R.I.P. Wieder Terroranschläge in Paris

Es ist schon eigenartig, dass der Präsident der USA, Obama, studiert hat und als gut integriert gilt. Das Geschwafel, Schwarze seien in den USA benachteiligt, ist nicht zu halten.

Wir können ja bei bin Laden weitermachen, bei Abu Bakr al-Baghdadi aufhören
etc. Es ist kaum einer der führenden "Religionskrieger" aus Perspektivlosigkeit oder Ghettoisierung zum Terroristen geworden.
 
Offenbar möchte niemand genauer beschreiben, was oder wer eigentlich "rechte Ecke" ist. Es sieht so aus, als gäbe es die "rechte Ecke" gar nicht. Es gibt nur die Besorgnis, in die rechte Ecke gestellt zu werden, und den entsprechenden Vorwurf an die linke Ecke, besorgte Bürger in die rechte Ecke stellen zu wollen.

Und wenn es die rechte Ecke tatsächlich gibt, ist sie leer - denn dort steht niemand.


Natürlich gibt es eine rechte Ecke, nur so voll wie viele es gerne sehen würden, ist sie nicht.
Die Gutmenschen mit der Deutungs- und Meinungshoheit, haben die rechte Ecke immer weiter in die Mitte geschoben, dabei aber vergessen, dass die tumbe Nazikeule damit immer weniger scharf wird.
Jetzt haben sie das Dilemma...ein Großteil der Deutschen sind jetzt wieder vermeintliche Nazis und es juckt sie gar nicht.
 
Offenbar möchte niemand genauer beschreiben, was oder wer eigentlich "rechte Ecke" ist. Es sieht so aus, als gäbe es die "rechte Ecke" gar nicht. Es gibt nur die Besorgnis, in die rechte Ecke gestellt zu werden, und den entsprechenden Vorwurf an die linke Ecke, besorgte Bürger in die rechte Ecke stellen zu wollen.

Und wenn es die rechte Ecke tatsächlich gibt, ist sie leer - denn dort steht niemand.

Schöne Zusammenfassung spoege.
Weiter oben wurde die rechte Ecke mit u.a. AFD genannt, daß dürfte nur eine Teilmenge davon sein.
Für mich ergibt sich ein Mix aus Teilmengen von AFD, Pegida und Bürgern die vor den Empfangsgeräten sitzen und nickend den kopfschütteln.
 
Wenn die keule nicht scharf ist, droht ja keine gefahr.
 
Jetzt haben sie das Dilemma...ein Großteil der Deutschen sind jetzt wieder vermeintliche Nazis und es juckt sie gar nicht.
Ich muss dazu sagen, dass neulich in einer Diskussion mehrere jüngere dieser vermeintlichen Nazis der Meinung war, dass man diese Flüchtlinge erschiessen müsste wenn man sie nicht stoppen kann. Häuser anzünden ist da nur der Anfang.
 
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Ich muss dazu sagen, dass neulich in einer Diskussion mehrere jüngere dieser vermeintlichen Nazis der Meinung war, dass man diese Flüchtlinge erschiessen müsste wenn man sie nicht stoppen kann. Häuser anzünden ist da nur der Anfang.

Siehst Du, das ist das, was ich klassisch als rechtsextreme Ecke bezeichnen würde. Dagegen muss man angehen.
Mit Pegida und AfD allerdings ist ein anderer Umgang sicher sinnvoll, hier geht es dann auch darum, sich mit dem inhaltlich auseinanderzusetzen.

Wenn wir das nämlich nicht tun, ist die AfD bei der nächsten Bundestagswahl bei 20% oder mehr.
 
Ich muss dazu sagen, dass neulich in einer Diskussion mehrere jüngere dieser vermeintlichen Nazis der Meinung war, dass man diese Flüchtlinge erschiessen müsste wenn man sie nicht stoppen kann. Häuser anzünden ist da nur der Anfang.

Das sind dann sicher keine vermeintlichen mehr.
 
Siehst Du, das ist das, was ich klassisch als rechtsextreme Ecke bezeichnen würde. Dagegen muss man angehen.
Mit Pegida und AfD allerdings ist ein anderer Umgang sicher sinnvoll, hier geht es dann auch darum, sich mit dem inhaltlich auseinanderzusetzen.

Wenn wir das nämlich nicht tun, ist die AfD bei der nächsten Bundestagswahl bei 20% oder mehr.

Für viele hier im Forum gibt es keine Unterschiede..die Grenzen sind fließend...Kritiker der Flüchtlingspolitik sind Brandstifter und Wegbereiter für Erschießungskommandos. Jeder der auch nur den kleinsten Einwand ausspricht = Mischpoke! Es ist wirklich beschämend und widerlich...
 
