Hi Appel,
daß Photoshop der Grafikkarte keinen großen Stellenwert beimißt, möchte ich so nicht stehen lassen. Auch daß PS nur Prozessor und RAM beansprucht nicht. Photoshop ist eins der wenigen Programme, das hohe Anforderungen an jede Systemkomponente stellt. In erster Linie natürlich an den Prozessor und die Geschwindigkeit der RAM-Bausteine, dann aber auch an das Motherboard (Datendurchsatz) und die Festplatte (virtueller, Photoshop-intern verwalteter Speicher) und eben die Grafikkarte (Bildaufbau).
Prozessorleistung ist klar, erhöhte Taktfrequenz bringt direkte Verarbeitungsgeschwindigkeit, zu beachten wären noch Prozessoranpassungen Photoshops, zB an die Altivec-Einheit der G4s.
Die Geschwindigkeitsunterschiede der unterschiedlich getakteten RAM-Chips sind marginal, hier sind eh Grenzen durch die Chip-Generation gesetzt.
Das Motherboard ist als Geschwindigkeitsbegrenzer an 2 Stellen interessant: 1. bei der Datenübermittlung von der CPU zum RAM und zurück und 2. beim Auslagern von zu berechnenden Daten auf die HD. Durch Steigerung des Bustaktes lassen sich auch PS-Berechnungen beschleunigen. Die meisten Tausch-CPUs für Desktops beschleunigen auch den Bustakt der Hauptplatine.
PS legt für jede geöffnete Datei eine viermal größere Arbeitsdatei an. Diese Arbeitdatei vergrößert sich umso mehr mit jedem Bearbeitungsschritt. Deswegen kommt PS schnell am Ende des verfügbaren eingebauten RAMs an und lagert Daten aus auf das Arbeitsvolume, die Festplatte. Je schneller diese dreht, desto schneller kann PS Daten zwischenspeichern und wieder auslesen. Bei Wechsel der Original-HD gegen eine neue lassen sich teilweise deutliche Performancesprünge beobachten.
Schlußendlich die Grafikkarte. Bei jedem Scrollen, bei jedem Bildneuaufbau nach Anwendung eines Filters, einer Verzerrung oder einer Drehung usw muß die Grafikkarte die Bildschirmdarstellung neu berechnen. Je öfter das geschieht, desto mehr Verzögerungen treten bei einer langsamen GK auf, was letzlich deutlich die Arbeitsgeschwindigkeit herabsetzt.
Das iBook, nochdazu mit dem 500er Prozessor, ist in all diesen Komponenten begrenzt und hinkt den aktuellen Modellen sehr hinterher. Selbst das aktuelle iBook mit seinen vielen Verbesserungen der Einzelkomponenten ist nicht wirklich für EBV geeignet. Man kann Einzelaufgaben damit erledigen, wird aber nicht glücklich dabei.
Dafür ist das iBook aber auch nicht gedacht. Seine Stärken sind die gnadenlose Mobilität, die endlich umgesetzte Multimedialität und die sehr gute Akkulaufzeit. Und wenn man in der iPhotobildersammlung mal schnell ein rotes Auge korrigieren muß, notfalls mit Photoshop, weil man da so super "für Web speichern" kann, dann funktioniert das auch ganz ordentlich.
Jörg