Elektro-Mobilität

Vor allem wird oft beim Elektro-Auto die Batterien und die Stromerzeugung kritisiert, aber beim Diesel werden die Umweltkatastrophen vergessen.
 
Warum muss ich immer noch beweisen dass ich schneller bin, auch wenns manchmal schief geht, und weh tut?.:hum:
Du bist nur schneller wenn Du an Ihm vorbeifährst. Wer auffährt ist (fast) immer Schuld!
 
Die Harley Davidson LiveWire kommt da doch ziemlich nah, oder? Zu nem stolzen Preis natürlich.
Ja, aber abgesehen vom Preis ist die Harley leider zu fett für die A1-Klasse… Hab nur den B-Deckel mit Code 111 (bis 125ccm bzw. 11KW ) Wobei sich die 11KW auf die max. Dauerleistung beziehen. (E-Bikes können kurzfristig wesentlich mehr KW auf die Straße bringen…)
 
Ich finde es gut den Ökologie-Aspekt der E-Mobilität zu hinterfragen. Aber dann doch wieder beim Diesel zu landen? Fortschritt sieht anders aus.
Ja, wie sieht Fortschritt denn aus?
Wenn der Verbrenner an die Grenzen dessen kommt, was wir uns ökologisch und in punkto Rohstoffverbrauch noch leisten können, und wenn dem E-Auto absehbar keine entscheidend bessere Zukunft beschieden ist - könnte es dann nicht ganz einfach sein, dass eben Ende Gelände ist? Dass es den Fortschritt, den wir brauchen würden, schlicht nicht gibt? Dass Homo Sapiens sich eingestehen muss, dass er es auch beim besten Willen nicht hinbekommt, umweltverträgliches Autofahren möglich zu machen? - Nach dem Motto: "Geht nicht - gibt's leider doch!"

Ist sowas für dich überhaupt denkbar?
 
tja... man hat sich halt auf eine Technologie festsetzen lassen (Lobby lässt grüßen)
Und bestimmte Leute verschließen ihre Augen vor den anderen Umweltsäuen, weil ja der böse Verbrenner gut als Sündenbock taugt... genau, was soll man da noch erwarten...
 
Ja, wie sieht Fortschritt denn aus?
Wenn der Verbrenner an die Grenzen dessen kommt, was wir uns ökologisch und in punkto Rohstoffverbrauch noch leisten können, und wenn dem E-Auto absehbar keine entscheidend bessere Zukunft beschieden ist - könnte es dann nicht ganz einfach sein, dass eben Ende Gelände ist?
Ende Gelände ist beim Verbrenner. Da ist das Maximum herausgeholt und außer die Technik immer komplizierter und anfälliger zu machen für ein paar Gramm weniger Schadstoffausstoß wird da nichts mehr passieren. Das Problem bleibt, dass aus dem Auspuff eines Verbrenners immer Dreck rauskommen wird und auch gerade die Art, die den Klimawandel vorantreibt.

E-Autos sind lokal emissionsfrei, sie können mit Strom aus EE geladen und produziert werden. Bis das zu 100% der Fall ist, dauert es noch, aber ist ein gangbarer Weg. Kritik am Rohstoffabbau ist berechtigt, aber liegt in erster Linie in der Art "wie" abgebaut wird. Das kann und sollte man ändern, ist aber vor dem Hintergrund des Klimaschutzes ein Nebenkriegsschauplatz. Zumal künftig durch Recycling auch da einiges verlagert werden kann. Daher ja mein Link zu Teslas Bemühungen im letzten Beitrag (92%, jetzt schon?). Der sollte auch zeigen, dass da für die Hersteller ein "echtes" wirtschaftliches Interesse drin liegt. Zweifel ob Recycling dann doch durchgeführt wird sind berechtigt. Aber hier geht es nicht um x-Millionen Smartphone-Akkus von denn jedes vielleicht jeweils nur ein paar Gramm der begehrten und teuren Rohstoffe enthält. Wenn gerne negativ über das hohe Gewicht von Fahrzeugakkus berichtet wird, sollte man halt auch nicht außer Acht lassen, dass dieses Gewicht sich auch in entsprechend hohe Mengen an recyclebarem Material pro Akku umsetzen lassen kann. Auch der Rücklauf "alter" Akkus sollte sich besser garantieren lassen. Oder wer hat zum letzten Mal ein altes Auto in der Schublade liegen lassen? ;)

Ich will damit gar nicht sagen, dass 1:1 alle Autos mit Verbrennungsmotor durch E-Autos ersetzt werden sollen.
Wir haben zu viel Autos keine Frage. Aber beim Verbrenner als Höhepunkt der individuellen Mobilität stehen bleiben, weil man meint "erst wenn man beim E-Auto nicht mehr das kleinste Haar in der Suppe findet" lohnt sich ein Umstieg?

