wir sind alles verbrecher-ist das urheberrecht noch zeitgemäss, was ist die zukunft?

don.raphael

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(...)eine Generation wächst heran, bei der alles, was sie tut, illegal ist.

youtube und Co., verlinkungen, tauschbörsen, torrents, mirc, emule, ...

wir bewegen uns im internet alle in grauzonen, oft genug auch deutlich in der illegalität, ob wissentlich oder nicht. das urheberrecht hat mit der technologie nicht schrittgehalten und kriminalisiert beinahe jeden user - doch wie könnte die zukunft aussehen, welche alternativen gibt es zum herkömmlichen urheberrecht?

Diskussionsgrundlage:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/62/95966/

Einige Auszüge möchte ich hervorheben

(...)große Internetfirmen wie Yahoo und Google beabsichtigen offenbar, das Internet in zwei Teile zu spalten: einen kommerziellen und einen kostenlosen. Würde solch ein "Web 3.0" ein Zweiklassen-Internet schaffen? Eines, für das man Eintritt zahlt, in dem man in Hochgeschwindigkeit alle Inhalte bekommen kann, und ein Standard-Internet für den weniger begüterten Rest der Welt? Würde diese Entwicklung die Neutralität des Internets aufheben?

folgendes zitat ist keine antowrt auf o.g. frage

Lessig: Am Internet ist gerade großartig, dass es so viele eigene Aktivitäten der Nutzer generiert. Noch vor fünf Jahren wäre das undenkbar gewesen. YouTube beispielsweise. Rechteinhaber klagen über YouTube mit dem Argument, dass ihnen ihre Inhalte genommen würden. Auf der anderen Seite steigt der Wert dieser Inhalte, weil sie über YouTube aufgerufen werden. Davon profitiert wiederum der Rechteinhaber, also etwa ein Fernsehsender, der seine Inhalte nicht so gut positioniert hat wie YouTube. Es gibt also viele Orte, an denen neue Inhalte geschaffen, verändert und zugänglich gemacht werden. So viel zu den guten Seiten. Das schlechte ist: Das ist alles illegal. Und eine Generation wächst heran, bei der alles, was sie tut, illegal ist. Das höhlt die Herrschaft des Gesetzes in einer Demokratie aus.
 
Ich zitiere da immer wieder gerne folgendes:

Die Zukunft der Musikindustrie.

2002: Als beste Künstler werden Madonna, Herbert Grönemeyer, Tom Jones, Cher, und Santana ausgezeichnet. Zu den Top-Hits gehören Westlife mit "Uptown Girl", die No Angels mit "All Cried Out", Kelly Osbourne mit "Papa Don't Preach", Madonna mit "American Pie". Die Musikindustrie erfährt zum ersten Mal nach einer langen Boomzeit einen Umsatzrückgang. Als Hauptursachen macht sie das in Mode gekommene Kopieren von CDs und das Tauschen von Musikdateien im Internet verantwortlich. Um den Kids klar zu machen, daß das Kopieren von Musik letzendlich die Künstler schädigt, startet die Industrie die Kampagne "Copying Music is Killing Music".

2003: Die Musikindustrie zeichnet Herbert Grönemeyer, Nena, Kim Wilde, Ozzy Osbourne und Metallica als beste Künstler aus. Das Album Nr. 1 ist Nena mit Remixen ihrer größten Hits. In den Hitparaden finden sich neben Alexander, Juliette und Daniel K. auch Jeanette Biedermann mit "Rock my Life", das stark nach Roxette klingt. Weiterhin gehören Lichtenfels mit "Sounds like a Melody", Outlandish mit "Aicha", Kraftwerk mit "Tour de France 2003", KCPK mit "We will Rock You" und Murphy Brown mit "Axel F 2003" und Culture Beat mit "Mr. Vain Recall" zu den Tophits.
Die meisten CDs haben Kopierschutz. Seit August ist das Kopieren kopiergeschützter CDs verboten, ebenso das Herunterladen von Musik aus dem Internet. Der Umsatz der Musikindustrie geht um weitere 15% zurück, besonders betroffen Hit-Kompilationen mit 47%.

