Wohnungskauf als Kapitalanlage und für späteren Einzug?

Deswegen dürften 15.000 als liquide Rücklage bei einem Haus heute nicht mehr ausreichen. Ich habe gerade zwei Handwerksgewerke in der Mache ... und 50.000 aus der Rücklage werden nicht reichen.
Für Kleinreperaturen sind 15.000 Euro als Rücklage akzeptabel. Alles andere muss halt ggf. neu finanziert werden. Eine Absicherung gegen unbenannte Gefahren ist aus eigener Erfahrung sicher auch hilfreich.
 
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Tatsächlich konnten solche Preissprünge wie bei Deinem Kumpel beobachtet werden.
Es gab Käufer, die vom Plan weg gekauft haben und die Wohnung nach Fertigstellung mit erheblichem Aufschlag verkaufen konnten.
Da hat sich der Markt innerhalb der Bauzeit deutlich bewegt.

Was auch zu beobachten ist:
- Erstens die Zurückhaltung der Käufer, weil alles auf sinkende Preise wartet. Ob das wirklich kommt, ist sehr fraglich.
- Zweitens die Zurückhaltung bei 3-ZKB oder größer wenn über den typischen Renovierungsbedarf hinaus modernisiert (Bäder, Fenster, LEitungen) werden soll. Da greifen Käufer (insbesondere Selbstbezieher) gerade aufgrund der allgemeinen Versorgungslage hinsichtlich Baumaterial und der Verfügbarkeit von Handwerkern gern zu "neueren"/teureren Wohnungen, weil die Zeitdauer der Modernisierungsmaßnahmen teilweise schwer abschätzbar geworden ist.
Wer es selber kann und Zugang zu Material hat, könnte hier günstiger an Wohnraum kommen.

Ich würde mal behaupten, viele müssen warten, um es sich leisten zu können. Ich hab letztes Jahr mal hochgerechnet, was eine 100qm mit Kaufnebenkosten, Hausgeld, Rücklagen, Grunderwerb etc. auf 30 Jahre kostet, in etwa 900.000€, was monatlich ~2.500€ entsprechen. Natürlich habe ich dann einen Gegenwert, nur kann ich den schlecht flüssig machen, wenn ich selbst drin wohne. Ich bin zwar die nächste 20 Jahre mietfrei, habe davor aber 30 Jahre über das doppelte der Miete bezahlt.
Klar kann man auch viel selbst machen, nur ist die Frage, ob man dafür die Zeit hat.
 
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Und der "Lage"-Spruch ist halt einfach ein Bullshit-Bingo-Buzzword.

Ich habe etwas überlegen müssen, ob ich darauf antworten soll, möchte es aber nicht so umkommentiert stehen lassen.
Ganz abgesehen davon, dass mich der sehr schnell einziehende raue Ton in fast jedem Thema so langsam beginnt zu stören, sehe ich die Lage (sorry, passte gerade so gut) immer noch anders:

Meine Frau arbeitet bei einem großen Immobilienfinanzierer, ein Freund von mir macht etwas ähnliches für eine österreichische Firma. Beide habe ich selten eine Immobilien anders bewertet/beurteilen sehen, als eben über ihre Lage. Wobei "Lage" nicht bedeutet, "Ach, ist das aber schön hier!".
Lage schließt die zum Beispiel die Verkehrsanbindung mit ein (Bus, Bahn, Autobahn), das Potential von Stadtteil/Stadt/Landkreis, Kaufkraft der Bevölkerung etc. Das bedeutet eben auch nicht, dass B- oder C-Lagen diese Betrachtungsweise ad absurdum führen, sie bestimmen lediglich deren Preis.
Ein Beispiel: Ein anderer Freund von mir erbte vor einer kleinen Ewigkeit ein Häuschen mit Uhrmacherladen und Scheuer in einem kleinen Ort, der eigentlich nichts Besonders zu bieten hatte. Dieses Ensemble sollte verkauft werden, um sich den Unterhalt zu sparen. Die Immobilie wollte zuerst keiner haben und dann ging sie für so einen geringen Betrag weg, dass ich überlegte, ob man sie nicht hätte kaufen und als Studio nutzen sollen. Aber: Sie lag halt im Nirgendwo. Später wurde die kleine Gemeinde verkehrstechnisch an eine Großstadt angeschlossen, wurde so zum Speckgürtel und wenig später war da nichts mehr zu zivilen Preisen zu bekommen - obwohl sich im Ort selbst ja nichts verändert hatte.

