Zuverlässigkeit von Farbdefinitionen wie Pantone etc.

sesselpupser

sesselpupser

Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
10.01.2007
Beiträge
85
Reaktionspunkte
0
Als DTP-Laie habe ich mal eine Frage zum Thema Farbechtheit: Kann man sich darauf verlassen, wenn man zum Beispiel in Indesign eine Pantone Farbe XY wählt, dass die dann auch im professionellen Druck Pantone XY ist? Hat Pantone das nicht sogar aus diesem Grund mit Zahlen codiert? Dann müsste es ja egal sein, wie eine Farbe auf dem Monitor aussieht, wenn sie einfach nur klar definiert ist, oder? Würde mich mal interessieren, zumindest was die Standardfarben betrifft.

Außerdem: Wenn man ein solches Dokument in PDF umwandelt, bleibt dann die Pantone-Farbe exakt erhalten? Und was sollte man z.B. in Photoshop oder Indesign wählen, wenn man zwischen coated, uncoated, matt etc. entscheiden muss und noch nicht weiß, auf welchem Material später gedruckt werden soll. Gibt es da eine Auswahl, die immer sicher ist?

Danke für die Hilfe.
 
Habe ich gemacht, schon mal Danke!
 
sesselpupser schrieb:
Als DTP-Laie habe ich mal eine Frage zum Thema Farbechtheit: Kann man sich darauf verlassen, wenn man zum Beispiel in Indesign eine Pantone Farbe XY wählt, dass die dann auch im professionellen Druck Pantone XY ist? Hat Pantone das nicht sogar aus diesem Grund mit Zahlen codiert? Dann müsste es ja egal sein, wie eine Farbe auf dem Monitor aussieht, wenn sie einfach nur klar definiert ist, oder? Würde mich mal interessieren, zumindest was die Standardfarben betrifft.

Außerdem: Wenn man ein solches Dokument in PDF umwandelt, bleibt dann die Pantone-Farbe exakt erhalten? Und was sollte man z.B. in Photoshop oder Indesign wählen, wenn man zwischen coated, uncoated, matt etc. entscheiden muss und noch nicht weiß, auf welchem Material später gedruckt werden soll. Gibt es da eine Auswahl, die immer sicher ist?

Danke für die Hilfe.


Du hast Recht, wie die Farbe bei dir aussieht, oder wie die genau heißt
ist letztlich egal. Im Dokument muss die Farbe nur als Sonderfarbe
angelegt sein. Und der Druckerei musst du den Fabton der Sonderfarbe
angeben.

Ob "Coated" oder "uncoated" ist dann auch egal. Die Druckfarbe ist die
gleiche.
 
sesselpupser schrieb:
Als DTP-Laie habe ich mal eine Frage zum Thema Farbechtheit: Kann man sich darauf verlassen, wenn man zum Beispiel in Indesign eine Pantone Farbe XY wählt,
richtig. pantone 245 ist weltweit pantone 245 und hat die gleiche farbmischung, die auf jedem fächer genauestens steht. der faktor ist einfach nur der drucker selber, ob er eine fachperson ist und weiss wie farben mischen, oder ob das ein hartz4 empfänger ist, der sich besser mit auto schrauben auskennt.

also: theorie= pantone ist eine exakt definierte farbe.

MacEnroe schrieb:
Ob "Coated" oder "uncoated" ist dann auch egal. Die Druckfarbe ist die
gleiche.
nicht ganz: coated= gestichenes papier/ uncoated=ungestrichenes papier. da hast du nicht die gleiche farbintensität und kann beim kunden zu "nö, das habe ich jetzt aber nicht bestellt" verursachen. darum gibt es ja den berühmten pantone fächer auf "coated und uncoated" aufgeteilt.
 
superdave schrieb:
nicht ganz: coated= gestichenes papier/ uncoated=ungestrichenes papier. da hast du nicht die gleiche farbintensität und kann beim kunden zu "nö, das habe ich jetzt aber nicht bestellt" verursachen. darum gibt es ja den berühmten pantone fächer auf "coated und uncoated" aufgeteilt.

Habe nie was anderes gehauptet.

Es bleibt dabei: Es ist egal, welche du im Programm auswählst, denn
die Druckfarbe ist die gleiche. Ist also wirklich egal.