Er lohnt sich schon jetzt. Viele der Gründe es nicht zu tun sind eher albern als stichhaltig: Straßenzüge mit parkenden Autos die niemals mit Ladestrom versorgt werden können? Die gleichen Straßenzüge, die nachts gut beleuchtet sind von den Laternen unter denen die Autos parken? Die gleichen Straßenzüge an denen Mehrfamilienhäuser stehen in denen jede Wohnung über Küchen mit Herdplatten verfügen, die jetzt schon mehr als genug Stromleistung ziehen, als nötig wäre um eine E-Auto über Nacht weit genug zu laden, um für die Fahrten des nächsten Tages gerüstet zu sein? Wie weit sind da wohl die nächsten Stromleitungen von den Parkplätzen entfernt? Dafür muss man den Gehweg aufreißen? Tut man doch eh ständig für alles mögliche. Wie hat man das vor über 100 Jahren gemacht als man überhaupt erst die Häuser an Stromnetze angeschloßen hat (die ja auch noch gar nicht existiert haben)? Wie hat man davor überhaupt ohne elektrischen Strom leben können? Ging das überhaupt? Ist die Welt damals vielleicht sogar aus dem Nichts ins Dasein geploppt und seitdem immer so geblieben, weil Veränderung und Fortschritt ja nicht existieren?

Puh, bei manchem was man hier liest, muss es fast schon so gewesen sein...
Dass es den Fortschritt, den wir brauchen würden, schlicht nicht gibt? Dass Homo Sapiens sich eingestehen muss, dass er es auch beim besten Willen nicht hinbekommt, umweltverträgliches Autofahren möglich zu machen? - Nach dem Motto: "Geht nicht - gibt's leider doch!"
Und du weißt das es nicht geht woher?

Und wo du Homo Sapiens aufbringst: Das waren die Typen die vor langer langer Zeit irgendwo (vermutlich in einer dunklen Höhle) ein paar komische Steine aneinander geschlagen haben, so dass Funken flogen, die ein bisschen trockenes Holz in Brand gesetzt haben, so dass man darauf ein Stück Fleisch braten und danach satt am warmen Feuer einschlafen konnte.

Weißt du was? Das warst nicht du. Du saßt draußen vor der Höhle, hungrig und frierend. Wahrscheinlich hast du den anderen in der Höhle vorher sogar noch gesagt: "Lasst das mit den Steinen. Das komische helle und flackernde was daraus entsteht tut furchtbar weh wenn man es anfasst. Das ist viel zu gefährlich. Ich warte bis etwas da ist das, dass das gleiche tut ohne das es weh tut." Tja, und dann bist du in der Nacht erfroren...
Ist sowas für dich überhaupt denkbar?
Für mich ist vieles denkbar. Probleme löst man indem man sie angeht. Nichts tun ist keine Option. Die eine Lösung gibt es nicht. Man muss nicht immer etwas bestehendes 1:1 durch etwas anderes ersetzen.
 
Probleme angehen, recht und gut. Nur muss halt auch der Blick auf Realitäten stimmen, Wunschdenken ist keine Lösung.
Schaut man sich die Fahrzeugzahlen weltweit mal an, glaub sind so 1,2 Milliarden, plus dazu die jeweiligen Möglichkeiten der Länder da in absehbarer Zeit Austausch und Infrasruktur zu schafen, technisch und Kaufkraftmöglichkeiten und nimmt dann vielleicht noch das bislang ungelöste Nutzfahrzeugproblem dazu, sieht es eigentlich realtiv düster aus da in den kommenden beiden Jahrzehnten gross was zu erwarten. Schon gar nicht wenn weltweit dann gleichzeitig noch mit Kohle der steigene Energiebedarf gedeckt wird.

Entwicklungen wurden seit Jahrzehnten verschlafen. Und das Credo des letzten Jahrzehnts, fetter, grösser und noch fetter, sowohl bei Industrie und Konsument sind heute noch Mass aller Verkaufszahlen. War ja deutlich zu erkennen mit dem Einstieg von Tesla, Luxuskarrossen für wenige die sichs leisten können.
 
