Wie österreichischen Kunden anschreiben - Titel

Franken

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Hallo,
ich habe auf einer Messe einen Kontakt mit einer Firma aus Österreich gemacht,
mit deren Marketingchefin genau gesagt.
Der wollte ich nun etwas schicke, mit der Post, und leg natürlich ein Anschreiben bei.

Nun weiß ich, dass die Österreicher sehr viel Wert auf Titel legen.

Auf der Visitenkarte steht:
Vorname Nachname M.A.

reicht es da
Sehr geehrte Frau Nachname,
...


oder muss da noch sowas wie
Hochwohlgeborene dazu? ;)
 
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Hab einen sehen großen Ösi-Kunden und da braucht es keine Title in der Anrede.
 
Hallo,
ich habe auf einer Messe einen Kontakt mit einer Firma aus Österreich gemacht,
mit deren Marketingchefin genau gesagt.
Der wollte ich nun etwas schicke, mit der Post, und leg natürlich ein Anschreiben bei.

Nun weiß ich, dass die Österreicher sehr viel Wert auf Titel legen.

Auf der Visitenkarte steht:
Vorname Nachname M.A.

reicht es da
Sehr geehrte Frau Nachname,
...


oder muss da noch sowas wie
Hochwohlgeborene dazu? ;)

Falls die Dame einen Titel hat, mit Titel, also z. B. Frau Magister Nachname, falls ein interner Titel dazu kommt, Frau Direktor Nachname, dann ohne Titel.
Im Regelfall sagen die zwar, dass die "kaiserlichen" Zeiten vorbei sind, aber man legt immer noch Wert auf exzellente Höflichkeit.
 
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Auf der Visitenkarte steht:
Vorname Nachname M.A.
(...)

oder muss da noch sowas wie
Hochwohlgeborene dazu? ;)


Wenn sie sich Frau M.A. nennt, dann würde ich auch Frau M.A. schreiben.

Hochwohlgeboren o.ä. braucht es dann nicht.
 
Für was steht das M.A. denn?

EDIT: Offenbar für Magister. Dann rein damit. Österreicher halt.
 
Wenn auf der Visitenkarte schon Magister steht, dann wird sie ja wohl so angesprochen werden wollen.
 
Magistra wäre weiblich...
 
Der Herr Magister! Erinnert mich an meine Zeit vor der Selbstständigkeit. Ich rief eines Tages kurz nach Akquisition einer neuen Tochtergesellschaft bei einem Mitarbeiter in Graz an: "Ich möchte gerne den Herrn xxx sprechen." Antwort von der Vozida: "Sie meinen den Herrn MAGISTER xxx?" Antwort: "Ja, sagen Sie ihm sein Chef, der Herr Magister Fix hat angerufen und er soll bitte spätestens bis Mittag zurückrufen!" Danach: 10 Sekunden Funkstille und ein gepresstes: "Ja, Herr Direktor (!) ich werd's gleich ausrichten!" Das war ein echter Schenkelklopfer!

Spass beiseite: Du wirst sicher nicht falsch liegen, wenn Du Frau Magister verwendest. Eigentlich wurde dieser aber m.E. in Österreich mit Mag. dem Namen vorangestellt. In Deinem Fall steht das M.A. am Ende, was nach aktueller Lesart auf einen Mastertitel hinweist. Bei uns würde das niemand bei der Anrede verwenden, aber in Österreich? Man könnt vielleicht schreiben: "Sehr geehrte Frau xxx M.A." dann wäre man auf der sicheren Seite.
 
Ja ja, viele bilden sich ganz schön was ein auf ihre Titel.
Und wenn man dann erstmal die Arbeit von denen liest...
 
Man könnt vielleicht schreiben: "Sehr geehrte Frau xxx M.A." dann wäre man auf der sicheren Seite.

So habe ich es ja oben auch schon empfohlen.

