Bewerbungsprozess für externes Projekt und Kostenüberahme

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Palivec

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Hallo,

folgende Situation: ich habe mich für ein Projekt in einem anderen Teil des Landes beworben. Profil hingeschickt, Rückmeldung Recruiter bekommen, Telefon-Interview durchgeführt, vorsichtig positive Rückmeldung erhalten. Also wie üblich. Statt einer Zu- oder Absage möchte mich der Kunde nun aber gern vor Ort sprechen, damit ich mit einem Mitarbeiter, der im Telefon-Interview nicht dabei war, ein Gespräch führe. So kannte ich das bisher nicht, aber na gut, dann fahre ich eben zusammen 10 Stunden am Tag durchs Land. Auf meine vorsichtige Bemerkung das ich dafür natürlich eine Rechnung stelle wurde mir gesagt das das nicht ginge. Ich investiere also einen Tag und knapp zwei Tankfüllungen um am Ende vielleicht eine Absage zu erhalten.
Frage: hat das schonmal einer erlebt? Ist das üblich? Ich war erstmal etwas überfahren und habe deshalb eine Zusage gegeben, überlege aber nun ob ich vorschlagen sollte ein zweites Interview mit dem anderen Mitarbeiter zu führen.

Danke fürs Lesen... ;-)
 
Ich arbeite in einer großen Firma mit vielen externen Dienstleistern.
Wir haben zusätzlich zu Interviews über Skype grundsätzlich auch Termine vor Ort um uns ein Bild von der Person machen zu können.

Was würdest Du denn denken wenn der Kandidat eigentlich gar nicht kommen möchte oder direkt sagt er braucht Geld?
Ich glaube man bekommt von uns eine Unkostenpauschale und wird auch gerne zum Essen eingeladen. Aber das war's dann auch.
 
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… Was würdest Du denn denken wenn der Kandidat eigentlich gar nicht kommen möchte oder direkt sagt er braucht Geld?
Ich glaube man bekommt von uns eine Unkostenpauschale und wird auch gerne zum Essen eingeladen. Aber das war's dann auch.

Auch für eine Fahrtkostenpauschale muss er ja eine Rechnung schicken, das sagt ja noch nicht, dass er da die "Arbeitszeit" mit abrechnen möchte. Faktisch ist es ja auch eine Dienstreise, die der Auftraggeber bezahlen sollte.
 
Bei uns erhält der " Bewerber " eine Kostenerstattung, also Fahrtkosten und sonstige Aufwendungen. Diese KOSTEN werden aber nur nach persönlicher Einladung, wie in deinem Fall, erstattet.
Ich arbeitete bei einem internationalen Konzern mit mehr als 400.000 MA.
 
Ich habe es so gemacht:

Wenn es sehr wahrscheinlich war, daß ich den Auftrag bekommen werde, z.B. schwieriger Device Driver für Windows, WLAN-Treiber oder so etwas bin ich auch schon mal hingefahren, ohne was zu berechnen.
Wenn mich der Auftraggeber interessiert hat und ich die Firma mal erleben wollte, wie beispielsweise AMD in Dresden, bin ich auch hingefahren ohne direkt was zu berechnen.

Ansonsten habe ich eine Kostenteilung vorgeschlagen oder den potentiellen Kunden zu mir eingeladen. Dann kann ich ihm bei mir Unmengen Akten über erfolgreich abgeschlossene Projekte zeigen und der Kunde ist mit eigenen Kosten dabei. Das haben manche Firmen auch angenommen, wie z.B. Audi, die haben zwei Doktoren vorweggeschickt. Wenn dem Kunden die Einladung zu teuer kommt läßt er sich oft auf eine Kostensplittung ein.

Kurz nachdem ich einen neuen Sportwagen hatte bin ich mal damit nach Frankfurt zu einem Finanzhai gefahren, der hat einen Software-Experten gesucht, um die vorhandene Software eines Startups zu beurteilen. Der hat gar nicht verhandelt und alles bezahlt wie verlangt. Eigentlich wollte ich den Auftrag gar nicht haben, sondern suchte nur einen Grund für eine schnelle Ausfahrt.

Wenn man gut beschäftigt ist und/oder genug finanzielle Reserven hat, kann man mit mehr Selbstbewusstsein viel machen. Vor allen Dingen kann man dann die schlechten Bedingungen aus den Verträgen heraus verhandeln. Erst konzentriert man sich mit den Technikern nur auf das technische Probleme und schiebt die Verträge so lange vor sich her wie es geht und erst am Ende verlangt man Änderungen. Die Techniker haben meist Angst vor den Kaufleuten, aber wenn das Projekt spät dran ist, dann muß der Auftraggeber meist klein bei geben. Kleingerucktes bekommt man weg, indem man die Vorderseiten kopiert und die Rückseiten vergisst. Oft merkt beim Kunden erst mal niemand, daß das Kleingedruckte der Rückseite weg ist.

Wenn der Aufwand für ein Projekt schwer zu schätzen ist und der Kunde einen Festpreis verlangt, habe ich manchmal eine Durchführbarkeitsstudie gemacht, die extra bezahlt wurde.

Sehr gut ist auch, wenn man den Kunden in Form seiner Software-Spezialisten eine Schätzung machen läßt. Besonders bei Großkonzernen schätzen die eigenen Leute fast immer den Aufwand deutlich höher ein als ein guter Einzelkämpfer benötigt. Nie hatte ich höhere Stundenlöhne.
 
jo , ich habe bisher immer die Fahrtkosten zum Bewerbungsgespräch erstattet bekommen.!
 
Auch für eine Fahrtkostenpauschale muss er ja eine Rechnung schicken, das sagt ja noch nicht, dass er da die "Arbeitszeit" mit abrechnen möchte. Faktisch ist es ja auch eine Dienstreise, die der Auftraggeber bezahlen sollte.

Nur um das klarzustellen: ich will nicht stundenweise abrechnen, das wäre dann doch etwas zu viel des Guten. Ich geht mir nur um die Fahrtkosten. Aber wenn das Schule macht hat man als Freelancer schnell mal Verluste im vierstelligen Bereich pro Monat.
 
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