Windows zu Mac: Umzug, aber die Kisten passen nicht durch die Tür - Fehler -43

mas95ma

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Liebe Leute,

seit gestern bin ich auch Mac-User. Und scheitere nun daran, meine Dateien vom alten Windows-Laptop aufs neue MacBook zu übertragen. Der Migrationsassistent braucht zu lange und will irgendwelche Einstellungen und unnötigen Kram übertragen. Daher will ich eine externe Festplatte nutzen. Also habe ich rund 70 GB an Daten von Windows auf die externe Festplatte gezogen, diese ans MacBook gesteckt, und will jetzt den 70-GB-Ordner auf den Schreibtisch ziehen - da erscheint folgende Fehlermeldung: "Der Vorgang konnte nicht abgeschlossen werden, da mindestens ein benötigtes Objekt nicht gefunden wurde (Fehler -43)."

Nun habe ich die Detektivlupe rausgeholt und versuche dem Problem auf die Schliche zu kommen. Eine Vermutung habe ich. Offenbar liegt das Problem an einigen Dateien in besagtem 70-GB-Ordner auf der externen Festplatte. Diese Dateien werden, wenn die externe Festplatte am Mac hängt, nicht angezeigt. Obwohl ich sie zuvor von Windows draufgezogen habe. Der Gegencheck bestätigt das: Wenn die externe Festplatte wieder an Windows angeschlossen ist, sind die Dateien, die am Mac nicht auftauchen, wieder sichtbar. Und augenscheinlich einwandfrei. Sie lassen sich problemlos öffnen. Das sind Allerweltsdateien, eine PDF oder ein Foto im fünften Unterordner.

Ich bin darauf gekommen, dass diese Dateien das Problem verursachen, weil ich am Mac den 70-GB-Ordner auf der externen Festplatte testweise komprimieren wollte. Das ging nicht, beim Versuch erschien eine Fehlermeldung mit dem Verweis, dass eine bestimmte Datei nicht gefunden werden könne. Und diese Datei ist immer eine derjenigen, die auf dem Mac nicht auftauchen, bei Windows aber schon. Wie viele Dateien es mit diesem Problem gibt weiß ich nicht. Ein paar habe ich aufgespürt und dann gelöscht. Aber es kommt immer wieder die selbe Meldung, mit neuem Dateinamen. Die Namen sind übrigens ebenfalls sauber, zum Beispiel gibt es zwei PDF mit der Benennung in der Form "Text 0000", die eine wird am Mac angezeigt, die andere nicht und taucht in der Fehlermeldung beim Komprimieren auf.

Hat jemand eine Idee wie sich dieses Problem lösen lässt? Wie ich meine Dateien auf den Mac kriege? Jede einzelne problematische Datei zu finden und auszusortieren würde Stunden, womöglich Tage dauern. Und es ist ja gar nicht klar, ob dies Fehler -43 beheben würde und ich den 70-GB-Ordner dann auf den Mac-Schreibtisch ziehen könnte - das ist nur meine Vermutung. Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand einen Tipp hätte!

LG
 
Ist die Platte exFAT-formatiert? Wenn nicht, würde ich es damit versuchen.
 
Wie ist denn die externe Festplatte formatiert? Kann es sein, dass die in NTFS ist? Das kann von MacOS nicht ohne weiteres gelesen/beschrieben werden.
 
Die Festplatte ist auf exFAT formatiert, ja. Auch brandneu übrigens.
 
Ich würde entweder a) einen anderen Dateimanager als den Finder nutzen b) den Migrationsassistenten machen lassen oder c) die Datenübertragung auf einem anderen Weg versuchen (Netzwerk, NAS, je nachdem, was Du so da hast).
Statt die Dateien zu löschen, würde ich sie mir genauer anschauen.
Vielleicht hilft das dabei: https://support.apple.com/de-de/guide/mac-help/mchlp1770/mac
 
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Du kannst trotzdem alles auf den Mac kopieren wenn du möchtest - also ohne die Fehlerursache genauer zu kennen. Einen Versuch ist es allemal wert, da du dann evtl. auch eine etwas bessere Fehlermeldung erhältst, was die Ursache sein könnte.

Öffne die App Terminal, und gib ein

Code:
rsync -av

Hinter dem -av mussnoch ein Leerzeichen dazu. Dann das so stehen lassen und den Finder öffnen, die Übersicht mit allen Datenträgern, und dort ziehst du nun die externe Festplatte auf das Terminalfenster. Du kannst auch das Symbol vom Desktop mit der externen Festplatte aufs Terminalfenster ziehen.

Dann schaut das so aus:

Code:
rsync -av /Volumes/NamederexternenPlatte

Jetzt erstell noch einen frischen Ordner irgendwo, am Desktop zB, als Zielverzeichnis. Den ziehst du nun auch noch aufs Terminalfenster. Am Schluss schaut das dann so aus:

Code:
rsync -av /Volumes/NamederexternenPlatte /Users/DeinUsername/Desktop/Zielverzeichnis

Jetzt drückst du Enter und rsync kopiert dir alles runter - für alle nicht kopierbaren Dateien bekommst du nach und nach Fehler aufgelistet, der Kopiervorgang wird aber dadurch nicht unterbrochen. Am Ende kannst du die Fehler in dem Terminalfenster in eine Textdatei kopieren, und (Datenschutz-bereinigte Dateinamen) uns zeigen, evtl. lässt sich dadurch die Ursache feststellen.

rsync ist ein gängiges Tool für sowas, bei -av steht das a für archivieren, also alles 1:1 kopieren, und das v für verbose, d.h. Details auflisten, was für die Fehler hilfreich sein kann. Danach kommt das Quellverzeichnis und abschließend das Zielverzeichnis.

