Capitan Nemo schrieb:
1:0 für dich.
Nur wenn mir Kunden diese Schriften liefern ist es oft schwer diese, zB die Helvetica, dem Siutcase schmackhaft zu machen. Es kommt erst garnicht zum aktivieren.
Jetzt habe ich aber auch die Frage ob diese Schriften im OS 9 und ATM laufen?
Zu meiner Meinung kann ich mich nur auf folgendes berufen:
www.publisher.ch/heft/041/schriftenformate.pdf
Seite 4 unten "Vortrittsregelung"
Timo
Der Artikel ist irgendwo auf Yps-Niveau... das meiste ist nicht falsch, aber ich möchte wetten, dass der Autor viel auf der Dose und wenig auf dem Mac macht. Sonst wüsste er grundlegende Sachen wie:
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*.pfb und *.pfm
Ein Nachteil der PostScript-Type-1-Schriften gegenüber TrueType und OpenType ist, dass eine Schrift immer aus zwei Dateien besteht, der *.pfb und der *.pfm.
Dateien mit der Endung pfb (Printer Font Binary) enthalten eine komprimierte
Outline. Die mit pfm (Printer Font Metrics file) enthalten Font-Metrik-
Informationen für den Umbruch sowie den Schriftnamen, der im Schriftenmenü
der Programme angezeigt wird.
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...dass PS-Fonts, die in PFB und PFM aufgesplittet sind, zwar unter Windows und Linux laufen, auf dem Mac aber gar nicht.
Oder:
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Innerhalb einer OpenType-Schrift können sowohl TrueType- wie PostScript-Outlines eingesetzt werden. Bei PostScript handelt es sich allerdings dann um Type 2. Als Anwender sieht man dies schon dem Schriftennamen an, denn PostScript-basierende Fonts haben das Kürzel *.otf, während die TrueType-Kameraden nach wie vor *.ttf einsetzen.
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Das ist wirklich lustig! Ne, doch nicht. Es ist Quatsch.
An der Extension kann man GAR NICHT erkennen, ob eine Datei PostScript-basierend oder TrueType-basierend ist.
OpenType ist sozusagen "TrueType Version 2.0". TrueType ist depracated, abgeschafft, out und wech. Es gibt nur noch OpenType. Und die OpenType-Spezifikation sagt, dass eine Schrift, die die neuen Features nutzt, auf "otf" enden DARF(!), zur Information der Anwender. Sie muss aber nicht. Und da auch eine alte TrueType-Schrift inzwischen über OpenType abgefeiert wird, ist jeder TrueType auch eine OpenType.
Heisst: Ich darf eine alte Schrift ttf nennen und eine neue otf.
Ich darf es auch genau umgekehrt machen.
Ich darf auch beide ttf nennen. Oder beide otf.
Will ich wissen, ob die Glyphen PostScript- oder TrueType-basierend aufgebaut sind, muss ich mit entsprechender Software in die Dateien reingucken.
Ich arbeite an einer Schriftenverwaltungssoftware für Linux mit ("Fontlinge"). Eines der Features ist, die verwendeten Tables eines Fonts zu überprüfen, und wenn explizite OTF-Features gefunden werden, die Datei freundlicherweise in .otf umzubenennen. Das ändert an der Lauffähigkeit des Fonts aber nichts. Das ist den Engines schlicht Latte.
Wie diese Beispiele ist leider auch die von dir zitierte Stelle schlicht falsch.
Du wirst sicher folgendes Problem kennen:
Die Agentur arbeitet mit dem Mac und gestaltet was schönes.
Die Druckerei arbeitet mit dem Mac und kann davon auch prima drucken.
Oft sitzt dazwischen aber der Kunde, verteilt die Agenturdaten an Händler und hat bei sich nur Dosen rumstehen.
Die Agentur kauft im Auftrag des Kunden Mac-Fonts, arbeitet auch mit denen und leitet die Schriften an den Kunden weiter.
Der Kunde speichert die Mac-Fonts auf seinen Dosen-Medien ab, und zack, sind die klassischen Mac-Fonts im Eimer, weil die Dose mit Forks und Suitcases nix anfangen kann.
Also hat Apple sich dfont ausgedacht. Dar Unterschied zwischen dfont und den klassischen Fonts ist, dass es sich technisch um eine "normale" Datei handelt - kein Koffer, keine Forks, Ettiketten, Typen, Creator, whatever. Innerhalb dieser Datei liegen aber die gleichen Fontdaten wie früher. Du kriegst bei Apple Programme, mit denen du dfont ein- und auspacken kannst, wenn du das unbedingt willst - das ist aber unnötig.
Das ganze ist also nur ein "Schutzumschlag". Etwas ähnliches macht eine gute Agentur im obigen Fall: Sie packt die Mac-Fonts einfach mit StuffIt ein, der Kunde lagert das StuffIt-Archiv auf seinen Dosenplatten, und wenn er es an die Druckerei weitergibt, packt die sich das Archiv wieder aus und hat schöne Mac-Fonts.
Voila.
Stell dir einfach vor, Suitcase könnte Schriften aus einem StuffIt-Archiv laden, ohme dass man es auspacken müsste. Dann hast du dfont.
Man kann zu Recht anführen, dass dfont nicht Cross-Plattform ist. Weder Linux noch Windows können damit was anfangen. Allerdings muss man dann auch sagen, dass der Inhalt des dfonts, wenn man es auspackt, ja auch nicht kompatibel war. dfont macht die Sache nicht kompatibler im Einsatz, nur im Transport. Es ist aber ein normaler Mac-Font.
Sicherlich ist eine otf-Datei das Beste, was man heutzutage nutzen kann. dfont "...für die Belichtung nicht geeignet..." ist aber Quatsch.
Gruß,
Ratti