Anzahl Mac Schädlinge nicht abhängig vom Marktanteil

in der Umgebung in der du dich bewegst geben Firmen ein Vermoegen dafuer aus, ihre Clients professionell zu pampern damit das nicht passiert. Das wird von den Admins natuerlich nur als Grundrauschen wahrgenommen. Ich kenne keinen Windows Privatanwender, der sich seit 2001 ohne Virenscanner im Internet bewegt. Ich kenne jede Menge OS X Anwender, die das tun.

Warum das so ist, darueber laesst sich immer wieder trefflich streiten :)

und was ist mit der "automatisch aktualisierten Anti-Malware SW" von Mac OS >10.6.8? Das hört sich eigentlich fast genau wie mein Virenscanner an?

Nicht wirklich :) Ist mehr was wie eine Text Datei :hehehe:
 
Das eigentliche Problem ist dass sie immer noch gebraucht werden...

Naja, anscheinend werden auch Notbrems-/Spurhalte-/Sekundenschlaf-/sonstigeAssistenten in Autos gebraucht. EIGENTLICH braucht man die auch nicht, wenn man ein bisschen Hirn beim Fahren nutzen würde.

Aber um mal was produktives zu sagen : Bei uns im Unternehmen (3500 Client) gehen die Reports was Viren/Malwareinfektionen angehen gegen Null. Vernachlässigbar. Trotzdem haben wir auf jedem Rechner Forefront drauf. Warum ? Es kostet uns nix, weder besonders viel Wartungsaufwand noch Geld. Und Ressourcen auf den Rechnern auch quasi nix.
 
jaja
btw: ich habe weiter vorne schon mal geschrieben, dass beide Systeme out-of-the-box zu wünschen übrig lassen: bei OS X läuft die Firewall nicht, bei W7 ist die UAC nicht auf die höchste Stufe gestellt. Genau das würde den BKA-Trojaner nicht auf das System lassen :)
Ansonsten schliesse ich mich maba an: laut deiner Quelle hat Apple derzeit mehr Sicherheitslücken

Out of the Box hat OS X keinerlei Ports offen. Wozu soll da also eine Application Level Firewall nützen?

Ansonsten solltet ihr auch mal die Schwere der bekannten Lücken und die alltägliche Relevanz der betroffenen Produkte analysieren. Soll hier wirklich die Zune Software zur Ehrenrettung von Microsoft herhalten (ich weiss, das ist etwas provokant formuliert, aber ihr versteht sicher, was ich meine)?

Microsoft Office hat den höchsten gewichteten CVSS-Score aller Produkte (9,4), sämtliche Windows-Varianten seit Vista liegen deutlich über 8 (lediglich 2000 davor hat 7,6) während OS X + der Server jeweils nur 6,7 (wie z.B. auch OpenBSD) haben. Microsoft liegt mit der gesamten Produktpalette mit 7,5 vor Apple mit 7,1 (Adobe und Real Networks sind hier mit 8,6 traurige Spitzenreiter). Wo Apple im Vergleich richtig schlecht aussieht ist Safari und Webkit, lediglich Chrome steht noch schlechter da als Safari und Webkit ist am schlechtesten bewertet.

Quellen:
http://www.cvedetails.com/top-50-vendor-cvssscore-distribution.php
http://www.cvedetails.com/top-50-vendor-cvssscore-distribution.php

2 Grundprobleme bestehen m.E. im Bereich Computer-Sicherheit (ich gebrauche den Begriff so wie ihn Bruce Schneier in Security and Lies definiert: Access Control - wer darf was auf den Computersystemen, die ich nutze).

Das erste Grundproblem besteht darin, dass wir seit dem XNU-Kernel praktisch keinerlei Verbesserung der grundsätzlichen Systemarchitekturen auf dem gesamten kommerziellen OS-Markt mehr gesehen haben und auch Apple leider dem Drang/Zwang zum Kernel-Bloating nachgegeben hat. Alle Betriebssysteme leiden unter zunehmender "Featerities", was sie komplexer und damit angreifbarer macht. Nur sind diese Angriffe heute anderer Natur als vor 10-20 Jahren (worauf maba_de völlig zurecht hinweist). VirenScanner auf Desktops sind heute vor allen Dingen MalwareScanner (die meisten Viren werden heute ziemlich zuverlässig vom Mailprovider abgefangen). Da die meisten privaten Rechner heute auch hinter NAT-Routern mit meistens standardmässig aktivierten SPI-Firewalls ins Netz gehen, sind auch Würmer keine große Gefahr mehr. Auf der anderen Seite werden dagegen die Tools für Skript-Kiddies immer mächtiger und die Sicherheits-Infrastruktur im Netz immer schlechter. In den letzten 12 Monaten wurden 2 CAs gehackt und Zertifikate entwendet, Sony hatte seine Blackhat-Besucher, Symantec ist der Quellcode von 5 Security-Produkten gestohlen worden und die dubiosen InApp-Käufe im AppStore lösen bei mir auch keine Begeisterungsstürme aus…

