Zeichnen- u. Malunterricht für Kinder

bel

bel

Aktives Mitglied
Thread Starter
Dabei seit
15.01.2007
Beiträge
201
Reaktionspunkte
1
Hallo, zusammen.
Falls ich nicht im richtigen Forum gelandet bin bitte ich vorab schon mal um Verzeihung.
Meine Fragen richten sich an diejenigen von Euch, die schon mal Kinder beim Zeichnen und Malen unterrichtet haben. Ich meine damit nicht nur mal eben kurz über die Schulter geschaut, sondern richtig unterwiesen, und mit Kinder meine ich eine größere Gruppe, wie in einer Schulklasse zum Beispiel. Kann das jeder Grafiker machen, oder bedarf es da einer pädagogischen Ausbildung?

Ich danke Euch für Euere Beiträge
 
Hi,
so mindestens solltest du ein Trainingskurs besucht haben... Kinder sind verdammt ehrlich und merken sofort, wenn man nicht 100%tig sattelfest ist... Ich habe großen Respekt vor Lehrern und Dozenten....
Um deine "Voraussetzung" für die Beantwortung deiner Frage zu beantworten, Ich habe bei meiner Tochter in der Schule einen kleinen Computergrundkurs gemacht.... (ehrenamtlich)
 
Hallo Bel,

ich hatte vor einigen Jahren mal ein Unterfangen dieser Art mit
Kindern zwischen 7 und 9 Jahren – Der „Kurs” passierte auf frei-
williger Basis einmal wöchendlich an einer Gesamtschule. „Kann
ich! Mach ich!” war meine erste Reaktion, machte ich doch
Wochenend-Seminare für Wirtschaftsbosse. Schnell wurden
meine Euphorie gedämpft. Es ist ein gewalti-ger Unterschied
zwischen den Generationen.

Schon im Interesse der Kinder solltest Du zumindest eine rudimäre
pädagogische Ausbildung genossen haben. Denn im Gegensatz zur
Erwachsenenbildung hast Du es hierbei mit einer Personengruppe zu
tun, welche als „ungeschliffener Diamant” sehr schnell die psychische/
physische Belastbarkeit eines „Hobby-Pädagogen” aufzeigen wird –
sowohl für sich als auch den „Ausbilder”! Und – es wäre doch sehr schade,
diesen Kindern durch mangelnde Qualifikation die zukünftige Freude am
Lernen zu vergällen. Es ist eben nicht immer damit getan, „gut” mit Kin-
dern umgehen zu können.

Welche Voraussetzungen würdest Du denn in dieses Unternehmen
„einbringen”?

Gruss Jürgen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Emagdnim und Sterling
Erst einmal danke für euere Beiträge.
Mein Wunsch, Kinder im Zeichnen und Malen zu unterrichten resultiert aus den guten Erfahrungen, die amerikanische Kunstpädagogen gemacht haben. Nach erfolgter Unterrichtung war bei den Kindern eine wesentlich bessere Konzentrations- und Beobachtungsfähigkeit festzustellen, und das hat sich auch auf andere Beriche sehr positiv ausgewirkt.
Es ist klar, dass ich nicht in diesem großen Rahmen aktiv werden kann, da ich keine eigene private Malschule besitze und nicht die vielen Jahre Psychologie- und Pädagogikausbildung habe.
Die Frage ist nun, ob ein Werbegrafiker – vielleicht auch hauptberuflich – in ähnlicher Art unterrichten darf und wo es ein geeignetes Betätigungsfeld gibt.
Als Voraussetzungen kann ich das gestalterische Wissen aus der Werbung einbringen und meine Erfahrungen, dass die Kinder nach dem Zeichnen und Malen sich gut fühlen und zufrieden sind.
Es muss doch eine Weg geben, Grafik nicht nur kommerziell zu nutzen.
 
das einzigste was mir einfällt, wo man nicht Pädagoge sein muss ist der Dozent... da hast du dann über Leistungsträger die vom Arbeitsamt z.B. ...toll und unterbezahlt.... an Unis wirst du nur mit viel Glück und Beziehungen rein kommen... an Kinder nur über e.V.s und meist ehrenamtlich.
 
Dein Vorhaben ist sehr löblich, Kunst ist immer gut für Kinder!
Aber einfach so, ohne eine Ausbildung würde ich das nicht machen. Ich studiere Kunsttherapie/Kunstpädagogik und kann sagen, dass das meist nicht so einfach ist wie es klingt.

