Eine Lanze für die Defragmentierung

Anders als so manche Unkenrufe hier im Forum ist meine Erfahrung aber auch die, dass Zugriffe auf die HDD mit der Zeit immer langsamer werden.
 
Das deine Platte so rattert hört sich eher nach einem Arbeitsspeicherproblem an, wie viel RAM hat dein Rechner?
 
4 x 2.5 GHz PPC G5 und 8 GB Ram (Tiger 10.4.11)

läuft seit 4 Jahren jeden Tag sehr intensiv (Grafik, Quark etc), ohne jegliche Pflege oder Defragmentierung. Und immer noch sehr schnell.

Mich deucht, das Problem tritt eher wieder mit den Intel-Prozessoren auf?

Defragmeniterung kannte ich noch aus älteren OS wie 9.x, und darunter

Cheers
 
So weit ich weiß, werden die Daten auf (physikalische) Blöcke geschrieben. Eine (größere) Datei verteilt sich dabei auf mehrere Blöcke. Dabei muss es für die Schreib/Lesegeschwindigkeit nicht besser sein, wenn die Blöcke unmittelbar aufeinander folgen.
Ob hier ein Defragmentierungsprogramm für jede Festplatte und jede Dateimischung zu einer spürbar besseren Lösung führt, halte ich nicht für ausgemacht. Bei ausreichend freiem Platz auf einer intakten Festplatte kommen die von xoxox beschriebenen Probleme bei Standardnutzern kaum vor.

Die Blöcke werden nicht immer hintereinander geschrieben, um eine Geschwindigkeitsoptimierung zu erreichen. Moderne Controller können, wenn sie dies feststellen, auch eine Geschwindigkeitsoptimierung durch "Interleaving" (z.B. eine Datei in jeden 2. Block schreiben und bei der nächsten Umdrehung die freien "Zwischenblöcke" zum Schreiben benutzen) herbeiführen (wobei natürlich bei Spindeln mit mehreren übereinanderliegenden Platten zuerst die Spuren, die übereinander liegen beschrieben werden (keine Bewegung des Schreib-/Lesekopfes)).
 
Zuletzt bearbeitet:
Und übrigens, dass mir keiner auf die Idee kommt, seine SSD zu "defragmentieren" :)
Erstens verringert es die Lebensdauer der SSD und zweitens bringt es keinen Performance Vorteil.
 
Defragmentieren hat in der Mac-Welt einen schlechten Ruf, weil es in vielen Fällen nichts bringt.

Es gibt auch Sonderfälle, wie den des TE, wo er ja auch eine Verbesserung erzielt hat. Man muss halt immer der Einzelfall sehen.

Ich werde mir wohl auch demnächst iDefrag zulegen, weil bei einem meiner Kunden zwei, drei Rechner stehen, die übermäßig viel auf der Festplatte werkeln und die schon wesentlich langsamer geworden sind.

Was hier verpönt ist, ist die Übertragung des "Standard-Windows-Procedere" der drei Schritte:
1. Defragmentieren
2. "Platt machen"
3. neu kaufen

auf den Mac.

(Der gemeine Mac-User ersetzt das durch "Schreibtischdatei neu aufbauen [unter dem klassischen Mac OS], bzw. "Rechte reparieren" unter Mac OS X, was in den meisten Fällen nix bringt. :D )
 
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Und übrigens, dass mir keiner auf die Idee kommt, seine SSD zu "defragmentieren" :)
Erstens verringert es die Lebensdauer der SSD und zweitens bringt es keinen Performance Vorteil.

Dafür ginge die Defragmentierung sehr sehr schnell ;). Lebensdauer ist bei den meisten SSDs wohl kein Punkt mehr (glaube nicht, dass ich 2025 noch eine 160GB SSD benutzen werde…). Ansonsten hast Du natürlich 100% Recht.
 
...
Mein iMac ist nun drei Jahre alt, hats drei Betriebssysteme mitgemacht,
...
Wenn Du zwei mal ein OS über das alte drübergebügelt hast darfste Dich über garnichts wundern.

In Deinem langen Aufsatz haste was Wesentliches vergessen: wie voll ist die HDD? Bei mehr als 75% wirds generell mit os-eigener Defragmentierung kritsch, wird irgendwann auch unter Win manuell angstoßen verweigert.

