Wie läuft und was kostet Food-Fotografie?

Gonz

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Hallo zusammen,

ich kenne mich eigentlich ganz gut aus mit Tagessätzen für Studios und Fotografen, Assistenz und Stylisten.

Aber mit dem Bereich Food habe ich noch überhaupt keine Erfahrung.
Wer kann mir denn hier mal ein paar Anhaltspunkte geben, wie hier kalkuliert wird. Wie viele Motive schafft ein Fotograf ca. pro Tag? Wie viel Rabatt ist drin, wenn es direkt um 50+ Aufnahmen geht? Wie ist der Workflow? Koch kocht, Stylist stylt, Fotograf fotografiert? Oder macht der Koch von seiner Anrichte ein Amateurfoto und der Stylist baut nach? Oder macht der Fotograf alles?

Fragen über Fragen...
Bin für Erfahrungsberichte und Tipps dankbar.

Lieben Gruß
der Gonz
 
Normalerweise ist das, was so auf Produktpackungen und in Speisekarten so schön aussieht n foto von was nicht essbarem. Meistens wird da mit Silikon und sowas nachgebaut.
 
also ich komme ja auch einem Studio, und bei uns war das je nach auflage. Also hast du gesagt du willst das da und da für mit so vielen auflagen hat dich das so viel gekostet. (1 Bild) aber dann kommt noch dazu:


+ Stunden satz Studio

+ Stunden satz Personal

+ Material

+ Bearbeitungzeit am Rechner

+ die oben beschriebene auflage ...

= Preis

+ Märchensteuer


gibt natürlich auch angebote ect bla bla, würde ich einfahc mla fragen meistens kommt man den leuten entgegen
 
.. Koch kocht, Stylist stylt, Fotograf fotografiert? ...

Zu meinen Werberzeiten war es genau so - jeder was er kann. Wobei es Foodstylisten gab, die die besondere 'Küche' der food-Fotografie beherrschten.. sprich: da wurden Nudeln mit Lebensmittelfarbe geschönt, das berühmte super-salzige Wasser für Erbsen und Titanoxid, damit's auch bei 40° noch schön 'dampft'..

Gab aber auch das genaue Gegenteil, war bei einem shooting zugegen mit einem Irish Coffee.. der wurde von 5 (!) Mann zubereitet (Glas, Kaffee, Sahne, Schnapps, Sauberkeit), nach Stoppuhr, und dann hatte man ein Zeitfenster von 30sec, dann fiel das Ganze zusammen, die Sahne schmuddelte den Kaffee voll etc. Mußte aber alles 'echt' sein, weil Du sonst diese seltsame Trennlinie nicht hinbekommst. ... nach ca. 20 Versuchen war das Team blau und hellwach... ;)

Nachbauten kenn' ich nur für 'Schwapps': das waren seltsam geformte Plastik Dinger für Hunderte von (!!) von Dollars, die auf Dosen- und Flaschenöffnungen platziert aussahen wie ein .. Schwapps eben.. gab es in allen Farben, Cola, Bier, Mineralswasser (mit/ohne Kohlensäure)-..-...
 
Zu meinen Werberzeiten war es genau so - jeder was er kann. Wobei es Foodstylisten gab, die die besondere 'Küche' der food-Fotografie beherrschten.. sprich: da wurden Nudeln mit Lebensmittelfarbe geschönt, das berühmte super-salzige Wasser für Erbsen und Titanoxid, damit's auch bei 40° noch schön 'dampft'..

Gab aber auch das genaue Gegenteil, war bei einem shooting zugegen mit einem Irish Coffee.. der wurde von 5 (!) Mann zubereitet (Glas, Kaffee, Sahne, Schnapps, Sauberkeit), nach Stoppuhr, und dann hatte man ein Zeitfenster von 30sec, dann fiel das Ganze zusammen, die Sahne schmuddelte den Kaffee voll etc. Mußte aber alles 'echt' sein, weil Du sonst diese seltsame Trennlinie nicht hinbekommst. ... nach ca. 20 Versuchen war das Team blau und hellwach... ;)