Aber es kommt auch darauf an, was Du genau willst? Was meinst Du mit Zeichnen und Malen unterrichten? Es ist ja nicht so, dass es nur eine richtige Art und Weise gibt zu Zeichnen und zu Malen. Wenn Du nochmal genauer darstellts, was Du möchtest, ist es vielleicht leichter Dir zu helfen.
 
Zuerst möchte ich vermitteln, dass es beim Zeichnen und Malen im Gegensatz zu manch anderen Disziplinen eine Grundregel gibt, die besagt, dass alles erlaubt ist, was nötig ist, um sich auszudrücken und dass man nichts falsch machen kann: Wenn ein Bild gefällt – prima. Wenn es nicht den eigenen Vorstellungen entspricht kann so oft geändert werden, bis es eben gefällt. Dieses freie Arbeiten ohne Wertung soll ja den Zugang zum Inneren fördern und das Erlebnis schaffen, dass ich mehr kann, als ich mir bisher zugetraut habe. Freilich gibt es auch Regeln, die es mir erlauben, ein Bild systematisch aufzubauen und mit gestalterischen Mitteln so anzupacken, dass meine Absicht rüberkommt. Dabei ist es nicht in meinem Sinne, das Gemalte bei einem Kind zu entschlüsseln und die Wesenheit zu analysieren. Ich möchte lediglich Hilfestellung geben und aufzeigen, dass sich mit einem Bild Dinge aussagen lassen, die mit Worten nur schwer auszudrücken sind.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie gut es tut, wenn ich Begebenheiten, die mich im Alltag belasten wollten in einem Bild so festhalte, als sei ich aus der Situation als Sieger hervorgegangen oder als würden sie mich gar nicht berühren. Auf diese bildliche Weise gelang es mir schon oft, den Frust von der Seele zu malen, ohne dass irgendjemand oder irgendetwas dabei zuschaden gekommen wäre.
 
Ich finde Deinen Ansatz sehr gut. Mir stellt sich nur die Frage, wo Du die Möglichkeit bekommst Deine Idee umzusetzen. Ich habe spontan an die VHS gedacht, dort gibt es ja sehr viele künstlerische Kurse mit verschiedenen Schwerpunkten. Aber meist geht es um Erwachsenenbildung und nur selten um Kinder.
Hast Du schon mal daran gedacht ein Praktikum in einer privaten Kunstschule/Kunsteinrichtung zu machen? Es gibt in jeder größeren Stadt Einrichtungen, die Malkurse und ähnliches für Kinder anbieten.
Wenn Du Dir zutraust so etwas zu machen, geht es sicherlich auch ohne pädagogische Ausbildung. Aber so eine Ausbildung ist sehr hilfreich. Andererseits kommt es auch immer auf Deine Ziele an. Wenn Du gar keine pädagogischen Ziele hast, sondern das ganze mehr als einen Kunstkurs verkaufst, bei dem Du Deine Erfahrung weitergibst, brauchst Du nicht zwingend eine pädagogische Ausbildung. An der VHS sind es auch oft Künstler, die Kurse geben.
 
Sag, bel - hast Du selbst Kinder?
Mich irritiert bei "Projekten für Kindern" oft, dass sie oft von Leuten unternommen werden, die selbst eigentlich keine Erfahrung mit Kindern haben (ab & an kommt dann ein "dochdoch, ich habe ein Patenkind, um das ich mich oft kümmere!"); doch das ist nicht dasselbe, wie Dir alle Eltern (zum Teil vermutlich augenrollend und seufzend) versichern können.

Um besser zu erklären, was ich meine:
ich kenne so einige Kinderbuchillustratoren, deren Arbeiten zwar recht hübsch sind, und die einem "idealtypischen Kinderbild" von Erwachsenen entsprechen, die aber mit den WIRKLICHEN Belangen von Kindern, der WIRKLICHEN Weltsicht der Kinder nichts zu tun haben.

Hier hilft’s auch nicht, auf die Verkaufszahlen von Kinderbüchern hinzuweisen - die Kinderbücher werden in der Regel FÜR und NICHT VON Kindern gekauft; hier tritt also eher wieder ein idealisierendes Kinderbild zutage.