Haste Dir mal einen Benchmarkgraphen von einer HDD angesehen? Fast leer, also am Anfang einer HDD ist diese am Schnellsten. Zum Schluß, etwa bei 75% Füllung, ist die HDD weniger als halb so schnell.
Deshalb ist es auch unter OS X sinnvoll die HDD zu partitioniern.
40 GB fürs OS, Rest für Dateien. So läuft das OS und alle Programme immer im schnellsten Bereich, während z. B. Videos im langsameren Bereich vor sich Hindösen können.
Auch wenns jetzt viele Proteste gibt - ein Mac braucht sowas nicht - probiers mal.
 
Werden Programme nicht komplett in den Speicher geladen? Was bringt's da so groß, wenn sie auf dem "schnellen Teil" liegen? Programm startet man doch meistens seltener als einzelne Dateien. Im Extremfall: iTunes etwa wird bei jedem Systemupdate gestartet (weil man da neu booten) muß, die benutzten Dateien wechseln alle paar Minuten.
Auch für das System und die zahlreichen kleinen Systemdateien überzeugt das Partitionieren nicht: das System wird üblicherweise als erstes aufgespielt, ist also automatisch im schnellen Bereich, und hinterher ändert sich daran wenig. Das würde nur dafür sprechen, bei jedem Systemupdate dieses nicht einfach aufzuspielen, sondern die Platte zu löschen und komplett neu zu installieren (und die Nicht-Systemdateien per Backup zurückzuspielen).
Man sollte dabei auch berücksichtigen, daß moderne Systeme berücksichtigen, welche Dateien häufig gelsen und geschrieben werden und diese von sich aus an geeignete Stellen umlagern (hab ich gehört, kann ich nichts Genaues dazu sagen, Stichwort ist m.W. Hot Clustering).
Mehr RAM, also weniger Auslagerungen, bringt vermutlich mehr Gewinn, da das wahrscheinlich die häufigsten Lese-/Schreibzugriffe sind im normalen Alltag.
Letztendlich ist zu überlegen, ob sich die Arbeit für irgendwelche nicht zwingenden Wartungsarbeiten überhaupt lohnt bei minimalem Gewinn, oder ob die meisten Leute heutzutage nicht sowieso eine größere Platte oder einen neuen Rechner anschaffen, bevor irgendwelche derartigen Probleme auftreten (ist nicht ganz ernst gemeint).

NT: Das soll jetzt kein missionarisches Anti-Defragmentierungs-Statement sein, ich bin nur der Meinung, daß man seine Zeit am Rechner sinnvoll verwenden sollte, also zum Arbeiten oder Musikhören oder Fernsehen, und möglichst wenig mit Optimierungen.
 
Werden Programme nicht komplett in den Speicher geladen? Was bringt's da so groß, wenn sie auf dem "schnellen Teil" liegen?
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Von wo werden die Programme in den Speicher geladen? Das rausfinden kann man z. B. mit Menumeters, da ist optisch dargestellt wie die Festplatte rattert wenn z. B. ein Office oder Browser mit 3 Jahre fettem Verlauf gestartet wird.
 
Du willst damit behaupten, daß ein Programm während der Benutzung so peu à peu an neue Speicherplätze verteilt wird? Sorry, das nehme ich dir einfach nicht ab. Was ausbremst, sind vielleicht die ganzen Plug-ins und Bookmarks oder eben der Verlauf, die im Laufe der Zeit dazukamen - alles Dinge, die man löschen kann oder bei vielen Programmen sowieso nicht braucht/gar nicht hat.
 
Das deine Platte so rattert hört sich eher nach einem Arbeitsspeicherproblem an, wie viel RAM hat dein Rechner?

Er schreibt doch, dass sein System nach der Defragmentierung diese Symptome nicht mehr hat, also ist's wohl nicht der Arbeitsspeicher...
 
almdudi
Mit z. B. Drive Genius kannste Dir die Fragmentierung ansehn, und wenn das System mehrere Jahre alt ist braucht man überhaupt keinen Sachverstand um zu erkennen dass das nicht schnell sein kann.
 
Er schreibt doch, dass sein System nach der Defragmentierung diese Symptome nicht mehr hat, also ist's wohl nicht der Arbeitsspeicher...

Er hat auch einen Neustart gemacht und so den Arbeitsspeicher frei gegeben. Er hat keine Angaben gemacht wie lange das System vorher lief.
 
Er hat auch einen Neustart gemacht und so den Arbeitsspeicher frei gegeben. Er hat keine Angaben gemacht wie lange das System vorher lief.

