Mich interessiert dein Eindruck, kannst du hier ja anschließend berichten. Aber "objektiv" bleiben.
Ich bin ja noch eine Rückmeldung schuldig...
Seit etwa einem Monat habe ich jetzt das P50.
Idee: das 2012 MBP und den iMac 2011 durch ein Gerät ersetzen.
Einsatz: privat, zuhause. Ich habe meinen Schreibtisch im Keller, mit Monitor etc. Das MBP habe ich im Haus benutzt für Sachen, die mit dem iPad nicht gehen.
Generell hat es mich genervt, einerseits schnelle SSDs in den Macs zu haben, aber Fotos, Musik etc. dann doch ins NAS zu kopieren. Zumal Fotos auch mal bearbeitet werden müssen.
Mit Video habe ich bisher nicht viel gemacht, aber da meine Kameras das mittlerweile hergeben, wird das wohl auch bald ein Thema werden. Ich wollte also einen transportablen Rechner mit ausreichend Leistungsreserven, aber Portabilität i. S. von permanent unterwegs benutzen war nicht das Thema.
Es wurde ein P50, I7 6820HQ 2,7 GH, 8 GB Ram, 250GB SSD (die "normale" Variante), Nvidia M2000M 4GB (2.300) + Dock (299).
2 x 16 GB RAM (250) und eine zweite Blade mit 1TB (knapp 400) habe ich selbst eingebaut, ein 2,5" Slot ist noch verfügbar, allerdings bräuchte ich dafür einen Adapterrahmen und ein Anschlußkabel.
Die Konzepte P50 und MPB 2016 sind sicher grundverschieden und nicht unbedingt vergleichbar.
P50: Workstation, Arbeitsgerät, sehr umfangreich aufrüstbar, Akku kann in 1 Sekunde aus dem Gerät genommen werden (wackelt dann aber, weil der vierte Fuß fehlt), Volltastatur mit Nummerblock, FHD Bildschirm matt (gibt's auch mit 4 K), x Anschlüsse am Gerät inkl. USB, Kartenleser, Ethernet, DP und HDMI. Das Dock hat auch VGA und DVI, der P50 selbst nicht. Der USB-C soll wohl nur TB1 unterstützen, aber ich habe eh nichts, was ich da ranstöpseln könnte. Das Netzteil hat die Größe eines iPhone 6s Plus, ist aber 3x so dick. Win10 läuft ohne Bootcamp
Das Gerät soll irgendwelche Militärspezifikationen erfüllen, kann ich nicht beurteilen, aber bei meinem früheren X61s habe ich mal Kaffee über die Tastatur gekippt, und es lief anstandslos weiter. 3 Jahre Garantie ab Werk. Und ich habe wieder einen Virenscanner laufen...
MBP: schickes Design, leichter, flacher, aber unwartbar und bei vergleichbarer Konfiguration deutlich teurer, keine Anschlüße außer USB-C, kein Kartenleser. Mac OS. 1 Jahr Garantie und ein weiterer Aufpreis für Apple Care. Und, zugegeben, wohl auch das bessere Display, insbesondere mit dem besseren Formfaktor. Und als neues Gimmick eben diese Touchbar, die in der Zukunft wohl durchaus noch Potential haben könnte.
Die Akkulaufzeit ist für meine Zwecke ausreichend, einerseits habe ich eine Steckdose neben mir, andererseits zeigt er gerade 4:03 bei 53% Akku an. Klar, wenn man die Nvidia benutzt, dürfte daraus rasch 1:30 werden.
Ich denke, der weitere Vergleich ist schwierig. Was mir aufgefallen ist...
Das asymetrisch angebrachte Touchpad ist gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber ansonsten gut. Die Tastatur ist sehr gut. Die Hintergrundbeleuchtung zeigt aber immer Lichtränder, egal wie man sitzt, durch die riesige Tastatur scheint es irgendwo immer an den Kanten durch. Die gummierte Oberfläche des Deckels ist anfällig für Fingerabdrücke.
Der P50 kam mit Win7, weil das im professionellen Umfeld immer noch das System der (Admin-)Wahl ist. Win10 ist zwar kostenlos "dabei", leider aber nicht in Form eines Datenträgers. Letztlich habe ich es direkt über MS runterladen und intallieren müssen.
