Wieder zurück zur Atomkraft?

Soll der Atomkraftausstieg rückgängig gemacht werden?

  • Ja, Atomkraft soll zur Energiesicherung verwendet werden

    Stimmen: 552 42,4%
  • Nein, am Atomkraftausstieg festhalten um in absehbarer Zeit keine mehr in Betrieb zu haben

    Stimmen: 750 57,6%

  • Umfrageteilnehmer
    1.302
mit Strom oder Internet? PornHub dann halt nur zwischen 20-24 Uhr :iD:
Why the Heck sollen neue Rechenzentren gebaut werden? Damit die neuen Waschmaschinen alle nach Hause telefonieren können?
Am (durchkommerzialisierten) Internet (ab ca. 2000, Google) kann man besonders gut festmachen, was aus Sicht einer auf Kapitalismus gebürsteten Volkswirtschaft vorbildlich und aus ökologischer Sicht katastrophal läuft: immer mehr. Die komplette Infrastruktur basiert auf einem Geschäftsmodell, das im Ergebnis immer wieder neuen Konsum generiert, so effizient wie nie zuvor. Diese durch Technik erzielte Effizienz müsste also "vom Bösen erlöst" werden, zum Beispiel indem sie nur dafür genutzt wird, die flatterhafte erneuerbare Energie dorthin zu leiten, wo sie gerade gebraucht wird. Oder um öffentliche Verkehrsmittel besser zu takten. Aber jetzt kommt eben wieder mein Einwand: Wie hat man sich eine solche "Transformation" vorzustellen? Google & Co. enteigenen und verstaatlichen?

Wie so n blinder Fleck. Was ist das? Geheule wegen Arbeitsplätze? Angst vor dem Ende als Wirtschaftsmacht?
Ja, und das ist leider keine Lappalie. Man muss das Ausmaß des Problems begreifen. Und die enorme Schwierigkeit, es so anzugehen, dass die Gesellschaft nicht komplett zerfällt. Ganz abgesehen davon, dass ein Land, das seine Wirtschaft schrumpft, natürlich auch politisch keine Rolle mehr spielt. Ehrlich gesagt, auch ich höre mir lieber Geschichten von erfolgreicher Dekarbonisierung Deutschlands und Europas an, bei gleichzeitigem Erhalt des Wohlstands und der Wirtschaftsstärke, und dann kommt ja immer noch das Sahnehäubchen: Andere Länder sehen dann, huch, das geht ja, Deutschland macht's vor, machen wir jetzt auch - schwuppdiwupp, Welt gerettet. Es ist wahnsinnig verlockend, den Scheiß zu glauben. Aus meiner Sicht ist das ein Märchen, das nur deshalb erzählt wird, um den Leuten die Zukunftsängste zu nehmen. Die Ängste sind aber leider sehr berechtigt.
 
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Und das ist nach wie vor Wind- und Sonnenenergie.
Schon makanber - deutsche Regierungen haben die führende Solar- und Windtechnik der Welt mit hunderttausenden von fachkräfetn eingestampt, quasi getötet und nun stehen sie mit dem Rücken zur Wand.
Und CHinesen und Araber die diese Technologie im grossen Stil gekauft haben lachen sich nun ins Fäustchen.
Das zukünftige Zentrum der Produktion grüner Energie liegt in den Staaten in Äquatornähe.
Das hätte niemand in der Politik verhindern können, dafür hat allein schon das Lohngefälle gesorgt. Das ist auch in so ziemlich allen anderen industriellen Ländern des Westens so gewesen. Solange man keinen expliziten High-Tech-Aspekt in einem Produkt verankern kann - und das fällt ja mit der Zeit sowieso wieder heraus - kann man in einer globalen Wirtschaft nicht gegen diese Arbitrage agieren. Das sehen derzeit alle großen Automobilzulieferer im Bereich der Elektrofahrzeuge: Einen E-Motor kann jede Garagenwerkstatt in China genauso und vor allem deutlich billiger bauen. Da steckt nichts drin, was so spezifisches Know-How bräuchte, dass es hier eine deutliche Differenzierungsmöglichkeit des Produkts gibt.
Am (durchkommerzialisierten) Internet (ab ca. 2000, Google) kann man besonders gut festmachen, was aus Sicht einer auf Kapitalismus gebürsteten Volkswirtschaft vorbildlich und aus ökologischer Sicht katastrophal läuft: immer mehr. Die komplette Infrastruktur basiert auf einem Geschäftsmodell, das im Ergebnis immer wieder neuen Konsum generiert, so effizient wie nie zuvor. Diese durch Technik erzielte Effizienz müsste also "vom Bösen erlöst" werden, zum Beispiel indem sie nur dafür genutzt wird, die flatterhafte erneuerbare Energie dorthin zu leiten, wo sie gerade gebraucht wird. Oder um öffentliche Verkehrsmittel besser zu takten. Aber jetzt kommt eben wieder mein Einwand: Wie hat man sich eine solche "Transformation" vorzustellen? Google & Co. enteigenen und verstaatlichen?