2004: Die Musikindustrie zeichnet Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen, DJ Bobo, Marianne Faithfull und Pur aus. In den Charts stehen das Hollywood Dance Project mit "Relax Reloaded", Kajagoogoo mit "Too Shy 2004", Nena mit "Haus der 2004 Sonnen" und Nico W aus "GZSZ" mit "Ich vermiß Dich wie die Hölle" lange Zeit ganz oben.
Mit Hilfe einer automatisierten Sauger-Suche kann die Musikindustrie alle Nutzer von Tauschbörsen ausfindig machen. Fünf Millionen Haushalte in Deutschland erhalten daraufhin Post des Münchner Anwalts G., der ultimativ die Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung einfordert und die Erstattung von Auslagen über 583,74 Euro.
Die Tauschbörsen brechen zusammen. Die Hälfte aller T-DSL-Anschlüsse wird gekündigt. Der Umsatz der Musikindustrie geht um weitere 10% zurück.

2005: Es werden Herbert Grönemeyer, Tom Jones, die Supremes, Suzi Quatro und Elvis Presley als Künstler des Jahres ausgezeichnet, dazu Status Quo mit dem Innovationspreis des Musiker-Managements. Die Charts führen an Peter Maffay mit "So bist Du 2005", Roberto Blanco mit "Ein bißchen Spaß muß wieder mal sein" und Zarah Leander mit "Ich weiß, auch 2005 wird ein Wunder gescheh'n."
Der Umsatz der Musikindustrie schrumpft erneut um 50%. Die Trend-Scouts entdecken, daß unter den Jugendlichen 60er- 70er- 80er und 90er- Revivals in sind. Sie treffen sich zu FlowerPower-, Disco-, New Wave- und Rave-Parties und hören die CDs ihrer Eltern. Original-CDs und LPs der vergangenen vier Jahrzehnte werden verstärkt bei Ebay gehandelt. Es wird vermutet, daß die Kids die CD erwerben, kopieren und dann weiterverkaufen. Das ist legal, da die alten CDs keinen Kopierschutz haben und nur Originale angeboten werden.

2006: Die Musikindustrie bringt ein neues Tonträgerformat heraus: Die "Smart CD". Sie benötigt spezielle Abspielgeräte mit Internet-Anschluß. Die Smart-CDs lassen sich nur abspielen, nachdem vorher eine Lizenz über das Internet gekauft wurde. Lizenzen gibt es nur noch temporär, es ist nicht mehr möglich, ein Musikstück "für immer " zu erwerben. Dafür werden die "Smart-CD"-Spieler im Bundle mit einem Musik-Abo für einen Euro angeboten.
Als erfolgreichste Künstler werden Herbert Grönemeyer, die Scorpions, Mark Oh, Oli P. und Peter Kraus ausgezeichnet. Die Charts werden beherrscht durch Songs wie "Flugzeuge im Bauch Ultimate Edition" mit Herbert Grönemeyer, Oli P. und Xavier Naidoo, "You Keep Me Hanging On" mit den Supremes, Kim Wilde und Sinema sowie "Anyplace, anywhere, whatever" von Nena, Kim Wilde und Jan Delay.
Aus Anlaß der Fußball-WM wird mit großem Marketing-Aufwand eine neue Latino-Salsa-Welle propagiert, mit Carlos Santana und Richie Valens ("La Bamba World Cup 2006 Mousse T. Remix") als Galionsfiguren. Obwohl Brasilien zum sechsten Mal Weltmeister wird, hat die Welle nur mäßigen Erfolg.
Der Absatz der Musikindustrie sinkt weiter.

2007: Mit Hinweis auf die vielen bedrohten Arbeitsplätze setzt die Musik-Lobby ein Gesetz durch, nachdem der Rückruf einmal erteilter Lizenzen möglich ist. Prompt widerruft die Industrie alle bisher erteilten Lizenzen auf nicht kopiergeschützte Tonträger. Damit werden alle älteren CDs und alle LPs illegal, ebenso Plattenspieler und CD-Spieler, die nicht dem "Smart CD" Standard entsprechen. Im Austausch für ihre Original-CDs bietet die Industrie CD-Besitzern eine Einjahreslizenz für die auf der CD vorhandene Musik an.
Nach einer erneuten Abmahnwelle der Kanzlei G. aus M. bricht der Tonträgerhandel über eBay zusammen.
Auf die Veröffentlichung von Charts und die Auszeichnung von Künstlern wird verzichtet. Zunächst einmal müssen die Lagerbestände an CDs abverkauft werden.

