Bücher schreiben unter OS X 10.7

Killerkaninchen

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Liebe Mac-Freunde!

Seit Jahren gehöre ich der schreibenden Zunft an; ich liebe Ulysses auf meinem MacBook Pro (macOS 10.12).

Nun möchte meine Mutter auch ein Buch schreiben.

Der Haken: Ihr Computer hat noch den Löwen als Betriebssystem. Daher suche ich nach Empfehlungen für ein Buch-Schreibe-Programm als Alternative zu Word oder Pages, kompatibel mit 10.7. Gerne auch kostenpflichtig (wenn's das wert ist).

Danke für jeden sachkundigen Tipp!

Lieben Gruß
Killerkaninchen
 
Was für Anforderungen muss die Software denn erfüllen? Muss man damit qualitativ hochwertig gelayoutete Bücher (im PDF-Format?) erstellen können oder soll deine Mutter damit nur den Inhalt der Bücher erstellen können? Wenn letzteres der Fall ist, dann tut es ja eigentlich auch ein Texteditor für plain-text. Wenn es auch einfache Auszeichnungen (für Überschriften usw.) bieten soll, kann man auch zu einem Markdown-Editor oder ähnlichem greifen (gibt natürlich auch spezielle Programme für Autoren, allerdings weiß ich nicht, ob das für Einsteiger sinnvoll ist). Soll es hingegen wirklich ein schön gelayoutetes Buch werden mit allem Schnickschnack, würde ich LaTeX bzw. ConTeXt (dort kann man einfacher das Layout an die eigenen Bedürfnisse anpassen) empfehlen.

Der Vorteil von einem einfach Text- oder Markdowneditor, die Einarbeitung ist schnell erledigt, allerdings kann man damit nur den Inhalt erstellen, für ein schönes Layout muss dann andere Software und/oder ein Fachmann ran. Der Vorteil von LaTeX/ConTeXt, man schreibt auch hier reinen plain-text mit ein paar Auszeichnungsbefehlen (unterscheidet sich also beim Schreiben nicht so sehr von den obigen Programmen). Wenn einem die „Standardlayouts“ aber nicht gefallen und kein Package das bevorzugte Layout liefert, muss man sich schon sehr gut auskennen, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen (die Qualität ist allerdings tadellos). Und man muss generell etwas Zeit in die Einarbeitung investieren. Insbesondere auch, weil ein TeX-Editor komplexer ist als ein reiner Texteditor (aber bei weitem nicht so komplex wie eine Textverarbeitung ala Word).

Für alle genannten Wege gibt es Programme auch für ältere Betriebssystem-Versionen.
 
Optimal wäre "LaTeX"

Das Programm wird für alle wissenschaftlichen Arbeitet verwendet. Es ist kostenlos, es logisch aufgebaut, die Silbentrennung ist perfekt, Betriebsystem unabhängig und und und. Einziger Nachteil ist, dass man sich erstmal in LaTeX einarbeiten muss. Aber wenn man etwas Englisch kann, sollte dies keine Herausforderung darstellen.

Ich kann es auf jeden Fall empfehlen. Man muss sich dafür nur mit dem Programm auseinandersetzten.
 
Liebe Mac-Freunde,

danke erstmal für eure Hilfe und Ideen. In der Tat, meine Mutter braucht einzig und allein ein Programm, um Texte zu verfassen und gemeinsam mit Ideen zu organisieren. Wissenschaftlicher oder "layoutischer" Anspruch á la LaTeX besteht nicht.

Habe mir nun Scrivener angeschaut. Prima Programm. Leider wird es für OS X Lion nicht mehr verkauft. Genauer gesagt: Es ist zwar herunterladbar, aber es werden keine Lizenzen mehr verkauft, mithin ist es jenseits der Demo-Grenzen nicht nutzbar. :heul:

Mir ist klar dass man von einem sieben Jahre alten Betriebssystem keine Wunder erwarten darf … aber gibt es nicht dennoch eine Lösung, um die grottige Unübersichtlichkeit zu vermeiden, ein Buch komplett auf Word, Pages & Co. zu verfassen?

