Angaben über Arbeitsvolumen vor Pitchbeginn.

hk1805

hk1805

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Hallo zusammen,

es ist mal wieder soweit das die Meinungen mehrerer einem die eigene Entscheidung leichter macht.....

Aktuell gibts folgendes. Eine Agentur mit der ich zuvor noch nicht zusammengearbeitet habe möchte das ich für sie an einem Pitch teilnehme.
(Es sind noch 5 weitere Agenturen daran beteiligt!)

Es geht um die Entwicklung einer "CI Idee für sämtliche Printprodukte (Baukastensystem)" für die Niederlassung eines mittelständisches Dienstleistungsunternehmen welches Regional tätig ist, der Hauptkonzern allerdings Deutschlandweit.

Todos: Anriss CI, ca. 3x Layouts, 1-2 Keyvisuals, event. Produktideen

Knackpunkt:
- Der Pitch soll zunächst unbezahlt sein-
- Ich habe keinerlei Angaben über das Auftragsvolumen nach Pitchgewinn.

Mit einem unbezahlten Pitch werde ich höchstwahrscheinlich leben müssen, da das ja inzwischen fast schon Standard ist (wobei ich zumindest eine "Aufwandsentschädigung" verlangt habe).

Allerdings ist mir die ungewissheit über das Auftragsvolumen im Anschluss eher ein Dorn im Auge, da sich dieses zw. Peanuts und richtig gutem Geld bewegen kann. Würde hierbei gerne auf der sicheren Seite bleiben und nicht Tagelang unbezahlt Arbeiten um dann einen EUR 1000,- Job heranzuziehen.

Regelt ihr das im Voraus schriftlich? Zusätzliche Klausel ins Angebot schreiben? Was genau kann man das schreiben?
 
Willst Du eine offene Meinung?
Ablehnen.

Wenn ein mittelständisches Unternehmen 5 (!) Agenturen
einlädt, zeigt das deutlich, dass das Marketing sehr unsicher ist.

Wenn ein mittelständisches Unternehmen 5 (!) Agenturen KOSTENLOS
einlädt, zeigt das deutlich, dass das Marketing unprofessionell ist und darum Macht
ausüben will, weil es in der Postion des Auftraggebers ist.

(Wer Leistung will, zahlt. Das Unternehmen wird kaum selbst bei seinen Kunden
Leistungen erbringen, ohne Geld dafür zu nehmen.)

Wenn doch:
-Sichere dein Material mittels Vertrag.
-Verlange Einsicht in den Jobbeschrieb, den das Unternehmen der Agentur gegeben hat.
-Achte darauf, ob die (deine) Arbeiten auch teilweise vom Unternehmen oder von der Agentur genutzt werden können.
-Achte darauf, wer die Rechte an den von der Agentur abgegebenen Arbeiten hat.
-Geistiges Eigentum bleibt immer bei Dir, Nutzungsrechte können übertragen (und missbraucht) werden.


- Setze mit der Agentur einen Vertrag auf der die Form einer "strategischen Allianz" hat.

- Behalte Dir darin sämtliche an Deiner Arbeit gemachten Rechte vor. (Wichtig, weil die
Agentur einen solchen Vorbehalt der Rechte auch gegenüber dem Unternehmen machen muss.)

- Lehne Klauseln ab, in denen dir die Agentur verbietet, mit dem Unternehmen direkt zu verhandeln.
Das kannst Du nur akzeptieren, wenn die Agentur den Auftrag erhält und du für sie arbeitest.

- Setze ein Delkredere ein. (Wer bezahlt dich, wenn das Unternehmen die Agentur nicht bezahlt, aus welchen Gründen auch immer)

- Teile Deine Arbeitsleistung in Bereiche: Idee, Layout, Reinzeichnen, Korrekturdurchgänge.

Sei Dir bewusst, dass solche Konstellationen zu 90% mit Unmut enden.

Ich bin der letzte, der etwas schlecht machen will. ABER - das Eis bei solchen Konstellationen ist sehr dünn.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Discovery,
danke für deine Antwort. Es ist bestimmt nicht verkehrt hier etwas Vorsicht an den Tag zu legen. Darum zunächst auch mein rantreten an das Forum.

Also bei dem Kunden kann ich mir sicher sein das die am ende Zahlen, da es ein betrieb ist den JEDER kennt auch wen er etwas kleiner ist.

Bei der Agentur bin ich auch noch vorsichtig und nicht sicher ob der Pitch tatsächlich unbezahlt von statten geht oder die Agentur Geld erhält aber nicht weiterleitet. Kann auch sein das die intern einen Pitch veranstalten sich freie dazuhollen die das Umsonst machen, und dann den besten ins Vorschlag ins Rennen schicken.