Ja, und das ist leider keine Lappalie. Man muss das Ausmaß des Problems begreifen. Und die enorme Schwierigkeit, es so anzugehen, dass die Gesellschaft nicht komplett zerfällt. Ganz abgesehen davon, dass ein Land, das seine Wirtschaft schrumpft, natürlich auch politisch keine Rolle mehr spielt. Ehrlich gesagt, auch ich höre mir lieber Geschichten von erfolgreicher Dekarbonisierung Deutschlands und Europas an, bei gleichzeitigem Erhalt des Wohlstands und der Wirtschaftsstärke, und dann kommt ja immer noch das Sahnehäubchen: Andere Länder sehen dann, huch, das geht ja, Deutschland macht's vor, machen wir jetzt auch - schwuppdiwupp, Welt gerettet. Es ist wahnsinnig verlockend, den Scheiß zu glauben. Aus meiner Sicht ist das ein Märchen, das nur deshalb erzählt wird, um den Leuten die Zukunftsängste zu nehmen. Die Ängste sind aber leider sehr berechtigt.
Bzw reitet man diese Geschichte meiner Meinung nach politisch so lange, bis man mit TINA um die Ecke kommt um ja keine Debatte aufkommen zu lassen…
 
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OK, jetzt habe ich verstanden .... von der Sorte also. :cautious:
Ja, mir ist auch schon der starke Verdacht gekommen, dass Castrato irgendwo in einer Werbeagentur sitzt mit dem Auftrag, Ängste vor einem Energiewandel zu schüren. Von wem der Auftrag kommt, kann sich jeder an zwei bis drei Fingern abzählen.
Er bringt keine Argumente, sondern skizziert nur Horrorszenarien und auf Nachfrage nach belastbaren Daten kommt nichts.
 
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Ja, mir ist auch schon der starke Verdacht gekommen, dass Castrato irgendwo in einer Werbeagentur sitzt mit dem Auftrag, Ängste vor einem Energiewandel zu schüren. Von wem der Auftrag kommt, kann sich jeder an zwei bis drei Fingern abzählen.
Oder du willst hier was nicht wahrhaben.
Ich kann dich beruhigen: Ich sitze nicht in einer Werbeagentur, sondern mit Fieber und Gelenkschmerzen vorm Computer und warte darauf, dass der zweite Strich endlich mal kommt.
Er bringt keine Argumente, sondern skizziert nur Horrorszenarien und auf Nachfrage nach belastbaren Daten kommt nichts.
Belastbare Daten hast du doch auch nicht, scheinst aber eigenartigerweise der Meinung zu sein, nicht in der Beweispflicht zu sein. Was du anzubieten hast, sind Verdächtigungen, die in Richtung VT gehen. Na, danke! :hum:
Ich habe übrigens nichts gegen die Energiewende, nur glaube ich eben, dass das derzeitige Pläneschmieden nicht zielführend ist, sondern eher Verarsche, die mit der Zeit gefährlich werden könnte. Denn eines möchte ich unbedingt behalten: die Demokratie.
 
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Ja, mir ist auch schon der starke Verdacht gekommen, dass Castrato irgendwo in einer Werbeagentur sitzt mit dem Auftrag, Ängste vor einem Energiewandel zu schüren. Von wem der Auftrag kommt, kann sich jeder an zwei bis drei Fingern abzählen.
Er bringt keine Argumente, sondern skizziert nur Horrorszenarien und auf Nachfrage nach belastbaren Daten kommt nichts.

der Typ ist Lehrer.
 