Der Fächer zeigt nur in etwa, wie sich die Farbe auf unterschiedlichem
Papier verhält.
Nur "in etwa", weil es tausend unterschiedliche Papiere gibt und nicht nur
coated und uncoated.
 
superdave schrieb:
richtig. pantone 245 ist weltweit pantone 245 und hat die gleiche farbmischung, die auf jedem fächer genauestens steht.
Du kennst Drucker, die Pantone 245 ordern wenn dueinen Briefbogen mit P245C als Spotfarbe bestellst?

superdave schrieb:
der faktor ist einfach nur der drucker selber, ob er eine fachperson ist und weiss wie farben mischen, oder ob das ein hartz4 empfänger ist, der sich besser mit auto schrauben auskennt.

also: theorie= pantone ist eine exakt definierte farbe.
Pantone weigert sich weltweit die Farborte seiner Farben genau genug zu definieren, als das sie nicht mit den nächsten Nachbarn austauschbar wären.
Die Pantone Fächer stimmen nicht in erster Linie nach zwei Jahren deshalb nicht mehr, weil sie gealtert sind, sondern weil Pantone die Farben nicht stabil hält. Ich habe die letzten 6 Jahre die Fächer alle 2 Jahre getauscht und neu vermessen, als auch beim Nachkauf die alten nachgemessen.
Die alten haben sich wesentlich weniger verändert, als das die neuen einfach andere Farben haben.
Soviel zum Thema Genauigkeit.

superdave schrieb:
nicht ganz: coated= gestichenes papier/ uncoated=ungestrichenes papier. da hast du nicht die gleiche farbintensität und kann beim kunden zu "nö, das habe ich jetzt aber nicht bestellt" verursachen. darum gibt es ja den berühmten pantone fächer auf "coated und uncoated" aufgeteilt.
Nicht nur, das Sonderfarben auf unterschiedlichen Oberflächen anders ausfallen, HKS Z Farben sind z.B. auch von der Pigmentierung und den Bindemitteln her völlig anders rezeptiert, um eben den völlig anderen Druckbedingungen entgegenzukommen.

MfG

ThoRic
 
soweit ich weiß gibt es keinen unterschied mehr zwischen pantone coated und uncoated (mal abgesehen von der darstellung auf den fächern) ... pantone stellt nur noch eine mischung her, für coated. dadurch kann es bei pantone farben zu weit aus größeren überraschungen kommen als bei hks, die ja ihre farbmischungen dem jeweiligen material anpassen (k,z,n etc.)
 
also auch mal meinen senf dazugeben.

kein Farbfächer sieht so aus wie der andre (obwohl es ja eigentlich der Fall sein sollte)

das geht allein schon nicht wegerm Papier, der eine hat seinen Farbfächer immer an der Maschine / Schreibtisch und der andere im Reinraum bei Rotlicht. ;)

Außerdem meint ihr das die Drucker die die Farbfächer drucken Zauberer sind :kopfkratz:
 
Außerdem meint ihr das die Drucker die die Farbfächer drucken Zauberer sind :kopfkratz:

Nein, Zauberer nicht, aber ordentliche Handwerker.

Sammel dir ein paar HKS Fächer (die nicht grob fahrlässig behandelt wurden (also aufgefächert seit einem halben Jahr auf der Fensterbank lagen) und miss sie durch. Ich würde vermuten das so ziemlich alle Ergebnisse innerhalb von einem DeltaE von 3 zu den Werten liegen, die auch in Photoshop hinterlegt sind. Bei Pantone ist es tendentiell umgkehrt; da kannst du froh sein, wenn du mal eine Messung hast die unter 3 liegt.
Was ja letztendlich nicht unbedingt ein schlechtes Licht auf die Pantone Fächer werfen muss, es kann ja auch an schlechten Werten in der Pantonebibliothek von Adobe liegen, aber es ist m.E. bezeichnend für den dortigen Qualitätsanspruch.

Nach meiner Erfahrung ist es nämlich so, das die Farbwerte der Pantone Fächer, (u.a. da diese ja nicht im Offset gedruckt werden) oft dermassen hohe Dichten aufweisen, die kein Mensch an der normalen Maschine hinbekommt, dass die in der Regel niedriger angesetzten Lab Werte der PS Palette besser zu real erzielbaren Ergebnissen passen.

MfG

ThoRic
 
Thoric, ich habe deinen Text jetzt 4 mal gelesen und versteh ihn
immer noch nicht. "I stand on the line" ;)

Was haben HKS- und Pantone-Fächer mit Photoshop-Werten oder LAB-
Farben zu tun? Wie soll das gehen? Wie soll eine Lab-Farbe mit einer
Sonderfarbe "aus dem Topf" verglichen werden? Und dann soll diese
Lab-Farbe noch besser zum real erzielbaren Wert der Pantone-Farbe
passen, als ebendiese auf einem Pantone-Fächer gedruckte Farbe?

