man bedenken, dass man als selbständiger weder bezahlte Krankheit noch bezahlten Urlaub hat, das muss alles in den anderen Monaten mitverdient werden.
 

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Hab den Beitrag mal an einen gerade Selbstständig gewordenen weitergeleitet. Da sind die vielen Hinweise sicherlich gut aufgehoben.

Danke für die vielen Hinweise.
 
Schweinefirma, bei der Du arbeiten willst. Das ist 100% Scheinselbstständigkeit und kann dir extrem viel Ärger einbringen.
 
Jau, ich würde mir das auch nochmal überlegen.

Nur mal einen ganz groben Überblick über meine Ausgaben, die ich als Selbstständiger hatte:

- Krankenkasse: 130,- (HUK-Coburg, Tarif E irgendwas)
- Private Altersvorsorge: 1x 100 Euro, 1x 50 Euro
- Berufsunfähigkeitsversicherung: so um die 40 bis 50 Euro (zahlt im Falles des Falles dann um die 700 Euro/Monat)

Macht also alleine für die "Grundversorung" um die 330 Euro im Monat.
Dabei war die Altersvorsorge noch stark verbesserungswürdig und die BU ebenfalls.
Da kann man dann noch eher mehr einplanen.

Aber selbst die 330 Euro im Monat musst du erstmal reinbekommen.

Wieviel bekommt man denn als Lagerlogistiker so ungefähr raus?
Als Festangestellter?
 
Haftpflichtversicherung sollte man auch als abhängig Beschäftigter haben. Der Arbeitgeber hat auch hiermit nichts zu tun. Im Vertrag mit dem Unternehmen einfach die übliche Haftungsbeschränkung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit mit aufnehmen.
Fachkraft für Logistik bedeutet doch wohl, dass du im Zweifelsfall mit 'nem Stapler ein Regal umfährst ... die möglichen Folgen standen ja erst kürzlich in der Zeitung ... vermutlich reicht eine normale private Haftpflichtversicherung dafür nicht, du müsstest wohl zumindest prüfen, ob eine Betriebshaftpflichtversicherung nicht besser wäre.
 
@ruerueka:
Jo, stimmt!
Mein Versicherungsmensch meinte mal, dass ich, sobald ich z.B. gewerblich für 'ne Agentur arbeite und da (als Beispiel) einen Monitor runterwerfe, die Privathaftpflicht dafür nicht gerade steht.
Da ich ja gar nicht den Schaden als Privatmensch verursacht habe, sondern im Rahmen meiner gewerblichen Tätigkeit.
 
Genau das sind ja die Gründe, warum man gegen Scheinselbstständigkeit
vorgeht... um die Arbeiter zu schützen.

Ich würde mich auf keinen Fall auf sowas einlassen.
 
Genau das sind ja die Gründe, warum man gegen Scheinselbstständigkeit
vorgeht... um die Arbeiter zu schützen.

Ich würde mich auf keinen Fall auf sowas einlassen.

Jau, du hast vollkommen recht.
Die Firmen nutzen ihre "Macht" aber gewissenlos aus.

Die stellen die Leute vor die Wahl:
Entweder du bist arbeitslos, da wir dich nicht weiter beschäftigen, oder lässt dich auf den "Selbstständigkeits-Deal" ein und wir geben dir weiterhin Arbeit.

Auch bei vielen Kurier-Fahrern und LKW-Fahrern gibt es oft solche dubiose Angebote.
 
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