Aber jetzt kommt eben wieder mein Einwand: Wie hat man sich eine solche "Transformation" vorzustellen? Google & Co. enteigenen und verstaatlichen?
Wäre schon mal ein guter Anfang.
Ja, und das ist leider keine Lappalie. Man muss das Ausmaß des Problems begreifen. Und die enorme Schwierigkeit, es so anzugehen, dass die Gesellschaft nicht komplett zerfällt. Ganz abgesehen davon, dass ein Land, das seine Wirtschaft schrumpft, natürlich auch politisch keine Rolle mehr spielt. Ehrlich gesagt, auch ich höre mir lieber Geschichten von erfolgreicher Dekarbonisierung Deutschlands und Europas an, bei gleichzeitigem Erhalt des Wohlstands und der Wirtschaftsstärke, und dann kommt ja immer noch das Sahnehäubchen: Andere Länder sehen dann, huch, das geht ja, Deutschland macht's vor, machen wir jetzt auch - schwuppdiwupp, Welt gerettet. Es ist wahnsinnig verlockend, den Scheiß zu glauben. Aus meiner Sicht ist das ein Märchen, das nur deshalb erzählt wird, um den Leuten die Zukunftsängste zu nehmen. Die Ängste sind aber leider sehr berechtigt.
Diese Ängste sind berechtigt, da die notwendige Transformation immer weiter verzögert wird. Und zwar genau in den Zustand, den du als "scheiß" bezeichest.
Ich habe in den letztn 45 Jahren ja selber gesehen und erlebt, wie in "diesem unseren Vaterlande" (™Kohl) eine Chance nach der anderen liegen gelassen wurde zum Vorteil der vorhandenen, rückwärts gewandten Strukturen.
Hast du dich mal ernsthaft mit den Verflechtungen von Wirtschaft und Politik befasst? Wer glaubt, dass es da keine Korruption gibt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.
 
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Das ist ja schonmal eine Aussage. Wie muss ich mir dann "den Kapitalismus abschaffen" vorstellen?
Sag als Regierung einfach: Investiert werden darf nur noch in Technik, die klimaneutral ist. Das ist nur in den allerwenigsten Branchen möglich, und damit hast du den ersten Schritt getan. Denn dann bleiben die Investitionen aus, und es gibt kein Wachstum mehr, sondern eine Rezession, die sich gewaschen hat. Wenn du dann noch standhaft bleibst und sagst: Mir doch egal, wer da alles dichtmachen muss und wer freigesetzt wird, dann versetzt du dem Kapitalismus den Todesstoß. Dann können Kredite nicht mehr bedient werden, Spareinlagen verlieren ihren Wert, Geldscheine kannst du zum Zigarrenrollen verwenden. Und vom Kapitalismus ist nichts mehr übrig.

Das wollen wir nicht, gut. Also Plan B. Wie der aussehen soll, weiß ich nicht. Ich kenne auch nur eine Ökonomin, die sich damit ernsthaft auseinandersetzt.
 
Sag als Regierung einfach: Investiert werden darf nur noch in Technik, die klimaneutral ist. Das ist nur in den allerwenigsten Branchen möglich, und damit hast du den ersten Schritt getan. Denn dann bleiben die Investitionen aus, und es gibt kein Wachstum mehr, sondern eine Rezession, die sich gewaschen hat. Wenn du dann noch standhaft bleibst und sagst: Mir doch egal, wer da alles dichtmachen muss und wer freigesetzt wird, dann versetzt du dem Kapitalismus den Todesstoß. Dann können Kredite nicht mehr bedient werden, Spareinlagen verlieren ihren Wert, Geldscheine kannst du zum Zigarrenrollen verwenden. Und vom Kapitalismus ist nichts mehr übrig.

Das wollen wir nicht, gut. Also Plan B. Wie der aussehen soll, weiß ich nicht. Ich kenne auch nur eine Ökonomin, die sich damit ernsthaft auseinandersetzt.