Manche sind der festen Meinung, das Deutschland wieder zu Steineklopfenden Höhlenbewohnern werden muss, um für alle anderen die Welt.. ähh das Klima zu retten...
 
Manche sind der festen Meinung, das Deutschland wieder zu Steineklopfenden Höhlenbewohnern werden muss, um für alle anderen die Welt.. ähh das Klima zu retten...
Keine Sorge, wir sind alle auf dem Weg dahin.
 
Na klar doch....
Den Sesselwärmenden Bürofuzzies täte Bewegung mal ganz gut.
 
Probleme angehen, recht und gut. Nur muss halt auch der Blick auf Realitäten stimmen, Wunschdenken ist keine Lösung.
Da gebe ich Dir recht. Aber zu der Realität gehört auch (wenn man der Wissenschaft glauben schenkt), dass das Klima keine Rücksicht nimmt. Wer, wenn nicht ein Industrieland wie Deutschland, kann denn anfangen, bessere Lösungen zu finden und zu zeigen, dass es damit auch funktioniert.

Ich sehe in der Elektromobilität eine große Schanze - ob das nun Batterien sind (die immer Klima-Neutraler hergestellt werden) oder Wasserstoff ist mir dabei noch egal.

Die Lösung meiner Familie war: PV-Anlage aufs Dach. der Wechsel eines großen SUVs auf einen kleinen ID3. Bisher haben wir nur Strom über unsere Sonne getankt. Und das kann natürlich nicht jeder. In der Innenstadt ohne eigene Lademöglichkeit, ist das eher ungeeignet. Aber irgendwer muss anfangen und sich verändern.

Und ja, leider wurden die Zeichen der Wissenschaft nicht genutzt. Es gab klare Veränderungen in die falsche Richtung. Viel Zeit zum Korrigieren bleibt da leider nicht. :(
 
Wir haben zu viel Autos keine Frage. Aber beim Verbrenner als Höhepunkt der individuellen Mobilität stehen bleiben, weil man meint "erst wenn man beim E-Auto nicht mehr das kleinste Haar in der Suppe findet" lohnt sich ein Umstieg?
Ne, das hast du missverstanden. Ich bin nicht dafür, weiter Verbrenner zu produzieren, sondern würde dafür plädieren, das private Auto generell auf den Prüfstand zu stellen. Ich frage mich, wie sinnvoll es ist, sich immer nur einzelne Aspekte unseres klimaschädlichen Lifestyles anzuschauen und zu versuchen, sie durch irgendwelchen Stromlösungen "umweltfreundlich" zu machen. Das Klimaproblem ist derart drückend und derart akut, dass eigentlich kaum noch Zeit für sowas bleibt, finde ich. Denn erneuerbare Energie ist im Vergleich zu fossiler Energie schwierig zu ernten und schwierig zu handhaben, mit anderen Worten, sie ist vergleichsweise knapp. In meinen Augen wäre ein Kassensturz besser: Wie viel Öko-Energie steht realistisch gesehen in 5, 10, 20 Jahren zur Verfügung, was können wir uns damit leisten, was nicht?
Ist die Welt damals vielleicht sogar aus dem Nichts ins Dasein geploppt und seitdem immer so geblieben, weil Veränderung und Fortschritt ja nicht existieren?
Natürlich ist die moderne Welt mit all ihren Kunstwelten, die überwiegend nützlich und angenehm sind, nicht aus dem Nichts gekommen. Wenn man das aber schon historisch sehen möchte, dann muss man sich das auch genau angucken.
Auch der Fortschritt selbst kam nicht aus dem Nichts, und er war auch nie allein für sich, nie abgekoppelt von sozioökonomischen Entwicklungen. Die große Fortschrittsexplosion kam eindeutig mit der Industrialisierung, mit dem Kapitalismus. Der wiederum braucht unbedingt Investitionsmöglichkeiten, was bedeutet, dass er entweder den technischen Fortschritt treibt oder - falls es nichts mehr zu entwickeln gibt, das sich kurzfristig vermarkten lässt - schlicht untergeht. Bislang gab es aber immer was, mehr als genug sogar, man denke nur an Autos, Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik und heute immer wieder neue iPhones mit mehr Gigabyte und mehr Pixel, faltbar vielleicht, damit die Pixel alle draufpassen. Außerdem musste der Kapitalismus stets mit Energie befeuert werden, und zwar unmittelbar und durchgehend "aus dem Vollen geschöpft". Diese Energie-Party ist mit den EE eindeutig vorbei. Das hat natürlich Auswirkungen auf das Wirtschaftssystem und schließlich auf den Fortschritt, den dieses System bislang so maßlos befeuerte. Fortschritt muss in Zeiten existenzbedrohender Umweltprobleme anders organisiert werden, weil das System ja (so) nicht mehr laufen kann.
Außerdem ist zu bedenken, dass der kapitalismusgetriebene Fortschritt, den wir kennen und schätzen, nie etwas hervorgebracht hat, das notwendigerweise hätte entwickelt werden müssen. Es war alles Zufall. Beispielsweise gab es in den 40ern keinerlei Aussichten auf Fortschritte im Bereich IT - es lohnte sich nicht. Das wäre auch lange, vielleicht für immer so geblieben. Dann schossen die Sowjets Sputnik ins All, das Wettrennen der Supermächte begann, in dessen Verlauf mit extremer staatlicher Förderung jene Technik entwickelt wurde, die sich später als El Dorado für kapitalistisches Profitstreben erweisen würde. Heute läuft jeder mit einem Smartphone durch die Gegend und führt dessen Existenz allein auf menschlichen Erfindergeist zurück. Was aber nur die halbe Wahrheit ist, wenn überhaupt.
Und du weißt das es nicht geht woher?
Oh, ich weiß es nicht. Ich bin aber auch nicht in der Beweispflicht. Das sind diejenigen, die behaupten, bestimmte technische Fortschritte würden ganz sicher kommen. Es ist ja zum Beispiel klar, dass für das Speicherproblem noch Lösungen gefunden werden müssen. Da ist gar nichts sicher. Es kann auch sein, dass wir da nicht weit kommen. Das Klimaproblem haben wir aber jetzt, und wir müssen jetzt massiv umsteuern. Eigentlich darf ab sofort gar kein Treibhausgas mehr in die Atmosphäre gelangen.
 
