DTP-Honorare in Projektarbeit?

Al Terego

Al Terego

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Moin zusammen.

Im Grunde genommen möchte ich wirklich nicht den xten Thread zu diesem Thema aufmachen. Aber irgendwie muss ich die Frage doch mal stellen:

Freelance DTP in Projektarbeit, was gilt als Richtwert?

Ichweiß ichweiß ich weiß, das hängt von tausend Faktoren ab. Ich meine hier wirklich die Honorare für ganz normale RZ- und Produktionsjobs. Pures, sauberes und wirklich produktionssicheres Runterschrubben in FreeHand und XPress. Im Projekt in der Agentur oder am eigenen Mac. Layout und kreatives Konzeptionieren meine ich jetzt mal nicht.

Da gehen die Vorstellungen nämlich weit auseinander. Und Fingerspitzengefühl reicht oft nicht aus, vor allem bei Eiskalt-Akquise, wenn die Gretchenfrage nach den Stundensätzen kommt.

Butter bei die Fische:
Ich nehme z.B. in einer Direktabrechnung beim Kunden für schnödes DTP Honorare von 45 - 69 Euro. Je nach Kundengröße, Umfang. etc.
Bei der Einbindung in Kundenprojekte kann man normalerweise solche Honorare fast vergessen. Nach meinen Erfahrungen jedenfalls. Ein bekanntes überregionales Freelancer-Vermittlungsunternehmen (ja, isch bin im Pool) gibt mir an, die Preise seien im Keller, ab 30 Euro ginge es los, ab 45 Euro im Projekt beim Kunden müsste man schon göttergleich layouten (und ich rede hier nicht von Layout, wie gesagt). Nenne ich am Telefon einen Projektstundensatz von 45 Euro, höre ich nur noch den Hörer auf den Boden knallen und kurz darauf ein gequetschtes und vom unterdrückten Grinsen begleitetes "Vielen Dank dann auch.". Klack.

Um es klarzustellen: klar weiß ich was ich wert bin. Und das verlange ich auch. Und bekomme es auch meist, jedenfalls in Direktkundenabrechnung. Und meine Kunden sind sehr zufrieden mit dem, was ich abliefere, mit Leistung und Preis. Aber die Luft wird im Freelance-Bereich immer enger, und natürlich findet sich immer einer, der es billiger macht. Und genauso natürlich geht das oft zu Lasten der Qualität. Und ich will mich schließlich nicht verhuren.

Uff. Jetzt seid Ihr dran. Lasst mal Eure Erfahrungen und ein paar Zahlen hören, ein paar von meinen seht ihr ja oben. Wenn ihr wollt. Bitte keine AGD- und BDG-Honorare, keine Buchvorschläge, das trifft für Projektmitarbeit meines Erachtens kaum zu.

Gruss
Al
 
Bei einer Mitrarbeit an einem Projekt beim Kunden kannst du sicher etwas weniger verlangen als wenn du zuhause deine eigene Anlage und Software benutzt. Zudem ist bei solchen Projekten die Linie oft klar vorgegeben und man macht einfach nur das Handwerkliche. Das Risiko ist bei solchen Aufträgen im Übrigen auch sehr minimal.

Sicher magst du gut und sauber arbeiten und weißt was du machst, aber in Anbetracht der Fülle von Mediengestaltern, die leider nur allzuoft schlecht ausgebildet sind und denen handwerkliche Grundlagen nur mangelhaft angelernt wurden, ist die Branche von einem radikalen Preisverfall bedroht. Der Auftraggeber kann das aber oft gar nicht wissen, weil er die Unterschiede nicht kennt.

Je nach geografischer Lage sind 60 Euro ein guter Stundensatz, bei Projekttätigkeiten, vor allem wenn sie über viele Tage oder gar Wochen gehen, kann man auch mit 25 Euro gut wegkommen, bei Zeitungen vielleicht etwas weniger. Denn eins ist auch klar: Bei Projekten zählen die Stunden. Und wir wissen doch alle genau, dass man nur bei Projekten wirklich alle Stunde abrechnen kann. Die Stundensätze sind natürlich alle netto gemeint.

Naja, auch wenn's mal mit der Auftragslage dürftig aussieht, auf lange Sicht lohnt es sich, wenn man sich und seinem Stil treu bleibt.
 
Ja, das mit der eigenen Richtung ist sicherlich korrekt. Man darf sich einfach nicht verramschen lassen. Ich stelle jedenfalls immer wieder fest, daß Agenturen nach einer Phase, in der sie auf (sorry Leute) Umschüler zugegriffen haben, die mal eben 'nen Crashkurs in sogenannter Mediengestaltung gemacht haben, über kurz oder lang doch wieder lieber etwas mehr bezahlen und stil-, typo- und produktionssichere Freelancer beauftragen. Bei denen sie dann weniger Ärger in der Kommunikation und beim Endprodukt haben. Ich sehe jedenfalls diese Entwicklung.
Gruß, Al
 
In diesem Zusammenhang verweise ich jetzt mal auf einen vorherigen
Fred, in dessen Verlauf das Thema Honorare lang und breit ausdiskutiert
wurde.

klick!

Ansonsten...

auf lange Sicht lohnt es sich, wenn man sich und seinem Stil treu bleibt.

Definitiv. Und vor allem, wenn man sich auch mal die Freiheit nimmt,
einen Auftrag abzulehnen, weil man sich sonst unter Preis verkauft.
 
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