Auto in den USA kaufen und nach Deutschland importieren

Huggy

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Hallo MacUser!

Ich hatte da gerade einen verrückten Einfall.
Folgendes Szeanrio: Meine Eltern suchen ein neues Auto in Deutschland und ich lebe in den USA.
Nun sind die Fahrzeugpreise hier drüben deutlich günstiger, dazu wohne ich noch in Oregon wo es keine tax gibt.

Welche Folgekosten kommen bei einem etwaigen Autokauf auf uns zu? Verschiffung, TÜV und vermutlich einige Modifikationen für den deutschen Straßenverkehr sind mir durchaus bewusst. Kann man die Einfuhrumsatzsteuer umgehen in dem ich das Fahrzeug vorher in den USA auf mich zulasse und es weiterhin in Deutschland auf mich zugelassen ist? Oder werden Importkosten grundsätzlich fällig?

Ich hab von der Materie überhaupt keine Ahnung, vermutlich wird mich gleich jemand wachrütteln und das war's dann mit dem tollen Einfall... ;)

Edit: Wir bewegen uns im Preisbereich € 20.000 / $25.000.
 
Du könntest ja mit dem Schiff woanders hinfahren und den Rest der Strecke mit dem Auto fahren. Wenn das Auto nicht neu ist musst du glaube ich keine Steuer zahlen.
 
Ich habe gelesen, dass wenn das Auto für mindestens 6 Monate auf jemanden in den USA angemeldet ist und es dann verschifft wird, keine Importsteuer oder Einfuhrumsatzsteuer fällig wird?!
Diese Info habe ich allerdings auch nur aus einem Forum und der Beitrag ist von 2007...
 
Schau doch mal auf der Seite vom Zoll die müssen das ja wissen. Aber ist der Schiffstransport nicht eh viel zu teuer?
 
Das wäre wohl mit 1000 - 2000 Euro / Dollar der geringste Kostenfaktor...
 
Danke, aber ich suche nach einer Möglichkeit die Zollgebühren und die Einfuhrumsatzsteuer zu umgehen (durch Besitz über Mindestzeitraum in den USA?).
Der ADAC geht von einem Kauf und anschließender Verschiffung aus.
 
Ich habe das schon einmal gemacht.

Bei uns war es aber ein Umzug (Rückkehr aus USA).
Dadurch sind auf Bestandteile des Hausrats (und dazu zählte das Auto) keine Steuern entfallen.
Da wirst Du sehr genau lesen müssen wie sich das mit der Steuer in Deinem Fall verhält. Damit es ein Umzug ist muss man gewisse Zeit dort gewesen sein und auch entsprechend gemeldet.

Ansonsten waren die Kosten erstaunlich gering.
Das Schiff hat nur rd 900$ gekostet wenn man das Auto selber hingefahren (NY) und abgeholt (Bremerhaven) hat.

Dann war noch etwas an den Lichtern umzubauen (das war gar nicht so einfach die Teile zu finden!) und eine Sonderprüfung beim Tüv zu machen. Gesamtkosten ca 400 DM (das war Mitte der 90-er.)

Die Abgasnormen musst Du natürlich auch checken! Als was wird das FZ dann in D eingestuft?

Es gibt bei den größeren Tüv's immer 1-2 Spezialisten für solche Zulassungen. Die würde ich vorher mal anrufen wenn du weisst was für einen Typ Du kaufen willst.

Also für uns hat sich das damals definitiv gerechnet, ca 10000 DM gespart schätze ich. Wir hatten das FZ ja auch schon 2 Jahre in USA genutzt.
 
#huggy,
Gebraucht = steuerfrei ist ein Mythos.
Steuerfrei sind in der EU nur Waren, auf die beim Neukauf in der EU bereits einmal MWST gezahlt wurde, ansonsten kommt bei Einfuhren immer Zoll und Einfuhrumsatzsteuer hinzu (Ausnahmen siehe adac Info)
Also: ein in Frankreich gebraucht gekauftes Auto importierst Du steuerfrei, für ein in der Schweiz gebrauchtes Auto zahlst Du.... (Fr = EU, Schweiz nicht, und die USA ja ganz sicher auch nicht ;-)

Trotzdem kann der Deal aufgehen, vergleiche Nettopreise hier wie dort, aber bitte auch die Ausstattung. Meist musst Du für die deutsche Zulassung auch Reifen mit entsprechendem Geschwindigkeits-Index einplanen, nicht nur Lampengläser.

Gruss, Ciccio
 
Danke, aber ich suche nach einer Möglichkeit die Zollgebühren und die Einfuhrumsatzsteuer zu umgehen (durch Besitz über Mindestzeitraum in den USA?).
Nein. Du könntest es als Geschenk deklarieren, aber auch da gibt es Höchstwerte. Die liegen bei unter 500 Euro. Kommt halt drauf an, wie alt die Karre ist. :hehehe:

Für den Zoll ist nur der Warenwert entscheidend, den deine Eltern auch nachweisen müssen wenn er nicht auf der Zollerklärung aufgeführt und einigermaßen korrekt ist. Kein Nachweis, kein Auto. Da kennt der Zoll keine Gnade.

Kurzgefasst: Um die Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 19% kommst du nicht drumrum. Zoll kommt ganz sicher noch obendrauf, hab jetzt aber wenig Lust, in den unendlichen Datenbanken des Zolls nachzuschlagen, wie hoch der ist.

Noch kürzer: Der Preis des Autos überschreitet die Freigrenzen, deshalb kostet es Geld. Kannst du legal nichts dran drehen.