Vielleicht ist es jetzt ein bisschen besser verständlich.
 
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Sorry, von gewissen Worten und Redewendungen werde ich einfach getriggert, war auch nicht persönlich gemeint.

Situation hier im südöstlichen Bayern: Selbst die hinterletzte Bruchbude irgendwo am Ende eines Feldwegs ohne Strom und Wasser wird für Mondpreise angeboten. Und verkauft. Lage ist da mehr als zweitrangig.

Wobei ich angesichts steigender Zinsen, Fachkräftemangel & fehlender Baustoffe darauf hoffe, dass da jetzt mal ein bisschen Abkühlung kommt, die letzten Jahre waren einfach komplett irre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei "Lage" nicht bedeutet, "Ach, ist das aber schön hier!".
Die einen sagen so, die anderen sagen so.. :giggle:

Also für mich ist eine top Lage eher auf dem Land in einer schönen Umgebung in einem Haus mit ausreichend Platz, einem großen Grundstück, freier Sicht von der Terasse aus und vor allem zu Preisen die es erlauben das man mit 40-45 schon Schuldenfrei ist (gut, das hat sich auch hier mittlerweile etwas verändert) als irgendwo in Mastbetriebsbebauung wo man bis zur Rente abstottert um in seinem 5qm Garten die aussicht auf die Betonbude nebenan zu genießen..

Aber man muss ja schon sagen "zum Glück" sieht das nicht jeder so, sonst wäre es hier nämlich nicht mehr so schön..
 
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Situation hier im südöstlichen Bayern: Selbst die hinterletzte Bruchbude irgendwo am Ende eines Feldwegs ohne Strom und Wasser wird für Mondpreise angeboten. Und verkauft. Lage ist da mehr als zweitrangig.

Das ist doch ein gutes Beispiel für die Bedeutung der Lage. Südöstiches Bayern = automatisch relativ hoher Preis.
 
Die einen sagen so, die anderen sagen so.. :giggle:

Also für mich ist eine top Lage eher auf dem Land in einer schönen Umgebung in einem Haus mit ausreichend Platz, einem großen Grundstück, freier Sicht von der Terasse aus und vor allem zu Preisen die es erlauben das man mit 40-45 schon Schuldenfrei ist (gut, das hat sich auch hier mittlerweile etwas verändert) als irgendwo in Mastbetriebsbebauung wo man bis zur Rente abstottert um in seinem 5qm Garten die aussicht auf die Betonbude nebenan zu genießen..

Aber man muss ja schon sagen "zum Glück" sieht das nicht jeder so, sonst wäre es hier nämlich nicht mehr so schön..

Wir wollen das auch, aber auch das kostet einen 7-stelligen Betrag, wenn man nicht noch ewig täglich ins Geschäft fahren will. Das Problem ist auch der Leerstand vieler Wohnungen, weil man keine Fremden ins Häusle lassen will, das Haus ist abbezahlt, die Eltern gestorben, die Kinder ausgezogen, so wohnen dann zwei Personen im 3-Familien Haus. Oder zwei Personen auf 200qm, weil man das Geld über hatte.
Fahre ich zu meinen Großeltern, können wir hier nur über die Preise lachen.
 
Ich hab damals geschaut, wo die Gegend schön ist - und mit Parametern für Anbindung, Preise, Kindergarten/Schulen etc. angereichert. Und in den Kreisen hab ich dann Eigentum gesucht.

Also „Lage“ find ich durchaus spannend bei sowas.
 
Wir wollen das auch, aber auch das kostet einen 7-stelligen Betrag, wenn man nicht noch ewig täglich ins Geschäft fahren will
Du meinst auf die Arbeit? Das ist natürlich sehr individuell.. nicht jeder muss dafür Zwangsläufig in einem Speckgürtel wohnen..
 