Vielleicht sollte eher die Gewerbsmäßige Transport auf den Prüfstand.
Dienstwagenprivilegien, Haus-zu-Haus Transporte, innerstädtische Lieferdienste,
Online Bestellungen, Flugobst..etc.
Die Autobahn ist überfüllt mit LKW.
Das Potential ist dort ebenso erheblich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die große Fortschrittsexplosion kam eindeutig mit der Industrialisierung, mit dem Kapitalismus.

Richtig.

Außerdem ist zu bedenken, dass der kapitalismusgetriebene Fortschritt, den wir kennen und schätzen, nie etwas hervorgebracht hat, das notwendigerweise hätte entwickelt werden müssen.

zum Teil richtig, berücksichtige die Gesundheit und auch die sozialen Möglichkeiten.

Es war alles Zufall.

Auch das ist richtig. Wir leben in einem System und haben uns diesem System untergeordnet, welches durch Zufall entstanden ist, und kommen da nicht mehr raus.
 
Wir leben in einem System und haben uns diesem System untergeordnet, welches durch Zufall entstanden ist, und kommen da nicht mehr raus.
…optimistisch und pessimistisch betrachtet:

Wenn unser System durch Zufall entstanden ist, könnten wir durch Zufall da wieder rauskommen.

(Jedoch…ganz unesoterisch meinte bereits Debbie Harry: Accidents never happen! )
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht sollte eher die Gewerbsmäßige Transport auf den Prüfstand.
Dienstwagenprivilegien, Haus-zu-Haus Transporte, innerstädtische Lieferdienste,
Online Bestellungen, Flugobst..etc.
Die Autobahn ist überfüllt mit LKW.
Das Potential ist dort ebenso erheblich.
Dienstwagen etc ja. Alles andere wird eher mehr. Allerdings gibt es Alternativen zu vielen LKWs.

Man muss weg von den individuellen Autos.
Btw: bei LKWs ist es viel einfacher, die zu elektrifizieren als bei PKWS.

Innerstädtische Lieferdienste würde ich sogar fördern. Macht man das richtig entfallen sehr viele individuelle Fahrten.

Auch hier sieht man gut: es geht nicht darum verbrennner eins zu eins zu ersetzen, sondern um neue Konzepte.
 
…optimistisch und pessimistisch betrachtet:

Wenn unser System durch Zufall entstanden ist, könnten wir durch Zufall da wieder rauskommen.
Je nachdem wie gross man denkt kommt man aus dem System nicht raus, sonder gehört zum System als Integraler Bestandteil.
 
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