Das fast (aber auch nur fast) als willst du nur mit Personalausweis ohne Visum in die USA einreisen. Den Flug kannst du buchen. Bei der Ankunft wird's aber irgendwann problematisch. :crack:
 
Einfuhrabgabenbefreiung lautet das Schlüsselwort wenn die Aktion in irgendeiner Weise mit einem Umzug verbunden werden könnte.

3. Voraussetzungen der Einfuhrabgabenbefreiung
• Die Einfuhrabgabenbefreiung hängt von folgenden Voraussetzungen ab:
der Beteiligte muss mindestens 12 aufeinander folgende Monate im Drittland gewohnt haben; ein kürzeres Wohnen genügt, wenn es nachweislich für mindestens ein Jahr geplant war;
• Gebrauchsgegenstände müssen von dem Beteiligten vor der Aufgabe seines gewöhnlichen Wohnsitzes im Drittland während einer bestimmten Mindestfrist (in der Regel 6 Monate) benutzt worden sein und 12 Monate nach der Einfuhr zu den gleichen Zwecken weiter benutzt werden (bei Veräußerung oder Gebrauchsüberlassung innerhalb der 12-Monats-Frist entstehen die Einfuhrabgaben!);
• Das Übersiedlungsgut muss innerhalb von 12 Monaten nach Wohnsitznahme in Deutschland einer Zollstelle zur Überführung in den freien Verkehr angemeldet werden (s. auch Nr. 4 letzter Satz); diese Frist gilt auch bei Einfuhr in Teilsendungen.
• Das Übersiedlungsgut kann auch direkt bei Grenzübertritt (z.B. aus der Schweiz) an der Grenzstelle zum freien Verkehr angemeldet werden.
 
Einfuhrabgabenbefreiung lautet das Schlüsselwort wenn die Aktion in irgendeiner Weise mit einem Umzug verbunden werden könnte.
Schön. Wenn sie es nicht könnte, ist das Steuerhinterziehung und damit eine Straftat. Und nach § 27 StGB bist du im Fall der Fälle mit dran.

Nur mal so als Denkanstoß. :Pfeif:

Ich kenne übrigens ein paar Zollbeamte. Die finden es immer sehr schade wenn sie vom arglosen Bürger für blöd gehalten werden.
 
Wie lange dauert das denn noch mit dem Freihandelsabkommen? Fällt das dann eigentlich weg und man kann ohne Zoll und Mehrwertsteuer ein Auto in den USA kaufen und hierherfahren? In Europa ist das ja so.
 
Schön. Wenn sie es nicht könnte, ist das Steuerhinterziehung und damit eine Straftat. Und nach § 27 StGB bist du im Fall der Fälle mit dran.

Was soll diese unangebrachte Belehrung?

Wenn der Import mit einem Umzug verbunden werden kann dann kann die Einfuhrabgabenbefreiung angewendet werden (im Detail abzuklären).
So habe ich es selber völlig legal gemacht.
Und da der TO in USA lebt und vielleicht eines nahen Tages von dort zurückzieht hat er ja ggf. diese Möglichkeit auch.

Darauf habe ich hingewiesen und in keiner Weise auf eine Straftat.

Bitte unterlasse es mich mit einer Straftat in Verbindung zu bringen!
 
Was soll diese unangebrachte Belehrung?
Vor dem Hintergrund, dass ich dich und den Großteil der Macuser für vernünftige Menschen halte, aber trotzdem damit rechnen muss, dass sich der eine oder andere in seinem jugendlichen Leichtsinn zu leichtfertigen Aussagen hinreißen lassen könnte, halte ich diese Belehrung nicht für unangebracht.

Die Rechtslage ist hier völlig eindeutig.

Als mündiger Bürger solltest du mit einer bloßen Tatsachenfeststellung meiner Meinung nach auch kein Problem haben. Auch nicht damit, dass ich dir Tipps aus der Rechtspraxis gebe.

Unangebracht ist hier lediglich deine Betroffenheit.
 
Ich habe mich mal eine Zeit lang mit dem Import eines T2 aus Brasilien beschäftigt. So weit ich mich korrekt erinnere gibt es unterschiedliche Steuersätze für neue und gebrauchte Fahrzeuge, als Gebrauchter zählen wohl Autos ab 5000km. Auch gab es Tricks mit der Umrüstung, damals wurde geraten die Karre nach UK zu verschiffen, dort anzumelden und dann nach DE zu importieren. Dort sind die Bedingungen wohl etwas laxer, wenn das Auto dann mal in der EU angemeldet war wird es wohl noch einfacher.

Aber keine Garantie, nur als Denkanstoß zum "google'n"
 
Hier noch ggf. weitere Aspekte:

http://www.carsfromusa.de/auto-als-uebersiedlungsgut-aus-den-usa-mitbringen/

Google findet bei konkreterer Suche auch noch weitere Treffer, darunter viele Foreneinträge:

https://www.google.de/search?q=auto...T&channel=fs&gbv=1&sei=EH98VO3XNOLN7Qbc2YDgDw

EDIT:

@TE: obiges gilt aber nur, wenn Du auch tatsächlich mit umziehst. Ansonsten scheint es da, wie saugkraft schon bemerkte, tatsächlich keinen dollen Trick zu geben, damit deine Eltern hier günstiger an die US-Karre kommen. Es gelten dann die ganz normalen Regularien, die für jeden US-Import gelten.
 
Danke für die zahlreichen Antworten!
Ich habe mir schon gedacht, dass es nicht ganz so einfach wird.

Dann plane ich mal für meine voraussichtliche Rückkehr in ein paar Jahren mein aktuelles oder ein anderes nettes Gefährt mitzunehmen... :)
 
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