Du meinst auf die Arbeit? Das ist natürlich sehr individuell.. nicht jeder muss dafür Zwangsläufig in einem Speckgürtel wohnen..

Nicht jeder kann paarweise in derselben Firma arbeiten ;) Ich muss z.B. in die komplett andere Richtung als meine Freundin. Nur ist der Speckgürtel hier immer größer geworden.
 
Ich würde mal behaupten, viele müssen warten, um es sich leisten zu können.
Ich hab schon seit Jahren verschiedene Suchanfragen bei immoscout laufen, bei denen ich so 1 Angebot ca alle 2 Wochen bekommen habe. Seit ca 3-4 Monaten bekomme ich da wöchentlich 4-5 Angebote.
Man merkt aktuell, dass auf einmal das Angebot von Miet/Kaufimmobilien steigt.
Könnte daran liegen, dass viele das finanziell nicht mehr halten können und ausziehen.
Aktuell sind die Preise relativ stabil aber wenn das so weiter geht, werden die auch wieder sinken. Und dann - wenn die Bank eine Neubewertung macht - dann wird's für viele richtig eklig.
 
Ich hab schon seit Jahren verschiedene Suchanfragen bei immoscout laufen, bei denen ich so 1 Angebot ca alle 2 Wochen bekommen habe. Seit ca 3-4 Monaten bekomme ich da wöchentlich 4-5 Angebote.
Man merkt aktuell, dass auf einmal das Angebot von Miet/Kaufimmobilien steigt.
Könnte daran liegen, dass viele das finanziell nicht mehr halten können und ausziehen.
Aktuell sind die Preise relativ stabil aber wenn das so weiter geht, werden die auch wieder sinken. Und dann - wenn die Bank eine Neubewertung macht - dann wird's für viele richtig eklig.

Oder die Eigentümer denken, dass sie jetzt schnell verkaufen müssen, bevor die Preise sinken. Ich fotografiere viele Immobilien und bisher habe ich keinen mitbekommen, der aus der Not heraus verkauft hat. Ok, ein Scheidungspaar, der Rest waren Erben, Auswanderer, man wollte sich vergrößern und baut nebenher, Ältere, deren Partner verstorben und das Haus dann zu groß war, aus gesundheitlichen Gründen, Immobilien abstoßen, deren Renovierung einfach zu teuer wäre, Erbengemeinschaften usw.
Bei Mietwohnungen ist es auch oft so, dass man aus wirtschaftsschwachen Regionen in wirtschaftsstarke Regionen zieht und Dank Home Office und Corona wieder in die Heimat zieht. Dank Home Office wurde aber auch der Platzbedarf größer, denn nicht jeder hat ein Arbeitszimmer. Gibt also die verschiedensten Gründe. Und klar, wer knapp kalkuliert hat und die steigenden Zinsen nicht halten kann, muss eben auch verkaufen. Aber ich sehe auch, wie die ursprünglichen Bewertungen nach unten korrigiert werden, weil die Preise nicht mehr so abgerufen werden können.
 
Ich würde aktuell in Immobilien investieren a) zur Vermietung, wenn ich viel Geld hätte, das ich verlustfrei parken möchte und bereits eine eigene Immobilie bewohne, also quasi als Zusatzeinkommen oder b) zur Eigennutzung, wenn ausreichend Grundkapital zur Verfügung steht, um in einem realistischen Zeitrahmen schuldenfrei zu sein und die monatliche Belastung eine adequate Miete nicht übersteigt. Letzteres habe ich damals gemacht und habe dadurch seit über 9 Jahren nur noch Grundsteuer und Nebenkosten zu tragen.
 
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Situation hier im südöstlichen Bayern: Selbst die hinterletzte Bruchbude irgendwo am Ende eines Feldwegs ohne Strom und Wasser wird für Mondpreise angeboten. Und verkauft. Lage ist da mehr als zweitrangig.

Die Lage im südöstlichen Bayern ist aufgrund der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung besser als im nördlichen Bayern.
Von vielen anderen Regionen dieser Republik mal ganz abgesehen.
 
Man merkt aktuell, dass auf einmal das Angebot von Miet/Kaufimmobilien steigt.
Könnte daran liegen, dass viele das finanziell nicht mehr halten können und ausziehen.