Wenn die es auf ihrer eigenen Karte so will, dann kriegt sie das auch so :)

Weiter würde ich mir da keine Gedanken machen.
 
Man könnte auch:

Sehr verehrtes Brunzkachl,

...

Es grüßt Sie freundlichst

...

Von einem iPhone gesendet

schreiben und sich auf das autocorrect berufen :D
 
Ich lach mich schlapp, das erinnert mich an meine Kindheit. Unser Nachbar hatte "Dipl. Ing. Udo XXXXX" an der Klingel stehen und wollte auch so angesprochen werden. War bestimmt auch ein Ösi :clap:
 
Hmm?

Hat jene österreichische Frau einen deutschen Magister Artium? Wegen…
Vorname Nachname M.A.

Oder einen österreichischen? Dann…
Mag. Vorname Nachname.

Im deutschen Kontext ist der Magister nur etwas für die Visitenkarte und dann noch für den Kopf eines Briefs.
In allen anderen Fällen ist dieser unüblich und wirkt aufgesetzt. Als Anrede vis-à-vis wie auch im Fließtext eines Briefs ist er beim Namen zu erwähnen unüblich (freilich, es sei denn, es geht genau um den Magister als Abschlussleistung an der Uni).

Im österreichischen scheint Herr Magister/Frau Magistra als förmliche Anrede, etwa im beruflichen Umfeld, noch verbreitet (allerdings auch Frau Baronin, ohne dass es in AT noch Barone oder sonstige Adelstitel gäbe :crack:).

Zur historischen Stellung des Magisters unter den akademischen Titeln siehe den Faust.

Da steh ich nun, ich armer Tor!Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, daß wir nichts wissen können!

Der Magister war früher der Regelabschluss an Universitäten, nachdem der Baccalaureus Artium (B.A.) abgeschafft wurde.
So gesehen ist der Bachelor nur eine Art Wiedereinführung.
Den B.A. hatte man damals abgeschafft, weil man erkannt hatte, dass ein Absolvent dieser Art Abschlusses kaum im Berufsleben gebraucht wurde.
 
Ein Freund von mir war mal austauschweise im Habsburgerland, als Gymnasiallehrer. Wurde dort von allen als Professor angesprochen (ist aber wohl in la belle France ähnlich).
Und es geht die mär, daß jeder Austriake mit irgendeiner Art von Hochschul-Abschluß mit Doktor angesprochen werden soll, und wenn er tatsächlich einen Doktor hat, natürlich auch mit Professor, was dann allerdings ein Rückschritt wäre gegenüber den normalen Gymnasiallehrer.
Hofrat sollte man auf jeden Fall immer dazu sagen.

Persönlich würde ich den ganzen Schmarrn sein lassen und lieber auf ein Geschäft verzichten als rumzuschleimen. Kann aber vielleicht nicht jeder so sehen (und ich mach auch keine Geschäfte, weshalb mir diese Argumentation sehr leicht fällt).
 
so um jetzt such meinen österreichischen senf dazu zu geben;

irgendwie fällt mir auf, dass es für leute ohne titel wichtiger ist, andere bei ihrem titel anzusprechen, als denen die selbst irgendeinen titel haben.

mich sprich zb ein kunde permanent mit hr, diplomingenieur an und mir ist das eigentlich unangenehm.
es mag zwar ein paar leute geben, die sich weiss gott was auf ihre titel einbilden, aber in meinem (akademischen) umfeld ist es allen egal oder sogar unangenehm.

einzig bei behörden oder arzterminen hilft ein titel um schneller zu terminen zu kommen ;)

zu der geschichte mit den professorentiteln für lehrer:
angeblich wollten die gymnasiallehrer zu zeiten kaiser franz josefs eine gehaltserhöhung. da der kaiser aber meinte, dass dafür kein geld vorhanden wäre, bot er ihnen an statt dessen den professorentitel führen zu dürfen ;)

ich hoffe ich konnte ein bisschen licht in die sache bringen
 
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