Genau davor versuche ich mich zu schützen und suche nach Möglichkeiten.

Machen würde ich den Job schon gerne , aber nicht zu jedem preis.
 
Nur weil eine Firma bekannt ist, heisst das noch
lange nicht, dass sie solvent sind. Mach nur diesen
Fehler nicht, das zu denken.
 
ist klar. Nur würd ich sagen das das ein anderes Problem ist. Angst das ein Kunde nicht zahlt, muss man immer haben. Ob klein oder gross.
Aber dafür gibt es Verträge usw.
Das andere Problem ist für mich z.Zt. relevanter.
 
hk1805 schrieb:
............Machen würde ich den Job schon gerne , aber nicht zu jedem preis.

Nun gut, wer A sagt, sollte auch B sagen. Oder anders ausgedrückt, wenn du schon die nötige Energie aufbringen willst und dich an einem Pitch um ein CD (CI ist schon noch etwas anderes) beteiligst, lohnt es sich immer, die nötige Professionalität einzubringen.

Die Gliederung deiner Offerte (wie schon erwähnt) ist eine gängiger und sehr praktikabler Ansatz. Als Erängzung würde ich noch Konzept dazu nehmen, denn zu einer Idee und der entsprechenden Umsetzung gehört immer auch ein Gestaltungskonzept. Auf dieser Grundlage sollte es dir eigentlich möglich sein - sofern die nötigen beruflichen Erfahrungen vorliegen - eine groben Stundenaufwand zu berechnen. Und, die Berechnung und Festlegung des eigenen Stundenansatzes liegt schon in deiner unternehmerischen Verantwortung.

Im übrigen - aus meiner Erfahrung - wird im Rahmen eines Pitch selten detailliert über Kosten gesprochen. Es sei denn, die Agentur hat eine Budgetvorgabe erhalten. Wenn dem so ist, lohnt es sich, mal mit der Agentur auf Duchfühlung zu gehen.

Gut, ich arbeite als Freelance-Beraterin, aber in so einer Situation erstelle ich meine Offerte immer in Zusammenarbeit mit der auftraggebenden Agentur.

Gratis-Pitch wird es auch in Zukunft immer geben. Nicht immer kann man sich diesen verschliessen. Da liegt es halt in der eigenen unternehmerischen Verantwortung entsprechend damit umzugehen.

Ich wünsche dir viel Glück.... eine Erfahrung ist es immer und wenn du saubere Arbeit leistest, wird dir die Tür in dieser Agentur offen bleiben.
 
Oje ... ich würde ja für mich selbst kein Gratis-Pitch
machen.
Aber dann auch noch für eine andere Agentur ... damit
die nachher die (meisten) Früchte ernten... nee!!!

Wenn du nichts anderes zu tun hast, mach es trotzdem.
Wer weiß, was draus wird. #Harlekin stimme ich zu:

Jemand der für wenig Geld und ohne Vorleistung gute
Jobs abliefert, ist in Agenturen immer gern gesehen.
 
hk1805 schrieb:
ist klar. Nur würd ich sagen das das ein anderes Problem ist. Angst das ein Kunde nicht zahlt, muss man immer haben. Ob klein oder gross.
Aber dafür gibt es Verträge usw.
Das andere Problem ist für mich z.Zt. relevanter.
Streit entsteht immer um Geld oder Rechte:

Also: es gibt zwei unsichere Komponenten: die Agentur und der Auftraggeber.
Zu sagen, dass das schon irgendwie komm ist naiv.

Bitte nicht persönlich nehmen. Ich musste schon mehr als einmal
als Mediator solche Streitsachen schlichten.

Also: Geld, Leistung und Rechte schriftlich klären - piepegal, wie bekannt oder
beliebt die beteiligten (juristischen) Personen sind.

Das ist oberste PFLICHT.

Soll ich Dir mal ein paar namhafte Agenturen und namhafte Unternehmen
aufzählen, die Pleite gegangen sind?
 
Discovery schrieb:
Soll ich Dir mal ein paar namhafte Agenturen und namhafte Unternehmen
aufzählen, die Pleite gegangen sind?

Nicht nötig danke, aber klar was gemeint ist.

Hab grad Antwort auf meine Frage nach dem Auftragsvolumen seitens der Agentur erhalten. War leider kaum Hilfreich.:

"Das Volumen könnte sich sicher auf ca. x-y TSD EUR belaufen Jahr/Account/total. Zeitraum von xMonaten bis x Jahren."

Damit kann man leider nichts Anfangen. Ich kenne das eigentlich so das man als Agentgur im vornherein über die höhe des Auftragsvolumens unterrichtet wird bevor man Pitcht. Folgeaufträge natürlich nicht inbegriffen. Oder kennt ihr das auch anders, so das man im Vorfeld nicht informiert wird ob es nun um 5000 oder 150000 EURO geht?

