Anmutung eines Kinofims simulieren...Photoshop?

Gonz

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Hallo Leute,

jeder der Fernsehen und Kino kennt, weiß, dass das Filmmaterial einen großen Unterschied ausmachen kann. So hat ein Hollywoodstreifen wie z.B. "Troja" oder so eine ganz andere Anmutung als eine Folge von "Gute Zeiten schlechte Zeiten".

Wenn ich mir manche Anzeigenmotive vor allem von Automobilherstellern anschaue, wirkt es manchmal auf mich, als ob die Fotos mit 35 mm Filmmaterial geschossen worden sind. Also von Farbigkeit, Kontrast, Sättigung usw.

Kann man diesen Effekt in Photoshop simulieren? Gibt es spezielle Filter dafür? Wie erzeugen die Retuscheure solch eine Anmutung? Natürlich ist mir klar, dass über so ein Bild nochmal komplett drübergepinselt wurde, aber gibt es sonst noch einen Trick?

Wisst ihr überhaupt, was ich meine?

Vielen Dank schon mal für die Antworten, Gonz
 
Hallo Gonz,

hochwertige Cameras, hochwertige Filme,
viel Retusche, eventuell Composing, ein
hervorragender Fotografm dies sind die
Zutaten für gute Werbefotos.

Spiele mal mit den Beleuchtungsfiltern
in Photoshop, ganz vorsichtig.

Gruss Jürgen
 
nun, beim Film erklärt sich dieser Unterschied mit der sorfgältigen Ausleuchtung, anspruchsvollerer Regie und hochwertigeren Requisiten. Natürlich ist auch der Materialunterschied erkennbar, aber wer zB. Buena Vista Social Club gesehen hat, weiss, dass man auch mit digitalem Material unglaubliche Bilder einfangen kann.

Was die Fotos betrifft, gerade bei Auto-Aufnahmen geht ohne ein ausgezeichnet ausgeleuchtetes Original-Bild überhaupt nix. Die einzige Alternative ist eine tagelange mühsame Retouche in Photoshop ohne "kleine Tricks".
 
ich glaube, ich weiss, was du meinst - ich denke, aus rein fototechnischen gründen sind fotos aus dem automotive bereich besonders anspruchsvoll - du brauchst eine menge licht und fetzenteure teles, um bewegung, größe und tiefenschärfe hinzubekommen, ich denke, es werden neben mittel-format auch grossformatkameras verwendet - 35mm ist fast zu klein.

tja, und dann sind das neben einer 1a superdeluxe kamera und objektive eben auch
– lichtregie vom feinsten mit höllengrossen blitzen, aufhelltafeln und schattensegeln, die richten einen halben tag nur das licht zurecht, damit alle kurven und chromteile schön ausgeleuchtet sind
- blitzsaubere modelle, evtl. extra fürs foto gebaut (jetzt nicht auto aber andres zeuch)
- eine gewisse bildregie, dh. perspektive usw.

sprich, das foto selbst ist schon mal vom aller-, allerfeinsten und jetzt wird es noch richtig schön knackig gemacht - die farben, die kontraste, die hintergründe evtl abgesoftet oder beruhigt und retuschiert, falls nötig.
ich bin auch immer wieder baff, wenn ich dateien von auto-fotos in höherer qualität bekommen - das ist echt der hammer.

alte fotografen-weisheit: mach dir die ganze arbeit bitte schon beim fotografieren - denn beim nachbearbeiten im photoshop geht IMMER was verloren.

um aus einem guten foto ein grossartiges foto im ps zu machen würde ich die kontraste vergrößern, farben betonen, unreinheiten und alle störungen, die nichts zur bildaussage beizutragen haben beseitigen, vorder- und hintergrund so bearbeiten, dass der fokus genau auf das ding oder ein gesicht geht und bildwichtige teile noch einmal extra verschönern - zähne, augen, chrom, usw.
 