Und was das "Von-der-Seele-Malen" betrifft, so denke ich, dass ein psychologischer Unterbau, eine kleine Vorbildung auf diesem Gebiet bei einem Dozenten nicht unbedingt von Schaden wäre.
Ich jedenfalls würde meine Kindchen nicht unbedingt einem absoluten Laien auf diesem Gebiet in Obhut geben - wenn’s denn überhaupt um Konfliktbewältigung in Bildern und durch Bilder geht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: JürgenggB
eigentlich müssten die kinder dann ja ihre kinderbücher selbst verfassen.
oder warum gibts kein katzenfutter mit mausgeschmack ?

anmaßend sich als erwachsener in deren kleine köpfe zu versetzen.


im übrigen finde ich die idee von bel sehr löblich. einen versuch ist es doch wert, wenn die kinderanzahl in grenzen bleibt. warum denn immer gleich pädagoge sein ? muss man als elternteil auch pädagoge sein ? ich denke nicht. wenn kinder interesse an bspw. der malerei finden und der themenautor ihnen zeigen kann wie es noch größeren spaß macht... dann soll er es doch auch tun ! lassen wir doch mal das psychologische zeugs beiseite. warum müssen wir erwachsenen immer !hinter! -fragen was gemalt wird ? viellecht macht es einfach nur spaß ? das kunststudium kann angestrebt werden, wenn die zeit gekommen ist. bel mach es ! und wenn es nur im kleinen kreise stattfindet. verboten ist das nicht.

also ran an den kleinen speck !
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann das jeder Grafiker machen, oder bedarf es da einer pädagogischen Ausbildung?

Ganz eindeutig: JA, es bedarf einer solchen Ausbildung. Denn ausschlaggebend sind nicht die 60 Prozent Kinder, die deinem Kurs mit Interesse und/oder Talent aufmerksam folgen, sondern der Rest, der sich mangels Interesse/Talent "sachfremd" verhält, wie wir es dann beschönigend nennen. Auch diesen Kindern musst du gerecht werden, und dazu brauchst du pädagogische Grundlagen. Glaube mir, zwei Schulstunden - 90 Minuten - können lang werden...Heutzutage bist du als Lehrer oftmals nur noch die Hälfte der dir zur Verfügung stehenden Zeit fachdidaktisch tätig; die übrige Zeit muss (sozial)pädagogische Elementararbeit geleistet werden.

Ich sähe ein ideales Einsatzgebiet für dich in den Nachmittagsangeboten der Schulen, also im Ganztagsbereich oder in den Arbeitsgemeinschaften, denn dort melden sich nur Kinder an, die dann wirklich zeichnen/malen wollen. Die Lerngruppen sind interessenshomogen. Aus welchem Bundesland kommst du?"
 
Zuerst möchte ich vermitteln, dass es beim Zeichnen und Malen im Gegensatz zu manch anderen Disziplinen eine Grundregel gibt, die besagt, dass alles erlaubt ist, was nötig ist, um sich auszudrücken und dass man nichts falsch machen kann: Wenn ein Bild gefällt – prima. Wenn es nicht den eigenen Vorstellungen entspricht kann so oft geändert werden, bis es eben gefällt. Dieses freie Arbeiten ohne Wertung soll ja den Zugang zum Inneren fördern und das Erlebnis schaffen, dass ich mehr kann, als ich mir bisher zugetraut habe. Freilich gibt es auch Regeln, die es mir erlauben, ein Bild systematisch aufzubauen und mit gestalterischen Mitteln so anzupacken, dass meine Absicht rüberkommt. Dabei ist es nicht in meinem Sinne, das Gemalte bei einem Kind zu entschlüsseln und die Wesenheit zu analysieren. Ich möchte lediglich Hilfestellung geben und aufzeigen, dass sich mit einem Bild Dinge aussagen lassen, die mit Worten nur schwer auszudrücken sind.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie gut es tut, wenn ich Begebenheiten, die mich im Alltag belasten wollten in einem Bild so festhalte, als sei ich aus der Situation als Sieger hervorgegangen oder als würden sie mich gar nicht berühren. Auf diese bildliche Weise gelang es mir schon oft, den Frust von der Seele zu malen, ohne dass irgendjemand oder irgendetwas dabei zuschaden gekommen wäre.