Und diese Aussage finde ich als grundsätzlich falsch. Selbst die Metallverhüttung kann auf Strom umgestellt werden und ist es bereits teilweise auch schon.
es dürften eher die wenigsten Branchen sein die kaum oder gar nicht auf Strom umzustellen sind.
Bei Glas z.B. oder Müllverbrennung.
Allerdings kann man Hitze auch mit Spiegeln erzeugen. So ein Teil steht schon seit Jahrzehneten in Spanien. Ein Turm mit einem Kessel obendrauf und rundherum Spiegel die das Sonnenlicht bündeln und damit das Wasser im Kessel erhitzen.
Damit sind Temperaturen möglich, die jedes Metall im nu schmelzen. Also nicht in Minuten oder Stunden sondern in Sekunden.
Dieser Turm in Spanien kann mehrere Tausend Grad erzeugen. Da kommt kein Laser mehr mit.
Ist einfach gesagt der Brennglaseffekt.
Warum sollte man sowas nicht im grossen Stil flächendeckend machen können?
Ich denke es ist eher nicht eine Frage des Könnens, sondern des Wollens.
Es ist doch grotesk, dass man mit reiner Menschenkraft, ohne Metallwerkzeuge oder Computer vor 7000 Jahren die Pyramiden bauen konnte und wir scheitern trotz HighTech noch nicht mal eine Brücke über 30 Jahre stabil zu halten.
Griechen haben vor über 2000 Jahren ganz ohne Laser einen Tunnel meherer KIlometer quer durch einen Berg getrieben - von zweiten Seiten gleichzeitig und haben sich genau in der Mitte getroffen.
China hatte in seiner Blütezeit (auch so vor 2000 Jahren) riesige Schiffe aus Holz gebaut die von den Dimensionen jeden Flugzeugträger inden Schatten stellen.
Vor 7000 Jahren gab es bereits Städte mit mehreren zehntausend Einwohnern - und einer Kanalisation inc. Frischwasserversorgung, während man bei uns bis ende des 18. Jahrhunderts quasi auf die Strasse geschissen hat. Noch bis ins 19. Jahrhundert waren Städte bei uns regelrechte Seuchenherde. Vom Mittelalter mal gar nicht geredet.
die indigenen Völker im Amazonas haben keinen KUnstdünger benötigt. Die haben selber natürlichen Dünger regelrecht produziert. Stichwort Terra Preta.
Das man die Sonne als Energie verwenden konnte wussten schon die alten Griechen.
Und Wind- und Wasserenergie wurde auch schon im grossen Stil verwendet. Nämlich für Getreidemühlen und Sägewerke oder als Wasserpumpen in den Niederlanden. Reine Mechanik - nix Elektriktrick.
Rümer haben elend lange Wasserleitungen über Berg und Tal gebaut und am ende standen 4 oder mehr Wassermühlen hintereinander um Getreide zu mahlen. Eine richtige Massenproduktion. Und das letzte grosse HighLight: mit Kupfer ist nur max. DSL 2000 drin. Und plötzlich kommt da ein Nullinger und es gehen bis zu 100k.

Wo ich dir aber 100% recht gebe: Nicht eine einzige Regierung hat den erforderlichen Weitblick und dem entsprechend auch keinen Plan.
wie auch, wenn man immer konservative Regierungen hat, die mehr zurück als nach vorne schauen.
das wir eventuell von unserem bisherigen Luxusleben etwas abschreiben müssen ist mit Sicherheit kein Weltuntergang. Etwas mehr Effizienz und weniger Ponyhofdenken ist bestimmt kein Fehler.
 
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Und diese Aussage finde ich als grundsätzlich falsch. Selbst die Metallverhüttung kann auf Strom umgestellt werden und ist es bereits teilweise auch schon.
es dürften eher die wenigsten Branchen sein die kaum oder gar nicht auf Strom umzustellen sind.
Das bezweifele ich auch nicht. Natürlich geht das. Und da die Unternehmen, in der Regel wohl eher große Läden, also Konzerne, sich die hohen Investitionen leisten können und natürlich auch genau wissen, dass es mit fossiler Energie nicht mehr lange weitergehen kann, sollte man nun meinen, dass sie nun die Hufe in die Hand nehmen. Tatsächlich geschieht erstaunlich wenig. Wollmac meint, das läge am Bösen an sich, ich glaube aber, dass der Grund ein anderer ist: Es ist nur ganz vage absehbar, wann sich die Investitionen rechnen werden. Daher investieren die Unternehmen nicht (allenfalls in Greenwashing), erst recht nicht solch hohe Summen. Will ja keiner in zehn Jahren mit einem Metallverhüttungsbetrieb auf Strombasis dastehen, und dann gibt es plötzlich nicht genug Strom, vielleicht, weil man sich das mit der Energiewende doch ein bisschen zu einfach vorgestellt hat.
Bitte, sprich jetzt nicht wieder von Gier und Niedertracht! Du möchtest den Laden, in dem du arbeitest, auch nicht an die Wand fahren und dafür zur Verantwortung gezogen werden. Das ist menschlich, und letztendlich sind auch Konzernlenker Menschen, die aufgrund von sozialen Beziehungen handeln. Wenn wirklich Veränderung sein soll, muss der Staat viel stärker einsteigen als bisher. Viel, viel, viel stärker.

