Bilderband erstellen. Weltreise. Rechtliche Fragen, Verkauf

slex

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Hallo zusammen.
Das Forum ist immer eine große Hilfe und hierbei würde ich mich ganz besonders über Hilfe freuen.

Thema. Fotobuch, Fotoband - als Ebook und Fotobuch zum Anfassen

Es geht nochmals auf Reise. Diesmal mit meiner Frau,
vermutlich weniger AutoStop und Fahrrad, aber viel Zug und Bus.
Alle Kontinente. Start in Europa, rüber nach Asien, dann Australien und rüber nach Amerika.
Afrika als Abschluss, haengt aber davon ab, wie die Lage in manch Laendern aussieht.
Meine Frau wuchs in Gabun auf, also ist das natürlich ein Ort, den man besuchen möchte. Ob es klappt,
ist eine andere Frage.

Equipment:
Eine Poloroid geht mit, eine Fuji X20 und eine Canon AE-1 (analog) mit Wechselobjektiven.

Frage: Ich werde mir von allen abgelichteten Personen die Rechte einholen,
da ich ja, zurück in Europa, das Buch als Ebook und Print-Version verkaufen möchte.
Damit folgt eine Kommerzialisierung der Personen und somit bin ich verpflichtet, eine Veröffentlichungsgenehmigung
der "Models" unterzeichnen zu lassen. Dass viele Fotografen und Blogger (auch ich) in der Vergangenheit darauf kaum bis gar nicht geachtet haben, spielt für mich keine Rolle mehr. Ich möchte zukünftig moralisch und auch rechtlich richtig handeln.

Weiterer Aspekt:

Wie die Menschen entlohnen, belohnen, die das Buch gestalten werden?
Erst überlegte ich, dass wir mit den Menschen in Kontakt bleiben und ihnen Geld überweisen, also nachdem das Buch profitabel über den Tisch geht.

Mir ist bei diesem Projekt wichtig, dass die Menschen, die dieses Buch füllen werden, nicht leer ausgehen.

Druck?

Wo würdet ihr das drucken lassen? Jemand von Euch hier, der als Editor arbeiten möchte?
Kooperationen ? Interesse an der Gestaltung.

Da brauche ich Eure Hilfe.
Freue mich über Ideen.

Aus Paris, wünsche ich Euch einen wundeschönen Wochenanfang.
Alexandros
 
Hab ich das in der falschen Abteilung gepostet?
 
Versuchs mal weiter oben bei den Freelancern... :)
 
Das ist schön, daß du deine "Models" beteiligen oder entlohnen willst, das sollten alle Autoren machen. Aber ich stelle mir das schwierig vor, sobald du die sogenannten zivilisierten Gebiete verlässt. Wie willst du jemandem Geld zukommen lassen, der weder ein Girokonto hat noch eine normale Postadresse?
Ich sehe da nicht viele Möglichkeiten.
Du musst vor Ort ganz individuell mit den Leuten klären, wie sie das Geld erhalten können. Oder du einigst dich mit ihnen, daß es an eine Organisation geht, die dort im Land etwas Sinnvolles macht, auch wenn der oder die Einzelne dann nichts erhält. Vielleicht auch, wenn du dir das unterwegs leisten kannst, ein kleiner Vorschuß gleich vor Ort.
Eine weltweit einheitliche Lösung kann ich mir kaum vorstellen.
Obwohl das natürlich auch was Tolles wäre, dem Projekt enorme Publicity verschaffen würde.
 
Werden ünerhaupt die Leute bezahlt? Muß man dies? Mal angenommen ich fotografiere den Markt der Einheimischen, unter Umständen kann man auf diesem Foto mehrere Dutzend Gesichter erkennen.

Wenn Du jemand interviewst dann gib ihm einen Obulus, stellenweise sind Kugelschreiber eine begehrte Währung. Du kannst natürlich auch überschlagen was es wert ist - im Verhältnis zu den dortigen Gegebenheiten.
Aber wenn Dir ein vollbepackter Fahrradfahrer vor ide Linse kommt, wie willst Du jetzt mit ihm verhandeln. Oft verstehen sie sowieso nicht was Du jetzt von ihnen willst.

Du musst Dir also komplett klarmachen
- ob Du einfach reisen möchtest und dann eventuell ein paar Kosten wieder reinbekommen möchtest
- ob Du es dokumentarisch aufbaust, dies hat aber weitaus mehr Planung zur Folge und auch dabei kann nicht jeder beteiligt werden.
 
Danke erstmal für die Antworten.