Du schreibst zu viel über Dich – Kinder sind keine Teilhaber /
Reparateure an Experimenten zu Findung Deiner Selbst. Wes-
halb wohl malen Kinder gerne? Weil dies den fehlenden Wort-
schatz unterstützt / ergänzt!? Dein Frust ist ein gänzlich anderer
als der von Kindern. Daraus ziehst Du Rückschlüsse, wagst eine
Analyse, Dich als „erwachsene” Person mit einem „Frust”-Kind
gleichzustellen / zu vergleichen? Du denkst, ein Bild ohne Inter-
pretation oder zumindest Hinternachfragen reicht? Gerade
Kinder wollen Anerkennung und Interpretation „Ihrer” Gemälde
hören!

Gerade wenn ein Kind „gefrustet” malt, bedarf es des Hinter-
fragens und dann kommt eben die psychologisch/pädagogische
Ausbildung zum Tragen. Und hierbei können Fehler gemacht
werden, kann das Kind zu Schaden kommen! Dies auch durch
ausgebildete Fachleute. Du möchtest „nur” Hilfestellung ohne
Analyse geben? Wie machst Du dies?

Mich erinnert diese Offerte in einigen der Aussagen / Ansprüche
an die Siebziger des vergangenen Jahrhunderts. „Wertfreies, un-
reflektiertes Arbeiten” gibt es nicht, wie damals Summerhill und
andere glauben machen wollten.

Hast Du zumindest eigene Kinder? Gehen diese in den Kinder-
garten? Ich frage deshalb, weil dies ein guter „Einstieg” in die
„Materie” wäre, ab und an mal dort stundenweise „auszuhelfen”.
Es ist ein gewaltiger Unterschied, fremde Kinder in ihrem ur-
eigensten Terrain unter der „Fuchtel” zu halten, zu Hause oder
im Bekanntenkreise. Der Unterschied gilt für Beide!

Gruss Jürgen
 
Meine Tochter, 11 Jahre, hat schon früh begonnen, sich künstlerisch zu betätigen und konnte zu unser aller Erstaunen aus den noch so geringen Dingen etwas Erstaunliches zaubern. Immer wenn ich anfing, ihr Kunstwerk zu analysieren oder zu bewerten merkte ich, wie sehr sie das irritierte, weil sie gar kein Interesse daran hatte, etwas zu unserer Freude zu malen. Sie malte einfach aus einem inneren Impuls heraus. Am besten ging es, wenn ich ihr einfach ein paar Tricks zeigte, die sie leicht nachmachen konnte. Aus diesem Grund möchte ich gar nicht so weit gehen und in die Rolle des Kunsttherapeuten schlüpfen – es würde den Rahmen sprengen.
An dieser Stelle nochmals dankeschön für euere Beiträge.
 
Ich finde solche Gedanken, als Grafiker Kinder im Fach Kunsterziehung oder in fakultativen Angeboten zu unterrichten, sehr interessant. Ich denke es gibt zu diesem Thema immer unterschiedliche Sichtweisen, insbesondere dann, wenn man die Person dahinter nicht so gut kennt. In erster Linie gehört zur Arbeit mit Kindern Fingerspitzengefühl, Einfühlungsvermögen und Liebe. Die psychologische, pädagogische und didaktische Ausbildung liefert den theoretischen Hintergrund, warum man etwas tut, mit welchem Ziel und mit welchen Mitteln. Ich denke, wenn du einfach eine Schule ansprichst, das Fach Kunsterziehung zu bereichern, wäre es für beide Seiten gewinnbringend. Die Schule erhält neue Anregungen und du könntest dich ausprobieren in pädagogischer Hinsicht.
Was die Bewertung von Ergebnissen im Kunstunterricht angeht, gibt es ebenso kontroverse Meinungen. Natürlich macht es jeder gute Kunsterziehungslehrer so wie du mit deinem Kind. Man stellt heraus, was einem besonders gefällt und gibt helfende Hinweise. Bewertet werden "objektiv" messbare Handlungen, die man vorher vorgibt und nicht subjektive Stimmungen, die bei mir das Ergebnis hervorruft.
 