Die erste 1TB M2 SSD von Samsung hat nicht funktioniert, wurde aber anstandslos vom Laden zurückgenommen. Die stattdessen bestellte Intel läuft ohne Probleme. Hochfahren geht in wenigen Sekunden, der Fingerabdruckleser arbeitet ähnlich gut wie am iPhone 6s Plus. Leider habe ich außer zum Hochfahren noch kein Programm gefunden, das ihn benutzt. Hier habe ich wohl das Problem des nackten Win10, da ich nicht die Lenovo Tools mit dabei hatte und mir alles von der Lenovo HP nachladen mußte.
Neben einigen Briefen und ein bißchen spielen mit Excel habe ich bisher nur einmal die Leistung etwas abgerufen. Ich habe aus 8 Fotos eine Collage mit viel Nachbearbeitung in PSE erstellt. Das ganze wurde in eine neue Datei mit 15.000 x 10.000 Pixel gepackt, das ging ohne zucken. Da mein oller iMac beim Öffnen von RAWs in Lightroom schon immer eine kurze Gedenksekunde eingelegt hat, war das eine positive Überraschung. Leute, die professionel mit PS arbeiten, mögen darüber schmunzeln, aber ich mache halt nur, was ich brauche.
Aktuell hängen 3 Bildschirme am Dock, 2x 1600x1200 Samsung und ein 27" Dell mit 2560x1440. Das ergibt eine gigantische Bildfläche, und ich muß nichts neues kaufen. Für später kann ich mal ein 21:9 Display ins Auge fassen, aber aktuell bin ich zufrieden.
Win10 vs OS X...naja, ich mache wenig mit dem Betriebssystem, sondern benutze halt Programme, die ich brauche, und da gibt es keinen Unterschied, außer daß die Office Sachen eben vollständig sind und deutlich leistungsfähiger. Excel rechnet z B. mit 8 Kernen unter Windows, unter OS X mit einem. Das macht bei großen Berechnungen einen riesen Unterschied, allerdings wäre das für die Arbeit eher interessant als für meinen privaten Rechner.
Adapter, Inkompatibiltäten, Probleme: nix.
Das alles ist ein sehr subjektiver Eindruck. Persönlich hätte ich mich wohl immer geärgert, wenn ich mir wieder ein MBP gekauft hätte. Sei es der unverschämte Preis, sei es die fehlenden aktuellen Schnittstellen und die daraus resultierenden Adapter, sei es dieses strunzdumme Marketinggeschwätz ("SD Karten sind böse, weil sie aus dem Gerät herausragen". Ihr Deppen, dann baut doch einen vernünftigen Slot ein wie jeder andere Herstelle auf Gottes Erden, dann guckt da auch nichts raus!). Ich weiß nicht, ob diese Typen mal versucht haben, 8 GB Daten mit der WLan-Funktion einer normalen Kamera zu laden, oder die Kamera per pfrimmeligen USB-Anschluß an einen Rechner zu hängen. Aber vermutlich gehen sie von "iPhone, immer online, unbegrenztes Datenvolumen und unbegrenzter iCloud" aus. Ich kann trotz 40 GB Ram und 2 SSDs immer noch aufrüsten, den Akku mit einem Knopfdruck wechseln, meine komplette teure Peripherie weiterbenutzen. Ich habe mich ja irgendwie mit einem verklebten Tablet wie dem iPad abgefunden, und da ist dünn und leicht wirklich ein Vorteil. Bei einem Laptop sehe ich den einfach nicht.
Ich fürchte ganz einfach, meine 5 Jahre mit Apple waren eine interessante Erfahrung, aber irgendwie leben Cook und Co. mittlerweile in einem anderen Universum als ich.
Anyway, ich wünsche allen Besitzern eines neuen MBP ebenfalls viel Spaß mit ihrem Gerät. Vielleicht werde ich mich in 3 Jahren ärgern, weil jedes Peripheriegerät nur noch USB-C/TB3 hat. Aber ich glaube nicht so richtig daran. Gereicht hätte die Leistung für meine Zwecke vermutlich auch.