Lieben Gruß
Killerkaninchen
 
Nur mal kurz ein Einwurf: Wäre - eventuell auch aus Sicherheitsaspekten - ein Update auf ein neueres Betriebssystem nicht auch ein sinnvoller Ansatz? Was ist das denn für eine Hardware?
 
Mir ist klar dass man von einem sieben Jahre alten Betriebssystem keine Wunder erwarten darf … aber gibt es nicht dennoch eine Lösung, um die grottige Unübersichtlichkeit zu vermeiden, ein Buch komplett auf Word, Pages & Co. zu verfassen?

Auch mit dem Wissen, dass ich hier nur wiederhole: Latex (Mactex) ist IMO für so eine Aufgabe ideal (auf für nicht wissenschaftliche Arbeiten) und das wird auch von Lion noch unterstützt. ;)
 
Mir ist klar dass man von einem sieben Jahre alten Betriebssystem keine Wunder erwarten darf … aber gibt es nicht dennoch eine Lösung, um die grottige Unübersichtlichkeit zu vermeiden, ein Buch komplett auf Word, Pages & Co. zu verfassen?

Gibt es: siehe meine und die von Madcat.
 
Hat Latex ein Textverwaltung / Organisation? In Scrivener habe ich Recherche, Bilder, Anmerkungen und Notizen und die Texte, unterteilt in beliebig kleine, verschiebbare Abschnitte in einem Seitenbaum. Man hat nicht nur ein monolithisches Dokument, sondern arbeitet mit frei kombinierbaren Abschnitten.
 
Das geht mit Latex auch. Latex ist verdammt mächtig. Wie gesagt, einfach mal Mactex anschaun und damit arbeiten. Keine Sorge, das ist kein Tool dass man nach einem WE beherrscht, da muss man schon die ein und andere Woche drin versenken.
 
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Ansonsten gibt es noch Papyrus Autor, das richtet sich auch im speziellen an Buchschreiber:

https://www.papyrus.de/

Edit: Leider weiß ich nicht, welches macOS mindestens vorausgesetzt wird.
 
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Liebe Leute,

danke für eure Tipps!

Ich gehöre garantiert nicht zu denen, die erwarten, dass die Tauben gebraten in den Mund fliegen. Ergo will ich niemandes Expertise in den Wind schlagen. Ich danke im Gegenteil für eure Ratschläge!

Dennoch:

LaTeX ist keine Option. Meine Mutter ist über 60 Jahre und käme schlicht und ergreifend nicht klar damit. (Ganz abgesehen von ihren marginalen Englischkenntnissen.)

Papyrus Writer sieht prima aus. Wird aber nur bis 10.9 unterstützt. Und selbst wenn, wäre es mir viel zu teuer.

Ich denke, wir werden es wohl bei Word belassen …
 
Hat Latex ein Textverwaltung / Organisation?

LaTeX an sich erst einmal nur ein Textsatzsystem. Es erlaubt allerdings LaTeX-Dokumente auf beliebig viele separate TeX-Dateien aufzuteilen. Du kannst also in einem Master-Dokument Dein Buch anlegen und alle Kapitel auf separte Dateien aufteilen, die du dann nur noch mit einem einzelnen Befehl an die richtige Stelle im Master-Dokument einsetzen musst. Die Kapitel kannst du in Unterordnern ablegen und natürlich noch weiter unterteilen, z.B. nach einzelnen Szenen usw.
Bilder, die du verlinken willst, werden also separate Dateien abgelegt und per Befehl eingebunden.
Man kann seine Texte, Bilder uns sonstigen Daten also bereits auf Dateiebene ordnen. Der TeX-Editor (ein Texteditor, der speziell für die Arbeit mit (La)TeX-Dateien angepasst ist) bestimmt dann was du wie mit den Daten machen kannst. In der Regel haben solche Editoren einen Dateibaum, über den man bequem die verschiedenen Daten öffnen kann. Einen „Seitenbaum zum Verschieben von Abschnitten“ gibt es aber in der Regel nicht (zumindest ist mir kein Editor bekannt, der das bietet.
Notizen kann man entweder in separaten Dateien anlegen oder man schreibt sie als Kommentare direkt in die tex-Dateien.