Scheidungen und Erbschaften mal außen vor dürfte es daran liegen, dass die Eigentümer davon ausgehen, der Pfad ginge nicht mehr weiter nach oben.
Wegen finanzieller Schwäche ausgezogen wird in den meisten Fällen erst nach der Zwangsversteigerung.

Tatsächlich ist deren Zahl nach meiner Beobachtung (derzeit noch) nicht gestiegen, allenfalls die Zahl der Teilungsversteigerungen.
Und die Inflation wird bei abhängig Beschäftigten zu Gehaltssteigerungen führen, mit deren Hilfe die vor wenigen Jahren erworbenen und langfristig finanzierten Immobilien entspannt abgezahlt werden können (bzw. die entsprechenden Kredite).

Es wurden auch schon Häuser gebaut zu Zeiten, als Realkredite mit 10 % zu verzinsen waren.
Wirklich relevant sind der Fachkräfte- und Baustoffmangel. Daraus resultiert das Risiko, dass der begonnene Bau sich nachhaltig verzögert und Bauzeitzinsen die Sache deutlich verteuern.
 
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Es wurden auch schon Häuser gebaut zu Zeiten, als Realkredite mit 10 % zu verzinsen waren.
Wirklich relevant sind der Fachkräfte- und Baustoffmangel. Daraus resultiert das Risiko, dass der begonnene Bau sich nachhaltig verzögert und Bauzeitzinsen die Sache deutlich verteuern.
Plus die etwaige Doppelbelastung, wenn man aus der alten Immobilie noch nicht rauskann, weil essentielle Dinge noch nicht fertiggestellt werden können.
 
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Also ich hätte große Bedenken mit der Vermietung. Der Grund: Mietnomaden.

Sicher es ist zwar ein seltener Fall, aber wenn es einen trifft, dann ist Schluß mit lustig.
Die Eltern einer Kollegin hatten sich auch mal eine Wohnung gekauft und Diese vermietet. Sie hatten das Pech und sind an Mietnomaden geraten, mussten alle Umlagen regelmäßig zahlen und haben nichts reinbekommen, auch für die ganze Abwicklung mussten sie in Vorleistung gehen.
Dabei hatten sie noch Glück im Unglück und die Personen haben lediglich die Einrichtung mitgenommen (incl. aller Waschbecken, Toilettenschüssel etc.), aber die Wohnung wurde nicht zum Kernsanierungsfall zertrümmert.

Daher: Wenn ETW nur zum Selbstbewohnen.
 
Na ja, es gibt tatsächlich besonders leichtgläubige Eigentümer.
 
(…) Also für mich ist eine top Lage eher auf dem Land in einer schönen Umgebung in einem Haus mit ausreichend Platz, einem großen Grundstück, freier Sicht von der Terasse aus (…)
sehe ich auch so und habe das glück, dass mein geerbtes elternhaus deine genannten kriterien voll erfüllt.

außerdem sind zwei kindergärten, grund- und hauptschule, gymnasium, ärzte, bäckereien, altenheim, restaurants und supermärkte fußläufig innerhalb zehn minuten erreichbar.

(die freie sicht von der terrasse aus wird allerdings durch unseren urwaldartigen pflanzenwuchs eingeschränkt; vom obergeschoss sind es dafür bis zu 30 kilometer)
 
Aktuell sind die Preise relativ stabil aber wenn das so weiter geht, werden die auch wieder sinken.
Ja, das sagt man schon seit 15 Jahren. Die Zinsen sind da immer weiter gesunken. Steigende Zinsen können natürlich dazu führen, dass Häuser nicht weiter finanziert werden können und abgestoßen werden müssen. Allerdings ist der Markt der Käuferschaft riesig. Hier in Bremen gehen die Bruchbuden immer noch zu denselben Preisen wie vor 2 Jahren weg.
Dazu kommt, dass die Zinsen so gering waren, dass man für 0,2 Prozentpunkte auf 20 Jahre und mehr fest finanzieren konnte. In meiner Familie wurde das gerade für 20 Jahre bei 0,9 Prozent finanziert.
Ich bin in diesem Bereich eher pessimistisch. Aber wir können gespannt bleiben. :)
 
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