Könnte natürlich auch vom Angebot der Agentur abhängen.
Wäre mal interessant zu erfahren.
Gibts diese Variante auch, ->Agentur gibt vor Pitch Angebot ab und nennt Preis für Auftragsabwicklung nach möglichem Pitchgewinn. Bestimmt, oder?

Ist es nun realistisch das die Agentur mir nichts verbindliches sagen bzw. Garantieren kann was das zukünftige Volumen anbelangt, oder versuchen die was anders damit zu bezwecken?
 
Einen unbezahlten Pitch mache ich nur mit Partnern, mit denen ich lange zusammenarbeite und auf die ich mich 100%ig verlassen kann, dass da wirklich ein Hand die andere wäscht.

Eine "unbekannte" Agentur, die einen Freelancer zum unbezahlten "Mit"pitchen überreden will, will m. E. nur das Kostenrisiko abwälzen, sonst könnte sie es ja auch selbst machen.

Ich mache grundsätzlich keine unbezahlten Entwürfe – auch kein Pitches – da ich viel Arbeit und Kreativität in meine Entwürfe stecke. Und das wird bezahlt. Ende der Fahnenstange.
 
hk, wichtig ist: die Aussagen hier sind nicht dazu da
dich zu verunsichern oder um persönlich genommen zu
werden.

Sei einfach vorisichtig und sage lieber mal NEIN
denn VERLOREN hast du bei einem Nein nichts.

Das musst du Dir vor Augenhalten. Denn Status, den Du innehast, hat sich
ja nicht verändert. Weder zum Schlechteren noch zum Besseren.

Bei einem Nein hast Du nur nichts gewonnen.
 
Also ich habe auch schon für die eine oder andere Agentur für einen Pitch gearbeitet. Allerdings bekam ich immer einen Anteil des Pitchgeldes. Ein einziges mal habe ich für eine Agentur mit der ich bis dahin noch wenig gemacht hatte für "lau" gearbeitet. Angeblich hatten die den Auftrag sowieso so gut wie in der Tasche. Tja, rat mal was draus geworden ist...
Ich habe umsonst gearbeitet und den Auftrag hat eine andere Agentur bekommen.

Am schwierigsten bei diesen Agenturjobs finde ich, dass die Kommunikation nicht direkt mit dem Auftraggeber stattfindet und die Entwürfe im Vorfeld schon immer von der Agentur kritisiert werden. Das heißt den ersten Entwurf machst du für die Agentur. Dann kommt der Kunde und hat auch noch Änderungswünsche. Im besten Fall geht das Layout so durch. Aber eben auch den möglichen doppelten Arbeitsaufwand muss man im Auge behalten.

Bei einer Agentur, die ich nicht kenne, würde ich mich nicht so ohne weiteres auf einen kostenlosen Pitch einlassen. Dann müßte im Gegenzug auch was kommen. Z.B. dass sie dir einen anderen "bezahlten" Auftrag geben. Klar, die Agentur ist fein raus. Sie tragen kein Risiko und haben keine Kosten durch den Arbeitsaufwand (das wird ja von dir abgedeckt). Die können im besten Fall nur gewinnen – nämlich den Auftrag.

Also IRGENDWAS sollten sie dir schon für die kostenlose Arbeit anbieten. Und das muss meiner Meinung nach mehr sein als die Aussicht auf einen Auftrag falls sie den Pitch gewinnen. Du solltest auch regelen, dass du den Auftrag bei Gewinn des Pitches bekommst. Nicht, dass die die Umsetzung dann in-house machen. Alles schon vorgekommen.

Du kennst die Leute aus der Agentur persönlich und mußt wissen ob du ein Grundvertrauen hast oder dem ganzen eher skeptisch gegenüber stehst.

Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen und Lehrgeld haben wir alle schon mal bezahlt. Wenn du zur Zeit wenig zu tun hast und dein Grundgefühl gut ist, mach es. Ansonsten lass lieber die Finger davon.

Viele Grüße
Nicole
 
hk1805 schrieb:
.......Ist es nun realistisch das die Agentur mir nichts verbindliches sagen bzw. Garantieren kann was das zukünftige Volumen anbelangt, oder versuchen die was anders damit zu bezwecken?

Ob es realistisch ist, vermag ich nicht zu beurteilen, aber es ist durchaus möglich, dass die Agentur das weitere Volumen nicht kennt. Da gibt es X Faktoren, die eine Auftragsvergabe beeinflussen.

