Hallo,
Problem erkannt, Problem gebannt? Leider nicht. Zuerst: Du speicherst Deine Daten in der Cloud. Das ist eine technisch sehr sichere Methode. Dass die Rechenzentren von Apple zerstört werden und die Daten verloren gehen ist zwar möglich, doch extrem unwahrscheinlich. In einem Atomkrieg haben wir vermutlich andere Probleme.
Doch organisatorisch lauern ganz andere Gefahren. Was ist, wenn Apple Dir den Zugang zu den Daten verwehrt? Warum auch immer. Auf die Gesetzgebung in den USA haben wir wenig Einfluss. Es gibt solche Beispiele für den Zugriff auf die Daten in OneDrive von Microsoft.
Schließlich gibt es noch ganz andere Probleme. Unsere Technik ist ja noch ganz jung. Doch was ist in zwanzig, dreißig oder fünfzig Jahren? Wird es dann noch Möglichkeiten geben, auf Daten im Format xy zuzugreifen? Das potenziert sich bei Bildern. Moderne Software arbeitet nicht-destruktiv. Das Original bleibt unverändert, das Programm speichert die Bearbeitungsschritte und erzeugt sozusagen virtuell das fertige Bild. Kann ich in dreißig Jahren noch die Mediathek von Fotos.app bzw. von Capture One sinnvoll nutzen?
Die Themen werden verhandelt unter den Stichwort "Langzeitarchivierung". Dazu gibt es viele Hinweise und unterschiedliche Strategien. Die müssen nun für den privaten Zweck auch handhabbar sein. Die Sicherung der Bilder (bearbeitet und/oder unbearbeitet) über einen Export aus der Fotos.app auf einem externen Datenträger erscheint sinnvoll. Doch bei Blue Ray werden es viele Discs (die gebrannt und geprüft werden müssen) und den Vorgang wirst Du regelmäßig wiederholen müssen. Denn es wird Dir niemand die Zusage geben, dass die (selbst) gebrannte BlueRay auch nur fünf Jahre hält. Ich habe gekaufte DVD's aus den 90ern, die nicht mehr laufen. Außerdem musst Du ja erstmal die Daten aus der Cloud auf Deinen Rechner holen und das Verfahren wird schon daran scheitern. Alternativ organisierst Du Dir zwei oder drei (oder ...) externe Festplatten oder USB-Sticks, die Du regelmäßig austauscht und sicherst die Daten inkrementell (3-Generationen-Prinzip). Eine Platte kannst Du an einem sicheren Ort lagern. Wenn ein Speichermedium defekt ist, bemerkst Du das recht schnell. Die Intervalle, in denen Du die Datenträger wechselst, sollten nicht zu lang sein. Ich würde nicht mehr als drei Monate wählen (kommt darauf an, wie schnell sich Deine Daten ändern bzw. ergänzen). Dass alle Datenträger gleichzeitig defekt sind, ist eher unwahrscheinlich.
Peter