Zum Thema: Word ist jetzt nicht gerade weniger komplex als LaTeX, wenn man sich mit beidem gut auskennen will. Wenn deine Mutter nur Inhalte verfassen will und nicht das Layout anpassen will, muss sie nicht besonders viel wissen. Eventuell wäre LyX auch etwas für deine Mutter, wenn ihr TeX-Befehle suspekt sind. Oder sie verwendet Markdown, das kann man auch einfach zu LaTeX (für einen schönen Textsatz) konvertieren.
 
Wenn ich den Thread richtig verfolgt habe, dann wurde diese Frage...

Was ist das denn für eine Hardware?

...noch nicht beantwortet.

Vielleicht ist ja wirklich bei 10.7.x nicht das Ende der Fahnenstange für das Gerät erreicht...?


P.S.: Gruß in die Runde von einem Neuling!
 
Eine Frage zu Scrivener:
Kann ich dort Excel-Dateien irgendwie bearbeiten? Bekomme das nicht, vielleicht stell ich mich nur blöd an.
Wie kann ich im Webseiten in Scrivener abspeichern?
 
Liegt da vielleicht ein Missverständnis vor? Scrivener bearbeitet Textdateien und stellt Möglichkeiten zur Verfügung, Gedankenschnipsel und sonstige Hilfen zu speichern. Es ist keine Dokumentenverwaltung. Für Deinen Zweck scheint eher Devon Think geeignet zu sein.
 
Wenn du html-Dokumente, also Webseiten, in Dokumente aus einem anderen Format einbinden willst, geht das prinzipiell indem du die Webseite mit cmd-a und cmd-c übernimmst (oder halt Ausschnitte) und in das (Scrivener-)Dokument mit cmd-v einfügst (Scrivener kenne ich nicht, aber es funktioniert so mit allen Textprogrammen, die ich kenne). Aber (grosses ABER): du wirst ziemlich sicher viel nacharbeiten müssen, weil diverse html-Befehle nicht oder nicht korrekt übernommen werden. Absatzabstände zum Beispiel, Hintergrundfarben (wenn vorhanden) und einiges mehr. Auch Bildgrößen müssen oft nachbearbeitet werden, und bei manchen Seiten wird das Layout völlig zerschossen, Spalten aufgelöst usw.
 
Private Projekte habe ich mit Celtx gemacht. In wie weit das für Autoren funktioniert weiß ich nicht, aber vielleicht taugts was.
Zum Schreiben von Drehbüchern soll es wunderbar funktionieren.
Ich reicht bisher die Freewareversion vollkommen aus.

CHIP schreibt dazu:

"
Celtx hilft Ihnen beim Erstellen eigener Drehbücher.

Für alle künftigen Oscar-Gewinner: Mit Celtx können Sie organisiert und unkompliziert an Filmprojekten basteln. Sie schreiben nicht nur bequem an der Handlung, sondern können auch Bilder, Videosequenzen und Musik mit einbinden.

Informationen lassen sich nach einem vorgegebenen Schema ins Programm einfügen. Durch den simplen Aufbau des Programms schreiben Sie schon nach wenigen Klicks an neuen Dialogen und Handlungen, charakterisieren die Figuren oder gestalten das Szenenbild. Die Auswahl ist groß und Ihre Möglichkeiten sind nahezu unbeschränkt.
 
Nur mal so... Habe sowohl schon ein 200 Seiten Buch (wurde auch gedruckt!) wie auch ein Drehbuch für einen Spielfilm auf LibreOffice erstellt. Ging beides ganz gut.
 
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