Die heutigen Gefahren für Privatleute bestehen zum größten Teil aus geschickten Social-Engineering-Attacken, die dann bekannte Sicherheitslücken ausnutzen, den Nutzer dazu bringen Malware zu installieren oder eine Kombi aus beiden Szenarien. So wurde Linux einmal sehr erfolgreich mit einem Bildschirmschoner angegriffen, der Zero-Day-Malware enthielt (also von Scannern nicht erkannt wurde) und auf einer seriösen Seite zum Download bereitstand. Wie soll man sich dagegen schützen? Haben die Leute mit den bereits erwähnten InApp-Käufen etwas falsch gemacht? Ist es so unverständlich, dass Nutzer in Facebook neugierig sind, wer ihr Profil angeschaut hat?

Im gewerblichen Bereich ist die Situation noch komplexer, da hier der "Feind" ja zusätzlich auch noch im inneren des Netzwerk lauert - unzufriedene Mitarbeiter, Industrie-Spione, die eingeschleust wurden oder das schwierige Abwägen für Sysadmins, Systeme schnell zu patchen und damit unter Umständen Opfer "schlechter" Patches zu werden (auch Apple hat Patches wieder zurückgezogen und neu veröffentlicht, weil der Patch selbst wieder Bugs enthielt). Ausserdem ist die Wahrscheinlichkeit eines professionellen Angriffs von Aussen hier naturgemäss wesentlich höher als im privaten Bereich.

Das zweite Grundproblem ist das Know-how und Verhalten der User selbst. Noch immer laden sich Leute Software aus dubiosen Quellen herunter, verwenden unsichere Passwörter (gegen 01234567 hilft auch das sicherste OS nicht) und haben nicht das erforderliche Know-how um ihre SOHO-Netzwerke sicher zu betreiben (auch wenn die Werbung ihnen etwas anderes suggeriert). Wenn ich hier immer lese, dass Mac-Nutzer behaupten, dass sie seit Jahren keine Malware auf ihrem Rechner haben, frage ich mich jedesmal woher die das eigentlich so genau wissen. Viren-/Malware-Scanner benutzen sie nicht, weil sie unter OS X unnötig sind und woher sind sie sonst so sicher, das ihr Mac z.B. kein Zombie ist? Benutzen hier wirklich alle pausenlos Tools wie Wireshark und nmap und sniffen damit ihren Netzwerkverkehr und scannen ihre Macs auf dubiose offene Ports oder woher kommt die Erkenntnis? Wird einfach alle 3 Monate der Mac neu aufgesetzt und gut ist? Oder ist es wirklich immer die Überlegenheit von Brain X.irgendwas, die per Default verhindert, dass man sich aus Versehen Malware auf den Mac packt?

Zum Schluss noch eine kleine Denksportaufgabe: Es wurden schon erfolgreich Konzern-Server, DNS-Server und CAs gehackt. Wie schützt man sich gegen eine Hacker-Gruppe, die diese Hacks koordiniert gleichzeitig durchführt und so dem Nutzer und dem System vorgaukelt, dass man gerade ein OS-Update aus sicherer Quelle lädt und installiert?
 
Out of the Box hat OS X keinerlei Ports offen. Wozu soll da also eine Application Level Firewall nützen?
nutzen tut sie in dem Falle nichts, das ist mir auch klar, nur: macht der User Ports auf, dann muss er auch daran denken die FW zu starten :)
 
Ich kenne keinen Windows Privatanwender, der sich seit 2001 ohne Virenscanner im Internet bewegt
ich kenn aber auch nur wenige wo der Virenscanner auch mal Alarm schlägt. Dafür kenn ich auch OS X Anwender, die sich über ein iWork einen Trojaner ins System geholt haben :noplan:
 
ich kenn aber auch nur wenige wo der Virenscanner auch mal Alarm schlägt. Dafür kenn ich auch OS X Anwender, die sich über ein iWork einen Trojaner ins System geholt haben :noplan:

einem illegalen munipulierten download von iWork, sollte man erwaehnen. Ueber die Spezies brauchen wir nicht reden. Die duerften eigentlich ohne Virenscanner nicht mal in den Supermarkt.
 
einem illegalen munipulierten download von iWork, sollte man erwaehnen. Ueber die Spezies brauchen wir nicht reden. Die duerften eigentlich ohne Virenscanner nicht mal in den Supermarkt.
das setze ich in diesem Forum als bekannt voraus. Was glaubst du aus welchen Quellen die meisten Windows Schädlinge kommen?
 