Wir sind ja nicht die ersten die das machen. Leider habe ich von vielen FotoProjekten und dessen Resultate, über Umwege, erfahren, dass sie einfach gar nicht daran denken, die models zu beteiligen. Das dreiste was ich erleben durfte, war letzte Woche in Montmartre, Paris. Ein Aussteller auf dem Markt, der Inder und Marrokaner ausgestellt hatte. Natürlich gerahmt und editiert und super Bilder, keine Frage. Auf meine Anfrage, ob er die Leute dafür bezahlt hat, schrie er mich an, dass ich nicht die Polizei bin. Auf meine Anfrage, vor den Kunden auf der Straße, ob diese Menschen wissen, dass er sie kommerzialisiert, hat er mich wuetend gebeten, die Straße zu verlassen. Ich würde sein Geschaeft schaedigen. Haha. A) hat er nicht das Recht mich weg zu schicken b) ist der Verkauf auf der Straße untersagt. Ich fühlte mich nicht schuldig.

Die Tatsache, dass er diese Bilder unendlich oft verkaufen kann und die Tatsache, dass der Inder in Varanasi ihm in die Kamera geschaut hat, ohne zu wissen, was damit passiert. Das ist moralisch für mich als Fotograf nicht mehr vertretbar. Ich kenne dort die Umstaende und weiß was die Leute dort in etwa verdienen.

Also habe ich mich mit meiner Frau hin gesetzt und gedacht, dass wir umliegende NGOs in den Gebieten Geld zukommen lassen, die damit Projekte supporten. Oder auch, dass wir gezielt den Models über PayPal Geld zukommen lassen. Vor Ort aber auch Essen und Trinken und kleine Geschenke kaufen. Es muss einen Weg geben. Das Buch soll mindestens 12 Leute begleiten, wie sie iin ihrer Jugend an bestimmten Orten gespielt haben.

Ich habe derweil auch mit anderen Fotografen gesprochen, aus Serbien, Italien und Deutschland. Ein Buch, dass kommerziell vertrieben wird, muss Veröffentlichungsdokumte vorweisen, da ansonsten das Model aus dem Ausland jeder Zeit auf mich/ uns zurückgreifen kann - rechtlich wird das Model gewinnen. So die Aussagen von bekannten und nicht bekannten Fotografen.

Meine Idee ist auch beim Verkauf darauf zu achten, dass wir das Buch generell an Orten anbieten, wo eine bewusste Gruppe an Kunden das Projekt und den Sinn versteht. Wir werden nicht davon leben wollen, sondern ein Buch erschaffen, dass "Sinn" für alle Beteiligten macht.

Danke für die Anteilnahme hier. Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Falls jemand Anbieter kennt, wo er das Buch produzieren lassen würde, gerne her damit.
Auch Freiberufler die mit Edition zu tun haben, sind willkommen an einer Zusammenarbeit.
Aktuell arbeite ich daran, FujiFilm als Partner zu gewinnen. Eine Mitarbeiterin dort bestaetigt mir, dass wir von allen Abgelichteten Leuten eine Genehmigung benoetigen.

Aus Paris Alexandros

PS: Nicht wundern, ich bin diese Woche nicht mehr im Forum, da ich morgen bzw. übermorgen von Paris nach Lyon radel, zu meiner eigenen Hochzeit: Siehe in Fotos das Hochzeitsrad www.worldvibrations.tumblr.com
 
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Reaktionen: KumpelKalle
Ich befürchte, dass du mit deinen Fragen hier im Mac-Forum falsch bist.
Der schwarze Hintergrund erschlägt deine Fotos. Mach das mal freundlicher!
 
Ahrsib, wo wäre ich denn richtig?
 
Er meint vermutlich ein Forum mit Fotografen....
Das mit dem Markt ist zwar dreist aber eine Beteiligung am "Gewinn" utopisch.
Du fotografierst 50 Leute, Du verkaufst das Buch für 50. Du bekommst aber nicht 50 und davon jetzt jedem Geld schicken? Selbst wenn Du 10000 Exemplare verkaufst ( was ich für unwharscheinlich halte) die Endsumme ist dabei gering, eine gerechte Verteilung frisst nochmal gutes Geld.
Eine Bezahlung vor Ort ist sinnvoller, nur wird man auch dabei Probleme bekommen. Knips mal im vietnamesischen Dschungel einen Bauern, kein Problem und über 5 Euro fällt er gleich in Ohnmacht. Jetzt erklär ihm aber mal wie Du ihn weiter beteiligen möchtest.
 
Kumpelkalle.

Du hast Recht, aber es geht nicht um meinen Gewinn, sondern darum, dass die "InhaltsMacher" des Fotobuchs etwas vom Kuchen abbekommen. Wir hatten auch überlegt, dass wir Exemplare in Landessprache erstellen und diese im dortigen Land vertreiben - das Geld im Land bleibt.

Das ganze Thema scheint komplex. Am Ende haben wir ein Jahr Zeit, um zu reisen. Mal schauen, welche Ideen uns noch einfallen.
 
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