JarodRussell
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Das mit der privaten PV wird hier in Ba-Wü bei Dachsanierungen ab 2023 Pflicht. Nur hat da mal wieder keiner mit den Kosten kalkuliert. Ich führe ja gerade eine energetische Sanierung durch und bei allem, wo KfW Mittel im Spiel sind, werden die Gewerke auch entsprechend deutlich teurer. Ein neues Dach kostet hier mittlerweile ca. 75000€. Einfaches Satteldach mit drei Fenstern ohne Gauben. Für eine PV hat man mir nochmal ein Angebot über knapp 45k€ gemacht, da war das Gesetz noch nicht mal da. Diese wird also in Zukunft nochmal teurer, die Handwerker wissen ja, das man keine Wahl hat Und Ausführungstermine mit 7-8 Monaten Wartezeit kommen da noch dazu. Will sagen, eine Ammortisation solcher Investitionen, selbst der reinen Energiesparmaßnahmen durch Dämmung etc. ist selbst mit den Fördermitteln teilweise erst nach 50 Jahren erreicht. Da lebe ich wahrscheinlich nicht mehr.Ich denke das hat sich gestern schon relativiert.
Mir sind am Sonntagabend beim Schauen der "Berliner Runde" ein wenig die Gesichtszüge entgleist, als bei einem kurzen Austausch zwischen Lindner und Bärbock kurz zwischen den beiden das Thema PV-Ausbau exemplarisch für beide Parteien akzeptabel abgeglichen wurden und dann Laschet dazwischensprang und quasi "Mit uns (CDU) ist das alles machbar" als Persilschein auszustellen schien.
Am Montag schlug er dann schon deutlich leisere Töne an. Mir scheint Laschet hat nicht genug Kontrolle über die CDU und schon gar nicht die CSU um den potentiellen Koalitionspartnern für eine Jamaika-Koalition "alles" versprechen zu können.
Mal sehen wie das nächste Woche aussieht. Irgendein ein Kommentator hatte Laschet gestern noch so viel Zeit gegeben bis er innerparteilich abgesägt wird. Und ich glaube nicht das in der verbleibenden Zeit noch sowas wie Jamaika eingestielt werden kann...
Hmm, was ist mit privater PV?
Also ich sehe eher mit stärkerer Dezentralisierung der Stromversorgung auch mehr Privatbesitz, bzw. mehr Eigenverantwortung. Das gilt für private Hausbesitzer genauso wie für Unternehmen. IMHO gehört auf jede geeignete Dachfläche PV.
Netze und Speicher sind da aber noch ein anderes Thema...
Wir nähern uns, gerade wegen all der gesetzlichen Vorstöße und Förderungen langsam Preisen, wo die energetische Sanierung in Größenordnungen für ein einfaches EFH jenseits der 300k€ kommt, zusätzlich zu den mittlerweile vierstelligen Bodenwerten versteht sich. Die Folge ist dann, dass noch weniger Menschen sich klimaneutralen oder -schonenden Wohnraum leisten können werden. Das hat immense Sprengkraft und Kollateralfolgen. Wir haben hier im Stadtteil 8 Kitas. Auf jeder Kita sind im Schnitt 220 Familien auf der Warteliste. Neues Personal ist bei Mieten im Stadtgebiet von 12-18€/qm kalt quasi nicht zu bekommen. Trotzdem kosten die Kitas schon 350€/mtl…es wächst uns alles langsam über den Kopf, selbst bei Gutverdienern und dann kommen da welche daher und labern von Umverteilung und höheren Spitzensteuersätzen??? Das ist blanker Hohn! Wir sollten eher dafür sorgen, dass der Spitzensteuersatz nicht schon bei 60k€/a greift sondern frühestens bei 200k€/a und die Progression dahingehend anpassen. Wir sollten eigengenutzten Ersteigentumserwerb in Wohnungen/Gebäuden mit minimum KfW100 oder besser von der Grunderwerbsteuer freistellen. Dadurch werden die Mittel frei, um solche Sanierungen auch wirklich anzustoßen.