Stimmt, allerdings sind die Dateien bei Hardware Encodern dann immer deutlich bis extrem größer bei gleicher Qualität im Vergleich zu Software. Weil sie nicht flexibel genug sind. Das ist einer der wesentlichen Unterschiede.
Handbrake ist nur eine Oberfläche für aktuelle freie und permanent weiterentwickelte Encoder, deren Qualität einzig abhängig ist von den gewählten Parametern und Zielvorgaben. Sie sind nicht schlechter per se, weil sie nichts kosten.
Ein Beispiel: Mit Final Cut Pro erzeugte h264 Dateien kann man via Handbrake bei gleichbleibender Qualität nochmals ca. 20-50% verkleinern..
Größe an sich ist meines Erachtens für Videos nicht relevant. Es geht bei Videos um die visuelle Qualität, nicht um die Größe der Datei. Und die visuelle Qualität ist mit videotoolbox für h265 nicht von x265 zu unterscheiden, wenn du vergleichbare Parameter nimmst. Wenn man natülcih meint, man müsse ein Video "durchmessen" und PSNR oder was auch imer vergleichen, dann fällt das je nach den gewählten Einstellungen unterschiedlich aus.
Ich finde es auch mittlerweile sehr amüsant, dass bei Audio die Meinung in Foren dahin geht, dass __das__ Kriterium die hörbare Qualität ist, und man lieber lossless encodet oder HiRes-Audio bevorzugt. Die Dateigrößen speilen dabei keine Rolle.
Und ausgerechnet bei Video wird regelmäßig als Bewertungskriterium die Dateigröße herangezogen, anstatt die visuelle Qualität.
Nun denn, wer seine Videos gerne möglichst mit kleinen Dateigrößen haben will, der kann gerne warten. Wer Wert auf visuelle Qualität legt, kann mit Hardware-Encoder die rundum erzielen und dabei noch drastisch weniger Aufwand haben.
Apropos Flexibilität:
Ich habe mit mit videotoolbox mal sehr intensiv beschäftigt und dazu auch mit den APIs programmiert. Flexibilität ist da durchaus vorhanden, seien es nun closed GOP, pyramidale b-frames, oder cq. Wenn die vielzahl und teils esoterischen Parameter von x265 ansiehst, dann geben selbst die Entwickler an, dass es sinnvoll ist, diese nicht einzeln zu setzen, sondern im Set mit vordefinierten Presets. Wer dann noch glaubt, dass eine "tweaken" einzelner Parameter die visuelle Qualität verbessern würde, risikiert eher das Gegenteil, da das Zusammenspiel sehr wichtig ist.
Gerne können wir uns tiefer darüber unterhalten, welche der x265 Parameter du abseits der presets noch tunst.
Ach ja, auch bei x265 sind die wesentlichen Parameter für die visuelle Qualität crf / cq, pyramidale b-frames und GOP. Wie eben bei videotoolbox. Die visuelle Qualität wird dann durch die presets nicht verbessert, lediglich die die Dateigröße wird verringert. Insoweit ist superfast mit den gleichen Parametern für crf von slower visuell nicht zu unterscheiden.
Hier ein wichtiger Satz dazu aus der Doku des x265 Projektes (falls du meinen Ausführungen keinen Glauben schenken magst)
When you use slower presets, x265 tests more encoding options, using more computations to achieve the best quality at your selected bit rate (or in the case of –crf rate control, the lowest bit rate at the selected quality).
https://x265.readthedocs.io/en/stable/presets.html
crf legt die visuelle Qualität fest. Wie auch bei Hardware-Encodern.