2008: Musik wird in Deutschland nur noch im Radio oder bei Konzerten gehört. Das Radio verliert aber an Popularität, seit die Industrie die Sender zwingt, nur noch neueste Produktionen zu spielen und über diese drüberzusprechen, damit das Aufnehmen mit Tapedecks verhindert wird. Konzerte sind fast unbezahlbar geworden, da das gesamte Management von den Eintrittspreisen mitbezahlt werden muß.
Dagegen häufen sich die sogenannten "Open Jams", spontane Zusammenschlüsse von Hobby-Musikern, die auf öffentlichen Plätzen mit Gitarre, kleinem Schagzeug, Keyboard, Saxophon etc. Musik spielen und von begeisterten Zuhörern gefeiert werden.

2009: Die Musiklobby setzt beim Gesetzgeber das Verbot öffentlicher und privater Performance urheberrechtlich geschützen Materials durch. Musikinstrumente werden mit einer Urheber-Abgabe belegt, da man ja eine Gitarre etwa zum Raub-Abspielen von Stones-Songs mißbrauchen kann. "Making music is killing music" lautet die begleitende Kampagne, die den Leuten Unrechtsbewußtsein beibringen soll.

2010: Um Arbeitsplätze bei Musikern zu schützen, wird Musikunterricht rationiert: Es dürfen nur noch so viele Nachwuchsmusiker ausgebildet werden, wie der Markt braucht. Da dieser schneller schrumpft als die Musiker wegsterben, bedeutet das faktisch ein Verbot des Musikunterrichts. Hunderte Musikschulen werden geschlossen.

2011: Sarah Connor versucht mit "Terminate Me" einen neuen, nicht gecoverten Song herauszubringen, wird aber dafür von den Anwälten der Musikrechteinhaber verklagt, die es nicht erlauben, daß neue Urheber am kleiner werdenden Kuchen mitverdienen wollen. "Composing music is killing music" heißt das Schlagwort der Inhaber alter Rechte. Sarah Connor gewinnt den Rechtsstreit, wird aber kurz darauf unter mysteriösen Umständen ermordet aufgefunden. Von nun an traut sich niemand mehr, neue Songs zu schreiben.

2012: Die Eltern des 6-jährigen Wolfgang Amadeus Moherb, des "Jugend-musiziert"-Siegers, werden zu 150.000 Euro Schadenersatz an die Musikindustrie verurteilt, weil sich herausgestellt hat, daß ihr Kind erst seit eineinhalb Jahren musiziert, also nach dem Inkrafttreten der Unterrichts-Rationierung. Seine Lehrerin, die Violinistin Anne-Sophie Mutter, entzieht sich einer Gefängnisstrafe durch Flucht in den Irak, dem einzigen Land, das nicht unter Kontrolle der westlichen Wertegemeinschaft und damit der Musikindustrie ist.

2020: Nahezu jede tonliche Äußerung, darunter Motorgeräusche, Trittschall, Türschließgeräusche und gesprochenes Wort, sind unter urheberrechtlichen Schutz gefallen. Eine Tür zumachen darf quasi nur noch, wer nachweisen kann, daß der dabei erzeugte Schall nicht dem von Porsche patentierten ähnelt. Die einzigen lizenzfreien Worte sind "der", "die", "das", "und" und "hallo". Die Gespräche von Menschen, die sich das "Deutsche Sprache Abo" nicht leisten können, sind daher fast unverständlich geworden. Überhaupt ist es sehr still geworden, da fast jede Schallerzeugung das Risiko einer Abmahnung durch den Münchner Justizkonzern G. und Söhne mit sich birgt.
Die Anwälte der Ton und Schall Industrie-Gemeinschaft machen Jagd auf Park- und Waldbesitzer, die in ihren Anwesen das illegale Singen von Vögeln dulden.

