Woran erkennt man manipulierte Fotos? (Photoshop / etc.)

Das Verwenden von Photoshop allein ist ja keine Manipulation des Inhaltes… auch wenn Parameter wie Helligkeit, Kontrast, Farben, Schärfe etc. korrigiert wurden! Der einzige Schluss den die von Dir geposteten Daten zulassen: Das Bild kommt nicht direkt aus der Kamera, das kommt es bei einer Software wie WhatsApp oder anderen eh nicht, da die Bilder in der Regel viel zu groß sind. Auch hier in der Galerie gibt es limits bezüglich der Bildgröße, sonst könnte ich ja mal ein Panorama mit 180 MB posten ;) (Kleiner Scherz, nicht einmal das neue Apple-Pro-Display ist in der Lage dieses Bild in Originalgröße anzuzeigen).

Es gibt hier genug Hinweise für die Spurensuche, wenn es sich um Personen handelt, ist Rul's Vorschlag mit den Haaren anzufangen der vielversprechendste. Außer bei einer Glatze oder ganz eng gebunden, anliegenden Haaren (Zopf etwa), tanzen IMMER einzelne Haare aus der Reihe, diese perfekt zu retuschieren ist aufwändig, insbesondere wenn sie von unterschiedlichen Aufnahem ineinander kopiert / geschnitten werden! (Ich habe mal für eine solche Bearbeitung bis zur "Nicht-Nachweisbarkeitsgrenze" annähernd 2 Stunden gebraucht, weil immer wieder allerkleinste Details nicht stimmten! Diese Mühe macht sich kaum jemand, oder bekommt es trotzdem nicht hin - wenn er nicht genau weiß worauf er achten muss…)
 
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Und du hast keinen (entfernten) Verwandten, der nicht in die personelle Thematik des Bildes eingeweiht oder involviert bzw. an den Umständen interessiert ist, der grafisch bewandert ist oder vielleicht eine Werbeagentur betreibt? Ansonsten würde ich glatt mein Glück in einem Copyshop oder einer Werbeagentur versuchen und für die Umstände 20€ für die Kaffeekasse spendieren. Nur so, als Vorschlag.
 
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Bei „privaten Fotos aus dem Freundeskreis“ kann man davon ausgehen, dass eine Retusche relativ
leicht zu erkennen ist, wenn man sich die Details genau ansieht. Da brauche ich (als Grafiker) keine
Software dazu. Auch wenn bei normaler Betrachtung nichts auffällt.
 
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Bei „privaten Fotos aus dem Freundeskreis“ kann man davon ausgehen, dass eine Retusche relativ
leicht zu erkennen ist, wenn man sich die Details genau ansieht. Da brauche ich (als Grafiker) keine
Software dazu. Auch wenn bei normaler Betrachtung nichts auffällt.
und wenn man weiß wie die automatischen Retusche- oder Korrekturwerkzeuge funktionieren, wird es noch leichter. (Auch wenn Photoshop oder auch Affinity da mittlerweile schon SEHR gut sind - man muss sie aber auch einstellen können ;))
 

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Leider kann ich die Fotos hier nicht hochladen, weil es private Fotos aus dem Freundeskreis sind
Du könntest aber Ausschnitte davon hochladen. So knapp um die Personen rum, um somit eine evtl. Manipulation zu sehen.
 
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Wandle das Bild mal ins Negativ um. Da sollte man auch einiges erkennen können.
 
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- liegt das Bild in einer ausreichenden Qualität vor damit man überhaupt eine Chance hat eine Manipulation zu erkennen? (Bilder liegen oft komprimiert vor, jpeg, png etc. und je stärker die Kompression ist, desto schwieriger sind Nachweise, weil viele Informationen /Pixel wegfallen)

PNG ist aber verlustfrei. Insofern kein Verlust an Informationen.
 
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Kleiner Artikel dazu, sehr interessant mit schönem Anfangsbild ;)
https://www.spiegel.de/netzwelt/web...e-soll-fotofaelscher-aufspueren-a-697283.html

kleines Online "Seminar"


Das Thema ist wirklich spannend und es endet ja nicht bei Fotos.
Selbst Videos und Stimmen lassen sich heutzutage sehr echt wirkend gestalten. Worte einer Pesron in den Mund legen, die sie nie gesagt hat.
Ob wir das in 5 Jahren noch seriös erkennen und unterscheiden können. Das sind die unschönen Seiten des technischen Fortschritts.

Das Begann ja schon 1993, als die Dinos laufen lernten.... ;)
 
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Das Thema ist wirklich spannend und es endet ja nicht bei Fotos.
Selbst Videos und Stimmen lassen sich heutzutage sehr echt wirkend gestalten. Worte einer Pesron in den Mund legen, die sie nie gesagt hat.
Ob wir das in 5 Jahren noch seriös erkennen und unterscheiden können. Das sind die unschönen Seiten des technischen Fortschritts.

Ich denke so weit muss man nicht planen, wer sich die deep-fake Videos anschaut (Bsp: https://en.wikipedia.org/wiki/Deepfake Adams>Cage) hat heute schon enorme Schwierigkeiten die Manipulation zu erkennen. Kombiniert man jetzt noch diese Technologie mit den "Extravaganzen" der Verschwörungstheoretiker in den social media, kann einem wahlweise Angst-Und-Bange oder schlecht werden… Wir hatten mal von einem Kunden die Anfrage ob wir eine Manipualtion (Video) erkennen könnten - ich konnte es nicht, dazu arbeite ich zu wenig in der ersten Reihe (also direkt am Rechner), einer meiner Mitarbeiter "lebt" in dieser Welt und er fand kleinste Hinweise - schwierig, schwierig wenn man sich nicht sehr intensiv mit der Technologie, der Software und den Möglichkeiten auseinandersetzt - ständig!
 
