Ich denke es sollte schon eine DSLR sein.
Sich darauf im Vorfeld festzulegen ohne eine Ahnung zu haben, würde ich nicht machen. Die Spiegellosen Kameras sind hoch im Kommen, haben eine gewisse Entwickelung schon hinter sich und sind für einen Anfänger im Alltag durchaus gleichwertig mit einer "Standard" DSLR bestückt mit einem "Standard" Zoomobjektiv (Ergo: alles unter 1000€).
Groß und schwer ist nicht das Problem.
Eine schnelle Behauptung von jemanden der noch nie eine DSLR besaß. Ich will dir jetzt hier nicht ans Bein pinkeln, aber du bist doch hier weil du auf die Erfahrung aktiver Fotografen zugreifen möchtest.
Groß und schwer ist und wird immer ein Problem von DSLR bleiben. Klar, wenn du am Anfang nur ein Zoomobjektiv und die DSLR hast, dann ist sie in der Tat noch nicht so groß und schwer. Wobei Handtaschen bzw. Hosentaschen tauglich ist sie meist trotzdem nicht. Spätestens wenn du einen Blitz hast, noch 1-2 andere Objektive, Batteriepack unten dran, dann kommst du um einen recht großen Rucksack nicht mehr rum. Und dann wird's auch langsam lästig und schwer. Etwas zu Hause lassen? Tun die wenigsten, außer man weiß, dass man nur ein bestimmtes Motiv fotografieren möchte.
Also ich wäre ab und zu froh, eine kompaktere Kamera zu haben, die ich im Alltag öfters mal mitnehmen und spontan ein paar Fotos machen könnte.
Das habe ich mir fast gedacht. Auch wenn das meißte für mich spanisch klingt, weil ich eher der Typ bin dem es reicht wenn eine Kamera ein halbwegs sauberes Bild macht.
Das Spanische ist recht schnell und einfach erklärt.
Nehmen wir das Beispiel des 18-55 / 3.5-5.6 VR :
- 18-55mm ist der Zoombereich. Dabei ist 18mm im Weitwinkelbereich und mit 55mm kriegst du auf eine Distanz von ca. 6m im Hochformat (also kamera um 90 Grad drehn) eine normale Tür ganz drauf. Dies allerdings an einer DSLR mit Cropfaktor, also keine Vollformat-Kamera(die ganz teueren Nikons und Canons...). Da der Sensor kleiner ist, wird das Ganze grob um den Faktor 1,5 vergrößert. Sprich: 55mm an einer kleinen DSLR wären ca. 83mm an einer Vollformat. Dh. würdest du gerne den gleichen Bereich fotografieren wollen, musst du an der einen 55mm an der anderen 83 einstellen.
- VR bedeutet Vibration Reducation, also dein Handgewackele wird etwas ausgeglichen damit die Bilder nicht unscharf werden
- Nun zu den wichtigen Zahlen, 3.5-5.6. Dies sind die Offenblenden. Als "
Offenblende" wird die maximale Öffnung der Blende bezeichnet. Je kleiner die Zahl, desto weiter kann die Blende geöffnet werden. Da hier zwei Zahlen stehn, heißt das, dass bei 18mm die Offenblende 3.5 ist und bei 55mm 5.6.
Blende & Verschlusszeit: Je weiter die Blende geöffnet wird, desto mehr Licht kann durchs Objektiv auf den Sensor fallen. Je mehr Licht, desto geringer muss die Verschlusszeit (also wie lange das Bild belichtet wird) sein, um kein zu dunkles Bild zu erhalten. Je länger du belichtest, desto größer wird das Risiko, dass das Bild oder Teile des Bildes verwackelt werden a) durch deine Handbewegung b) weil sich dein Motiv bewegt. z.B. Bei Sport muss die Belichtungszeit sehr kurzsein (1/1000-1/4000 sekunde, je nach Sportart). Also muss genügend Licht vorhanden sein, weil der Sensor nur ein wenig beleuchtet wird. Ein Model, was hingegen sehr ruhig dahockt, kann ruhig mit 1/60 sekunde fotografiert werden ohne, dass es verwackelt ist.