Siehst Du, das ist das, was ich klassisch als rechtsextreme Ecke bezeichnen würde. Dagegen muss man angehen.
Kriterium für "rechte Ecke" demnach: Gewalttätig.

Mit Pegida und AfD allerdings ist ein anderer Umgang sicher sinnvoll, hier geht es dann auch darum, sich mit dem inhaltlich auseinanderzusetzen.
Genau das passiert ja auch seit einem Jahr, auch hier. Mir wurde allerdings schon mehrfach vorgeworfen, allein durch den Vergleich von Aussagen aus diesem Thread mit Aussagen von Pegida besorgte Bürger in die rechte Ecke stellen zu wollen.

Möglicherweise gibt es etliche Leute, die sich selbst als "links", "liberal" oder "Mitte" wahrnehmen, in der Asylfrage aber Pegida/AfD-Standpunkte einnehmen. Trotzdem wollen sie auf keinen Fall mit denen gemeinsam in derselben Ecke stehen, weil die wegen ihrer fließenden Übergänge zum Neonazi-Milieu als schmuddelig gelten. Deshalb werden sie sofort stinksauer, wenn man sie auf die übereinstimmenden politischen Aussagen aufmerksam macht.

Lassen wir also den Begriff "rechte Ecke" weg, er belastet die Diskussion nur. Und inhaltlich spielt "rechts" oder "links" bei den Themen Asylsuchende und Terrorismus ohnehin keine Rolle mehr. Es gibt nur noch die besorgte bürgerliche Mitte.
 
Möglicherweise gibt es etliche Leute, die sich selbst als "links", "liberal" oder "Mitte" wahrnehmen, in der Asylfrage aber Pegida/AfD-Standpunkte einnehmen. Trotzdem wollen sie auf keinen Fall mit denen gemeinsam in derselben Ecke stehen, weil die wegen ihrer fließenden Übergänge zum Neonazi-Milieu als schmuddelig gelten.

Das ist nicht der Kern des Problems.
Es reicht schon, einen der Kernpunkte der AFD zuzustimmen, die restlichen 99 aber abzulehnen.
Im übrigen sind einige der AFD Grundsatzaussagen, die noch vor einem Jahr für helle Aufregung gesorgt haben, zwischenzeitlich auch bei anderen Parteien oder Gesellschaftsgruppen zu finden.
Kein Mensch käme auf die Idee den Zentralrat der Juden in das Neonazi-Milieu zu verorten, nur weil der eine Begrenzung des Flüchtlingsstromes fordert.
Oder gar ein solcher Satz:
"Wenn ich mir die Orte und Länder in Europa anschaue, in denen es die größten Probleme gibt, könnte man zu dem Schluss kommen, hier handele es sich nicht um ein religiöses Problem, sondern um ein ethnisches."

Oder lieber Spoege, was meinst Du wieviel Wähler der Linken bei der Pegida mitlaufen? Du würdest Dich wundern...
Differenzierung ist halt wirklich nicht jedermanns Sache und das fehlen einer solchen, ist gerade hier, in solchen Threads, sehr deutlich zu spüren.
 
Kein Mensch käme auf die Idee den Zentralrat der Juden in das Neonazi-Milieu zu verorten, nur weil der eine Begrenzung des Flüchtlingsstromes fordert.
Dass der Zentralrat der Juden ein Problem mit Menschen arabischer Herkunft hat, ist leicht nachvollziehbar. Das zeigt der jüdische Staat ja auch seit Jahrzehnten in den eigenen Staatsgrenzen wie auch in den von ihm besetzten palästinensischen Gebieten.

Wer sich die in Israel vorherrschende Haltung gegenüber Menschen arabischer Herkunft hier zueigen macht, der muss sich allerdings die Frage gefallen lassen, was die dann noch von rassistischem Gedankengut unterscheidet.

Diese Frage muss sich auch der Sprecher des Zentralrates der Juden gefallen lassen, denn im Grunde vertritt er damit eine ethnische Selektion. Heißt das, dass er Menschen, die vor dem syrischen Krieg fliehen, das Grundrecht auf Asyl verweigern will, weil sie Araber sind?

Ich denke, er wird demnächst einen Rückzieher machen. Ich würde mich an deiner Stelle auch nicht auf eine solche Stellungnahme berufen, Janssen.
 
Dass der Zentralrat der Juden ein Problem mit Menschen arabischer Herkunft hat, ist leicht nachvollziehbar. Das zeigt der jüdische Staat ja auch seit Jahrzehnten in den eigenen Staatsgrenzen wie auch in den von ihm besetzten palästinensischen Gebieten.

