Wikipedia ist rechtlich geschlossen ...

quomodonam schrieb:
@Ren: Bin kein Anwalt, deswegen muss ich blöd fragen: Hieße das, die könnten über kurz oder lang über andere Gerichte auch die .org und .com-Seiten sperren?

Nein, weil sie nicht unter dt. Recht fallen.
 
Sers!

bevor noch mehr schreien die deutsche Wikipedia ist zu erreichen unter:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hauptseite

der fragliche Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tron_(Hacker)

greets,
tR
 
0815typ schrieb:
@Ren Van Hoek:

Mal was anderes, was ist ein Zaun wert, auf den man pinkeln kann?

elektrische Zäune sind nie besonders hoch ;)
 
BalkonSurfer schrieb:
Welcher Schaden? Werd erstmal wach - Dir ist schon klar, dass der Familienname da steht...
Stell Dir mal vor, da steht "Maceis Tochter (10.1.1986 - 17.1.2006), die ihre homosexuellen Neigungen öffentlich zur Schau stellte..." - würde Dir das Spass machen? Du kannst es nicht löschen lassen - denk daran
Deinen Standpunkt habe ich verstanden und den respektiere ich auch.
Worauf es hinsichtlich des Rechts, den vollen Namen zu nennen ankommt, wird hier ja schon diskutiert.

Für die Entstehung von Schadenersatzansprüche ist aber nach deutschem Recht eine Voraussetzung die Frage, ob und welcher Sachden denn entstanden ist (und nebenbei bemerkt, wer ihn verursacht hat).
Außerdem soll durch den Schadenersatz der Geschädigte (wer ist das Deiner Ansicht nach) so gestellt werden, als wäre der Schaden nicht eingetreten. Wie soll das Aussehen?

Die Eltern jedenfalls können sich den Persönlichkeitsschutz Ihres verstorbenen Sohnes - bei allem Verständnis für Ihre Gefühle und Ihr Anliegen - nicht auf die Fahnen schreiben. Dem haben sie durch Ihre Aktion nämlich eher einen Bärendienst erwiesen.
 
JavaEngel schrieb:
Werden jetzt auch alle gebeten sein Buch zurückzugeben? Ich bin ja mal gespannt...

Nein, es wird in jeder Stadt eine Veranstaltung geben, in der diese Bücher öffentlich vernichtet werden.

Ob diese meine Aussage in ein paar Jahren noch so abwegig sein wird - sei dahingestellt.
 
Da geht es ja heiß her auf wikipedia... naja, die Tron-Story ist ja schon seit geraumer Zeit ein heißes Eisen. Nu wurde endlich mal wieder ein Haken gefunden um mehr Aufmerksamkeit für die Sache zu bekommen.
Meiner Meinung nach geht es hier ganz offensichtlich mehr darum, Aufmerksamkeit zu erzeugen als Rechte zu schützen, und es funktioniert ganz wunderbar - als Indikator nehme ich mal news.google.de: http://news.google.de/news?hl=de&ned=de&ie=UTF-8&q=wikipedia.de&btnG=News-Suche

dass die Urheber der einstweiligen Verfügung gegen wikipedia.de en Versuch eines rechtlichen Zugriffs auf wikipedia.org (vorbehaltlich dass das geht) unternehmen halte ich für unwahrscheinlich, da der Fokus der Aufmerksamkeit in der Sache auf Deutschland liegt.

Flo
 
maceis schrieb:
Die Eltern jedenfalls können sich den Persönlichkeitsschutz Ihres verstorbenen Sohnes - bei allem Verständnis für Ihre Gefühle und Ihr Anliegen - nicht auf die Fahnen schreiben. Dem haben sie durch Ihre Aktion nämlich eher einen Bärendienst erwiesen.

Das sehe ich auch so. Die Schlammschlacht hat begonnen, und der Dreck bleibt an Tron hängen, der sich nicht einmal wehren kann! :(
 
Lynhirr schrieb:
Das sehe ich auch so. Die Schlammschlacht hat begonnen, und der Dreck bleibt an Tron hängen, der sich nicht einmal wehren kann! :(
Das ist immer das Problem wenn lebende Menschen sich für das Recht von Toten einsetzen.

Ich finde die Nennung des vollen Namens muss nicht sein, aber nachdem Wikipedia ja eine freie Enzyklopädie ist und jeder das Recht hat etwas zu ändern hat somit eigentlich derjenige der diesen Beitrag erstellt hat entschieden das es so okay ist. Wenn jemand etwas dagegen hat kann er es gerne ändern, was dann passiert sieht man ja!
 
wenn die eltern sich nur ein stück mit dem internet auskennen würden, hätten sie den artikel einfach geändert und den nachnamen ihres verstorbenen sohnes durch "F." ersetzt... aber dann so nen aufstand machen... werden wir bald USA oder was?? -.-
 
Ganz egal wie man die Frage des Persönlichkeitsschutzes in diesem Fall nun bewertet, stellt sich doch einfach die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Selbst wenn man bejaht, dass der volle Name aus Persönlichkeitsschutzgründen nicht genannt werden sollte, finde ich es doch maßlos übertrieben, gleich die ganze deutsche Seite lahmzulegen (ja, ich weiß, es ist nur die Weiterleitung, viele Leute kennen aber vielleicht nur die de-Seite), zumal die Wikipedia ja nicht das einzige Medium ist, in dem der Name genannt wird.

