Um die Schuldfrage überhaupt erst einmal stellen zu können, muss es ja zunächst mal ein „Übel“ geben, um anschließend, wie in der späten Weimarer Republik und späterem 3. Reich, ganze Volksgruppen zu „Schuldigen“ überhaupt definieren zu können.Das ganze wurde dann mit bekannten Beispielen belegt und schwups...schon hatte man die Schuldigen allen Übels.
Das „Übel“ war die desolate gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Gesamtlage der späten zwanziger und frühen dreißiger Jahre.
Es herrschte große Unzufriedenheit.
Die Nazi boten betont einfache und populistisch wirksame „Lösungen“.
Schon mein Lehrer in der 1. Klasse wusste: „der Mensch ist von Natur aus faul und träge“ …
Viele Menschen wollten diese einfachen Erklärungsmuster gerne und bereitwillig glauben.
Oder um es mal in Neusprech zu formulieren: Die Nazis haben den „deutschen Michel“ da „abgeholt“ wo er war – von der Straße.
So ist es auch zu erklären, dass mit dem zunächst „gefühlten“ und später -Dank anlaufenden Rüstungsprojekten- auch gespürtem Wirtschaftlichen Aufschwung, so viele Hoffnungen verbunden waren.
Es gab wieder genug zu Essen, Wohnungen und Arbeit, das Trauma der desaströsen Inflation der Zwanziger Jahre war endlich überwunden.
Der „deutschen Michel“ sah wieder eine Perspektive, Licht am Ende des Tunnels.
Auch wenn sich dieses Licht im Nachhinein als entgegenkommender Schnellzug entpuppte …
Diese Mechanismen verfangen ganz sicher auch heute noch, in unserer Zeit, daher ist die stetige Mahnung unerlässlicher den je!