"Retina-Glaubenskrieg"?
Dazu bin ich glaube ich viel zu nüchtern
. Es ist auch nicht unbedingt meine alleinige Sichtweise bezüglich Schriften, Schärfe, Farbdarstellung etc., im entsprechenden Laden (wundert es jemanden, dass dies KEIN Apple-store war?) wurde die beiden Geräte separat und ohne Probleme durch Spiegelungen aufgebaut (kein Fenster / keine Lampen sichtbar). Die Gutachter waren übrigens Durchschnittskunden, wobei der Altersschnitt hier sich wirklich gut gemischt zeigte - unter anderem auch viele berufliche, professionelle Rechnernutzer. Hintergrund dieser Aktion war auch der Wunsch einiger Kunden, die Geräte mal unter guten Bedingungen, ohne Ablenkung betrachten zu können, insofern war das schon ganz repräsentativ.
Wichtig bei der Behauptung "keine sichtbaren Pixel" ist die Einhaltung eines arbeitsplatz-technisch korrekten Abstandes, man kann natürlich auch die Nase an den Bildschirm drücken um Pixel zu suchen, wählt man aber das mindestens 1-fache (68 cm), bis maximal 1,5-fache (100cm) der Diagonale als Abstand kommt das beschriebene Ergebnis zustande. Der Aufbau war, je nach Sitzposition, immer irgendwo dazwischen. Man sollte hier auch die Betrachtungshöhe bedenken, also nicht im Stehen auf den Monitor herunter schauen.
Eine Beobachtung noch, die Spiegelung ist bei den Retina-iMacs etwas geringer, vermutlich weil man eine andere, neuere Anti-Reflex Beschichtung gewählt hat, das kommt insbesondere in sehr hellen Ladenräumen durchaus zum Tragen! Bei der Schrift muss man auch noch berücksichtigen, dass nicht alle Schriften für die Retina-Displays so optimiert sind, weswegen Apple ja auch die Systemschrift geändert hat (mir gefällt sie nicht so gut, und auch für Standard Displays ist sie definitv schlechter geeignet!).
Im besagten Store (wendet sich überwiegend an "Profi-Kundschaft", die auch eine unabhängige Beratung wünschen) hat man die Aussagen von ca. 200-300 Kunden gehört und im Endeffekt entscheiden sich immer noch mehr als 50% nicht für die Retina iMacs! Liegt sicher auch daran, dass die Kunden hier eher ein Arbeitsgerät mit gutem Preis-Leistung Verhältnis, als ein Design-Objekt oder "Spielzeug" kaufen. (Wobei ich den Preis des Retina iMacs für durchaus angemessen halte!)
Auf alle Fälle machen sich die Käufer eines Retina iMacs zu Vorreitern und vermutlich auch zu Testobjekten, denn der Rechner ist so bisher noch ziemlich einzigartig. Langzeiterfahrungen und eine auf das Display besser abgestimmte Software werden folgen und vieleicht wird es irgendwann auch mal tatächlich die Möglichkeit einer optionalen Darstellung der Systemschriften in nativer Auflösung ohne "Tricks" geben. Dazu müsste Apple dann aber die Skalierbarkeit ermöglichen - mit Jobs wäre es sicher nicht dazu gekommen, aber wer weiß…