JimBeam schrieb:
Hat zufaellig jemand mal einen Link auf eine Seite, wo erklärt wird, was X11 genau ist oder kann es jemand kurz erlaeutern?
X ist ein netzwerktransparentes, client-server-orientiertes Protokoll, mit dem ein X-Client einem X-Server sagen kann, was der zeichnen soll. Damit muss nur der Server wissen wie man Graka u.a. ansteuert und die Clients nicht.
X11 ist die elfte Protokollversion.
X11R6.8.2 ist die aktuelle Referenzimplementation.
Das X11.app von Apple ist ein X-Server, der seine Ausgaben in Aqua-Fenster macht. Damit können X-Clients, die auf einem Mac laufen, effektiv in Aqua-Fenstern laufen. X-Clients brauchen einen X-Server um ein Display ansprechen zu können; mit Aqua können sie selbst nichts anfangen. Darum braucht man auf dem Mac eben das X11.app.
Auf anderen UNIX-Derivaten zeichnet der entsprechende X-Server dann eben nicht in irgendwelche Fenster sondern kontrolliert die Grafikkarte direkt, weil dort ja kein Aqua ist das schon läuft. Es gibt aber auch X-Server, die ihrerseits über VNC kontrolliert werden können. Und dann gibt's auch unter den andren Unices sowas wie Apples X11.app, das nennt sich dort Xnest. Xnest ist ein X-Server der seine Ausgaben in ein Fenster eines anderen X-Servers schickt. Ziemlich cool ist auch Xdmx, das ist ein X-Server der seine Ausgaben auf mehrere verschiedene andere X-Server schickt. Damit kann man aus vielen Monitoren einen Bildschirm machen - jedenfalls was die Programme angeht, die darauf laufen. Für Benutzer ist es idR nicht sehr praktisch, wenn der Bildschirm im ganzen Haus verstreut ist. Daran sieht man schon wie flexibel das ganze ist - deshalb ist es so beliebt, und deshalb wird es unter UNIX fast ausschließlich verwandt. Und aus dem Grund brauchen so wahnsinnig viele Programme, die eigentlich nicht speziell für Mac OS geschrieben sind aber trotzdem laufen, den X11.app um was anzeigen zu können.
Eine von der Funktionalität her mit X11.app vergleichbare Software für Windows ist Exceed. Weil aber X11.app im wesentlichen nur eine an Aqua angepasste Version einer nicht ganz aktuellen X-Referenzimplementation ist, ist X11.app nicht nur besser, sondern im Prinzip auch frei.