Allerdings kann man Hitze auch mit Spiegeln erzeugen. So ein Teil steht schon seit Jahrzehneten in Spanien. Ein Turm mit einem Kessel obendrauf und rundherum Spiegel die das Sonnenlicht bündeln und damit das Wasser im Kessel erhitzen.
Damit sind Temperaturen möglich, die jedes Metall im nu schmelzen. Also nicht in Minuten oder Stunden sondern in Sekunden.
Dieser Turm in Spanien kann mehrere Tausend Grad erzeugen. Da kommt kein Laser mehr mit.
Ist einfach gesagt der Brennglaseffekt.
Warum sollte man sowas nicht im grossen Stil flächendeckend machen können?
Weil auch in Spanien die Sonne nicht immer scheint. Auch dort gibt es Herbst und Winter, auch dort kann es mal wochenlang bewölkt sein. Man weiß also nie, wann wieviel Sonne runterkommt. Inwieweit Schwankungen der Energiezufuhr ("heiter bis wolkig") den Produktionsprozess behindern, müsste auch noch geklärt werden. Jedenfalls bedeutet das mal wieder, dass die Planungssicherheit, die privatwirtschaftliche Betriebe unbedingt benötigen, nicht gegeben ist. Gut, jetzt lässt sich einwenden: Scheint die Sonne, produziert man wie blöd, scheint sie nicht, verkauft man bereits Hergestelltes ab. Das ist und bleibt aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht eine riskante Nummer. Und wenn man betriebswirtschaftliche Erwägungen herausnehmen will, dann muss der Staat übernehmen, er muss Produktion und Zuteilung organisieren. Und schon stehen wir wieder vor der unbequemen Wahrheit, dass unser Lifestyle sein Ende finden wird. Entweder so, wie Ulrike Herrmann das andenkt (Modell britische Kriegswirtschaft 1940ff.), oder durch Einsturz. Plan A wäre mir lieber, auch wenn Bubo dann auf seinen Tesla verzichten muss.

Es ist doch grotesk, dass man mit reiner Menschenkraft, ohne Metallwerkzeuge oder Computer vor 7000 Jahren die Pyramiden bauen konnte und wir scheitern trotz HighTech noch nicht mal eine Brücke über 30 Jahre stabil zu halten.
Dieses Denken ist weit verbreitet, klingt ja auch plausibel: An technischen Fortschritten war in den letzten 70 Jahren kein Mangel, alles sehr beeindruckend, vor allen Dingen die "digitale Revolution". War aber erstens nur möglich, weil die Energiezufuhr nie abbrach und ein ökonomisches System herrschte, das Forschung, Entwicklung und Produktion beförderte wie kein anderes zuvor in der Menschheitsgeschichte - und die Sache mit dem Wachstum geht ja nun nicht mehr. Selbst wenn es gelänge, mit Erneuerbaren zuverlässig so viel Energie zu produzieren wie heute, blieben ja noch andere harte Umweltprobleme übrig, außerdem werden die Rohstoffe knapp. Zweitens ist es schlicht unlogisch, aus technischen Fortschritten, die sich in der Vergangenheit einstellten, zu schließen, es würde auch in jedem beliebigen anderen Bereich noch (nennenswerte) Fortschritte geben. Ausschließen kann man sie natürlich nicht, aber damit zu rechnen und sie schon mal einzupreisen, ist unseriös.
 
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@PiaggioX8
vielleicht geht die entwicklung immer in wellen pyramiden vs. hauptstadtflughafen … hygiene römer vs. mittelalter, mondfahrt 1969 vs. 2022 …
 
@PiaggioX8
vielleicht geht die entwicklung immer in wellen pyramiden vs. hauptstadtflughafen … hygiene römer vs. mittelalter, mondfahrt 1969 vs. 2022 …
Es gab immer schon bestimmte Kerntechnologiesprünge, die eine Revolution ausgelöst haben zu mehr Wohlstand oder Produktivitätsgewinnen und die in der Folge die gesamte Ökonomie weiterentwickelt haben, aber auch denen lagen immer zwei Grundsätze zu Grunde: Mehr Energieausbeute bzw. allzeit in großer Menge verfügbare und günstige Energieträger und das Ziel letztlich mehr zu produzieren, bewegen oder transportieren zu können. Letztlich also DIE kapitalistische Grundlogik des Wachstums selbst.
 
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Es gab immer schon bestimmte Kerntechnologiesprünge, die eine Revolution ausgelöst haben zu mehr Wohlstand oder Produktivitätsgewinnen und die in der Folge die gesamte Ökonomie weiterentwickelt haben
Ja, stimmt. Wie ich aber in einem anderen Kontext schon einmal geschrieben habe, ist das, wenn es zum ideologischen Prinzip gemacht wird, eine Wette auf die Zukunft. Wir müssen aber mir dem heute Möglichen arbeiten, nicht mit einem Dakönntenochwaskommenwartenwirdarauf.