Hmm, danke für eure Antworten. Ich sitze hier nämlich seit 3 Tagen an ner Autoretusche und frag mich, wie ich noch mehr rausholen kann, und was ich den Fotografen beim nächsten Mal für Anweisungen geben kann, damit ich in Zukunft weniger Arbeit damit habe.

So musste ich über das ganze Bild drüberpinseln...wat ne Arbeit!!! :eek:
 
hallo gonz,

kannst mir die bilder ja mal per mail schicken, vielleicht läßt sich ja was machen...

...letztendlich alles eine preisfrage ;-)

sowohl beim fotografen, wie beim layout.

mfg, martin
 
Gonz schrieb:
Hmm, danke für eure Antworten. Ich sitze hier nämlich seit 3 Tagen an ner Autoretusche und frag mich, wie ich noch mehr rausholen kann, und was ich den Fotografen beim nächsten Mal für Anweisungen geben kann, damit ich in Zukunft weniger Arbeit damit habe. So musste ich über das ganze Bild drüberpinseln...wat ne Arbeit!!! :eek:

Arbeite das nächste Mal mit einem Fotografen zusammen, der sich auf Autofotografie spezialisiert hat. Da gibt es genug davon und du kriegst auf jeden Fall Top-Qualität. Schau dir halt vorher seine Mappe an. Dann kannst du auch gleich sagen, in welche Richtung er gehen soll.
 
haripu schrieb:
Arbeite das nächste Mal mit einem Fotografen zusammen, der sich auf Autofotografie spezialisiert hat. Da gibt es genug davon und du kriegst auf jeden Fall Top-Qualität. Schau dir halt vorher seine Mappe an. Dann kannst du auch gleich sagen, in welche Richtung er gehen soll.

Ja, stimmt schon. Aber ich trage leider nicht die Budget-Verantwortung, und die Tagessätze gehen da doch ziemlich auseinander... was man natürlich dann auch sieht.:cool:
 
Nun, ich könnte mir vorstellen, dass 3 Tage Retouche auch nicht billig sind und einen Budget-Verantwortlichen durchaus überzeugen könnten. ;)
 
Es ist schwierig, was konkretes zu sagen, da wir das Ausgangsmaterial nicht kennen. Das wichtigste ist der Dynamik-Umfang, ob analog oder digital erzeugt, ist heute nicht so die Frage. Das wäre die Voraussetzung für generelle Korrekturen. Wichtig ist auch der Farbraum, in dem du arbeitest bzw. arbeiten kannst. Und welche Programme dir zur Verfügung stehen.

CMYK-Modus geht meiner Meinung nach garnicht, bei jeder Farb-Bearbeitung geht da mehr verloren, als du gewinnst. RGB, ja geht. Da ist Photoshop ganz gut. Die besten Ergebnisse erreiche ich aber mit LinoColor im LAB-Farbraum. Und LinoColor im Gespann mit Photoshop, letzteres für Montagen und spezielle Effekte, finde ich ideal. Leider gibt es LinoColor nur für OS 9. Deshalb schwöre ich auf nen iMac G5. :D

Was Techniken und Kniffe angeht, kann ich dir nur www.docma.info ans Herz legen. Wat der Doc da allet so zaubert... :)

Gruß Torsten
 
haripu schrieb:
Nun, ich könnte mir vorstellen, dass 3 Tage Retouche auch nicht billig sind und einen Budget-Verantwortlichen durchaus überzeugen könnten. ;)

Naja, das Budget des Kunden steht fest. Und mein Cheffe lässt mich lieber ne Woche retuschieren, als für den Fotografen 2000,- mehr zu bezahlen.
Da bin ich halt günstiger...:D
 