Ich kann bei solchen Diskussionen immer nur das selbe sagen: Seit 10 Jahren virenfrei dank meinem Mac. Kein Virenscanner - keine Firewall. Nicht ein einzelner Virus, Trojaner oder sonstwas. Ich frage mich wie das möglich ist. Hätte das auch mit einem PC funktioniert? Nein. Was interessiert mich also das ganze Gefasel a la "Windows ist doch auch sicher, blah ..." - wenn ich ohne Virenscanner und Firewall in der PC-Welt nicht überleben kann. Scheinbar gibt es ja genug Bedrohungen, die solche Vorsichtsmassnahmen nötig machen. Damit ist doch schon alles gesagt. Man kann sich Windows aber auch schön reden. Wer es braucht, bitte.
 
Out of the Box hat OS X keinerlei Ports offen. ...

ich stimme deinem Post absolut zu.
Aber hier wäre ich mir unsicher. Mein letzter Scan auf einem frischen Mac OS X ergab glaube ich 8 offene Ports,
ohne das Dienste aktiviert wurden. Muss ich noch mal checken.
 
Aber hier wäre ich mir unsicher. Mein letzter Scan auf einem frischen Mac OS X ergab glaube ich 8 offene Ports,
ohne das Dienste aktiviert wurden.
Hab hier gegen 2 10.7.2-Maschinen gescannt. Nessus weist jeweils 6 offene Ports aus. Bis auf mDNS UDP 5353 (Medium) haben alle anderen 5 Low Severity und ausgerechnet der mDNS-Port wird von der ALF nicht dichtgemacht. Aber das ist doch eh das Problem mit ALFs auf Host-Rechnern - Dienste, die ich betreiben will, muss ich öffnen und kann sie deshalb doch gar nicht mit 'ner ALF schützen. Worin liegt der Sinn und Zweck z.B. Drucker-Sharing zu aktivieren und danach dann per ALF Programmen den Zugriff auf den Port zu verbieten? Das ist doch Unfug.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das "mein OS ist aber sicherer" ansteckend?
 
man muss das als macuser natürlich philosophisch meditativ betrachten

»Zweck der Debatte ist es nicht, einen sich irrenden Debattierpartner zu besiegen oder in Verlegenheit zu bringen und dadurch einen gewissen Triumph für sich selbst zu erhaschen, sondern ihm dabei zu helfen, seine falsche Ansicht zu überwinden. Der Sinn der Debatte besteht aus drei Teilen:

• Der erste Sinn ist die Widerlegung falscher Auffassungen oder einer nicht stichhaltigen Argumentation. Es liegt in der Natur der Dinge, daß falsche Vorstellungen vorherrschen; also ist es an erster Stelle Zweck der Debatte, falsche Vorstellungen zu zerstreuen. Solchen Ansichten darf kein Raum gegeben werden. Daher wird auch vorwiegend die Debatte angewendet, denn gewöhnlich bedient man sich der Argumentation, um Trugschlüsse und Mißverständnisse auszuräumen.

• Der zweite Sinn der Debatte ist es, die korrekte Ansicht zu postulieren. Die Debatte ist nicht nur ein Mittel zur Widerlegung des Falschen, sondern auch zur Darlegung des Fehlerfreien.

• Der dritte Sinn ist das Abklären von noch vorhandenen Ungewißheiten hinsichtlich der Gültigkeit des vorgebrachten Standpunktes. Wenn in der angeführten korrekten Ansicht ein Widerspruch vorliegt, muß dieser beseitigt werden. Zudem muß man in der Lage sein, den eigenen korrekten Standpunkt erfolgreich gegen jede mögliche unangemessene Kritik zu verteidigen. Die formelle Debatte hat diese drei Aspekte, und das Thema der Debatte bewegt sich in diesen drei Bereichen.

http://www.tibet.de/tib/tibu/1994/tibu31/31debatte.html
 
hat es sich doch gelohnt, das ich Phylogie stukadiert habe an der Unität, drei Sylvester :D :D :D
 
ja, ein bisschen schon :D ....
Letztendlich geht es doch auch ein bisschen ums Diskutieren, oder nicht?
Die Welt ist zu groß für eine Meinung.
Da hast Du sicher Recht. Aber eine Diskussion sehe ich hier nur bei ganz wenigen, eher Vorwürfe an die "Gegenseite" man mache es sich zu einfach oder habe keine Ahnung.
Ich halte Windows seit Vista für erheblich besser konzipiert im Sicherheitsbereich als seine Vorgänger und fast ebenbürtig zu OS X. Absolut sicher ist keines der beiden Systeme. Im professionellen Umfeld wird sowieso viel mehr Geld für den Schutz der Systeme ausgegeben als für die Systeme selbst. Dabei ist es dann unabhängig von eingebauten Firewalls zu sehen, denn die trennen Netze, keine Geräte.
 
Mal was zum Nachdenken über unsere Gewohnheiten im Umgang mit Computer-Sicherheit und die bisherigen "Lösungen", die die Industrie uns bietet:
http://www.ranum.com/security/computer_security/editorials/dumb/ - leider nur auf Englisch, aber ohne gute Englisch-Kenntnisse kommt man in Computer Science ja eh nicht weit… ;)
 
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