Kommt dann wirklich noch was Besseres, sollten wir freilich nicht auf dem Alten beharren, weil wir das immer schon so gemacht haben – und unsere Wertschöpfungskette darauf abgestimmt ist.
 
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Ja, stimmt. Wie ich aber in einem anderen Kontext schon einmal geschrieben habe, ist das, wenn es zum ideologischen Prinzip gemacht wird, eine Wette auf die Zukunft. Wir müssen aber mir dem heute Möglichen arbeiten, nicht mit einem Dakönntenochwaskommenwartenwirdarauf.

Kommt dann wirklich noch was Besseres, sollten wir freilich nicht auf dem Alten beharren, weil wir das immer schon so gemacht haben – und unsere Wertschöpfungskette darauf abgestimmt ist.
Zum Thema Wertschöpfung hat das Känguru etwas sehr wahres gesagt:

„Ist Dir klar, dass die meisten Krisentheorien des Kapitalismus, die den baldigen Zusammenbruch vorhersagen, daran kranken, dass sie unterschätzen, wie viele einst wertfreie Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens noch der kapitalistischen Verwertungskette anheimfallen können, um solchermaßen die Krisentendenzen durch eine quasi erneute ursprüngliche Akkumulation abzuschwächen?“

Das Känguru (Känguru-Chroniken, S. 102)
 
Ja, stimmt. Wie ich aber in einem anderen Kontext schon einmal geschrieben habe, ist das, wenn es zum ideologischen Prinzip gemacht wird, eine Wette auf die Zukunft. Wir müssen aber mir dem heute Möglichen arbeiten, nicht mit einem Dakönntenochwaskommenwartenwirdarauf.

Kommt dann wirklich noch was Besseres, sollten wir freilich nicht auf dem Alten beharren, weil wir das immer schon so gemacht haben – und unsere Wertschöpfungskette darauf abgestimmt ist.

Das ist eine sich selbst verstärkende Maschinerie, und wie WollMac passend das Känguru zitierte, mit enormen Potentialen, sich noch Bereiche einzuverleiben, an die wir nicht im Traum denken. Das ist ja gerade Fluch und Segen dieses Systems, es ist unglaublich anpassungsfähig und dynamisch. Und es bereinigt sich zum Teil selbst, wenn es um Ineffizienzen geht, denn das System honoriert Ansätze, die noch mehr Produktivität generieren, vulgo das Bessere ist des Guten Feind! Beharrung kann sich auf Dauer in dem System nicht durchsetzen, aber solange es im Sinne des Kapitalismus keine bessere Alternative gibt, wird es auch keinen großen Wechsel geben.
 
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denn das System honoriert Ansätze, die noch mehr Produktivität generieren,
Aber genau das geht seit einigen Jahren nach hinten los, siehe privatisierte Krankenhäuser, Diesel-Skandal, Boeig-Abstürze etc.
Der Einfluss der Investoren ist einfach zu groß geworden.

Meine These:

Der Untergang eines Unternehmens beginnt in dem Augenblick, in dem man es Finanz- und Wirtschaftsleuten erlaubt, den Leistungsträgern zu sagen, was sie zu tun und zu lassen haben.
 
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Aber genau das geht seit einigen Jahren nach hinten los, siehe privatisierte Krankenhäuser, Diesel-Skandal, Boeig-Abstürze etc.
Der Einfluss der Investoren ist einfach zu groß geworden.

Meine These:

Der Untergang eines Unternehmens beginnt in dem Augenblick, in dem man es Finanz- und Wirtschaftsleuten erlaubt, den Leistungsträgern zu sagen, was sie zu tun und zu lassen haben.
Das kann man daraus lesen. Meine These - nicht im Widerspruch - Kapitalismus funktioniert wie neuronale Netze. Profitable Stränge agglomerieren automatisch immer mehr finanzielle Ressourcen, weil das System intrinsisch zu Maximierung des Vorteils des Ressourcenbesitzers strebt. Das ist nicht boshaft per se, auch nicht moralisch, es ist einfach ein ziemlich rudimentärer Zusammenhang, dem auch biologische und physikalische Systeme folgen, natürlich mit anderen Prämissen und „Kernindikatoren“ im Mittelpunkt.
 
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