Und der "Lage"-Spruch ist halt einfach ein Bullshit-Bingo-Buzzword.
Ich habe etwas überlegen müssen, ob ich darauf antworten soll, möchte es aber nicht so umkommentiert stehen lassen.
Ganz abgesehen davon, dass mich der sehr schnell einziehende raue Ton in fast jedem Thema so langsam beginnt zu stören, sehe ich die Lage (sorry, passte gerade so gut) immer noch anders:
Meine Frau arbeitet bei einem großen Immobilienfinanzierer, ein Freund von mir macht etwas ähnliches für eine österreichische Firma. Beide habe ich selten eine Immobilien anders bewertet/beurteilen sehen, als eben über ihre Lage. Wobei "Lage" nicht bedeutet, "Ach, ist das aber schön hier!".
Lage schließt die zum Beispiel die Verkehrsanbindung mit ein (Bus, Bahn, Autobahn), das Potential von Stadtteil/Stadt/Landkreis, Kaufkraft der Bevölkerung etc. Das bedeutet eben auch nicht, dass B- oder C-Lagen diese Betrachtungsweise ad absurdum führen, sie bestimmen lediglich deren Preis.
Ein Beispiel: Ein anderer Freund von mir erbte vor einer kleinen Ewigkeit ein Häuschen mit Uhrmacherladen und Scheuer in einem kleinen Ort, der eigentlich nichts Besonders zu bieten hatte. Dieses Ensemble sollte verkauft werden, um sich den Unterhalt zu sparen. Die Immobilie wollte zuerst keiner haben und dann ging sie für so einen geringen Betrag weg, dass ich überlegte, ob man sie nicht hätte kaufen und als Studio nutzen sollen. Aber: Sie lag halt im Nirgendwo. Später wurde die kleine Gemeinde verkehrstechnisch an eine Großstadt angeschlossen, wurde so zum Speckgürtel und wenig später war da nichts mehr zu zivilen Preisen zu bekommen - obwohl sich im Ort selbst ja nichts verändert hatte.
Vielleicht ist es jetzt ein bisschen besser verständlich.