Es gibt keine "objektiven" messbaren Handlungen beim Zeichnen, Malen oder bei sonst irgendwelchen künstlerischen Handlungen. Auch wenn das nun mal die Methoden des Kunstunterrichts in der Schule und auch in vielen anderen Institutionen sind. Das widerspricht dem künstlerischen Gedanken. Was in den Schulen im Kunstunterricht beurteilt wird ist nur eine weitere Form des konvergenten Denkens, die nur eine Lösung im Sinn hat. Eine mathematische Aufgabe hat nur eine Lösung, genauso gibt es im engeren Sinne nur eine Lösung wenn ich jemandem räumliches Zeichnen beizubringen versuche. Da habe ich Kriterien, nach denen ich beurteilen kann, ob eine Darstellung räumlich ist oder eben nicht. Aber das ist ein Handwerk und hat nicht wirklich viel mit Kunst zu tun. Wenn wir denn den Kunstbegriff als etwas auffassen, dass sich mit dem persönlichen Ausdruck und der Kommunikation mit der Aussenwelt beschäftigt.
Zeichnen lernen ist ein Handwerk, dass jeder Künstler sich aneignet, genauso wie ein Musiker Noten lesen und benutzen kann. (Wobei es hier auch Gegenbeispiele gibt, die das Erlernen dieses Handwerks nicht zwingend voraussetzen.)
Ich finde man sollte da unterscheiden, denn was meistens im Kunstunterricht gefordert und gefördert wird, hat wenig mit Kreativität zu tun, sondern mehr mit dem Erfüllen von Aufgaben.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: JürgenggB
Dabei geht es dann auch gar nicht darum kunsttherapeutisch zu agieren. Man muss sich einfach fragen, was man will (und vielleicht auch mal, was Kinder denn so wollen).
Und auch wenn es weitverbreitet ist Kindern beim Malen Vorschläge zu machen (oft fordern sie es ja auch, weil sie eben Erwachsene als Vorbilder haben und auch so sein wollen), finde ich es fragwürdig. Eben weil Kinder sehr viel übernehmen und annehmen und dadurch vielleicht nicht ihren eigenen Weg gehen können.
Aber so dramatisch ist das natürlich nicht, nur sollte man dann nicht denken, man habe dem Kind zu seinem eigenen künstlerischen Ausdruck verholfen.

An und für sich, spricht wirklich nichts dagegen in irgendeiner Form zu unterrichten. Nur solltest Du Dir Gedanken darüber machen was Deine Intention ist.

Interessante Diskussion übrigens.
 
Ich finde man sollte da unterscheiden, denn was meistens im Kunstunterricht gefordert und gefördert wird, hat wenig mit Kreativität zu tun, sondern mehr mit dem Erfüllen von Aufgaben.

Um das zu korrigieren:

(i) Eine mathematische Aufgabe hat nicht immer eine Loesung. Bestimmte Aufgaben sind unentscheidbar, dies laesst sich beweisen.

(ii) Kreativitaet hat nichts damit zu tun, in welchem Rahmen sie eingesetzt wird, speziell ob es um die Erfuellung einer Aufgabe geht. In der Mathematik sind kreative, neue Ideen wesentlich wichtiger als die Anwendung von verstandenen Konzepten. Vor allem [aber nicht nur] in der Zahlentheorie und abstrakten Algebra lassen sich wunderschoene Saetze zitieren, deren Beweise einzig und alleine auf dem tiefen Verstaendnis des Autors mit herausragenden Ideen kombiniert basieren - die Beherrschung des mathematischen Handwerks wird sowieso vorausgesetzt.

sD.
 
@ someDay
Endlich jemand, der das hier mal gesagt hat.

Wobei mir gerade auffällt - es ging der Kommissarin wohl doch eher um das ERFÜLLEN von Aufgaben, nicht um Mathematik; ja, eigentlich erwähnt sie diese eher nebenbei, nur als Beispiel für zielgerichtetes Denken …
Schade eigentlich, nicht?
 
Na gut na gut :)

Ich weiß schon, dass Mathematik sehr kreativ sein kann. Im Grunde kann man jede alltägliche Handlung kreativ gestalten, vom Kochen, über Beziehungen etc.
Mir ging es eher darum Kritik am Schulsystem zu üben, weil dort meist nur zielgerichtetes Denken gefördert und verlangt wird. Selten werden kreative Impulse der Schüler überhaupt wahrgenommen. Und dann wird aber gesagt: Hoho, schaut her, wir haben hier tollen kreativen Kunstunterricht! Der sieht aber meistens so aus, dass man eine Aufgabe gestellt bekommt und wenn man diese erfüllt, bekommt eine gute Note.

Und grundsätzlich spricht nichts dagegen Techniken zu lehren, nur muss man sich dann dessen bewußt sein, dass man dadurch nicht direkt kreativ ist. Natürlich kann man die in der Schule gestelten Aufgaben kreativ lösen, aber eine aktive Kreativitätsförderung ist das nicht. Wobei die in meinen Augen wünschenswert wäre.
 
Zurück
Oben Unten