Wichtig ist, dass das Zielverzeichnis ein neuer leerer Ordner ist. Wenn da schon Dateien liegen am Ziel, löscht rsync die.

Gerade wenn man viele Dateien kopiert ist das jedenfalls zuverlässiger als Finder. Finder bricht gerne mal mittendrin mit Fehlermeldungen ab und lässt dich dann im Regen stehen.
 
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Mach doch zuerst unter Windows eine Festplattenüberprüfung von der externen Platte, dabei sollten eventuelle Fehler im Dateisystem repariert werden.
 
Danke für eure Rückmeldungen! Bei der Festplattenüberprüfung auf Windows werden keine Fehler festgestellt. Ich versuche jetzt erstmal das, was du vorschlägst, Omar. Scheint mir der schnellste Weg zu sein, zumindest (hoffentlich) das wichtigste auf den Mac zu bekommen. Mal sehen, was übrig bleibt. Ich melde mich.
 
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Die Methode über's Terminal zu Syncen ist gut.

Ich tippe auf DateiNamen die MacOs nicht mag.

NTFS kann MacOs übrigens lesen aber nicht schreiben.
 
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So, Terminal ist nun fertig. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich nun die Fehlermeldungen finde? Der letzte Eintrag lautet:

rsync error: some files could not be transferred (code 23) at /AppleInternal/Library/BuildRoots/aaefcfd1-5c95-11ed-8734-2e32217d8374/Library/Caches/com.apple.xbs/Sources/rsync/rsync/main.c(996) [sender=2.6.9]
 
Der absolute Großteil ist auf jeden Fall nun auf dem Mac. Herzlichen Dank dafür! Nur manche Dateinamen hat es zerschossen. Zum Beispiel wurde "_Themen.docx" zu "~$Themen.docx"

Wobei ich gerade feststelle: Es existierte nur eine Datei namens _Themen.docx. Die ist auch sauber rüberkopiert. Und die zweite, mit kaputtem Namen, ist hinzugekommen und lässt sich nicht öffnen.
 
Im Zweifel vergleiche die alte Platte und den Zielordner mit einem entsprechenden Programm. Kostenpflichtig (aber soweit ich weiss gibt es eine Demoversion) fällt mir Beyond Compare ein, Delta Walker ist eine Alternative.
 
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Ok. Gerade nach einem Beispiel geguckt: Die Dateien, die zuvor nur angezeigt wurden, wenn die Festplatte an Windows angeschlossen war, sind auch mit Terminal nicht rüberkopiert worden - schade. Aber immerhin.
 
Screenshots sollen manchmal ganz hilfreich sein. :)
 
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Wobei ich gerade feststelle: Es existierte nur eine Datei namens _Themen.docx. Die ist auch sauber rüberkopiert. Und die zweite, mit kaputtem Namen, ist hinzugekommen und lässt sich nicht öffnen.
»Nicht öffnen«, glaube ich nicht. BBEdit oder andere Texteditoren bekommen sicher auch diese auf.

Mein Verdacht geht aber zu Dateien, in denen ein Datenstrom mit Dateimetadaten in eine eigene Datei ausgelagert sind:
Das umgekehrte Beispiel wäre eine unter macOS abgelegte Word-Datei (meinedatei.docx), der im Finder weitere (Finder-)Attribute, wie Etiketten oder Kommentare, zugeordnet sind, und die auf der externen Platte unter einem anderen Dateisystem als HFS+ oder APFS in eine – bei Betrachtung von macOS aus – ausgeblendete Datei versteckt werden (._meinedatei.docx), die unter ExFAT oder FAT32 dann sichtbar würde.

Ansonsten: Es beißt sich ja irgendwie an der Form der Dateinamen fest.

Mit Punkt (.) eingeleitete Dateinamen sind für selbstvergebene Name tabu und dem System (als versteckte Dateien) vorbehalten.
Doppelpunkt (:) enthaltende Dateinamen sind unter MacOS, MacOSX und macOS unzulässig. Das Kolon ist dort Pfadtrennzeichen.

Es gibt noch eine Reihe weiterer Sonderzeichen, die unter macOS oder seinem Unix-Unterbau für Systemzwecke vorbehalten sind. Viele von denen werden auch unter Windows von Anwendungen, etwa von Word, bei der Benennung vorsichtshalber unterbunden; nicht aber vom Explorer, wenn die Datei dort (um)benannt wird.
 
Und es ist ja gar nicht klar, ob dies Fehler -43 beheben würde und ich den 70-GB-Ordner dann auf den Mac-Schreibtisch ziehen könnte
-43 ist I/O Error, meist ist der Hardware bedingt.
Also check mal die Platte, Kabel usw.
 
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Doppelpunkt (:) enthaltende Dateinamen sind unter MacOS, MacOSX und macOS unzulässig. Das Kolon ist dort Pfadtrennzeichen.

Ja, sind sie, aber nein, ist es nur unter MacOS Classic (und übrigens auch unter einigen anderen frühen Applesystemen).
 
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