spoege
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Und der bewaffnete Kampf der prorussischen Milizen siehst du als Suche nach Gemeinsamkeiten?Es geht doch überhaupt nicht um die Unterschiede zwischen Ukrainisch und Russisch. Es geht darum, dass man, wenn man vorhat weiterhin in einem Staat leben zu wollen, man sich nicht auf die Suche nach Unterschieden sondern Gemeinsamkeiten macht, d.h. man darauf verzichtet sich, symbolisch ausgedrückt, gegenseitig für ein "i" oder "o" an die Gurgel zu gehen. Ich habe schon geschrieben, dass es in einem Land mit so unterschiedlichen Traditionen nicht gutgehen kann, wenn sich eine Seite über die andere erhebt und ihre Richtung allgemeinverbindlich durchsetzen will. Das hat Janukowitch erlebt, das erlebt die aktuelle Regierung ebenfalls.
In meinen Augen sind diese Milizen und ihr fortdauernder Krieg das Haupthindernis für eine Beilegung des Konfliktes. Inzwischen gibt es mehr alles genug Belege dafür, dass es sich schon lange nicht mehr um eine Protestbewegung ostukrainischer Bürger/innen handelt, sondern um um eine aus Russland unterstützte Freischärlerarmee, die außer der Destabilisierung der Ukraine keine konstruktiven politischen Ziele verfolgt. Diese Milizen wollen keine Suche nach Gemeinsamkeiten, auf die sich ukrainische Identität stützen könnte. Im Gegenteil, sie wollen die Gräben vertiefen.
Ich teile die Kritik an Poroschenko. Aber auch wenn er sich noch so sehr bemühen würde: Welche Alternativen gäbe es, der Destruktivität der prorussischen Militanz zu begegnen?
Es ist bezeichnend, dass die Diskussion nach wie vor vermeidet, die prorussischen Milizen und ihrer Ziele zu thematisieren und immer wieder auf eine Anklage der Politik Poroschenkos ausweicht, die sich auf den militärischen Kampf gegen die "Separatisten" reduziert hat.
Ironische Sottisen, wie über die "Einwohner von Slawjansk", sind jedenfalls nichts anders als Masturbation.
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