Sorry, aber das ist doch extrem an den Haaren herbeigezogen,

Man kann ja wohl davon ausgehen, dass jemand, der mit seiner Systemleistung unzufrieden ist und sich ein Tool zur Defragmentierung sucht, auch mal einen Neustart des Rechners gemacht hat. Zumal es sich hier um einen iMac handelt und nicht um ein MacBook, wo man davon ausgehen kann, dsass der regelmäßig neu gestartet wird.

Im übrigen äußert sich ein ausgelasteter Arbeitsspeicher mit anderen Symptomen.
 
Tja, wie befürchtet ist der Thread in Dimension abgerutscht, wo geflamt wird und prinzipiell gegen die "böse" Defragmentierung gelästert wird ohne sich überhaupt Gedanken darüber zu machen. Am Ende werde ich noch in die Ecke von Esoterikern gestellt.

Es ist schade, dass die Leute gar nicht erst objektiv nachdenken, sondern gleich zig andere Ursachen in Betracht ziehen.

Ein paar Beispiele:
- Defragmentierung wird generell unterstellt nicht wirksam zu sein => Mac OS X defragmentiert einzelne Dateien unter 20MB automatisch. Bei einem mechanischen System wie der Festplatte ist _immer_ von Vorteil wenn die zu lesenden Dateien physikalisch am Stück liegen, damit die Wege des Kopfes möglichst gering. Mehre Köpfe verringern das Problem, können es aber nicht vollständig ausschließen. Mechanik kann man nur optimieren, aber nicht überlisten.

- Dateien am Stück zu haben (physikalisch) soll keine Verbesserung beim Lesezugriff haben => Denkt mal kurz drüber nach, ob es besser ist wenn der Schreib-Lese Kopf die Dateien in einen Rutsch einlesen kann oder nach jeder Datei erst eine lange Wegstrecke zurücklegen muss. Mac OS X ordnet zudem oft gelesene Dateien selber in einem "Hot-Bereich" an.

- Alter: Natürlich bringt eine Defragmentierung eines frischen bzw. kaum genutzen Systems nichts. Defragmentierung tritt naturgemäß erst nach einem längeren Zeitraum/höherer Nutzung auf. Bei meiner Festplatte war die Verteilung der Dateien, wie schon gesagt, enorm. Dafür ist das System ebend täglich in Benutzung, ist drei Jahre alt und hat ebend soviele BS gesehen. Dafür hat Mac OS X eine sehr gute Arbeit mit seiner eigenen Datei-Defragmentierung geleistet (nur 4% Datei-Fragmentierung). Hätte ich bei jedem neuem BS eine Neu-Installation gemacht, wäre es nie aufgefallen.

- Flash-Speicher: Hier bringt eine Defragmentierung bzw. physikalisch am Stück liegende Dateien gar nichts. Flash-Speicher sind nicht von einem mechanischen Schreib-/Lese-Kopf und dessen Trägheit abhängig. Die einzelnen Speicher-Bänke können direkt und gleichzeitig adressiert werden. Zudem ordnen SSds selber die Dateien um, die Flash-Zellen möglichst gleichmäßig zu nutzen (Wear-Leveling).

- Wirksamkeit: Tja, nachdem mir schon unterstellt wird, dass ich mir die Sachen einbilde, fällt es mir schwer dies zu widerlegen. Ich war jedenfalls sehr unzufrieden mit der Performance meines Macs und hatte zudem den direkten Vergleich mit einem Zweiten (Mac Mini). Die allgemeine Performance hat sich stark gebessert, der Geräuschpegel sank. In Anbetracht des Zustandes meines Macs ein zu erwartendes Ergebniss. Das ist kein Voodoo, sondern eine logisch nachvollziehbare Tatsache.

Fazit: Jedes Dateisystem defragmentiert prinzipiell. Mechanische Systeme werden immer von Defragmentierung beeinträchtigt, weil der Schreib-Lese Kopf nur endlich schnell ist. Mac OS X defragmentiert automatisch Dateien, fasst oft genutzte Dateien zusammen, aber kann die Defragmentierung letztlich nur herauszögern, aber nicht gänzlich vermeiden. Defragmentierung ist bei Mac OS X weniger oft nötig als bei anderen Betriebssystemen, aber ist damit nicht unnütz, s. auch http://support.apple.com/kb/HT1375?viewlocale=en_US

Und der Vollständigkeit halber:
- iMac C2D late 2006
- 4GB Ram (3GB nutzbar)
- 250GB Platte, ~150GB frei
 
Tja, wie befürchtet

Vielleicht auch ein bisschen provoziert...?

Es ist schade, dass die Leute gar nicht erst objektiv nachdenken,

Zumindest ich habe das getan. Aber es scheint so, als reagierst Du nur auf die Posts, die Du zu vermeiden gesucht hast.