TotoK schrieb:
Es ist schwierig, was konkretes zu sagen, da wir das Ausgangsmaterial nicht kennen. Das wichtigste ist der Dynamik-Umfang, ob analog oder digital erzeugt, ist heute nicht so die Frage. Das wäre die Voraussetzung für generelle Korrekturen. Wichtig ist auch der Farbraum, in dem du arbeitest bzw. arbeiten kannst. Und welche Programme dir zur Verfügung stehen. CMYK-Modus geht meiner Meinung nach garnicht, bei jeder Farb-Bearbeitung geht da mehr verloren, als du gewinnst. RGB, ja geht. Da ist Photoshop ganz gut. Die besten Ergebnisse erreiche ich aber mit LinoColor im LAB-Farbraum. Und LinoColor im Gespann mit Photoshop, letzteres für Montagen und spezielle Effekte, finde ich ideal. Leider gibt es LinoColor nur für OS 9. Deshalb schwöre ich auf nen iMac G5. :D Was Techniken und Kniffe angeht, kann ich dir nur www.docma.info ans Herz legen. Wat der Doc da allet so zaubert... :) Gruß Torsten


Jo, alle globalen Korrekturen in RGB mit Photoshop CS 2, und die Feinabstimmung dann mit Vierfarbselektor, ständigen Proofs und in CMYK.
Passt scho...den Doc kenn ich. Auf www.wargalla.de gibts übrigens auch gute Tipps.
 
Vielleicht kannst du ja mal eine ganz kleine Version des Bildes posten.
Ich denke dann kriegst du die meisten (und besten) Tipps.

Für mich ist es so denkbar schwierig, etwas kunstruktives zu schreiben.

Andere Frage:
Wird das heute immer noch alles im Studio aufgenommen?
Oft sehen Auto-Werbebilder für mich ganz klar nach weiterverabreiteten 3D-Renderings aus.
 
Tja, posten würd ich gern was, aber es geht um ein nationales Kampagnenmotiv, und ich bin fast sicher, dieses schon vor der Veröffentlichung in einem Forum zu posten, wäre ein Kündigungsgrund – egal mit welcher Absicht es geschieht.

Wie gesagt: Würde gern, darf aber nicht :(
 
Aber ich kann mal was anderes posten, was meiner Vorstellung nahe kommt:
Das Motiv wirkt künstlich, fast illustrativ – aber es stört nicht, weils schön ist.

Wie kriegt man so eine Stimmung hin?

P.S.: Copyright Thomas Herbrich www.herbrich.com
 

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    VW.jpg
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der HPlink ist nicht von schlechten Eltern.
einfach super. Die Pics haben was

eisman
 
tatsache ist dass mittlerweile viel autowerbung, vor allem von asiatischen herstellern, gar nicht mehr fotografiert werden, sondern modelliert am rechner. vom still bis zur fernsehwerbung. alles unecht.
 
Gonz schrieb:
Wie kriegt man so eine Stimmung hin?
Siehst du irgendwo eine Spiegelung im Auto?
Ich sehe nur einen perfekten Himmel und einen perfekten Boden spiegeln. Und zwar so, dass sie Formen des Autos sehr schön zur Geltung kommen.
Das Heck des Autos müsste theoretisch deutlich dunkler sein (wir haben schliesslich Gegenlicht). Es wurde also recht stark aufgehellt (sieht man auch am Schatten). In der Spiegelung des Autos sieht man aber nirgendwo einen Aufheller.
Schau das Bild noch etwas länger an.
Es ist bestimmt voll von solchen Paradoxons und genau das macht die (wie du es genannt hast) illustrativ, künstliche Wirkung (die man per Foto und einfache Retusche kaum hinbekommt) aus.
 
Gonz schrieb:

interessante making-ofs - alles modellbau!
das ist eben, was icch meinte mit dem sehr guten ausgangsmaterial - die haben modelle der backgrounds gebaut (besonders irre: berlin 2010) und schon mal sehr nah am ergebnis beleuchtet fotografiert und das automodell auch dementsprechend fotografiert, damit es später mit nicht "allzuviel" arbeit reinzuretuschieren war.
viel, viel handarbeit und weniger photoshop, als man annehmen könnte.
 
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