Wer sich die in Israel vorherrschende Haltung gegenüber Menschen arabischer Herkunft hier zueigen macht, der muss sich allerdings die Frage gefallen lassen, was die dann noch von rassistischem Gedankengut unterscheidet.

Diese Frage muss sich auch der Sprecher des Zentralrates der Juden gefallen lassen, denn im Grunde vertritt er damit eine ethnische Selektion. Heißt das, dass er Menschen, die vor dem syrischen Krieg fliehen, das Grundrecht auf Asyl verweigern will, weil sie Araber sind?

Ich denke, er wird demnächst einen Rückzieher machen. Ich würde mich an deiner Stelle auch nicht auf eine solche Stellungnahme berufen, Janssen.

Siehst Du Spoege, genau hier liegt das Problem. Ohne jetzt den Inhalt dieser Aussagen weiter zu beachten, ist der Zentralrat der Juden offenbar dem rechten Milieu oder gar der Neonazigruppe zuzuordnen.

Die Kernaussage ist diese: "Wenn ich mir die Orte und Länder in Europa anschaue, in denen es die größten Probleme gibt, könnte man zu dem Schluss kommen, hier handele es sich nicht um ein religiöses Problem, sondern um ein ethnisches."

Im Grunde argumentierst Du genauso, es wird eine Aussage genommen die sich eventuell mit einer der AFD oder der NPD deckt und damit wanderst Du in eine der rechten Schubladen.
Das es etwas komplexer ist, wird schnell vom Tisch gefegt.

Zum inhaltlichen:
Da gebe ich Dir Recht, auch wenn dass in dem Zusammenhang nicht die Frage war.
Allerdings hätte ich als Jude wohl auch mehr Sorge, wenn ich auf Demos in meinen Worten "Juden ins Feuer" und in den großen Moscheen in Deutschland "Vernichtet alle Juden" von Hasspredigern hören und sehen würde.
 
Oder lieber Spoege, was meinst Du wieviel Wähler der Linken bei der Pegida mitlaufen? Du würdest Dich wundern...
Darüber habe ich mich noch nie gewundert, sondern häufig darauf hingewiesen. Dieses Thema hatten wir schon mal, Janssen, schon vergessen? Pegida-Thread

Beispiele:
Was der hier als "wohltuend sachlich" bezeichnete Dresdner Professor Patzelt als konservative Grundierung der Stadt bezeichnet, könnte man auch autoritäre Denkmuster nennen. Die einen die Ex-DDR-Linke und Rechtspopulisten, deshalb tun sich die Linken auch so schwer mit einer Debatte über Pegida.
Ich hab's schon oft geschrieben: Meiner Ansicht nach funktioniert das Rechts/Links-Schema bei Pegida nicht mehr. Es ist ja auch erstaunlich, wie groß der Anteil der Linken ist, die bei der Umfrage für Pegida Sympathien bekundet haben. Dieses Protestpotential zieht sich quer durch alle politischen Lager, seine diffusen Ängste vor Überfremdung sind nicht an politische Ideologien oder Analysen gekoppelt. Sie sind ein Gefühl.
 
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Ohne jetzt den Inhalt dieser Aussagen weiter zu beachten, ist der Zentralrat der Juden offenbar dem rechten Milieu oder gar der Neonazigruppe zuzuordnen.
Ich plädiere allerdings dafür, den Inhalt dieser Aussagen zu beachten. Denn die sind meine Begründung für meine Kritik. Und damit ordne ich den Zentralrat der Juden keineswegs zum "rechten Milieu", sondern stelle in der ethnischen Argumentation seines Präsidenten Schuster eine bedenkliche Nähe zu rassistischen Argumentationen fest. Denn sie fordert ja in der Konsequenz, Menschen arabischer Herkunft das Recht auf Asyl zu verweigern, weil sie Araber sind.

Mit unserem Grundgesetz ist das nicht zu vereinbaren.



P.S.: Die jüdischen Gemeinden scheinen in dieser Frage gespalten zu sein. (Was ja angesichts der eigenen Geschichte auch verständlich ist.) Zu Pegida hat Schuster übrigens klar Stellung bezogen:
Die Hetze gegen Flüchtlinge hat ein Ausmaß erreicht, das absolut erschreckend und völlig inakzeptabel ist. (…) Mit eindeutig rechtsextremen Parolen schürt sie auf unverantwortliche Weise die Stimmung gegen die Flüchtlinge.