Nachbauten kenn' ich nur für 'Schwapps': das waren seltsam geformte Plastik Dinger für Hunderte von (!!) von Dollars, die auf Dosen- und Flaschenöffnungen platziert aussahen wie ein .. Schwapps eben.. gab es in allen Farben, Cola, Bier, Mineralswasser (mit/ohne Kohlensäure)-..-...

wo das hier alles auflistet, das errinnert mich an die ganzen mängen an lebensmitelfarben und generell farben die man so unterrührt. wie oft meine hände aussahen als ob ich irgend ne seuche hätte weil ich in ner doofen farbe reingepackt haben ;p
 
Hab da auch einen schönen Bericht im Fernsehen gesehen, wo die mal gezeigt haben, wie die diese leckeren Hamburger aufs Photo bekommen. Da wird mit Lebensmittelfarbe, PAPPE und Glanzspray gearbeitet. Im Endeffekt wird sowas eigentlich fast schon "modelliert".

Echtes Essen fotografiert wohl niemand mehr, weil so ein echter "Foodstylist" anscheinend bessere Ergebnisse hinbekommt.

War aber schon Hammer was der Knabe für Tricks auf Lager hatte. Der Typ hat sogar die Wasserperlen die Frische vermitteln einzeln aufgetragen (war so n Chemiezeugs).
 
Danke für die rege Beteiligung!

Aber wie machen die das denn bei nem Kochbuch von z.B. Jamie Oliver oder Tim Mälzer? Oder bei den schönen Kochbüchern von GU?

Dutzende von traumhaft drapierten Gerichten... die können doch nicht alle aus Plastik sein. Da würde der Koch doch schon gar nicht mitmachen.

Was kostet denn so was?

LG
 
meine erfahrung (als ad):

ein guter, spezialisierter food-fotograf hat sein eingespieltes team und
weiss, was man wie am besten fotografiert. für ein ganzes buch wird ein großteil echt gekocht (alle sachen die als rezept im buch landen, werden vorher eh schon zigmal gekocht, damit es auch fuer jedermann nachkochbar ist) und wird dann fürs foto gestylt (auch mit chemie).

die "stars" wie mälzer und co. werden sicherlich einfluss aufs shooting nehmen, weil die ja auch bestimmen, wie es angerichtet wird.

hast du schon ein paar fotografen zur wahl, dann lass die doch kvs machen
und die sollen gleich sagen, wie bei ihnen der ablauf ist.

gruß axi
 
Hallo,

normalerweise kocht und präpariert der Foodstylist die Gerichte und der Fotograf korrigiert und knipst das ganze. Wenn es um ein Kochbuch geht, kocht der Koch zusammen mit dem Stylisten, da der Stylist besser weiss, welche Dinge original belassen oder präpariert werden. Rabatt ist immer eine Sache, denn 50 Bilder sind nicht unbedingt schneller gemacht, weil es so viele sind. Hier spielt schon eine Rolle, welche Hintergründe, was für ein Aufbau etc.. Der Faktor Zeit bleibt ja gleich egal ob man 1 von 50 Bilder macht oder 1 von 1. Es sei denn wirklich kaum Änderungen am Fond/Hintergrund/Aufbau und nur das Gericht tauschen - dann kann man natürlich günstiger kalkulieren.

Darf ich den Job machen? ;-)

Gruss,

Ralf:)
 
Es gibt in der Fotografie keine einheitlichen Richtlinien, die einem vorschreiben wie Fotos zu enstehen haben - schon überhaupt nicht in der Food Fotografie!

Natürlich kommt es drauf an ob man im Auftrag z.B für ein Koch/Restaurant fotografiert oder am Stock/Mittle etc. (Stockfotografie-Agentur) oder einem spezialisierten Kochbuchverlag......


Also früher wurde viel getäuscht und manipuliert, das heißt das Essen wurde oft nicht richtig zubereitet sondern von vorne bis hinten verfäscht mit Haarspray, Anmalerei, etc.

In Zeiten der Raw-Converter ist das weniger geworden. heute manipuliert man mit der Bildbearbeitung etc. ntürlich werden noch tausend Tricks angewendet!

z.B sind diese berühmtern Kaffeetassenfotos oft mit schäumiger Cola aufgefüllt.....

Es gibt auch Foodfotografie wo ganz normal gekocht wird und nur mit Scheinwerfern manipuliert wird z.B Spitzenrestaurants/Kochs...

