Bitte nicht Farbauftrag einer Datei mit Farbauftrag des Druckprozesses in einen Pott werfen. Wie hier schon richtig gesagt wurde, ist der maximale Farbauftrag einer Druckdatei bei 400 % im 4-Farb Modus, z.B. CMYK. Wie viel Farbe nun tatsächlich auf den Bedruckstoff kommt, hängt aber von vielen Faktoren ab und wird vom RIP gesteuert.
Wenn der Farbverbrauch einer Primärfarbe im Druck 'durch die Decke' geht, ist das definitiv Sache des Drucktechnikers! Aus meinen LFP-Zeiten weiß ich noch, dass vor jeder Profilierung eines neuen Bedruckstoffes zuerst die Ermittlung des maximal möglichen Farbauftrages lag, um entsprechend zu begrenzen, ansonsten säuft einfach alles ab. Auch hier darf man keine Äpfel mit Birnen vergleichen! Die Dichte gängiger Tinten im LFP ist deutlich höher als die von Offsetfarben, daher sind 100% Magenta in deiner Datei real vielleicht 70 oder 80% auf der Maschine.
Das alles ist aber auf keinen Fall ein Thema beim anlegen der Datei! Wenn dir ein Druckdienstleister z.B. sagt, "mach nie mehr als 80% Magenta!" ist es Zeit jemanden zu suchen, der weiß was er tut! Eine Möglichkeit ist allenfalls, dass du ein spezielles Farbprofil zur Verfügung gestellt bekommst – nach meiner Erfahrung kommst du im LFP aber mit ISO Coated v2 (ECI) mit jedem Bedruckstoff klar, solange der Typ am RIP seinen Prozess im Griff hat. Sogar RGB funktioniert dann (eciRGB v2, Adobe RGB, nur auf keinen Fall sRGB!), da LFPs meist einen deutlich größeren Farbraum haben, als mit Euroskala möglich.
Fazit: Dieses Problem kann nicht deins sein, die Software ist egal, solange du eine saubere Druckdatei mit gültigem Ausgabeprofil erzeugst.
BTW: EPS ist keineswegs veraltet, nur heutzutage eher bedeutungslos, weil sich PDF als das vielseitigere und einfacher zu handhabende Format durchgesetzt hat. Für bestimmte Zwecke, gerade wenn es um Abwärtskompatibilität und kompromisslose Qualität geht, kann es aber durchaus Vorteile bringen.