Ich schlage dir vor, deine Versuche einzustellen, eine Verbindung zwischen den Terroranschlägen von Paris und der deutschen Asylpolitik zu konstruieren, und schon gar nicht den Zentralrat der Juden in den Zeugenstand zu rufen. Das ist eine heikle Sache und gehört auch nicht zum Thema.

P.P.S.: Ich bin raus. Mir wird das hier zu schmuddelig.
 
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Und damit ordne ich den Zentralrat der Juden keineswegs zum "rechten Milieu", sondern stelle in der ethnischen Argumentation seines Präsidenten eine bedenkliche Nähe zu rassistischen Argumentationen fest. Denn sie fordert ja in der Konsequenz, Menschen arabischer Herkunft das Recht auf Asyl zu verweigern, weil sie Araber sind.

Wenn Rassismus kein typisches Markenzeichen vom rechten Milieu ist?....
Genau das war aber mein Ansatz für dieses Beispiel. Eine Aussage, ein Standpunkt wird aus dem Kontext gerissen und wird dann rechts oder links verortet.

Kritik an der Flüchtlingspolitik = Nazi
Obergrenze oder Kontingentierung = Nazi

Aber ich denke es ist jetzt klar was ich meine, inhaltlich finde ich die Aussage de Zentralrates auch für bedenklich, kann aber die Ängste von Juden nachvollziehen. Ich würde mich in vielen Städten auch nicht mehr trauen mit einem Davidstern oder einer Kippa herumzulaufen. Und das sicher nicht vor Angst einem AFD oder Pegida Sympathisanten über den Weg zu laufen.
 
Ich denke, er wird demnächst einen Rückzieher machen.
Da bin ich ja mal gespannt, ob die einen Rückzieher machen, oder ob unsere Kanzlerin plötzlich auf wundersame Weise einknickt und zum selben Schluss kommt, nachdem der Zentralrat dieser Meinung ist.
 
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Ich hab mich schon gefragt, ob nur ich diesen Zusammenhang sehe - aber man muss nur lange genug warten. Jeder quasselt so lange, bis er sich verquasselt. Die "Anführungszeichen" täuschen nicht darüber hinweg, wes Ungeistes Kind du bist.
Seid ihr euch eurer Sache so unsicher, könnt ihr es nicht ertragen, dass ihr eben nicht die Mehrheit seid, dass ihr euch die „Siehste! Hab ich doch gesagt!“-Situation wünscht? Recht behalten um den Preis von... wären zehn Opfer genug? Oder würdest du dich über 100 Tote noch mehr "freuen"?Also, das Leben ist aber so was von kompliziert! Neulich las ich, dass es nicht nur Flüchtlinge mt Mobiltelefonen gibt, sondern sogar Pegida-Anhänger und AfD-Wähler (besorgte Bürger!) mit Schulabschluss. Unvorstellbar... da kenn sich mal einer aus.Du kennst ja tolle Worte... aber es sind gar keine. Es ist bloß Buchstabensuppe.
Was rauchst du eigentlich für ein Kraut? Deine Unterstellungen und Konstruktionen sind ja hanebüchen.
Bist wohl ein Berufstroll oder sowas......
 
Diese Frage muss sich auch der Sprecher des Zentralrates der Juden gefallen lassen, denn im Grunde vertritt er damit eine ethnische Selektion. Heißt das, dass er Menschen, die vor dem syrischen Krieg fliehen, das Grundrecht auf Asyl verweigern will, weil sie Araber sind?

Das kann man natürlich so sehen. Aber glaubst Du nicht, dass viele Menschen Angst haben, eben weil viele Flüchtlinge Muslime sind?!
Bei z.B. einer Schar von philippinischen Flüchtlingen hätten wohl die wenigsten Menschen Stress...

Der radikale Islam ist eine der größten Feinde der Freiheit und Menschenrechte und mit die größte Bedrohung der Neuzeit. Dass viele zivilisierte Menschen davor Angst haben, ja, das ist verständlich. Auch wenn sicher nur ein kleiner Teil der islamischen Flüchtlinge diesem radikalen Islam hörig sind. Und diese radikalen Salafisten und Terroristen ziehen damit alle Menschen in den Dreck, die eben wirklich Schutz suchen. Und das ist das wirklich tragische. Und Rechte und Neonazis nutzen das natürlich einfach aus um die Verknüpfung alle Flüchtlinge = potentielle Terroristen hinzubekommen.

Aber, ich weiss es auch nicht, sage mir, was richtig ist. Alle rein ist idiotisch und alle raus genauso.

Und wie reagiert man nun auf die Anschläge. Mit Putin das IS Gebiet wegbomben, sich zurückhalten? Was würdest Du denn jetzt tun, wenn Du Kanzler wärst?
 