Der Farbauftrag auf den Fächern mag etwas hoch sein, aber den
Farbfächer mit Monitor-Farben zu ersetzen scheint mir doch etwas
daneben. So hab ich deinen Text aber verstanden. Vor allem der
letzte Absatz.
 
Nein, Zauberer nicht, aber ordentliche Handwerker.

Sammel dir ein paar HKS Fächer (die nicht grob fahrlässig behandelt wurden (also aufgefächert seit einem halben Jahr auf der Fensterbank lagen) und miss sie durch. Ich würde vermuten das so ziemlich alle Ergebnisse innerhalb von einem DeltaE von 3 zu den Werten liegen

hehe, wir hatten mal nen HKS Fächer bei dem 2 verschiedene Farben nen Delta E von 1 Hatten :D

klar das ist ne Ausnahme, aber der einzige Farbfächer der was zählt ist der vom Kunden. Egal wie alt oder verschlissen der ist, wenn der Kunde sagt er will die Farbe na dann muss man sie ihm halt irgendwie geben.
 
Thoric, ich habe deinen Text jetzt 4 mal gelesen und versteh ihn
immer noch nicht. "I stand on the line" ;)


Was haben HKS- und Pantone-Fächer mit Photoshop-Werten oder LAB-
Farben zu tun?
Jede Farbe, egal woher sie kommt und wie sie auf einem Material landet, hat insofern was mit Lab zu tun, als dieses System ja alle sichtbaren Farben erfasst.

Wie soll das gehen? Wie soll eine Lab-Farbe mit einer
Sonderfarbe "aus dem Topf" verglichen werden? )
So wie du eine Pantone oder HKS Farbe vom Fächer abmessen kannst, kannst du sie auch vom endgültigen Druck abnehmen.
Und je nachdem wie opak eine Farbe ist, ist der Anteil an Bedruckstoff mehr oder weniger relevant.

So kann man sich dann selber RAL oder Caparol Fächer oder Bibliotheken für Photoshop und/oder Illu und ID zusammenbasteln.

Und dann soll diese
Lab-Farbe noch besser zum real erzielbaren Wert der Pantone-Farbe
passen, als ebendiese auf einem Pantone-Fächer gedruckte Farbe?
s.o.
Ein völlig an üblichen Druckstandards vorbei erzeugter Farbfächer ist zwangsläufig weiter von real erzielbaren Farbwerten entfernt, als einer den man aus selbst, standardkonform verdruckten Farben, ermessen hat.

Der Farbauftrag auf den Fächern mag etwas hoch sein, aber den
Farbfächer mit Monitor-Farben zu ersetzen scheint mir doch etwas
daneben. So hab ich deinen Text aber verstanden. Vor allem der
letzte Absatz.
Nein, von Monitorfarben war nie die Rede. Aktuelle Farbfächer sind nicht mehr mit festen CMYK oder RGB Entsprechungen in den Programmen hinterlegt, sondern über Lab Werte definiert, die dann auch je nach gerade gewähltem Bildfarbraum und Modell die bestmöglichen Entsprechungen liefert.

MfG

ThoRic
 
hehe, wir hatten mal nen HKS Fächer bei dem 2 verschiedene Farben nen Delta E von 1 Hatten :D
Das fällt dann wohl unter die bekannte 'Ausnahmen bestätigen die Regel'-Gesetzmässigkeit. ;-)

klar das ist ne Ausnahme, aber der einzige Farbfächer der was zählt ist der vom Kunden. Egal wie alt oder verschlissen der ist, wenn der Kunde sagt er will die Farbe na dann muss man sie ihm halt irgendwie geben.
Um so mehr spricht doch dafür, diesen Fächer gleich unter ein Spektralphotometer zu legen die konkrete Farbe zu messen, und dieses Ergebnis als Sollvorgabe in eine Moderne CIP Farbsteuerung einzuspeisen. Besser wirds nimmer.


Gerade in Sachen Sonderfarben ist aktuelles Colormanagement ein absoluter Segen. Da hier nur stumpf soll und Istwerte verglichen werden. Keine Transformationen und andere Wiedrigkeiten.
MfG

ThoRic
 
Zurück
Oben Unten