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Mittlerweile gibt es nun noch mehr Fotos, die ebenfalls per WhatsApp geschickt wurden. Interessant dabei ist, dass nur die Fotos auf die es ankommt, bei denen wir eine Manipulation vermuten (erwarten), in dem Bericht von JPEGsnoop, am Ende das hier stehen haben (also wo Photoshop erwähnt wird):

Code:
Searching Compression Signatures: (3347 built-in, 0 user(*) )

          EXIF.Make / Software        EXIF.Model                            Quality           Subsamp Match?
          -------------------------   -----------------------------------   ----------------  --------------
     CAM:[SONY                     ] [CYBERSHOT U                        ] [                ] Yes         
     SW :[Adobe Photoshop 7.0      ]                                       [Save As 07      ]             
     SW :[Apple Quicktime          ]                                       [0466-0467       ]             
     SW :[Digital Photo Professiona]                                       [05              ]             
     SW :[IJG Library              ]                                       [075             ]             
     SW :[MS Paint                 ]                                       [                ]             
     SW :[MS Visio                 ]                                       [                ]             
     SW :[ZoomBrowser EX           ]                                       [low             ]             

    The following IJG-based editors also match this signature:
     SW :[GIMP                     ]                                       [075             ]             
     SW :[IrfanView                ]                                       [075             ]             
     SW :[idImager                 ]                                       [075             ]             
     SW :[FastStone Image Viewer   ]                                       [075             ]             
     SW :[NeatImage                ]                                       [075             ]             
     SW :[Paint.NET                ]                                       [075             ]             
     SW :[Photomatix               ]                                       [075             ]             
     SW :[XnView                   ]                                       [075             ]             

  Based on the analysis of compression characteristics and EXIF metadata:

  ASSESSMENT: Class 1 - Image is processed/edited

Bei allen anderen geschickten Bildern ist nichts dergleichen aufgeführt.

Was mich aber noch stutzig macht, wieso steht da was von Photoshop 7.0, ist das nicht schon uralt?

Bei den neuen Fotos die vermutlich nicht bearbeitet sind, steht aber trotzdem:

ASSESSMENT: Class 1 - Image is processed/edited

Der Versand vom Smartphone und per WhatsApp scheint ungünstig für sowas zu sein.

Ebenfalls merkwürdig ist das Kamera-Modell mit "CYBERSHOT U", dass ist doch schon Uralt.
 
Man beachte das Datum:
JPEGsnoop Version: 1.8.0
Released: 06/26/2017

Das ist mal über 3 Jahre her, dass die Version veröffentlicht wurde und in der Version 1.7.5 von 11/29/2015 bzw. 08/24/2014 ist der letzte Photoshop-Hinweis in der Version-History zu finden. Da ist es dann nicht mehr all zu weit zu Photoshop 7. (Das war, glaube ich, 2013.)

Da braucht man Pixelmator*, Affinity* usw. nicht im Code der Software erwarten. Wir wissen ja nicht ob und mit welcher Software das Bild manipuliert wurde. Wenn die Software daran nicht angepasst ist, ist halt auch schnell Schluss mit validen Informationen.

Da sind wir dann schon »fast« bei einer Dekade iPhone. Wenn die ganzen Filter aus zB dem iPhone usw. nicht beherrscht werden, dann schaut es mit moderner BBS* noch viel weniger gut aus, dass die Software das richtig auslesen kann, mit was und welchem Gerät manipuliert wurde.
 
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#ims,

wenn schon forensisches Denken, dann mach dir doch zuerst Gedanken über das "quid bono" - wem nützt eine (eventuelle) Bild-Manipulation?
Lässt sich das Ziel hypothetisch festlegen, dann kann man nach Beweisen suchen, welche die Hypothese stützen.
Im Übrigen ist die Manipulation von Fotos weder neu noch auf Digital-Bilder beschränkt. Schon Stalin hat Trotzki aus Fotos entfernen lassen....
da war das Motiv aber mehr als offensichtlich.

Gruss, Ciccio
 
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In diesem Fall würde ein manipuliertes Bild ja genau den Beweis liefern, den wir benötigen und anders aktuell nicht bekommen können. Wenn wir 100% wüssten, dass die entsprechenden Bilder manipuliert sind, wäre der Fall gelöst.
 
Wer, bitte, manipuliert im Privatbereich Fotos, um jemanden hinzu, oder weg zu retuschieren? Und warum sollte man das überhaupt wollen? Und was soll es bringen?

Vielleicht werde ich ja langsam alt, oder konservativ. Aber ich finde das ziemlich hanebüchen, dass sich überhaupt jemand im privaten Bereich die Arbeit machen würde...
 
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Das kann man auch bei manchen Fotografen machen lassen. Familienbild, und hinterher wird das fehlende
Mitglied reinretuschiert. Hab ich auch schon gemacht für jemanden. Nicht ungewöhnlich.
 
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Jo, aber da ist jeder mit einverstanden. Das ist ja auch was ganz anderes. Und wird meist professionell erledigt.
 
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