Zweckmäßiger (im Sinne einer bestmöglichen Zielerreichung) und vermutlich auch billiger wäre es gewesen, für die nächsten zwanzig Jahre einen Studenten anzustellen, der den Nachnamen aus der Wikipedia rauseditiert. Wer mit so einer Aktion sämtliche Wikipedia-Nutzer (auch die schätzungsweise >80%, die noch nie was von Tron gehört haben und sich auch nicht für ihn interessieren) auf die Sache erst aufmerksam macht, muss sich schon fragen lassen, ob er nicht vielleicht von anderen Motiven als dem bloßen Persönlichkeitsschutz getrieben wird...
 
FloFH schrieb:
(...) für die nächsten zwanzig Jahre einen Studenten anzustellen, der den Nachnamen aus der Wikipedia rauseditiert (...)
Langzeitstudent?



Mir stellt sich vor allem die Frage, warum sie nicht gegen den Verlag vorgegangen sind, der das Buch veröffentlicht hat, oder wie sie verhindern wollen, daß der Name woanders genannt wird.
Ich glaube, dieser gezielte Vorstoß gegen die Wikipedia dient nur dem Zweck, erneut Öffentlichkeit für diesen Fall schaffen, um eine weitere Untersuchung der näheren Todesumstände zu erzwingen.
 
Edit: Ich halt mich doch lieber zurück und überarbeite das nochmal, vielleicht wirds dann ein eigener Thread, sorry.
 
Zuletzt bearbeitet:
THX1138 schrieb:
Mir stellt sich vor allem die Frage, warum sie nicht gegen den Verlag vorgegangen sind, der das Buch veröffentlicht hat, oder wie sie verhindern wollen, daß der Name woanders genannt wird.
Ich glaube, dieser gezielte Vorstoß gegen die Wikipedia dient nur dem Zweck, erneut Öffentlichkeit für diesen Fall schaffen, um eine weitere Untersuchung der näheren Todesumstände zu erzwingen.

Hier Beitrag No. 26 von meinereiner:

0815typ schrieb:
Ich bin zwar kein Freund von Verschwörungstheoriene, aber könnte mir vorstellen, dass die Sache mit Absicht konstruiert wurde. Die Eltern und andere glauben nicht an einen Suizid von Boris, aber der Fall wurde 2003 eingestellt. Also wird ein öffentliches Interesse geweckt, in der Hoffnung, dass der Fall neu aufgerollt wird.

Ist nur eine Idee.

23 - Nichts ist wie es scheint :D
 
Wikipedia.de wurde nicht lahmgelegt, m.E. nur die Weiterleitung aufgehoben. Da .de =ccTLD = Denic gelten andere Richtlinien als z.B. für eine gTLD wie .org.

Nur so am Rande...

Mitju
 
Lynhirr schrieb:
Sag mal, was soll das? Ich würde sagen: Thema verfehlt, 6 setzen ;)

Ich halte dagegen: Dieser und andere Fälle zeigen deutlich die Schwächen des Angebots, die die Vorteile erheblich überwiegen.

Man denke nur alleine an die Vorfälle des letzten halben Jahres: Politische Grabenkämpfe bei der Bundestagswahl (und 2004 bei der US-Wahl), die gefälschte Todesnachricht vom Züricher Informatik-Professor Bertrand Meyer vor kurzem oder spaßeshalber die Behauptung, der US-Journalist John Seigenthaler, früher Assistent von Robert Kennedy, sei in die Ermordung von John F. Kennedy verwickelt gewesen. Vom Buchstabensuppenvandalismus bei brisanten Themen (Religion, Holocaust etc.) ganz zu schweigen.

Das System lädt trotz teilweiser Registrierungspflicht und freiwilligen Artikelkontrolleuren zur Manipulation geradezu ein. Und was die Persönlichkeitsrechte angeht, ist das bestimmt nicht spaßig, wenn anonyme Autoren Todesmeldungen, Beteiligungen an Mordkomplotten oder sonstigen Schmonzes über dich verbreiten können.

Wie gesagt: In der jetzigen Form empfinde ich Wikipedia als Ärgernis, als eine Spielwiese für gelangweilte Wissensguerillas. Man sollte das Angebot vom System her wirklich mal grundlegend überarbeiten. Und wenn diese Vorfälle sich weiter häufen, wird den Betreibern auch nichts anderes übrigbleiben.
 
...ist wieder online.
 
Weniger nervig wäre es nun, wenn Wikipedia.de gleich zur Hauptseite führen würde… Den Text kann man ja auch weniger prominent irgendwo als Link setzen.
 
0815typ schrieb:
Ich bin zwar kein Freund von Verschwörungstheoriene, aber könnte mir vorstellen, dass die Sache mit Absicht konstruiert wurde. Die Eltern und andere glauben nicht an einen Suizid von Boris, aber der Fall wurde 2003 eingestellt. Also wird ein öffentliches Interesse geweckt, in der Hoffnung, dass der Fall neu aufgerollt wird.

Ist nur eine Idee.

23 - Nichts ist wie es scheint :D
Ganz Deiner Meinung.
Da das was man damals mitbekommen hat oder auch nicht doch einige Fragen offen lässt.
 
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