Im übrigen ist Foodfotografie die nicht auftragsbezogen ist eine brotlose Kunst, weil für ein einfaches Foto gehen die Verlage heute sogar schon mal bei Fotolia rein.......
 
Normalerweise ist das, was so auf Produktpackungen und in Speisekarten so schön aussieht n foto von was nicht essbarem. Meistens wird da mit Silikon und sowas nachgebaut.

Wenn man keine Ahnung hat … :rolleyes:

Natürlich ist das Abgebildete "essbar", d.h. es wird hauptsächlich (es kann schon mal nachgebaut sein, aber das nur selten) mit echten Lebensmitteln gearbeitet.
 
Ich hatte mit Fotografie von Torten, Plätzchen und Kuchen zu tun.

Die waren alle echt, frisch gebacken und dazu auch noch lecker :cake:

Wir waren 2 Bäcker und 1 Fotograf.

Ansonsten:
Es gibt ein riesen Studio, die kochen und backen und fotografieren
für einige Magazine (Dr. Oetker Kochbücher, Zeitschriften etc. ...)
 
naja - es gibt beides: Echtes (essbares) und falsches (Modelle) und beides kann zum Einsatz kommen.
Wenn die Plastik-Tomate nun mal besser auf dem Foto aussieht, dann legt man eben diese in den Salat. Und wenn es frischer aussieht wenn auf der Tomate Wassertropfen drauf sind, dann macht man die eben mit Silikon o.ä. drauf (auch wenn das völliger Unfug ist weil in der Realität keine Tropfen auf Tomaten existieren)
Eis schmilzt einfach zu schnell - vor allem bei Studiolicht. Also nimmt man eben künstliches. bei Eiswürfeln auch gerne künstliche.

Oder man nimmt essbares aber kombiniert es recht ungewöhnlich um einen bestimmten Look zu bekommen etc.

Aber auch völlig normale Gerichte kann man sehr ansehnlich aufs Foto bannen wenn Licht und Blickwinkel stimmen und der Teller nett angerichtet wird (nicht zu viel drauf legen)

Ich habe so etwas bisher aber auch immer nur kurz gesehen und noch nicht (professionell) selbst gemacht. Daher kann ich keine Preise nennen. Scheinbar kann oder will das niemand hier - Wieder typisch für eine Forum-Anfrage: Niemand traut sich Zahlen zu nennen. Warum?
 
...wie will man Zahlen nennen, ohne vernünftiges Briefing?
So ein Job kann von / bis kosten!! Da braucht man doch noch ein paar mehr Infos.

Ob dann ein öffentliches Forum das richtige ist um diese Internas offen zu legen, sei mal dahingestellt.

Es passiert ja so schon im "normalen Altag" oft genug, das Agentur X bei einem anfragt, man sich hinsetzt und ein ausführliches Angebot ausarbeitet, die Agentur dann mit meinem Angebot zu ihrem Lieblingsfotografen läuft, der widerum das ganze etwas günstiger kalkuliert und das ganze dann dem Kunden verkauft wird. Mir macht man dann mal wieder die lange Nase...

Das ganze dann im Forum öffentlich zu machen, würde Dumpingpreise hervorrufen, wie sie schon bei Microshooting zu sehen sind!

Gruss,


Ralf:)
 
Okay, ein wenig Licht im Dunkel...

Und was kostet nun ein fotografiertes Komplettgericht, nachgekocht nach Rezeptvorlage und angerichtet nach Foto-Vorlage (vom Koch)?

Wieviel Gerichte schafft ein Fotograf mit Team pro Tag? 4-6?

LG
 
Edit: Eieiei, das heikle Kostenthema.

Wer mir privat weiterhelfen möchte oder Interesse an dem Projekt hat, kann mir ja ne Nachricht schreiben. :)
 
Hallo Gonz,

4-6 Motive sind realistisch, wie gesagt je nach Aufwand.
Für die Preise musst Du mit dem Tagessatz des Fotografen (1.000,00 - 3.000,00 EUR) und dem Tagssatz des Stylisten (450,00 - 600,00 EUR) rechnen.

Ein richtiges Angebot kalkuliere ich Dir gerne.

Gruss,

Ralf
 
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