Calibre: web-Zugriff auf Datenbank mittels OMV7 und calibre-web

[jteschner]

An alle Interessenten ...
Meine Situation:
Ich habe meine eBooks in Calibre auf dem MBP verwaltet und mache automatisierte Backups der Bibliothek auf mein NAS (Rpi mit omv7).

Meine Anforderung:
Nun würde ich gern die Biobliothek auf allen meinen Geräten zumindest mal sehen und durchforsten können.

Problem:
Es gibt keine Calibre-Clients für iOS/iPadOS, so dass die Bibliothek zwar auf dem NAS zur Verfügung steht, ich aber nicht mit einer schönen GUI darauf zugreifen kann.

Mögliche Lösung(en):
1. Calibre auf dem MBP starten, web-service dort starten und per Safari zugreifen --> getestet - geht
2. Calibre-web auf dem NAS installieren

Lösung 1 funktioniert zwar ist mir aber zu umständlich.
Also habe ich mich mal auf die Suche nach Lösungen begeben und bin am Ende auf "calibre-web" gestoßen, dass genau das tut, was ich mir vorstelle.
Ich wollte aber nicht so einfach mit dieser Installation mein omv-NAS aufmischen.
Daher habe ich mich ein wenig in "Docker und Docker-Compose" unter omv7 eingelesen - was zugegeben nicht ganz einfach zu verstehen ist - aber am Ende war es tatsächlich in der Umsetzung recht simpel, da es ein Docker-Image mit calibre-web gibt.

Also in knappen Worten die Lösung (alles über die GUI von omv, ohne Terminal):
Es gibt für omv eine detaillierte Beschreibung mit einem Beispiel für jellyfin, aber grundsätzlich geht es so für jedes Docker-Image.
- Docker in omv freigeschaltet (1min)
- Docker-compose installiert (2 min)
- 2 Shares auf NAS-SSD für Docker angelegt (2 min)
- Basiseinstellungen in compose gemacht (2 min)
- Docker-compose yaml file per cut&paste vom Server in compose übernommen und auf meine Umgebung angepasst (5 min)
- calibre-web Image über dieses yaml-file geladen, gestartet (1 min)
- Fertig

Funktionstest über Safari per http://<IP-meines-NAS>:8083/ von MBP, iPad, iPhone, ...
Alles super: meine eBooks waren alle im Zugriff. Sogar die komplette Verwaltung wäre möglich - auch ohne Calibre auf dem Mac.

Also ich kann es jedem nur empfehlen der ähnliche Anforderungen hat sich ein wenig damit zu beschäftigen.
Wenn man es einmal halbwegs verstanden hat geht so eine Installation einer SW über Docker/Compose auf dem NAS schnell und sicher.
Und weiterhin gibt es hunderte von fertigen Docker-Images mit passenden yaml-files mit ganz unterschiedlichen Funktionen. zB auch für Plex, jellyfin, web-server, Bilder-Server, ...
Quelle: https://fleet.linuxserver.io/

 

[bowman]

Problem:
Es gibt keine Calibre-Clients für iOS/iPadOS, so dass die Bibliothek zwar auf dem NAS zur Verfügung steht, ich aber nicht mit einer schönen GUI darauf zugreifen kann.

...leicht OT, aber: Ich würde Dir empfehlen, mal einen Blick auf Zotero zu werfen:

https://www.zotero.org/

Warum? Das ist ein Bibliographie- und Informationsmanagement-Tool, mit dem sich hervorragend und plattformübergreifend Literatur verwalten lässt. In der aktuellen, absolut stabilen Beta 7 lassen sich auch hervorragend Ebooks (.epub) im eingebauten Reader darstellen und Du musst vor allem keinen eigenen Serverdienst zur Synchronisation betreiben, es reicht einfacher WebDAV-Space. Ich nutze Zotero schon sehr lange, hauptsächlich weil:

- Open Source
- plattformübergreifend Clients verfügbar
- hervorragender (!) Client für iOS / iPadOS: https://apps.apple.com/de/app/zotero/id1513554812?platform=ipad
- kostenfreie Synchronisation der Bibliographiedaten über die Zotero-Cloud für alle Clients
- die Dokumente (PDFs oder epub) können mit dem eigenen WebDAV-Storage synchronisiert werden.
- Eigene Annotationen (Markierungen im Text, Notizen usw.) werden sofort über alle Clients synchronisiert. Insbesondere das Lesen und Annotieren auf dem iPad funktioniert damit hervorragend.
- Übernahme von Metadaten und Snapshots direkt aus Webseiten mit Browser-Plugins (Connector) für alle Browser

In der aktuellen Beta 7 kann der eingebaute Reader problemlos mit epubs umgehen, ich würde diese direkt für den Einstieg empfehlen:

https://www.zotero.org/support/beta_builds

Das Browser-Plugin kannst Du von der Download-Seite der normalen Hauptversion (Vers. 6) weiterverwenden:
https://www.zotero.org/download/

 

[jteschner]

Danke für den Tip ... auch wenn ich Calibre bereits seit 10 Jahren oder länger nutze.
Ich werde es mir mal anschauen

Bevor ich das mache: lässt sich die Calibre db in zotero übernehmen?

 

[bowman]

Bevor ich das mache: lässt sich die Calibre db in zotero übernehmen?

...es gibt dafür ein Plugin, ich habe es aber nicht getestet:
https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?p=3339191#poststop

Mit dem Upgrade auf Vers. 7 laufen viele alte Plugins nicht mehr, ich bin mir nicht sicher ob dieses f. die Vers. 7 angepasst wurde. Evtl. musst Du erst die 6 installieren, dann mit dem Plugin die Daten übernehmen und danach auf 7 Beta upgraden.

 

[jteschner]

Habe mir nun Zotero mal grob angeschaut: ist wohl ein recht umfassendes sehr fähiges Produkt.
"Problem" für mich, das ich sehe: ich bin sehr zufrieden mit Calibre und brauche eigentlich nicht mehr Funktionalität - eher weniger.
Und die Daten sind alle bereits da - lokal und auf dem NAS. Und da ist es für für mich einfacher das einfach so zu lassen und auf die Möglichkeiten von calibre-web zurückzugreifen (dass ja nun auch bereits auf existierender HW/SW super läuft).

Also: für mich ist aktuell zotero nix - aber vielleicht für andere, die hier mitlesen.

 

[bowman]

Also: für mich ist aktuell zotero nix - aber vielleicht für andere, die hier mitlesen.

...ist ja auch völlig ok so. Ich hatte das nur erwähnt, weil Du schriebst, dass Du mit dem iPad drauf zugreifen möchtest - dafür gibt es bei Zotero eben diese wirklich phantastische App (zum Lesen von .epub-Formaten wird auf dem iPad dann allerdings eine separate Reader-App benötigt. Bei PDFs klappt das mit dem eingebauten Reader). Und es entfällt die Notwendigkeit, selbst einen dedizierten Serverdienst betreiben zu müssen - ein WebDAV Cloud-Storage eines beliebigen Anbierters reicht (ich nutze dazu meine eigene Nextcloud-Instanz).
Bei uns an der Uni wird Zotero mittlerweile als Tool zur Literaturverwaltung (neben Endnote) empfohlen und hat das bisher lizensierte Citavi ersetzt...