2050: Europa und die USA sind in einem Handstreich vom Irak eingenommen worden. Die Iraker brauchten nur einen einzigen Muezzin, um die halbe Streitmacht der Westmächte auszuschalten, die sich, an Schall nicht mehr gewöhnt, mit zugehaltenen Ohren am Boden wälzte. Die andere Hälfte und die zivile Bevölkerung wurden dadurch gewonnen, daß man ihnen Kinderlieder vorsang. Die Menschen fingen an zu weinen und den Invasoren auf Knien zu danken, für diese neue und wunderbare Gabe, die sie so lange vermißt hatten. Seither ist der Islam die größte Weltreligion und das Reich Allahs unter der weisen Herrschaft des Kalifen von Washington schwingt sich auf zu neuer Blüte.


Das Erschreckende an dieser "Satire" ist, dass einige Sachen, die es heutzutage real schon gibt, wie DRM und der ganze Vista-Spitzelkram, genau in die geschilderte Situation rutschen.
 
genau das ist die kerbe, in die mein zitiertes interview schlägt - bleibt das urheberrecht in seiner heutigen form bestehen, wird das in zukunft ein einziges verfolgen und bestrafen geben.

doch wäre z.b. ein kostenpflichtiges web 3.0 die lösung? oder eine gez-artige gema-gebühr, die alle entrichten müssen, als preis, sich im netz frei bedienen zu dürfen?

stellt euch vor: pro internet-haushalt 50 euro/mtl. staatl. gebühr und du darfst dir von entsprechenden (werbefinanzierten!!!) legalen portalen saugen wie du lustig bist... der staat/die behörde teilen die gebühren anteilig den künstlern wieder zu.
oder eine musicflat-site (momentan urheberrechtlich unmöglich?)...

freilich decken die gebühren nicht die anssprüche der künstler, aber solche portale wären ein enorme werbefläche!
 
Musikflat gibt es doch in Frankreich schon, daher sollte das doch auch in D. möglich sein, oder die Lobbyisten im Parlament sorgen sich mal wieder darum, ob sie das durchgehen lassen können, ohne befürchten zu müssen, daß sie von der Industrie weniger Kohle in den Allerwertesten geblasen bekommen.
 
Lessig argumentiert in dem Interview immer mit den kreativen Jugendlichen, die auf ihren Computern mit Samples neue Musik herstellen. Für die sei es teuer und kompliziert, die Rechte zu klären.
Aber auch mit seiner Idee einer Rechteverwertung soll ja die Urheber weiterhin bezahlen, nur auf weniger bürokratische Weise.

In meiner Branche sind es Bilddateien, die manchmal für unkommerzielle Homepages, häufig aber für Werbung genutzt werden.
Ein Fahrschule peppt damit ihre Internetseite auf, ein Reisebüro, ein Autohaus. Sie wissen alle, dass man für die Nutzung eines Bildes etwa 50 € oder 100 € bezahlen muss – sie versuchen es trotzdem umsonst.

Und ich bin davon überzeugt: Wenn es ein Bezahlmodell im Sinne von Lessig gäbe, das die Nutzung von urheberrechtlich geschützten Dateien technisch einfach erfassen kann und die dann jedem Nutzer eine monatliche Rechnung schreibt, oder das über Flatrates läuft, auch dann wäre das Protestgeschrei groß.

Denn das Problem ist, dass so viele für Internet-Inhalte überhaupt nichts zahlen wollen. Es gilt als normal und natürlich, kostenlos zu saugen und zu verwerten.

Wer kann, wird deshalb seine Werke über das Internet bezahlpflichtig vermarkten, und das illegale Kopieren und Verbreiten mit Abmahnungen und Rechnungen zu verhindern suchen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
scheint sich nicht kabel dt genau darüber gedanken gemacht zu haben?

sie schaffen eine parallel-welt zum internet, ein kontrollierte leitung gegen bezahlung. wann kommt "kabel-music" - einmal im monat zahlen und ALLES ist verfügbar. geht aber nicht, niemand könnte so viele urheberrechte verhandeln, das ist der punkt. deshalb werden solche web 3.0-portale gg. bezahlung nie wirklich erfolgreich sein - wenn, dann will ich alles und nicht nur z.b. alles von time warner, sonymusic aber nicht...
 