Bei einem mechanischen System wie der Festplatte ist _immer_ von Vorteil wenn die zu lesenden Dateien physikalisch am Stück liegen, damit die Wege des Kopfes möglichst gering. Mehre Köpfe verringern das Problem, können es aber nicht vollständig ausschließen. Mechanik kann man nur optimieren, aber nicht überlisten.

Und an dieser Stelle bitte ich dich, auch objektiv nachzudenken, denn nur so kommt ein konstruktiver Dialog zustande:

Das, was Du schreibst, stimmt. Nur sind die Vorgänge komplizierter und Du blendest einen großen Teil aus. Die Tatsache z.B., dass sowohl die Festplatte einen Cache hat, als auch dass OS häufig benutzte Dateien cacht, ziehst Du in Deine Betrachtung gar nicht mit ein.

Mehrere Köpfe und mehrere Platten verringern das Problem nicht zwangsweise, sie verhindern eher, dass man es durch Defragmentierung vollständig lösen kann. Gleichzeitig bringt dieses Konzept aber einen so großen Geschwindigkeitsvorteil, dass dies in Kauf genommen werden kann. Es ist auch falsch zu glauben, dass man MacOS nicht Defragmentieren müsste, weil es nicht fragmentiert, vielmehr spielen so viele Effekte beim Lesen einer Datei eine Rolle, dass das Fragmentieren der Festplatte nicht mehr DER große Einflussfaktor ist, wie es früher der Fall war.

- Dateien am Stück zu haben (physikalisch) soll keine Verbesserung beim Lesezugriff haben => Denkt mal kurz drüber nach, ob es besser ist wenn der Schreib-Lese Kopf die Dateien in einen Rutsch einlesen kann oder nach jeder Datei erst eine lange Wegstrecke zurücklegen muss.

Auch hier vergisst Du den Cache völlig. Deine Aussage wäre auch nur dann vollständig richtig, wenn eine festplatte eine einzige Scheibe mit hintereinanderliegenden Sektoren wäre. Da dies nicht der Fall ist, kommen unterbrechungen beim Lesefluss sowieso zustande.

- Flash-Speicher: Hier bringt eine Defragmentierung bzw. physikalisch am Stück liegende Dateien gar nichts. Flash-Speicher sind nicht von einem mechanischen Schreib-/Lese-Kopf und dessen Trägheit abhängig. Die einzelnen Speicher-Bänke können direkt und gleichzeitig adressiert werden. Zudem ordnen SSds selber die Dateien um, die Flash-Zellen möglichst gleichmäßig zu nutzen (Wear-Leveling).

Und genau aus dem Grunde baut man auch in normale Festplatten einen Cache ein!

Die allgemeine Performance hat sich stark gebessert, der Geräuschpegel sank. In Anbetracht des Zustandes meines Macs ein zu erwartendes Ergebniss. Das ist kein Voodoo, sondern eine logisch nachvollziehbare Tatsache.

Ich glaube Dir durchaus, dass eine verbesserung eingetreten ist. Deine logischen Erklärungen hierfür betrachten aber viele Details nicht. In der Darstellung des Defragmentierungsprogramms sieht die Anordung der Daten schön logisch aus - nur: so liegen sie in Wirklichkeit ja gar nicht auf einer Festplatte mit vielen Platten und Köpfen.

Fazit: Jedes Dateisystem defragmentiert prinzipiell. Mechanische Systeme werden immer von Defragmentierung beeinträchtigt, weil der Schreib-Lese Kopf nur endlich schnell ist.

Du meinst Fragmentierung.
 
Mein iMac ist nun drei Jahre alt, hat drei Betriebssysteme mitgemacht, und fiel in den letzten Monaten durch erhöhte Festplattenaktivität auf. Das sprichwörtliche "Gerödel" der Festplatte war nicht nur unangenehm laut, die Performance war deutlich eingeschränkt.

Sehr interessanter Bericht.

Obwohl ich schon sehr oft gehört habe, der Mac braucht keine Defragmentierung, so richtig glauben konnte ich das nicht.
Nach 2 Jahre und 3 OS (Tiger, Leopard, SL) hab ich mein MBP und mein iMac immer noch nicht defragmentiert und ich sehe auch kein Grund dafür.
Alles läuft fast so wie am ersten Tag und ich bin zufrieden, ich weiß kein System ist wie das andere, aber irgend etwas mache ich falsch oder warum läuft bei mir alles so rund? :kopfkratz:
 
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