Grundsätzlich ist alles schon gesagt, was du für deine Entscheidungsfindung brauchst:
- Offertstruktur
- Basis für die Zusammenarbeit

Nice hat es richtig geschrieben, Lehrgeld hat schon jeder von uns bezahlt. Wenn es für dich Persönlich wichtig ist - aus welchen Gründen auch immer - da mit zu arbeiten, lohnt es sich, dass persönliche und unternehmerische Risikon abzuwägen .....

Auch müsste - und das wurde ebenfalls schon geschrieben - eine Gegenleistung von der Agentur in Betracht gezogen werden.

Denn wenn du schon wohltätig arbeiten willst, gäbe es einige soziale und charitative Unternehmen die definitiv keine Knete haben, die würden sich über eine kostenloses CD sicher viel mehr freuen.....
 
ich kann mich nice nur anschliessen,
als freier Mitarbeiter nur für eine "Aufwandsentschädigung"
in einer Agentur zu arbeiten ist sehr heikel.

Du würdest ohne die Agentur an solch einen Pitch nicht heran kommen,
oder? Aber eine Agentur die Freie einstellt, weil sie es allein nicht schaffen
oder können, dass sollte denen doch auch was wert sein.
Oft tun sich aus meiner Erfahrung Agenturen schwer mit Freien dann
Verträge auszuhandeln, in denen Deine Rechte auch gewahrt werden,
die wollen ja gern billig davon kommen.

Ich würde da lieber die Finger von lassen, wie sieht die Agntur denn die Chance den Pitch zu gewinnen?

Gruß
Axi
 
Hab nochmal mit dehnen gesprochen. Die sehen Ihre Chancen nicht schlecht und wollen das ich das für sie mache. Hab grad mit dem Geschäftsführer gesprochen und ein relativ gutes Gefühl bei der Sache. Die sind jetzt nach meinen zweifeln von sich aus gekommen und haben mir einen Vertrag angeboten welcher mir bei Pitchgewinn resultierende Aufträge garantiert.

Ich werds machen. Wer nicht riskiert der nicht gewinnt und ein neuer Kunde ist mehr wert als zwei Tage umsonst gearbeitet zu haben! Denke da an meine sinnlos verschwendete Zeit als festangestellter in Agenturen, wieviel Nächte da für die Mülltonne gearbeitet wurde, und das bei meist Mieser bezahlung.
 
Da habe ich doch zu früh an das gute im "Agenturmenschen" geglaubt.

Nachdem mir der Geschäftsführer am Freitag erzählt hat das er mir natürlich einen Vertrag zuschicken kann, der mir einen Auftrag nach Pitchgewinn garantiert kommt gerade ein Anruf von seinem Mitarbeiter....."Ja also wir haben uns dann doch für jemand anders entschieden." ...ich lach mich tot!

Was lernen wir daraus, Risiko ist gut aber vorab mit ein paar guten fragen kalkulierbar.
 
hk1805 schrieb:
Da habe ich doch zu früh an das gute im "Agenturmenschen" geglaubt.

Nachdem mir der Geschäftsführer am Freitag erzählt hat das er mir natürlich einen Vertrag zuschicken kann, der mir einen Auftrag nach Pitchgewinn garantiert kommt gerade ein Anruf von seinem Mitarbeiter....."Ja also wir haben uns dann doch für jemand anders entschieden." ...ich lach mich tot!

Was lernen wir daraus, Risiko ist gut aber vorab mit ein paar guten fragen kalkulierbar.

Tja da kann man nichts mehr dazu sagen, sei froh und bedank Dich bei den alten Hasen hier, die wussten das da was stinkt - finde ich Super von Euch allen.
 
hk1805 schrieb:
Da habe ich doch zu früh an das gute im "Agenturmenschen" geglaubt.

Nachdem mir der Geschäftsführer am Freitag erzählt hat das er mir natürlich einen Vertrag zuschicken kann, der mir einen Auftrag nach Pitchgewinn garantiert kommt gerade ein Anruf von seinem Mitarbeiter....."Ja also wir haben uns dann doch für jemand anders entschieden." ...ich lach mich tot!

Was lernen wir daraus, Risiko ist gut aber vorab mit ein paar guten fragen kalkulierbar.

Mach dir nix draus, es kommt sicher was besseres für Dich.
 
Ist halb so schlimm,...und man hat wieder was dazu gelernt.
 
Nochmal aufgegriffen - habt ihr gewonnen?

Ich kenne das übrigens anders als hier beschrieben - wenn ich als freier für eine Agentur arbeite werde ich nach Stunden bezahlt, auch für einen unbezahlten Pitch. Wenn sie dann verlieren - ihr Pech (und auf lange Sicht auch meins) Wenn sie gewinnen: ihr Glück. Denn dann (und auch sonst immer) machen sie die großen Gewinne, ich dagegen werde weiterhin nur nach Stunden bezahlt.
 
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