Wie läuft denn die Vermarktung bisher?
Filmhändler kaufen die Verwertungsrechte von den Studios und bieten sie den Abspielstationen an. Wenn du bestimmte Filme sehen willst, kannst du sie nur bei bestimmten Sendern sehen, nie alle jemals produzierten Filme auf einer Station. Also guckst du ins Programm.
Ist dir das zu mühsam, kaufst du eine DVD und bezahlst direkt die Rechte.

Was ist daran schwierig?

Ein Musiker weiss doch auch, was für ein Stück Musik er woher nimmt, er lädt es sich runter und baut es ein. In dem Moment, in dem er es sich holt, kann er doch dafür bezahlen?
Und wenn er daraus ein schönes neues Stück gebastelt hat, möchte er ja auch wiederum Geld für dessen Verwertung.

Wer dieses System zu kommerziell findet, kann seine Dateien ja auch honorarfrei stellen und jeden einladen, sich zu bedienen.

Ich verstehe das Problem des angeblich zu hohen Aufwandes nicht – wer eine Cola trinken möchte, geht doch auch in einen Laden und kauft sie sich.

Nein, das Hauptanliegen von Lessig scheint mir zu sein, die verbreitete Klauerei über das Internet zu entkriminalisieren. Sein Argument dafür ist in etwa: Die jungen Leute tun es sowieso, besser, wir stellen es straffrei, sonst höhlt das den Glauben an unser Rechtssystem aus.
Ich befürchte nur, auch mit seinem vereinfachten Abgabesystem werden die Leute weiter klauen, weil sie einfach nicht einsehen wollen, dass auch KünstlerInnen für ihre Arbeit bezahlt werden müssen.

Ich finde, mit der illegalen Saugerei drückt man auch seine Geringschätzung und Respektlosigkeit aus: "Ich will die Musik zwar hören, aber es ist mir kein Geld wert."
Bemäntelt wird das dann mit dem angeblich vielen Geld, das "den Künstlern in den Arsch geblasen" werde.
Aber man macht es ja auch mit armen Künstlern, man macht es prinzipiell.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
vermisse bei den bisherigen Beiträgen, worüber sich zB Neil Postman ja ellenlang auslässt.. die, historisch bedingten, Unterschiede zw copyright vs Urheberecht.

das amerik. copyright bewertet den kommerziellen Verteiler ("Besitzer der Druckerpresse") von Werken höher als den Schöpfer/Urheber.. DAS was ja im 19Jhr schön&gut, ist aber bei web2.0 genau der Knackpunkt:

Der Distributor verliert an Bedeutung, der creator umso mehr. Wo wäre denn uups die Pannenshow ohne Camcoder? Oder demnächst die div webshows, die das TV zumüllen werden...?

Insofern ist das deut. Urheberecht deutlich zeitgemässer: ab einer gw. Höhe ist das Werk BEIM URHEBER geschützt.. ohne Papierkam.

Denn: die Kreation von Inhalten ist bei 40.000 Kanälen deutlich WICHTIGER als die Bereitstellung derselben. Und das wissen die sog. MedienUnternehmen, die mit massiver Lobbyarbeit unsere Trottel, genannt Politiker, dahingehend bearbeiten, dass die Rechte "eher" beim Distributor liegen..

Wenn ich mir "was luschtiches" ausdenke, und 100.000 Bekloppte würden mir 50¢ löhnen.. .wäre ich erst mal saniert.. - Denn die TECHNIK würde es MIR gestatten, weltweit zu distribuieren.. das geht. - da brauch ich keinen Verteiler, Druckerpressenbesitzer ...

.......... ich zahle gern an den Urheber, ich zahle nix für Statussymbole der III. Controllerhierachie in einem globalen Unternehmen.

.... derjenige, der micropayment sicher & machbar macht - DERJENIGE ist der Herrscher des web3.0 ..

Hier in München hat vor einiger Zeit so'ne niederbayrische FolkTrulla eine der Oylmpiahallen vollbekommen, nur durch Eigenvertrieb der handgemalten Eintrittskarten... sie war happy vor 7000 Zuschauern, die waren happy, und der Hallenbetreiber hat auch noch verdient.

DAVOR hat die MI Angst ... zu Recht.
 
2050 lebe ich vllt noch, dan kann ich ecuh dann ein kleines Feedback zukommen lassen (nat. ganz leise).
 
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