Wenn ich Kanzler wäre, würde Deutschland auf gar keinen Fall an einer militärischen Mission mit dem Ziel, den IS "wegzubomben", beteiligen. Ich halte das nicht nur militärisch für unmöglich, sondern auch für politisch völlig falsch.

In dieser Region gibt es derart viele politische Interessen von einem Dutzend politischer Parteien, dass es nicht möglich sein wird, machtvolle Mehrheitskoalitionen gegen den IS zu bilden.

Letztlich wird der Einsatz westlicher Militärmaschinerien dazu führen, dass in der Bevölkerung die Sympathien für den fundamentalen militanten Islam, sowohl sunnitischer wie auch schiitischer Prägung, noch wachsen.

Deutschland darf sich auf gar keinen Fall an solchen Rachefeldzügen beteiligen. Der erste und durchaus mögliche Schritt wäre mE., dass Deutschland aufhört, Saudi-Arabien politisch zu stützen und mit Waffen zu beliefern. (Saudi-Arabien ist ideologischer und logistischer Bündnispartner des IS.)

Zweitens darf Deutschland die Anti-Kurden-Politik Erdogans auf keinen Fall weiter hinnehmen, um von Erdogan Zugeständnisse bei der Kontrolle der Flüchtlingswege zu bekommen. Die Kurden sind der einzige dem IS militärisch gewachsene Gegner. Die mit deutschen Raketen zu beliefern und gleichzeitig mit deren erbittertem Feind Erdogan ein Bündnis einzugehen halte ich für absurd.

Weiter halte ich es für einen Fehler, sich auf ein Bündnis mit Assad und Russland einzulassen. Assad ist ein weit größerer Schlächter der Zivilbevölkerung als der IS, hat sich mit dem IS arrangiert und bekämpft hauptsächlich die gemäßigten Rebellenmilizen. Ihm geht es um Machterhalt. Russland unterstützt ihn zur Zeit noch dabei, unklar ist, für welchen Kurs sich die russische Regierung entscheiden wird, wenn der IS das nächste Mal russische Bürger angreift und vielleicht sogar zu einer Bedrohung für die Sicherheit in Russland selbst wird. Im Moment sieht es noch danach aus, dass Russland im Erhalt des Assad-Regime seine Interessen am ehesten aufgehoben sieht.

Das war nur eine winziger Überblick, wie sich die Situation in meinen Augen darstellt. Ich halte das Interessensgeflecht dort für so kompliziert, dass mir die Diskussionen um Luftangriffe
völlig absurd vorkommen. Und ich muss es so sagen, obwohl ich nie ein Freund Merkels war: Ich hoffe, dass sie vernünftig genug ist, diese Muskelspiele nicht mitzumachen.

Den Kampf gegen den Terrorismus müssen wir in erster Linie zuhause führen. Und ich kann da nur wiederholen: Da geht es um Integration, soziale Teilhabe, Bildung. Also um eine sozial intelligente Innenpolitik. Und auch wenn die noch so ambitioniert ist, wird es immer wieder Menschen geben, für die Gewalt ein Weg ist, sich selbst zu befreien und glücklich zu machen. Das wird sich nie ändern.
 
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Nun, dann liegen wir ja mal ausnahmsweise nicht so weit auseinander.

Ja, ich halte es auch für einen Skandal, dass Deutschland Saudi-Arabien unterstützt. Die kommen für mich direkt hinter dem IS. Das muss aufhören.
Das einzig positive ist, dass aus Saudi Arabien keine Flüchtlinge kommen. Aber der Staat ist mit einem westlich-humanistischem Menschenbild auch nicht annähernd vereinbar.

Ja, bei der Kurden-Frage bin ich auch bei Dir. Erdogan ist ein Irrer, ihn hier zu stützen halte ich für grundverkehrt.

Gut, aber meinst Du, das reicht. Angriffe -ob mit oder ohne Russland- lehnst du ab. Dafür spricht einiges, aber auch dagegen. Meinst Du, wenn wir Saudi-Arabien isolieren und die Türkei, dass das die Probleme löst (auch wenn es in der Tat richtig wäre)? Würde das den Wahnsinn in Syrien stoppen, also auch den IS und damit den Flüchtlingsstrom?

Oder wäre es nicht besser, das zu machen und zusätzlich den IS zu bekämpfen? Militärische Zurückhaltung bei einem menschenverachtenden System hat schon mal nicht funktioniert. Und meines Erachtens kann man diese Barbaren von IS auch nicht annähernd mit Saddam oder anderen Diktatoren vergleichen, auch nicht mit Assad.

In der Tat, sehr komplex diese Thematik.
 
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