Neben diesen Fakten, gibt es noch den sogenannten
Bokeh-Effekt, den die meisten Leute sofort mit Bildern aus einer DSLR verbinden: Der "verschwommene Hintergrund". Sehr beliebt bei Portraits, also für deine Freundin auch sicher interessant. Um diesen Bokeh-Effekt zu erhalten, muss die Blende möglichst weit offen sein und es werden Offenblenden von 2.8f (Die maximale offenblende bei den ganz teueren Zoomobjektiven (>1500€) von Nikon&Canon, oder ab ca.900€ auf von Tokina und so erhältlich) oder sogar von 2.0f oder weniger (Nur erreichbar mit Festbrennweiten) benötigt. Dabei spielt die Distanz von fokussierten Objekt zum Hintergrund und die Distanz vom Fotografen zum Objekt eine Rolle. (Dazu gibt es sogar Rechner im Internet:
http://www.dofmaster.com/dofjs.html) Trotzdem werden meist die genannten Offenblenden benutzt, da man sich nicht immer soviele Meter vom Hintergrund weghocken möchte/kann.
Ich hoffe damit könnte ich dir ein paar Sachen klarer machen.
Nikon 1 war bei uns auch schon im Gespräch. Aber irgendwie ist die nichts halbes und nix ganzes. Und die Bewertungen im Internet sind für ne 550€ Kamera nicht so der Brüller.
Von der habe ich bisher auch noch nicht wirklich viel gutes gelesen.
Ich persönlich habe eine Nikon und bin sehr zufrieden. Allerdings wird Nikon immer nachgesagt (und das stimmt leider auch), dass sie etwas teurer sind als Canon und vor allem für einen Anfänger sich Canon dadurch oft mehr lohnt sofern man auf 100-300€ Preisunterschied achtet. Dies nur mal so nebenbei erwähnt.
So, nun mal 2 kurze
Ratschläge meinerseits:
1. Geht in ein Geschäft und fasst die Dinger mal an. Jeder Kamera fühlt sich anders an, ist aus anderen Materialen, hat eine andere Menüführung, Knöpfe fühlen sich anders an, haben klappbare Bildschirme oder auch nicht, usw. Was einem da liegt, kann man nur durch selbst rumprobieren erfahren.
2. Wartet bis September, dann findet nämlich die Photokina statt. Es werden einige neue Produkte unterschiedliche Hersteller erwartet, wie jedes Jahr. Also am besten jetzt nichts neues kaufen was in 2 Monaten schon wieder veraltet ist bzw. werden nach der Photokina ältere Modelle stark runtergesetzt.
Noch kurz zu den
Motiven, die deine Freundin anstrebt:
Landschaften und Mode sind echt zwei paar Schuhe.
Für Landschaften werden oft Weitwinkel verwendet. Die sind nicht ganz billig, lohnen sich aber auf jeden Fall. Auf einer DLSR mit Cropfaktor kann ich zB. das Tokina 11-16 2.8 (zwischen 600-700€ müsste das kosten) empfehlen. Das macht übrigens auch sehr viel Spaß auf Partys.
Bei Mode ist es nicht ganz einfach. Da hängt es viel vom Stil ab und wo sie fotografieren möchte. Nur mit vorhandenem Licht oder doch mit Blitz. Wobei viele Unwissende Blitze unterschätzen. z.B. bei starkem Tageslicht, können durch einen Blitz Schatten im Gesicht verringert werden. (Alternativ wäre natürlich ein Reflektor, aber dann muss man für Shootings schon wieder zu 3. sein) Dann die Objektivwahl. Mit einem normalen Zoom, ohne große Offenblende lassen sich super Fotos machen. Sofern man aber zB. in einem Raum fotografiert und dort den Bokeh-Effekt haben möchte, kommt man um eine Festbrennweite nicht herum. Draußen ist Festbrennweite auch unter anderem so eine Stil-Sache, da man sich als Fotograf bewegen muss und nicht stationär ran- und wegzoomen kann. Wobei man sagen muss, es gibt richtig teure Festbrennweiten, aber so ein 50mm 1.8f kostet nur 150€. (Im Vergleich: 50mm 1.4f liegt bei guten 400€, 85mm 1.8 bei 800€)
Noch etwas: Es ist auch nie verkehrt sich auf dem Gebrauchtmarkt umzusehen. Allerdings ist etwas vorsicht geboten und es gibt im Internet genug Ratgeber, die genau beschreiben auf was man beim Kauf von Kamera und/oder Objektiven achten soll. (Zahl der Auslösungen, Kratzer im Glas, Zerkratze Spiegel, usw.)